Internationale Politik Der Krieg in Syrien in erschreckenden Bildern: Warum die Menschen flüchten.

Zitat Adam: "Dann klappt das auch wieder mit den Nachbarn und ganz ähnlich sollte das in Syrien geschehen."

So ist das, wenn der unbedarfte, in seinem sicheren Nest sitzende Deutsche sich die einfache Lösung eines Kriegs vorstellt, an dem zig Beteiligte ihre Machtinteressen austoben und niemand an die Zivilbevölkerung denkt.

Er fordert einfach Herrn Assad, Herrn Putin, die Herren IS-Anführer, die Herren Was-weiß-ich-noch-Oppositions-Anführer, die Kurden-Anführer, Herrn Obama, Herrn Erdogan, den Anführer der iranischen Truppen und alle Kriegsbeteiligten auf, damit aufzuhören und wird sie, "wenn nötig, auch unter Anwendung von angemessener Gewalt auseinander bringen" und an ihre "Identität als Menschen erinnern. "
Denn Gewalt gab es da ja vorher nicht, ergo wird es höchste Zeit, dass sie eingesetzt wird.. Und dass sie Menschen sind, auch das wussten sie bisher nicht.
Widdewiddewitt, so einfach ist die Welt.

Das ist gar nicht so falsch, was Du schreibst marina.

Man muß zuerst den kleinsten gemeinsamen Nenner finden und auf dem aufbauen.

Am wichtigsten scheint mir, Russland und den Iran ins Weltgeschehen einzubauen und ihnen Vorteile zu verschaffen, die dann den anderen auch Vorteile bringen, alleine durch Handel und Wandel.

Am verzichtbarsten sind die weltpolitisch intriganten Diktaturen der arabischen Halbinsel, samt der Übereinkunft der Familie Saud mit dem Wahabitentum. Wenn hier eine Entmachtung erreicht werden kann, ist es auch mit der weltweiten Unterstützung des Terrors vorbei.

--

adam

Ach Marina, stell Dir vor, ich habe verstanden was Du ausdrücken wolltest. Und Du bist ganz, ganz nah an meiner Meinung.
Bruny

Immerhin befasse ich mich mit dem Thema, während Ihr Opposition um der Opposition Willen betreibt. Spott ist ja häufig auch ein Ausdruck der Hilflosigkeit.

Hatte nicht eine der Damen verkündet, in Syrien müsse die Diplomatie ihr Können beweisen? Na hoffentlich können diese Diplomaten mehr als spotten, vom Thema ablenken, Rechthaberei betreiben oder sich einfach nur in die Haare geraten und alles mit "Amen" absegnen, was sie nicht erreicht haben.

--

adam

Am wichtigsten scheint mir, Russland und den Iran ins Weltgeschehen einzubauen und ihnen Vorteile zu verschaffen, die dann den anderen auch Vorteile bringen, alleine durch Handel und Wandel.

Abgesehen davon, dass ich schon immer dafür war, Russland und Iran mehr in das Weltgeschehen einzubauen, muss ich Dich doch mal fragen, woher Dein Sinneswandel kommt? Denn ich erinnere mich daran, dass Du gerade diesen beiden Ländern nicht für einen Millimeter über den Weg traust, besonders Iran war Dir doch mehr als suspekt während der Verhandlungen mit den USA.
Keine Sorge, ich will mich gewiss nicht in euer Gezänk einmischen, aber neugierig bin ich hat doch

Luchs35

Hallo Luchs,

ganz einfach: Die Meinung ändert sich mit dem Geschehen und derzeit scheint mir der Iran, gegenüber der wahabitischen Sunna, das kleinere Übel zu sein und ein zähmbares dazu, wenn ich an das Beispiel Deutschland nach dem 2.WK in Europa denke.

Und geht man auf den Iran zu, geht man gleichzeitig auf Russland zu, das schon aus dem Grund iranische Interessen wahren muß, weil sich viele Russen der Föderation eher zu den iranischen Völkern zugehörig fühlen als zu den russischen. Russland muß es also um den Zusammenhalt der Föderation gehen.

Und wenn man durch diese Politik den Iran, durch intensive Einbindung, soweit bringt einzusehen, daß eine nukleare Aufrüstung nicht sein muß, weil durch Geschäfte auch eine gewisse Hegemonie zu schaffen ist, bringt das der Welt doch Vorteile. Vorteile auch dadurch, daß Russland nicht mehr für den Iran auf Konfrontationskurs gegen den Westen gehen muß.

--

adam

Adam, abgesehen davon, dass ich die Verbindung zu Deutschland nach dem II.WK im Zusammenhang mit Iran nicht sehe, ist die Verbindung zwischen Russland und Iran nicht neu. Russland gab den Anstoß zu den Atom-Verhandlungen zwischen Iran und den USA und dem darauf folgenden „Tauwetter“, dem Du absolut kein Vertrauen schenktest. Aber ich gebe Dir absolut Recht bei der Einsicht, dass sich beim Eingehen auf die laufenden Gegebenheiten auch Meinungen und Sichtweisen ändern können – ja sogar sollen.
Dass jede Seite das Beste für die eigenen Interessen herausholen will, ist bis zu einer gewissen Grenze verständlich, und diese Grenzen werden im Moment festgelegt. Dass die Russen dabei ein Stück mit der Nase vorn sind, liegt an den USA, die zuvor ganz einfach einiges verschlafen haben und nun krampfhaft versuchen, ihre Position auf gefährliche Weise zu stärken. Die Menschen Syriens gehen allen Parteien sonstwo vorbei. Ihnen bleibt nur die Flucht.

Luchs35

Luchs,

ich sehe auch keine Verbindung direkt zu Deutchland, sondern meine die Vorgehensweise der Einbindung, statt der Konfrontation und des Zwangs, z.B. über Knebelverträge.

--

adam

Adam, nach einer Predigt sage ich Amen.
Abgesegnet ist damit das Thema nicht, denn mit Deiner Predigt hast Du ja nicht zum Thema selbst beigetragen.
Es ist nun mal so, dass es in Syrien einen Stellvertreterkrieg gibt. Dass ich ihn weder abschaffen, noch beeinflussen kann davon bin ich überzeugt. Genauso überzeugt bin ich davon, dass es dem syrischen Volk obliegt mit der Situation fertig zu werden, bzw. es hätte dem syrischen Volk obliegen können, wenn nicht die USA wieder einmal bezeugt hätten dass sie weder Fingerspitzengefühl noch irgendeine Strategie besitzen. Sie haben nicht nur den Teufel gerufen sondern ihn finanziell unterstützt.

Es wäre schön, wenn Du erklären könntest wie Du die Saudis entmachten möchtest und wem Du dann dieses Land übergeben würdest.

Ich bin im Moment eher besorgt dass die USA in Europa Präsenz zeigen, um die Polnische Sicherheit zu bestärken. Aber das ist ein anderes Thema.
Bruny

Die politische Einflussnahme religiöser Gruppen war in Syrien durch die säkulare Baath-Partei verboten, was den religiösen Minderheiten zu Gute kam.
Der Wirtschaft ging es schlecht und bei der Liberalisierung half die EU im eigenen Interesse mit. Aber der Wirtschaft ging es danach noch schlechter und Assad verlor viel an Zustimmung.
Der IS, der sich 2003 im Irak nach dem Überfall durch die USA gegründet hatte, spielt im Bürgerkrieg eine große Rolle, unterstützt besonders durch unseren Nato-Partner Türkei.
Ich bin überhaupt nicht erstaunt, wenn die Menschen in der Nahost-Region einen starken Hass auf den Westen haben. Also auch auf uns.
Bei der Destabilisierung von Syrien hat auch die USA kräftig mit geholfen.