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Internationale Politik Der Stellvertreterkrieg in Syrien

Karl
Karl
Administrator

Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von Karl
Nach dem Rückzug von Kofi Annan werden die letzten Hemmungen abgelegt und die USA bekennen sich jetzt offen dazu, den Bürgerkrieg weiter anheizen zu wollen. Wann werden die Christenviertel in Aleppo verwüstet werden? Die Grausamkeiten der Kriegsparteien lassen sich nicht aufrechnen. Beide Seiten bezichtigen sich der Gräueltaten. Es ist verwerflich, diesen Konflikt mit Geld oder Waffen weiter anzuheizen.

Meine Befürchtung ist zudem, dass der Fall Syriens nur die Ausgangsposition für den möglichen Krieg mit dem Iran verbessern soll, ein grässlicher Bürgerkrieg kommt da offensichtlich sehr gelegen. Netanjahus Kriegsrhetorik beginnt zu wirken.

Auch wir sehen sehr unruhigen Zeiten entgegen, wenn dies so weitergeht.

Karl

hafel
hafel
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 03.08.2012, 13:33:01
Leider ist es so. Ein Stellvertreterkrieg für zwei unversöhnliche Religionenszweige. Und die Außenwelt versucht da nach ihrem Geschmack ihre persönlichen Vorteile zu schlagen. Damit rückt mit jedem Tag eine Lösung in weite Ferne und alles auf Kosten der unwehrhaften Zivilbevölkerung.

Hafel
luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von luchs35
als Antwort auf Karl vom 03.08.2012, 13:33:01
Nicht erst die amerikanische Ankündigung, man wolle nach der gescheiterten UNO-Mission die Rebellen vermehrt unterstützen, um das Assad-Regime zu Fall zu bringen,machte klar, dass vom Westen und Israel wie auch von China, Russland und den arabischen Ländern mit falschen Karten, nämlich jenen der eigenen Interessen gespielt wird.

Die Ankündigung von Washington wirft allerdings viele Fragen auf: Wer soll von den zig Rebellengruppen unterstützt werden? Wer sichert Assads Waffenarsenal? Und wer kontrolliert die Milizen der religiösen Fanatiker ? Wer schützt die ethnischen und religiösen Minderheiten?

Qatar und die Saudis rufen zur Beruhigung nach einem demokratischen Syrien, aber wie glaubwürdig ist deren Zusicherung einer Volksherrschaft - mit jener der religiösen Diktatur des Wahhabismus oder mit jener der monarchischen Autokratie Qatars?

Wie können die in sich schon gespaltenen Rebellen militärisch überhaupt Assad stürzen ?

Die Dikataturen von Moskau, Teheran und Peking sind zwar keine Freunde Assads, aber noch weniger mögen sie Opposition. Die ist nämlich in den eigenen Ländern verpönt. An sie richtet sich auch gleich das Signal, Rebellion ist weder in Syrien noch im eigenen Land geduldet.

Dieser Bürgerkrieg trifft in erster Linie die syrischen Bürger , die zu Zehntausenden in die Nachbarländer flüchten, sofern sie es sich überhaupt leisten können, die andern müssen ausharren und leiden. Ihnen wird auch von keiner Seite geholfen.

Handfeste Interessen verbinden die internationalen Freunde mit den Freunden "Freies Syrien" , die mit lauwarmne Erklärungen und vor allem Tatenlosigkeit beschäftigt sind. Die einen verkünden gebetsmühlenartig das nahe Ende des Assad-Regimes , die andern - wie beispielsweise der türkische Premier Erdogan sorgt sich, dass sich in einem instabilen Syrien womöglich nach irakischem Vorbild ein weiteres autonomes Kurdengebiet vor der Haustür entstehen könne.

Nur eines ist nie im Gespräch oder in den Überlegungen: eine gemeinsame humanitäre Mission . Hier erst kommt die ganze Verlogenheit der "Freunde Syriens" an den Tag!

Luchs

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Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von ehemaliges Mitglied
drei russische landungsschiffe mit je 120 marineinfanteristen inklusive leichter bewaffnung an bord sind auf dem weg nach tartus (syrien). dort unterhalten die russen einen militärstützpunkt. die schiffe sollen nur ein paar tage in tartus bleiben, heißt es.
---
w.
hisun
hisun
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von hisun
als Antwort auf Karl vom 03.08.2012, 13:33:01
Karl

Deine Befürchtung teile ich, dass der Fall Syriens nur die
Ausgangsposition für einen möglichen Krieg mit dem Iran
verbessern soll. Diese Meinung wird in meinem Umkreis
schon lange vertreten.

Dieser Krieg ist wahrlich ein Stellvertreterkrieg.
Es geht um Geopolitische Machtansprüche der Grossmächte.
Der Sieger wird eine Vormachtstellung im Nahen Osten erringen.
Für Israel wäre es nicht unbedingt gut, wenn dies die Russen wären.

Die Amerikaner möchten dort in Syrien eine amerika- und
israelifreundliche Regierung installieren, genau so wie in Ägypten.
Aber nur, wenn die Probleme dort von anderen Mächten bereits
gelöst sind. Die Wirtschafts- und Militärhilfe des Westens in
Milliardenhöhe jährlich werden wieder, wie gehabt, in der
Regierung und ihrer grossen „Verwandtschaft“ versickern.

Das ist im Westen nichts Neues..

Hisun

luchs35
luchs35
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von luchs35
Dem Assad-Regime geht Geld und Eröl aus. Zumindest berichtet "focus online" von einem Hilfsgesuch an die russische Regierung, wonach die USA und die EU mit ihren Sanktionen verantwortlich für Syriens Misere seien.

Wäre ja auch ein Möglichkeit, den Krieg gegen das eigene Volk, geführt von einer Diktatur, zerstrittenen Rebellen und ausländischen Interessen, zu beenden. Allein mir fehlt der Glaube, denn sowohl Russland wie China werden Geld und Erdöl gegen entsprechende Gegenleistungen rausrücken.

Luchs


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sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf Karl vom 03.08.2012, 13:33:01
"Unter Gedächtnis versteht man die Fähigkeit des Nervensystems von Lebewesen, aufgenommene Informationen zu behalten, zu ordnen und wieder abzurufen. Die gespeicherten Informationen sind das Ergebnis von bewussten oder unbewussten Lernprozessen" WIKIPRDIA

Besitzen einige hier im Seniorentreff nicht die Fähigkeit "aufgenommene Informationen zu behalten, zu ordnen und wieder abzurufen"? Vielleicht aber, sind bestimmte Informationen garnicht erst ins Gedächtnis gelangt. Wie sonst wäre das, was hier über Syrien geschrieben wird zu verstehen?

Die antiwestliche Rhetorik ist reine Polit-Propaganda. Nicht Nato, USA, EU oder sonst wer ist schuld an der menschlischen Katastrophe in Syrien. Um an der Macht zu bleiben läßt der Despot Baschar al Assat sein Volk abschlachten. Zur Erinnerung wie, wann und weshalb es zu dem syrischen Drama gekommen war, einige Hinweise:

Am 24.3.2011, war in der ZEIT ein Artikel zu Syrien zu lesen, unter der Überschrift: Aufstand der Armen - "Syrien ist der finsterste Polizeistaat der arabischen Welt. Jetzt regt sich auch hier Widerstand".

Die sueddeutsche zeitung zitierte am 1.6.2011, einen Bericht der New York Times, vom Tod eines dreizehnjährigen Jungen "der bei Protesten festgenommen und dann gefoltert, verstümmelt und getötet worden war".

sysiphus...
sittingbull
sittingbull
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von sittingbull
als Antwort auf sysiphus vom 05.08.2012, 13:22:27
Die antiwestliche Rhetorik ist reine Polit-Propaganda.




der "Der Mythos des Sisyphos" ...


sitting bull
Karl
Karl
Administrator

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von Karl
als Antwort auf sysiphus vom 05.08.2012, 13:22:27
Besitzen einige hier im Seniorentreff nicht die Fähigkeit "aufgenommene Informationen zu behalten, zu ordnen und wieder abzurufen"?
Danke sysiphus für dieses "Kompliment". Ich bin im Gegenzug etwas besorgt, ob Du noch die Realität in ihrer Vielschichtigkeit wahrnimmst. Einseitige Schuldzuweisungen sind Politpropaganda und da bist Du immer sehr gut dabei.

Mir stellt sich die Wirklichkeit komplexer dar als Dir. Ich lese sehr widersprüchliche Informationen aus Syrien und deshalb fehlt mir die letzte Sicherheit des Urteils. Ich jedenfalls verurteile die Gewalt auf beiden Seiten und kann auch nicht Massaker gut heißen, die von den Aufständigen verübt werden, und ich bezweifle, dass nur eine soziale Revolte ("Aufstand der Armen") die Ursache für diesen Bürgerkrieg ist.
In Syrien tobt ein erbitterter Krieg, bei dem zunehmend religiöse Minderheiten zwischen die Fronten geraten. Beobachter berichten von der Verfolgung und Hinrichtung von Christen. Und die Lage könnte sich nach einem Sturz des Assad-Regimes noch weiter verschärfen....
Bürgerkrieg in Syrien: Angst um die christliche Minderheit in Syrien wächst - weiter lesen auf FOCUS Online
geschrieben von Focus Online

Karl
sysiphus
sysiphus
Mitglied

Re: Der Stellvertreterkrieg in Syrien
geschrieben von sysiphus
als Antwort auf Karl vom 05.08.2012, 15:41:06
Kein Kompliment Karl, eine Frage ist das.

Wer ist denn für Gewalt? Ich bin es nicht. Aber die von denen diese Gewalt aus ging, sind es. Nur weil ein Mensch sich an die eigene illegetime Macht klammert, läßt er Häuser und Städte bombardieren und wehrlose Menschen wahllos umbringen? Findest Du so etwas in Ordnung, unterstützendswert Karl? Keinen Bürgerkrieg hätte es gegeben, hätte Assad den Honecker gemacht und wäre zurück getreten. Aber so sind sie die Herren Diktatoren, für ihr jämmerliches Dasein, ihre Macht, lassen sie vor ihrem Abgang noch tausende unschuldige Menschen umbringen. Saddam Hussein, Hitler, Gaddafi, Chauchesku, um nur einige zu nennen.

sysiphus...

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