Internationale Politik Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht

schorsch,

dazu kann ich nur sagen, schade um verschleuderte Energie die womöglich auch noch zur Stromerzeugung genommen werden könnte.

Felide

[i]
... Auch in Japan sehen viele Wissenschaftler das Krisenmanagement kritisch und die Lage weit bedrohlicher als die Regierung sie darstellt. Schon vor zehn Tagen haben sich 16 japanische Wissenschaftler, darunter frühere Mitglieder der Atomkommission und der Atomaufsichtsbehörde, in einem Brief an die Regierung gewandt und vor einer „extrem ernsten“ Situation gewarnt...

Es bestehe kein Anlass zu Optimismus, sagte Shiori Ishino, Professor Emeritus der Tokio-Universität,( ergänzt: fundamentals of radiation effects and microstructural development, and their applications to the areas of reactor pressure vessel embrittlement and fusion reactor materials.) einer der Unterzeichner des Briefes. Die meisten radioaktiven Materialien seien immer noch in den Reaktoren, wenn es nicht gelinge, die Reaktoren zu kühlen, könnten diese radioaktiven Substanzen austreten....

Japan müsse dringend alle Fachkenntnisse nutzen und eine Infrastruktur schaffen, um Informationen auszutauschen, sagte Ishino. Es gebe Autoritäten in Japan zur Frage der Kernkraft, aber die Regierung frage sie nicht. Auch die Hilfe ausländischer Wissenschaftler werde nicht genügend genutzt. Bislang hätten Tepco und die japanischen Behörden noch kaum internationale Experten eingebunden.

Die 16 Wissenschaftler haben auch vorgeschlagen, dass das Management von Tepco nach Fukushima verlagert werden sollte, um die Belastung mit den Arbeitern zu teilen. Bisher hat die Regierung auf den Brief noch nicht reagiert.[/indent]

Laut Nachricht von Sat1:

in Tschernobyl war ein Reaktor betroffen, in Fukushima sind es 4Reaktoren.
Jeder kann sich selbst ausmalen was das heißt.

Felide

Ausmalen können wir uns vieles, aber zur richtigen Beurteilung fehlen wohl den meisten von uns sowohl genaue technische Daten, Meßergebnisse und Fachwissen.
Mir ist nur bekannt, daß die Reaktoren völlig unterschiedlich sind.

Man hat uns Nasenweisen damals, als "unser" AKW gebaut werden sollte, versichert, dass ein Schadenfall in der ganzen Welt etwa alle 1000 Jahre eintreten könnte. Nun haben wir etwa 40 Jahre hinter uns und schon ein halbes Dutzend solcher Schadenfälle.

Apropos Statistik: Ebenfalls etwa alle 1000 Jahre soll ein grösserer Meteorit die Erde treffen. Ich bin überzeugt, dass es hunderttausende im weiten All gibt, denen unsere Erde in ihrer Flugbahn "im Weg" steht. Und niemand kann voraussagen, ob da nicht innerhalb eines Jahres in naher Zukunft gleich drei Meteoriten die gleiche Idee haben werden!

Statistik? Vielleicht hat sie sogar recht. Nur wird in 1000 Jahren wohl keiner von uns mehr die genaue Wahrscheinlichkeit nachrechnen können!

"in Tschernobyl war ein Reaktor betroffen, in Fukushima sind es 4Reaktoren.
Jeder kann sich selbst ausmalen was das heißt."

Das du dir das selbst ausmalen kannst, wage ich zu bezweifeln.

Die Einstufung in eine INES-Stufe(Internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse) ist nicht ganz einfach, weil es "nur" 7 Stufen gibt und die letzte Stufe(Katastrophaler Unfall) nicht mehr weiter unterteilbar ist, aber noch viel Platz nach oben "freihält".

Man spricht von Stufe 7 bei erheblicher radioakt. Freisetzung (Äquivalent von einigen
10.000 TBq[Terabequerel] ).

Ob weiter radioaktives Material in großer Menge freigesetzt wird, wissen wir nicht.
Im Moment hat die Menge des freigesetzten strahlenden Materials deutlich unter 10% der Menge von Tschernobyl erreicht.
Es gibt also schon noch Unterschiede.
(Fukushima: knapp 370.000 TBq bis zum 11. April 2011
Tschernobyl:5,2 Mio TBq.)

Die IAEA (Internationalen Atomenergie-Behörde) sieht ebenfalls deutliche Unterschiede, die sich in etwa so zusammenfassen lassen :
1. Deutlich geringeres ausgetretenes radioakt. Material.
2. Reaktorbehälter noch intakt und wieder kühlbar.
Ob diese Meldungen alle der Realität entsprechen, weiß ich nicht - ob die Greenpeace-Recherchen richtiger sind, weiß ich auch nicht.
Die IAEA ist dafür bekannt, nicht alle Erkenntnisse sofort auf den Tisch zu legen, um der Atomenergie eine Chance zu geben - Greenpeace dafür - auch nicht immer wissensch. seriös zu berichten, sondern die Seriosität einem politischen Ziel zu opfern.


Das allerdings ändert nichts an der Tatsache, dass der Atomunfall von Fukushima ein Unfall veheerenden Ausmaßes ist und hoffentlich nicht nur in Deutschland eine schnelle Ausstiegsdiskussion in Gang setzt.
Im Moment sieht es allerdings weltweit nicht nach einer solchen Diskussion aus.

Ich hoffe, dass die Japaner mit internat. Hilfe ihre Reaktoren so weit in den Griff bekommen, dass der Austritt v. radioakt. Material gegen 0 gefahren werden kann und die Sperrzone in dem dichtbesiedelten Land nicht zu weit ausgedehnt werden muss( bisher 20 Km).
Ich hoffe auch, dass die japan. Behörden sich EHRLICH der Atom-Katastrophe stellen - der Anfang scheint ja gemacht worden zu sein.

hm adam, na da bin ich ja auch sehr gespannt wie Japan sich-nachdem etwas Ruhe eingekehrt sein wird, vielleicht schon in ein zwei Jahren,,,beim weiteren Umgang mit dieser Nukleartechnik verhalten wird.

immerhin sind die Japaner nun die doppelt gebrannten Kinder, von denen man behauptet, sie würden das Feuer scheuen,,

Sie kennen nun aus eigenem furchtbarem Erleben die Auswirkungen des "geglückten" militärischen Einsatzes und der missglückten friedlichen Nutzung.

Immerhin hat gerade erst
Russland (im Januar diesen Jahres)das Regierungsabkommen mit Japan über zivile Kooperation im Atombereich endgültig abgesegnet. Nach der Ratifizierung durch das Parlament wurde der Vertrag von Staatspräsident Dmitri Medwedew mit Unterschrift besiegelt.

Das auf 25 Jahre angelegte Abkommen war im Mai 2009 unterzeichnet worden und stellt Weichen für gemeinsame Förderung und Verarbeitung von Uran, für den Bau von Leichtwasserreaktoren, für Wiederaufbereitung von Atommüll sowie für Umweltschutzmaßnahmen.

na da können sie ja nun gemeinsam diese Umweltschutzmaßnahmen am praktischem Beispiel orientiert realisieren,,und sich auch gemeinsam Gedanken in Sachen Ausstieg und Endlagerung machen,,

hugo

Ich hoffe auch, dass die japan. Behörden sich EHRLICH der Atom-Katastrophe stellen - der Anfang scheint ja gemacht worden zu sein.

Bei der scheibchenweisen Weitergabe der Informationen bisher, glaube ich an die Ehrlichkeit der Behörden und von Tepco nicht.Ich weiß dies ist sehr pessimistisch,ich lasse mich aber gerne positiv überraschen, sollte ich mit meinem Pessimismus in diesem Fall nicht recht haben.

Felide

Die Atommüllindustrie ist in unserer Zeit wie die Kirche vor der Aufklärung:
Sie versprechen uns das Paradies, während sie es insgeheim inzwischen besser wissen, daß sich Höllenkräfte nicht bändigen lassen.

Zerschmettert das Ungeheuer! (Voltaire)

Ich empfehle folgenden Artikel zu lesen.