Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht

Internationale Politik Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht

inspiritosankto
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Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von inspiritosankto
als Antwort auf hema vom 28.03.2011, 19:26:30
Dieses Posting ist inhaltlich nicht ganz korrekt - die Boden Proben in denen bereits Plutonium nachgewiesen wurde stammen vom 21./22.März - wir sind also eine ganze Woche hinten nach mit den tollen Informationen.
Mitglied_81b4260
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Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 27.03.2011, 09:20:04
Wie wir wissen wurde dieses Ausmaß der Verstrahlung am Nachmittag wieder widerrufen.


Dr. PATRICK ILLINGER in der SZ weiß die Erklärung.

Die mediale Erregung kam prompt und heftig. Die Tepco nehme die eigenen Angaben zurück hieß es in Eilmeldungen. Von einem krassen Messfehler war die Rede. Wie so oft in den vergangenen Tagen wurde die Betreibergesellschaft harsch kritisiert. Redakteure wie Leser fragten sich: Wie kann man sich denn derart vertun? Haben die nicht mal einfachste Messgeräte?

Das 100.000- fache sei richtig hieß es später. Das Hunderttausendfache des ... und das ist die eigentliche Frage: des was eigentlich? Tepco trifft in diesem Fall nämlich keine Schuld an der Verwirrung. Es war ein schlichter, geradezu banaler Kommunikationsfehler. Beide Zahlenangaben stimmen.

Es kommt nur auf die Frage an: Was ist normal?

Den absoluten Strahlungswert des kontaminierten Wassers gab Tepco - vorher wie nachher - mit 1000 Millisievert pro Stunde an. Diesen Wert kann man eben mit verschiedenen "Normalwerten" vergleichen. Setzt man ihn in Beziehung mit der Strahlung von natürlichem Wasser, so kommt man tatsächlich auf einen Faktor von mehreren Millionen. Natürliches Wasser strahlt eben kaum.

Vergleicht man den Strahlungswert des verseuchten Wassers von Fukushima jedoch mit Kühlwasser, das normalerweise durch einen funktionierenden Reaktor fließt, so kommt man auf einen Faktor von (nur) 100.000. Denn Kühlwasser in einem Reaktor ist schon im Normalzustand stärker radioaktiv als Wasser aus dem Hahn.

Beide Zahlen stimmen also. Es kommt nur darauf an, mit was man den absoluten Wert vergleicht. Man kann nicht wissen, wie viele Äpfel Hans besitzt, auch wenn bekannt ist, dass er siebenmal so viele wie Peter hat.

Aber zehn Millionen, das klingt einfach stark.
geschrieben von Illinger in der SZ



Eko, wird also recht haben, alles nur 1/1000 mal so schlimm und erleben werden wir in Europa die Folgen eh nicht, vor allem, wenn man ein gewisses Alter hat.
Bis jetzt hat Tokio sehr viel Glück mit dem Wetter gehabt. Ob das auch in den kommenden Jahren der Fall sein wird?

schorsch
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Re: Kernschmelze als Verdauungsproblem
geschrieben von schorsch
als Antwort auf olga64 vom 28.03.2011, 17:38:12
Was wurde im Theater gespielt; Tsunami oder Verstrahlung?

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senhora
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Re: Kernschmelze als Verdauungsproblem
geschrieben von senhora
„Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete. Er kennt weder Gründe noch Gegengründe und glaubt sich immer im Recht“ meint Ludwig Feuerbach.

Europa betrifft es nicht? Wenn alle Waren und jeder Fisch aus Japan künftig mit einem Geigerzähler überprüft wird vielleicht nicht. Und wenn die Winde günstig wehen.
Auch mehr als zwei Wochen nach dem verheerenden Erdbeben in Japan ist der GAU im Atomkraftwerk Fukushima nicht abgewendet. Medienberichten zufolge erwägt die Regierung deshalb, den AKW-Betreiber Tepco zu verstaatlichen.
geschrieben von Focus

Ach, nun sollen die Steuerzahler das Zepter übernehmen? Wieder ist das Prinzip zu erkennen, Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren.
Bei den nicht absehbaren wirtschaftlichen und sonstigen Folgen ist der Betreiber vielleicht sogar froh, käme es in diesem speziellen Fall zu einer Enteignung. Aber löste dies auch nur ein Problem?

Senhora
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Re: Kernschmelze als Verdauungsproblem
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf senhora vom 29.03.2011, 08:32:32
@ senhora,

Ludwig Feuerbach war ein weiser Mann.

Japan wird unermessliche Schäden durch diesen Unfall mit großer Langzeitwirkung erleiden. Das betrifft nicht nur das Leben vor Ort, sondern auch Wirtschaft und Handel. Wer wird noch Exportartikel aus Japan kaufen, wenn nur der Verdacht besteht, sie könnten kontaminiert sein? Was passiert langfristig mit Tokio, wenn der Hafen nicht mehr von internationalen Reedern angelaufen wird etc. etc. In einer globalen Welt hat das überall Effekte.

Die freigesetzten langlebigen Isotope wirken kumulativ und verteilen sich mit langfristig global. Ihre Halbwertszeit ist teilweise so groß, dass zu Lebzeiten unserer Kultur kein Abklingen zu beobachten sein wird. Die Menschheit kann sich nicht eine beliebige Anzahl radioaktiver Supergaus leisten.


Karl
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Re: Kernschmelze als Verdauungsproblem
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.03.2011, 08:50:48
„Niemand urteilt schärfer als der Ungebildete. Er kennt weder Gründe noch Gegengründe und glaubt sich immer im Recht“ (Feuerbach)

Ich würde den Satz erweitern. Es beurteilt auch niemand kurzsichtiger als der technische Fachmann, der vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sieht.

Jochen Hörisch hat das vor Jahren am Beispiel Tschernobyl erläutert:
Die Explosion verwundert den Experten, aber nicht den Studenten, der vor der Mensa Flugblätter verteilt. Er hat damit gerechnet. Fukushima hat für uns etwas verändert, weil eingetreten ist, womit kein Experte kalkuliert, aber jeder Mensch gerechnet hat. (lt. Schirrmacher in der Faz)

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Mitglied_bed8151
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Re: Der Supergau ist da
geschrieben von ehemaliges Mitglied
die havarierten akw verstrahlen die welt. nicht nur in europa wurden spaltstoffe gefunden, auch in nordamerika. sie stammen aus japan.

--
Wolfgang
Re: Der Supergau ist da
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.03.2011, 09:15:50
nach den Radionachrichten hier wurden auch in China bereits gefunden.

Meli
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Verstaatlichen von Tepco?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf senhora vom 29.03.2011, 08:32:32
Gewinne privatisieren - Verluste sozialisieren, wie üblich.

Kann man den Handel mit den Aktien nicht einfrieren und die Aktieninhaber persönlich mit ihrem Vermögen unbegrenzt für den Schaden und alle Folgekosten haftbar machen?

Aber nein, Rendite an private "Investoren" und Kosten der Katastrophe an den Steuerzahler.

Womöglich bekommen die Konzernleiter noch eine geschmalzene Erfolgsprämie, weil sie sich jetzt so aufreiben müssen.
Re: Der Supergau ist da: Radioaktivität am AKW Fukushima zehnmillionenfach erhöht
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Die Antwort einer mir bekannten Atomphysikerin (Auszug):

Die Regierung tut was sie kann ...
Was kann sie überhaupt tun?

...übrigens, ich fange an, Lebensmittel-Konserven zu sammeln.
Vielleicht ist es nötig, eine Vegetationsperiode zu überbrücken... ganz wird es mir nicht gelingen, aber sicher ein Stück weit....

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