Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht

Internationale Politik Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht

hafel
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Re: Ankara bleibt auf Atomkurs
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.03.2011, 13:32:19
@ Wolfgang:

Ich habe das gestern im ARD gehört und habe dazu überhaupt nicht mehr recherchiert. Deshalb hatte ich es (weil auch Nachrichten nicht so einfach zu übernehmen sind) klar im Konjunktiv geschrieben.

Wer und wann es auch immer jemand gesagt hat, es grenzt an Hirnrissigkeit.

Hafel
Mitglied_81b4260
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Radioaktive Wässer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 30.03.2011, 23:42:35
...und deren Entsorgung sind im Augenblick das gr. Problem, lese ich.

In Wiederaufbereitungsanlagen wie in Le Havre und Sellafield ist das kein Problem.
Dort darf ganz legal durch einen Kanal der radioaktive flüssige Abfall ins Meer geleitet werden. Die Anreicherung im Sediment des Meeres bei Sellafield ins katastrophal hoch, sodaß dieses als Atomsondermüll behandelt werden müßte.

Es ist lt. einem Vertrag von 1993 nur verboten, dass Fässer mit Atommüll im Meer versenkt werden. Die direkte Einleitung von strahlenden Abfällen verbietet er nicht.
olga64
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Re: Radioaktive Wässer
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.03.2011, 15:11:08
Ob diese Entsorgung ein Problem ist oder wird, wird sich erst in der Zukunft herausstellen. Sie haben aber recht - uns tangiert dies nicht mehr, das wir dann nicht mehr auf dieser Welt sind. Mich erstaunt es, dass anscheinend nach einer Unmenge von Kernphysikern jetzt auch noch die Creme de la Creme der Entsorgungsspezialisten hier in diesem Forum auf den Plan tritt. Sehr spannend. Olga

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Mitglied_81b4260
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Re: Radioaktive Wässer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 31.03.2011, 15:27:00
"Hinter mir die Sintflut", eine nicht so ungewöhnliche Einstellung von kinderlosen Leuten.


Ich meine, in Japan können sie es so wie in Le Havre und Sellafield machen und das Zeugs ins Meer rinnen lassen - da gibt es doch offensichtlich unterirdische Kanäle, wie erst jüngstens bekannt wurde.

Bloß blöd, wenn die Welt jetzt dabei zuschaut


PS:
Der japanische "Notfallplan" sieht vor, dass nun auch alle Medienvorschläge ernsthaft geprüft werden. Vielleicht ist mein Vorschlag doch nicht so dumm
Dann kann man oben hineinschütten und unten kommt das Wasser dorthin, wohin es eh gehört, ins Meer.
olga64
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Re: Radioaktive Wässer
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.03.2011, 15:31:15
Bevor wir uns mal wieder mit unserer unangenehmen, deutschen Art des "am deutschen Wesen...." um Frankreich, England oder gar Japan kümmern, sollten wir unsere eigene Entsorgungsproblematik für AKW-Abfälle kümmern. Da kommt viel auf uns zu, wenn diverse AKW`s wegfallen - der Müll bleibt ja wohl und muss irgendwo hin. Olga
Mitglied_81b4260
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Re: Radioaktive Wässer
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 31.03.2011, 16:01:35
Du hast deine für dich gültige Antwort doch schon oben gegeben.

...uns tangiert dies nicht mehr, das wir dann nicht mehr auf dieser Welt sind.
geschrieben von olga



Schlußpunkt, Ende der Diskussion für dich und alle, deren zeitlicher Denkhorizont nur bis zu ihrem Tod reicht.

"Hinter mir die Sintflut"... Hauptsache ich hab gut gelebt.

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adam
adam
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Re: Radioaktive Wässer
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.03.2011, 16:48:08

Mit der Endlagerung des Atommülls ziehen ganze Generationen nicht nur den Zorn ihrer Nachkommen auf sich, sondern machen sich geradezu lächerlich.

Niemand kommt auf die Idee, ein brennendes Streichholz in den Mülleimer des Familienbetriebes zu werfen und dann die Firma für immer zu verlassen. Mit dem Atommüll tun wir es aber so. Gegenüber zukünftigen Genrationen sind wir blamiert bis auf die Knochen.

So fortschrittlich in Technik, Wissenschaft und vor allem im Denken, wie wir uns geben, sind wir bewiesenermaßen nicht.

--

adam

enigma
enigma
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Re: Ankara bleibt auf Atomkurs
geschrieben von enigma
als Antwort auf hafel vom 31.03.2011, 10:35:48
Hallo Hafel (und alle),

ich habe auch vorgestern bei Phoenix eine Sendung gesehen, die den geplanten Bau von AKWs in der Türkei betraf.
Auch in dieser Sendung warnte ein auf mich sehr glaubwürdig wirkender türkischer Geologe vor dem Bau eines Reaktors ausgerechnet in Akkuyu, das Erdbebengebiet ist und - wie Du schon geschrieben hast - nur ca. 25 km entfernt von der Ecemis-Erdbebenspalte entfernt liegt.

Gutachten, auf die die Planer sich berufen haben, sind in den 70er Jahren erstellt worden und werden heute sogar von einigen der damals beteiligten Gutachter für nicht mehr gültig erklärt.
Damals hatte man von der Erdbebenspalte noch keine Kenntnis.
Seismologisch wurde die Region erst seit den 90er Jahren beobachtet.

Ihr werdet Euch alle noch an das verheerende Erdbeben in der Türkei 1999 erinnern.
Betroffen war damals vor allem die Provinz Kocaeli mit der Hauptstadt Izmit. Aber auch andere Provinzen und Städte hatten Tote und Verletzte zu beklagen, sogar Istanbul. Damals sprach man von ca. 17.000 Toten und etwa 44.000 Verletzten.
Die gesamte Marmara-Region gilt als erdbebengefährdet.

Und genau so gefährdet ist Akkuyu an der Südküste, auch nur ca. 270 km Luftlinie entfernt von der Millionenstadt Antalya, einem ausgesprochenen Touristenzentrum.
Zwei weitere Kernkraftwerke sollen an der Schwarzmeerküste in Sinop und in Igneada an der bulgarischen Grenze gebaut werden.

Aber entgegen auch hier geäußerten Befürchtungen wehrt sich die türkische Bevölkerung doch, auch mit Demonstrationen.

Hier ein Video aus dem ARTE-JOURNAL:

Den Vergleich, den Herr Erdogan hier beim Bau eines Akw zu einem Brückenbau zieht, kann man natürlich nicht ernst nehmen.

Und dass ausgerechnet Tecpo, der in Japan aus dem Schlamassel nicht rauskommt, hier Betreiber sein soll, setzt allem die Krone auf.

Im Übrigen habe ich früher mal gelesen, dass auch Siemens am Akkuyu-Projekt beteiligt sein soll.

Enigma



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Re: Der Supergau ist da
geschrieben von ehemaliges Mitglied

--
Wolfgang
enigma
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Re: Der Supergau ist da
geschrieben von enigma
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 31.03.2011, 18:55:15
Das sind ja interessante Informationen, die die personalen Verzahnungen aufdecken und dadurch auch erhellen, wieso die Informationspolitik bei Tepco so und nicht anders ist bzw. sein kann.
Da ist ja wirklich nicht zu erwarten, dass bei diesem unglaublichen “Rollenspiel”, genannt "Amakudari", die Akteure sich selbst beschuldigen.
Das könnte ja leicht passieren bei ihren wechselnden Funktionen.
Ein Klüngel erster Güte scheint das zu sein.

Der Tepco-Chef Masataka Shimizu sagt überhaupt nichts mehr. Tage nach Beginn der Krise hat er sich ja erst einmal krank gemeldet.


Enigma

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