Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht

Internationale Politik Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht

senhora
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Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von senhora
Vielleicht sollte ich die Sichtweise des türkischen Ministerpräsidenten übernehmen, er hat gerade sein Vorhaben, in der Türkei Atomkraftwerke zu errichten, bekräftigt. Bekanntlich gibt es dort Erdbeben und Tsunamis sind auch nicht unbekannt.

Er meinte zu den Vorgängen in Fukushima, jede technische Errungenschaft berge Gefahren in sich und damit muss umgegangen werden, sonst dürfe auch niemand eine Gasflasche zum Kochen benutzen.
Welch genialer Vergleich.

Dann muss sich Europa nur noch überlegen, welche Länder im Ernstfall atomare Flüchtlinge aufnehmen werden.

Senhora
Marija
Marija
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Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von Marija
Japan ruft höchste Gefahrenstufe für Fukushima aus
Die japanische Regierung hat die Gefahr der Atomkatastrophe in Fukushima auf Stufe 7 angehoben. Das ist die höchste internationale Stufe, sie galt auch für das Reaktorunglück in Tschernobyl. Ein neues Beben ließ die Häuser in Tokio wackeln. ZUM ARTIKEL Focus online soeben.Supergau 7

Mein Gott, das hat bis eben gedauert, dass Japan die 7 - höchste Gefahrenstufe - zugibt.

Marija
Felide1
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Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von Felide1
RWE, EON, VATTENFALL, EnBW haben nach dem Moratorium für veraltete AKW den Fond für regenerative Energien angeblich eingestellt. Der Fond von 15 Milliarden sei mit dem Laufzeitverlängerungsgesetz verknüpft so sagen die Manager der Atomlobby.An dieser Reaktion sehe ich,dass die Wirtschaft und nicht die Politik das Sagen hat.
Einige Länder überlegen jetzt doch zumindest die AKW`s zu überprüfen und überlegen ob es nicht doch ohne Atomkraft geht. Kurzfristig alle abschalten ist sicher eine Utopie aber die ältesten Werke abschalten, erneuerbare Energien aufbauen und im Zuge des Aufbaus der Alternativen, die AKW schliessen.
Ich persönlich würde, wenn ich könnte die militanten Befürworter der AKW zum Aufräumen nach Fukushima schicken und nicht unschuldige Menschen mit extrem hohen Gagen locken diese Drecksarbeit zu tun. Ich kann mir vorstellen, dass sich so mancher Familienvater bei hohen Stundenlöhnen sich für die Familie opfert um den Seinen die Lage zu erleichtern. Die "Freiwilligkeit der Arbeiter" glaube ich nicht.


Felide

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Mitglied_81b4260
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Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Felide1 vom 12.04.2011, 07:54:57
Ich hätte schon längst alle Vorstände zum Aufräumen und Reparieren nach F. geschickt - einfach Rachegedanken, ich weiß es schon, aber eine vertragliche Verpflichtung dazu wäre doch hilfreich für das Augenöffnen der Vogel-Strauß-Manager-Politiker.


Die Finanzkrise und die Atomkatastrophe von Japan: Wir haben in den letzten Jahren zwei Desaster erlebt, die zeigen, dass wir zu wenig getan haben gegen Risiken, die die Welt ins Unheil stürzen können. Das Zocken muss ein Ende haben. [...]
Experten aus der Atom- wie aus der Finanzindustrie versicherten uns, dass das Risiko einer Katastrophe durch neue Technologien so gut wie beseitigt werde. Die Ereignisse haben gezeigt, dass sie Unrecht hatten: Nicht nur bestanden diese Risiken, sondern ihre Folgen waren so enorm, dass sie mit Leichtigkeit jeden angeblichen Nutzen der Systeme, den die führenden Kopfe dieser Branchen versprochen hatten, auslöschten.
Vor der Großen Rezession prahlten Amerikas Wirtschaftsgurus – vom Chairman der Federal Reserve bis zu den Titanen des Finanzsektors -, wir hätten gelernt, die Risiken zu beherrschen. “Innovative” Finanzinstrumente wie etwa Derivate und CDS würden die Streuung der Risiken innerhalb der gesamten Wirtschaft ermöglichen. Heute wissen wir, dass sie damit nicht nur dem Rest der Gesellschaft etwas vorgemacht haben, sondern sogar sich selbst. Diese Zauberer der Finanzwelt, so erwies es sich, verstanden die Komplexität der Risiken nicht – von den Gefahren so genannter “endlastiger Verteilungen” (ein Begriff aus der Statistik für seltene Ereignisse mit enormen Konsequenzen, die manchmal auch als “schwarze Schwäne” bezeichnet werden) gar nicht zu reden. Ereignisse, die sich angeblich einmal alle hundert Jahre – oder sogar einmal während der Lebensdauer des Universums – ereignen sollten, schienen alle zehn Jahre zu passieren.
Schlimmer noch: Nicht nur die Häufigkeit derartiger Ereignisse wurde maßlos unterschätzt, sondern auch der astronomische Schaden, den sie verursachen würden – so etwa wie bei den Kernschmelzen, die die Atomindustrie immer wieder heimsuchen....
geschrieben von Joseph Stiglitz – Glücksspiel mit unserem Planeten


Stieglitz ist kein Ökofaschist, sondern US-amerikanischer Wirtschaftswissenschaftler und Nobelpreisträger für Wirtschaftswissenschaften.




olivenzweig
olivenzweig
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Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von olivenzweig
als Antwort auf Marija vom 12.04.2011, 06:55:07

Es scheint, die Gefahr der Panik war der groessere, vermutete Schaden ...
als Der, der die Gesundheit des Volkes betrifft...Das ist Politik!

Olivenzweig
Felide1
Felide1
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Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von Felide1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 12.04.2011, 09:43:45
Marth,

Tschernobyl ist ja auch weiterhin ein Risiko die Betonhülle ist nicht mehr stabil,die neue Hülle kann wegen Geldmangel nicht weitergebaut werden. Wenn der ganze Krempel einbricht und der verseuchte Staub in die Luft kommt haben wir die nächste Katastrophe wesentlich näher. Die Folgeschäden dieser maroden AKW gehören den Betreibern aufgerechnet. Der Atomstrom ist dann nicht mehr billig und der Profit für Alle ist dahin.
Fukushima und Tschnobyl sollten eigentlich die Menschen zum Nachdenken bringen und dies Dauerhaft nicht nur ein paar Wochen wo alles noch aktuell ist.


LG Felide

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olga64
olga64
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Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von olga64
als Antwort auf Felide1 vom 12.04.2011, 10:00:44
Es stimmt - dieser SArkophag in Tschernobyl wird nach 25 Jahren undicht, wird aber anscheinend laufend repariert. Und nach wie vor leben Menschen in diesem Umkreis und haben auch überlebt, allerdings mit grosser Gefahr irgendwann Krebs zu erleiden (aber dieser GEfahr sind wir ja alle ausgesetzt).
Der russische Staat entlohnt diese Menschen höher; ausserdem haben sie in ganz Russland das Vorrecht, Wohnungsmieten mit 50% Rabatt zu erhalten.
In Japan werden die "Kamikaze" ihre Arbeiten auch nicht nur aus Solidaritätsgründen gegenüber der japanischen Gesellschaft machen - sie erhalten hohe Löhne für diesen Dienst. Es gibt Menschen (vermutlich mehr als wir denken), die solche Risiken eingehen, weil sie gut bezahlt werden.
Wir sollten uns nicht schon wieder GEdanken wegen der neuerlichen Auswirkungen Tschernobyl auf Deutschland machen - das gibt es doch AKW`s, die sehr viel näher zu uns liegen: Frankreich, Schweiz, Tschechien - hier kann täglich was passieren und wir Deutsche haben keinerlei Einfluss darauf. Wir werden diese verstärkt benötigen, um unseren Atomstrom einzuführen, da ja der deutsche Mensch nicht unbedingt auf seine Bequemlichkeit verzichten möchte. Olga
Felide1
Felide1
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Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von Felide1
als Antwort auf olga64 vom 12.04.2011, 16:16:02


Eine Umstellung geht sicher nicht von heute auf morgen.Gedanken dazu müßten sich alle Länder machen wie diese Probleme für die Zukunft zu lösen wären.Leider sind die wenigsten bereit einen kleinen Beitrag zu leisten, weil die eigene Bequemlichkeit, wie Sie sagen nicht gerne aufgegeben wird. Ich versuche, wenn es mir auch noch nicht immer gelingt, nichts mehr auf standby laufen zulassen und habe einige elektrische Küchengeräte abgeschafft, weil es auch händisch ganz leicht zu bewältigen ist. Ich glaube auch kleine Einschränkungen machen was aus und helfen, wenn es die Mehrheit versucht.
Frankreich und Polen davon zu überzeugen in weiterer Sicht auf erneuerbare Energie umzusteigen wird schwierig werden.
Ich erinnere mich was für mühselige Gespräche notwendig waren als bei uns im Dorf auf Fernwärme umgestellt werden sollte. Heute weil die Leute sehen welche Vorteile die Fernwärme hat, haben sich fast 2/3 der Bewohner entschlossen an die Fernwärme anzuschliessen.
Die Menschen müssen sich einfach von den Vorteilen überzeugen können, dann akzeptieren sie auch so manch vorher skeptisch beäugte Neuerung.

Felide
olga64
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Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von olga64
als Antwort auf Felide1 vom 12.04.2011, 16:38:34
Ich lasse grundsätzlich kein Gerät auf Stand by; besitze keine Energieschleuder wie z.B. einen Trockner (was im Winter oft zu Problemen führt), habe seit langem Energiesparleuchten usw. Dies nicht aus altruistisch gesellschaftspolitischen Gründen, sondern schlicht, um meine Stromrechnung zu reduzieren, was gut klappt.
Wir sollten aber grundsätzlich anderen Ländern ihre Entschscheidung selbst fällen lassen, ob sie - wie Frankreich - an AKW festhalten. Dies kommt ja meist den Kommunen dort zugute, die aufgrund erhöhter Steuern nicht so verarmt sind, wie es bei uns der Fall ist.
Und unsere GEsellschaft ist doch meist so, dass sie alles mit Beifall begrüsst und dann nicht bereit ist, auch nur das kleinste Opfer dafür zu bringen .DAs sieht man an den lächerlichen Demonstrationen gegen Stromtrassen, Windräder usw. Ich hoffe sehr, dass diese Gruppen sich bald selbst auflösen und einfach akzeptieren müssen, dass in ihrem Umfeld solche Equipments stehen werden. Sie können von dort ja auch wegziehen, wenn es ihnen unerträglich erscheint. Olga
schorsch
schorsch
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Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von schorsch
als Antwort auf Felide1 vom 12.04.2011, 16:38:34
Ein negatives Beispiel: In unserer unmittelbaren Nähe verschwinden Millionenwerte in Form von Dampf in die Atmosphäre. Vor ein paar Jahren versuchten fortschrittliche Menschen, diesen Dampf als Fernwärme für die umliegenden Dörfer zu nutzen; der Dampf hätte für mindestens 1`000 Haushalte gereicht. Aber das Interesse der Behörden und der Einwohner hielt sich in Grenzen. Weil es Investitionen benötigt hätte, die niemand über die Steuern zu bezahlen gewillt war. Im Moment werden nur etwa 5 % der Wärme durch nahe gelegene industrielle Betriebe mittels Dampf-Pipeline genutzt.

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