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Internationale Politik Der Stellvertreterkrieg in Syrien

sittingbull
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von sittingbull
offenbar beweisen dokumente des türkischen geheimdienstes "jandarma" , die die türkische hackergruppe "red hack" auf ihren webseiten veröffendlichte , dass der "anschlag von reyhanli" am 11.mai des jahres , mitnichten sache des syrischen geheimdienstes war , sondern von kräften
der syrischen opposition in kenntnis der türkischen regierung ausgeübt wurde .

ankara lässt terror zu

laut der "jungen welt" von gestern , räumt die türkische regierung mittlerweile ein , über
die anschlagspläne im vorfeld informiert gewesen zu sein ... freilich erstmal ohne
ihre ursprüngliche interpretationsschiene zu verlassen .

erdogan unter druck

wer da noch so alles informiert gewesen sein mag , wird sich vielleicht in den nächsten tagen herausstellen ...

klar dürfte jetzt schon sein , dass sich die kriegstreiberei der westlichen allianz wiedermal auf lügen aufbaut .

der "freien presse" war das bis dato übrigens keine meldung wert ...

sitting bull
Mitglied_bed8151
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
es stimmt nicht, dass "der 'freien presse' das ... bis dato übrigens keine meldung wert [war]" (sittingbull). - ich verweise auf einen tagesspiegel-artikel (linktipp). ich zitiere aus dem artikel: "Aus Sicht der türkischen Opposition ist die Regierung von Premier Recep Tayyip Erdogan mitverantwortlich für diese Entwicklung. Ankara habe die Grenzregion den syrischen Rebellen überlassen, sagte der Oppositionsabgeordnete Mehmet Ali Ediboglu aus Hatay. Er widersprach der These der [türkischen] Regierung, wonach der Anschlag von Mitgliedern der linksextremen türkischen Splittergruppe der 'Acilcilar' verübt wurde, die im Auftrag des syrischen Geheimdienstes handelten. Ediboglu sagte, der 'sehr professionelle' Anschlag deute auf die Täterschaft der syrischen Al-Nusra-Gruppe hin. Die zum Al-Qaida-Netzwerk gehörenden islamistischen Extremisten hätten die Bombe von Reyhanli gezündet, um die Türkei auf der Seite der syrischen Opposition in den Krieg zu ziehen, sagte Ediboglu."

aber auch andere zeitungen (the guardian, the economist z.b.) berichten ähnlich.

tatsächlich ist die größte kriegsgurgel dort in der region der türkische premier erdogan (vgl. meine beiträge geschrieben am 15.05.2013 11:02 und am 16.05.2013 09:19). - erdogan, kein islamist, sondern ein nationalist, bedient den in der türkei unter türken weit verbreiteten nationalistischen größenwahn und zündelt, wo er nur kann. - nicht vergessen: die türkei ist nato-land.

---
w.
sittingbull
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.05.2013, 13:00:07
der unterschied zum artikel des "tagesspiegel" vom 13.05. besteht darin ,
dass durch die aktivitäten von "red hack" spekulationen durch fakten ersetzt wurden .

zu dem ist es für mein empfinden eher fragwürdig , wieso du einem waschechten skandel
über eigenlob und kleinkariertheit den wind aus den segeln zu nehmen versuchst .

wenn das alles so "lang und breit" in der "bürgerlichen presse" diskutiert wurde , wundere
ich mich weshalb du uns davon nicht früher in kenntnis gesetzt hast .

hier geht es um krieg und nicht um : "toll , kuck mal was der wolfgang schon alles wusste ."

sitting bull

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Mitglied_bed8151
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf sittingbull vom 26.05.2013, 13:39:43
es geht dir wohl um die lufthoheit am stammtisch. die kannst du von mir aus gerne haben. an dem spiel beteilige ich mich nicht. - 'red hack' ist keine seriöse quelle, ist nicht transparent, ist undurchschaubar, arbeitet so, wie bei geheimdiensten üblicherweise gearbeitet wird. 'red hack' behauptet, dass... reicht mir nicht. dass linksextreme darauf abfahren spricht bände. mich lässt es vorsichtig werden. - ich gebe gerne zu, dass ich seriöse quellen schätze und die auch laufend in diesem thema und in anderen themen bringe.
---
w.
sittingbull
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 26.05.2013, 14:24:44
es geht dir wohl um die lufthoheit am stammtisch. die kannst du von mir aus gerne haben.


na bitte ...

dann verhalte dich auch so .

sitting bull
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Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
nato kriegsgeil
die regierungen britanniens und frankreichs wollen jetzt auch offiziell waffen in die kriegsregion liefern lassen (inoffiziell und über drittstaaten tun sie es schon seit monaten). auch deutsche politiker sprechen plötzlich für waffenlieferungen. obamas kerry begrüßt die waffenlieferungen und will ebenfalls offiziell dabei sein (auch die us-regierung lässt schon seit monaten inoffiziell und über drittstaaten waffen liefern).
theater fürs publikum
angeblich habe man sich seitens der eu nicht einigen können, heißt es. tatsächlich hat man sich geeinigt - auf das anheizen des krieges.
---
w.

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Karl
Karl
Administrator

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 29.05.2013, 06:52:11
angeblich habe man sich seitens der eu nicht einigen können, heißt es. tatsächlich hat man sich geeinigt - auf das anheizen des krieges.


Das ist auch meine Interpretation der "Nichteinigung". So wäscht auch die deutsche Regierung ihre Hände in Unschuld und lässt zu, dass das Waffenembargo Ende des Monats ausläuft. Deutsche Waffen werden beim Töten wieder einmal dabei sein. Irgendwann wird sich dies auch gegen uns wenden.

Karl
adam
adam
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von adam
als Antwort auf Karl vom 29.05.2013, 08:06:10
Ich vermisse Gegenvorschläge. Was ist also zu tun? Solange der kompromisslose Pazifist der selben Meinung ist, wie der militante Gegner des Westens, der sich einen Sieg der Islamisten wünscht, weil er alles für gut findet, was sich gegen den Westen richtet, kann doch etwas nicht stimmen.

In Syrien stehen Sunna gegen Schia, Russland gegen Sunna und der Westen hat Interesse daran, daß dort möglichst viel islamistische Ressourcen verbrannt werden, während gleichzeitig das arabische Öl für die Weltwirtschaft gebraucht wird.
Der islamistische Türke Erdogan verfolgt seine Politik des Panturkismus im Irak und wünscht sich das auch in Syrien und "nebenbei" natürlich für Europa.
Die USA sind immer intensiver mit sich selbst beschäftigt, könnten in absehbarer Zeit unabhängig von Öllieferungen werden, möchten aber Russland sicher nicht als zurückkehrende Weltmacht.

Derzeit als am instabilsten könnte sich Russland erweisen, das Putin gerne zurück in eine Weltmachtposition bringen möchte, das aber im Inneren, besonders im Kaukasus, durch wachsenden islamistischen Einfluß gefährdet ist, besonders durch die Erstarkung des Salafismus und der Wahabiten aus Saudi-Arabien. Im fernen Osten Russlands warten die Chinesen, die bevölkerungsmäßig aus allen Nähten platzen, darauf, Sibirien besiedeln zu können.

Soweit grob umrissen.

Wie also soll der Dampf vom Kessel Syrien genommen werden? Der Krieg dort ist eine Bagatelle, angesichts der Unruhen, die drohen, sollte Bewegung in die dort vertretenen internationalen Interessen kommen. Das Stichwort ist wieder einmal der Islamismus. Er wächst sich zur Weltbedrohung aus, meiner Meinung nach ausgehend von der Arabischen Halbinsel, im Handgepäck all die, die sich ein Stück vom Kuchen erhoffen, z.B. Erdogan.

--

adam
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von luchs35
als Antwort auf adam vom 29.05.2013, 09:48:11
Geht es in Syrien nicht nur noch um das Verhindern einer kriegerischen Ausweitung auf die Nachbarländer? Ich meine, dass Syrien selbst längst verlorenes Land ist, das nach und nach in sich selbst zusammenfällt. Für keine der sich Bekämpfenden gibt es mehr Rückhalt in der eigenen Bevölkerung , zu tief sind die Gräben zwischen allen Parteien, und die Oppositionellen sind unter sich nicht nur gespalten, sondern verfeindet. Wie soll hier ein Einigungsprozess stattfinden?

Vielleicht mit der Lösung einer Landesteilung in Nord- und Südsyrien, die allerdings auch keine Garantie für ein halbwegs friedliches Zusammenleben bildet ?

Betrachtet man ohne einseitige Blickweise die Rebellionen in den einst von Potentaten regierten arabischen Ländern, hat sich alles eher verschlechtert, und viele wünschen sich sogar ihre alten Machthaber zurück.

Assad bot zumindest Schutz für die religiösen und ethnischen Minderheiten.

So zynisch es klingen mag, aber ob Waffen geliefert werden oder nicht, ist für Syrien selbst keine Option mehr. Es geht nur noch darum, dass die Waffen nicht in Hände fallen, die dann zum Auslöser für kriegerische Auseinandersetzungen in den Nachbarländern führen.

Luchs
olga64
olga64
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von olga64
als Antwort auf Karl vom 29.05.2013, 08:06:10
Ist es wirklich gelogen, wenn Herr Westerwelle verkündet, deutsche Waffen würden nicht an diese teilweise verbrecherische Rebellen-Bande geliefert werden? FAktum ist doch auch, dass auch GB und Frankreich wissen, wie unsicher es ist, an diese sog. Rebellen Waffen zu liefern und es sicher nicht in absehbarer Zeit durchführen werden.
Andererseits - erinnert sich noch jemand von Libyen und Mali? Was wäre dort heute, wenn Frankreich und England nicht eingegriffen hätten?
Ich denke, die Angelegenheiten in diesen Krisengebieten sind zu komplex und zu ernst als dass man sie vom Wohnzimmer-Sessel beurteilen sollte. Die EU wird in den Gremien, die sich mit Syrien beschäftigen, schon lange nicht mehr für einflussreich angesehen. Die bevorstehenden Verhandlungen, initiiert von den USA und Russland zeigen dies deutlich - man lud die EU ja nicht mal mehr zur Teilnahme ein. Olga

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