Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Der Stellvertreterkrieg in Syrien

Internationale Politik Der Stellvertreterkrieg in Syrien

luchs35
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 29.05.2013, 16:49:50
Der Zeitpunkt zum Eingreifen in Syrien ist längst verpasst. Jeder,egal ob Europa, USA, China oder Russland, weiß, dass jetzt jeder, der sich dort einmischt, kräftemässig für sehr, sehr lange Zeit gebunden sein würde. Und ob es da überhaupt noch ein gutes Ende geben könnte, wäre mehr als ungewiss.

Luchs
adam
adam
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von adam
als Antwort auf luchs35 vom 29.05.2013, 17:53:52
Luchs,

ich meine sogar, daß es einen Zeitpunkt, militärisch in Syrien einzugreifen, nie gegeben hat, weil es immer aussichtslos war. Erreicht werden kann für Syrien etwas durch Verabredungen zwischen den USA und Russland, wenn dabei die Interessen der Saudis, des Iran und der syrischen Bevölkerung berücksichtigt werden. Die dafür nötigen, diplomatischen Kanäle sind vorhanden.

Ein entmachteter Assad könnte Staatsoberhaupt einer sunnitisch-islamischen Republik bleiben, mit Russland an seiner Seite, das den Zugang zum Mittelmeer behält und vor der eigenen muslimischen Bevölkerung gut dasteht. Dem Iran könnte man das Gesicht bewahren, indem dessen Einfluß auf den schiitischen Teil des Irak legalisiert wird. Der iranische Traum. in Bagdad zu regieren, würde näher rücken. Dafür läßt der Iran seine Bombenpläne fallen, liefert statt dessen das heißbegehrte Öl, könnte mit dem Geld seine innenpolitischen Probleme bekämpfen und im mittleren Osten wäre er ein Gegengewicht zu den radikalen Taliban, wenn die USA samt Nato abziehen.

Dieses Szenario ließe sich weiter "spinnen", bis hin zu einem Frieden- und Freundschaftspakt zwischen Iran und Israel, mit dem der Iran unter den nuklearen Schutzschild der Israelis schlüpfen könnte. Da die USA künftig von Öllieferungen unabhängig sein werden, sogar exportieren können, der Iran zusätzlich mit gutem Öl auf dem Markt ist, werden den Saudis die Einnahmen wegschmelzen, die sie zur Finanzierung des Islamismus brauchen und der Krieg gegen den Terror wäre überflüssig. So nützlich und einfach könnte Diplomatie sein.

Man darf gespannt sein, was wirklich passiert.

--

adam
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
der kalte krieg ist wieder da
politik der 1950er, 1960er jahre. west + ost gemeinsam für die ausweitung des krieges außerhalb ihrer kerngebiete. eine friedliche oder zumindest friedlichere politik erscheint chancenlos.
---
w.

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luchs35
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von luchs35
als Antwort auf adam vom 30.05.2013, 11:44:53
Adam, bei der Eskalation dieses Wahnsinns in Syrien dürften Deine Vorstellung von Friedensmöglichkeiten zwar mehr als verlockend sein, allein mir fehlt der Glaube. Viel zu tief sind inzwischen die Gräben zwischen allen Parteien, zu lange wurde mit Verhandlungen gezögert, als da jetzt noch eine bleibende Übereinkunft zu erzielen wäre. Das Volk der Syrier ist in sich zerrissen, jede der sich bekämpfenden Parteien hat sich ohne Unterschied an der Bevölkerung "ausgetobt". Da ist kein Vertrauen in irgendeine Richtung mehr möglich.

Und betrachtet man die internationale Gemeinschaft ,besteht sie in erster Linie aus Zauderern, die viel zu lange gezögert haben, um klare Positionen zu beziehen. Den islamistischen Extremisten wurde das Schlachtfeld überlassen, USA und Russland mangelt es an politischem Willen. Es gibt nur sich stetig wiederholende Lippenbekenntnisse, Andeutungen von Friedenskonferenzen, die eher Schimären sind. Alles geht nach dem Motto :"Was wäre ,wenn...?" , aber tatsächlich behindern sich aus Eigeninteresse die USA und Russland gegenseitig, um ein Übereinkommen zu gestalten. Und Iran, als einige regionale Macht, die vielleicht noch Einfluss auf das Regime Syriens haben könnte, wird einfach ignoriert.

Vielleicht bin ich zu pessimistisch, aber m. M. nach wird Syrien zerfallen - in einen von Assad und einen von den Oppositionellen (welchen???) regierten Teil.

Luchs
olga64
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 30.05.2013, 12:24:46
Man sollte sich nur die Beispiele der Revolutionsergebnisse in Ägypten, Libyen, auch Tunesien ansehen - was hat sich dort für die Bevölkerung geändert? Nur in einem Punkt dürften sich all diese Staaten einig sein: in ihrem Hass auf Israel, der einzigen Demokratie in diesem Hexenkessel. Wenn Assad weg ist, wird die Anarchie ungeahnte Ausmasse erleben. Die sog. Rebellen sind untereinander zerstritten und meist nur auf ihrem Pfad,den Islam weiter voranzubringen. Der Westen wird keinerlei Einfluss ausüben können und dürfen - nur die Waffen sollen jetzt geliefert werden und USA sollte nach den Wünschen dieser sog. Rebellen Präsenz zeigen, damit diese schneller "gewinnen". Olga
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
militärisch-industrielle komplexe
s-300 + mig-29 - russland rüstet syriens herrscher assad auf. die antwort auf obamas, camerons, hollandes drohungen. kriegsgurgel sorgen dafür, dass sich der krieg rechnet.
---
w.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von Karl
als Antwort auf luchs35 vom 30.05.2013, 12:24:46
Guten Morgen Luchs35,

das Blatt im Bürgerkrieg hat sich deutlich zu Gunsten des alten Regimes verschoben.

N24: Assads Armee drängt Rebellen zurück.

Diese "Erfolge" wurden teilweise durch das Eingreifen der Hisbollah ermöglicht. Durch diese Waffenbrüderschaft mit der Hisbollah geraten jedoch auch zunehmend die nichtschiitischen Teile des Libanon unter Beschuss:

FAZ: Luftangriffe im Libanon.

Die syrische Armee verfolgt in den Libanon geflohene Aufständige mit diesen Bombardements. Österreich zieht seine UNO-Soldaten vom Golan ab. All das kann bedeuten, dass sich dieser Bürgerkrieg zu einem großen Flächenbrand ausweiten kann.

Karl
Skorpion49
Skorpion49
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von Skorpion49
als Antwort auf Karl vom 09.06.2013, 10:59:22
Ja und nun hat ja die US Regierung vom CIA "Beweise" für den Einsatz von Giftgas durch die Syrische Armee.
Wieviel Lügen muß die Menschheit durch die USA noch ertragen?

Vietnam - Angeblicher Angrif im Golf von Tongking - Hat nie Stattgefunden aber der Vietnamkrieg wurde entfesselt.

Irak - Besitz von Giftgaswaffen - Der Irakkrieg war die Folge. Giftwaffen wurden nie gefunden.

Syrien - Internationale Kommission stellt fest: Giftgas wurde von den "Rebellen" (sprich Verbrechern) eingesetzt.
Bericht ignoriert, totgeschwiegen, nicht weiter verfolgt.
Die syrischen Regierungstruppen vertreiben die "Rebellen". Assad hat die Unterstützung des größten Teils der Bevölkerung. Ergo Giftgasbehauptung sprich Lüge her und Grund für militärische Unterstützung der Verbrecher gefunden.
Mal sehen, wann unsere "Politiker" nach einer Flugverbotszone schreien.
Obwohl, eigentlich nicht nötig. Außenminister Westerwelle hat doch schon vor Jahresfrist ganz groß verkündet, das Assadregieme liegt in den letzten Zügen.
Wie immer, ALLES LÜGEN !!!
lars
lars
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von lars
als Antwort auf Skorpion49 vom 14.06.2013, 07:36:15
Kann dich nur unterstützen Skorpion!
Die Amerikaner mischen sich überall ein, sollten vor der eigenen Türe wischen.
Jetzt wollen sie einen Deal aushandeln mit der Schweiz, betreffend Steuerhinterziehung, es geht um bekanntgabe der Kontodaten von Amerikaner, ist doch Erpressung? Fehler wurden natürlich begangen, ist aber schon länger her!
Komisch ist nur, dass nun eine grosse Vermögensbank von Zürich, eine noch grössere in Amerika übernehmen kann, passt doch nicht zusammen?
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Skorpion49 vom 14.06.2013, 07:36:15
Wie immer, ALLES LÜGEN !!!


Schon die Terminologie spricht Bände!
"Die US-Regierung geht davon aus, dass Chemiewaffen zum Einsatz kamen...".
"Die Regierung ist davon überzeugt, dass Assad die rote Linie überschritten hat".

Die Wünschelrutengänger im Weißen Haus müssen uns doch alle für verblödet halten.
Wenn sie auch nur ein Fitzelchen eines Beweises hätten, sie würden Syrien umgehend einebnen. Das weiß auch Assad, und wird sich in der jetzigen Situation, in der er Oberwasser zu bekommen scheint, hüten, Sarin zu versprühen.

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