Internationale Politik Der Konflikt in der Ukraine

Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 27.02.2015, 10:33:10
Natürlich Wandersmann, du passt auf wie ein Luchs, wenn es um kritische Beiträge gegen Putin und seine Politik geht, das ist schon klar. Über die Gründe mache ich mir meine eigenen Gedanken.
Warum wendest du nicht die gleichen Maßstäbe der Verifizierbarkeit auf die russischen Propagandamedien an? Wohlgemerkt aus einem Land, in dem es keine Pressefreiheit gibt und kritische Journalisten ermordet werden (s. Anna Politkowskaja, die auch Mitarbeiterin bei der Nowaja Gaseta war). Jetzt kann man nur hoffen, dass die Journalisten, die ihre Wahrheiten enthüllt haben, noch ihres Lebens sicher sein können. Wenn nicht, wirst du es womöglich auch noch beklatschen.

Hier noch ein Link zu dieser großartigen Frau aus eben dieser Zeitung, die immmer schon mutig und regierungskritisch berichtet hat:
Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.02.2015, 10:44:12
Ich setze noch einen Link ein zu der Nowaja Gaseta, aus dem ersichtlich ist, wie viele Journalisten aus diesem regimekritischen Blatt schon ermordet und verletzt wurden.

Ich bewundere die Journalisten dieser Zeitung, die auch jetzt wieder den Bericht zum Strategiepapier herausgebracht haben, obwohl sie ständig um ihr Leben fürchten müssen.
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.02.2015, 11:06:08
Das Leben kritischer Journalisten ist in Ländern wie Russland, der Ukraine oder auch in den Staaten Lateinamerikas sicher nicht das einfachste, und wie die Beispiele zeigen, z.T. auch lebensgefährlich, gerade, wenn es um Korruption, Steuerverbrechen usw. geht, da reagieren die Mächtigen meist sehr entschlossen und tödlich.
Das ist doch auch unbestritten, und wurde hier überhaupt nicht infrage gestellt. Dennoch entbindet kritischer Journalismus nicht von sauberer und zweifelsfreier Recherche. Also entweder liefert "Nowaja Gasieta" einen Authentizitätsnachweis des Papieres nach, ebenso den Nachweis, das der Kreml hierfür der Auftraggeber war, ansonsten muss die Redaktion wohl mit dem Vorwurf leben, hier etwas über das Ziel hinausgeschossen zu sein, und der Abdruck dieses "Strategiepapieres" wäre nicht die Druckerschwärze wert.

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Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf wandersmann vom 27.02.2015, 13:51:40
"Also entweder liefert "Nowaja Gasieta" einen Authentizitätsnachweis des Papieres nach, ebenso den Nachweis, das der Kreml hierfür der Auftraggeber war,..."


Wie könnte der denn aussehen?
Vielleicht ein Statement v. Putin?
Wird wohl nicht kommen - wahrscheinlich noch zu früh für Putin.

Übrigens - richtiger Ansatz, nach solchen Nachweisen zu fragen.
Interessant, dass du das bei Berichten der russ. Seite noch nie gefordert hast.
Aber - Putins freie Presse ist sicher Authentität genug und der Nachweis wird vielleicht nicht mehr nötig sein, weil die Verantwortlichen der Nowaja Gaseta zufällig erkrankt sind oder bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen oder ...na du weißt schon, wie das funktioniert.
dutchweepee
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Mitglied

Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von dutchweepee
SPON: "Der amerikanische Großinvestor George Soros hat mehr westliche Hilfe für die Ukraine angemahnt. Im SPIEGEL fordert er 50 Milliarden Dollar für das Land, sonst drohe der wirtschaftliche Zusammenbruch."

Warum stecken wir ihm unser Steuergeld nicht gleich in die Tasche? Dieses geldgeile Schwein spekuliert sich doch schon seit Monaten die Finger wund mit dem Leid der Ukraine-Krise.
Mitglied_5ccaf87
Mitglied_5ccaf87
Mitglied

Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Nur ein Einwurf:
Heute meldet Spülgel, das die Onlineausgabe der "Süddeutsche Zeitung" zukünftig kostenpflichtig wird. Lediglich 10 Artikel können monatlich frei gelesen werden.
Quelle: spiegel.de: Süddeutsche wird im Internet kostenpflichtig
Die Auswahl der Presseerzeugnisse, die man entweder lesen kann oder darf, wird immer geringer.

Jetzt tritt der Fall ein, das noch weniger Menschen mit geringen Einkommen die Artikel von SZ-Online lesen werden. Das Ergebnis wird sein, das sich noch mehr Menschen RT, RIA und dem schweizer UnCut zuwenden werden, um ihr Informationsbedürfnis zu befriedigen.

Übrigens ist die älteste Tageszeitung der Welt, die "Neue Züricher Zeitung" von einer Bezahlschranke im Internet wieder abgerückt. Grund: Die Werbeeinnahmen haben sich stark reduziert.

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Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von Tina1
Kreml-Kritiker Nemzow erschossen

"Die Ermordung des Oppositionspolitikers Nemzow schockiert Russland. Auf offener Straße, mitten in Moskau wurde der Putin-Kritiker erschossen. Freunde vermuten ein politisches Motiv. Zuletzt hatte Nemzow wiederholt die russische Ukraine-Politik kritisiert. Noch sind die Hintergründe der Tat unklar.
Morgen wollte er an einem Marsch gegen die russische Ukraine-Politik teilnehmen."
Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 28.02.2015, 08:16:49
"Auf offener Straße, mitten in Moskau wurde der Putin-Kritiker erschossen."


Na - so ein Zufall - ist ja nicht der 1. Oppositionspolitiker und Putinkritiker.
Die Hintergründe werden ganz sicher - wie immer - weiter unklar bleiben.
Dafür wird für unsere "Russlandexperten" auch das beliebte Informationsblättchen RT-Deutsch sorgen.
Die Ermordung v. Nemzow (war immerhin Vizeministerpräsident, Präsidentschaftskandidat...) wird mit keiner Silbe erwähnt - dafür auf der 1. Seite groß aufgemacht mit Groß-Photo vom 9/11: "Zufall? Innerhalb von 24 Stunden sterben 3 Journalisten- Sie planten Dokumentarfilm über 9/11".
Na - so ein Zufall!
Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.02.2015, 20:20:23
"Jetzt tritt der Fall ein, das noch weniger Menschen mit geringen Einkommen die Artikel von SZ-Online lesen werden. "Das Ergebnis wird sein, das sich noch mehr Menschen RT, RIA und dem schweizer UnCut zuwenden werden, um ihr Informationsbedürfnis zu befriedigen."


"Dieser Fall", wie du schreibst, tritt nicht erst jetzt ein, sondern ist eine immer deutlicher werdende Entwicklung und richtet sich ganz sicher nicht gegen "Leser" mit geringem Einkommen.
Es ist eine Entwicklung, die alle Presseorgane betrifft und die dir als Internetnutzer ganz sicher bekannt ist.
Es betrifft natürlich NICHT solche Medien, wie RT-online, weil das kein freies Presseorgan ist, sondern ein Propagandaorgan der russischen Regierung, die sich die weltweite Propaganda putinscher Politik einiges kosten lässt.

So schreibt z.B. das dir sicher nicht unbekannte Presseorgan "Neues Deutschland" :

"Die gedruckte Zeitung, auch das "nd", hat in den letzten Jahren erheblich an Auflage verloren und die Dynamik des Sinkflugs scheint zuzunehmen. Positiv hat sich in den vergangenen Monaten dagegen die Zahl der digitalen Verkäufe, vor allem Online-Abonnenten entwickelt. Sie hat im Laufe des Jahres 2014 stark zugenommen, auch wenn wir mit gut 1.200 zahlenden Online-Lesern noch weit hinter anderen überregionalen Zeitungen zurückliegen.
Wir setzen ab sofort noch stärker auf die Einsicht der LeserInnen, dass linker Journalismus auch im Internet nicht gratis zu haben ist."
(FETT durch mich)
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Der Konflikt in der Ukraine
geschrieben von Tina1
Der Russland-Beauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler

"Es ist eine bittere Erkenntnis, die der Russland-Beauftragte der Bundesregierung im Interview mit FOCUS Online formuliert: Russland allein entscheide, ob der Krieg weitergeht – der Westen habe darauf keinen Einfluss. Um die Separatisten vor einer Niederlage zu bewahren, sei Putin zu jedem Risiko bereit."

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