Internationale Politik Der Kalte Krieg nimmt wieder zunehmend an Fahrt auf.
Danke Michiko.
Juro
Andererseits -
"um Mensch zu werden, dürfen wir uns an kein Bild vom Menschen binden", hat Dr. Karl Theodor Jaspers seinerzeit - sicher nicht grundlos - angemerkt.
Wer weiß schon, zu welch überraschende Offenbarungen es käme, würden wir allen persönlich begegnen und uns gegenseitig im Tun und Wirken erleben, denke ich manchmal.
So gesehen - was gäbe es ernsthaft beim Ertragen zu ertragen?
Wo die Bilder, welche in uns von Anderen entstehen, leicht tilgbar oder gar bedeutungslos sind.
Ein Gang durch die frische Luft hilft dabei ungemein, ist meine Erfahrung.
Ja @Tina1, manchmal fragt man sich wozu das alles? Hier ist es oft als würden Feinde aufeinandertreffen. Auch ich musste mir vor kurzem eine Auszeit nehmen um mein Nervenkostüm zu schützen, aber mich auf die Dauer mundtot machen zu lassen, wäre auch nicht mein Ding gewesen. Meine Meinung zu bestimmten Themen wird auch - trotz Seitenhieben - meine Meinung bleiben, weil ich neben Informationen aus 2. und 3. Hand eben auch über viel eigener Erfahrung verfüge und die zählen für mich weit mehr als alles andere.
@Der-Waldler und @BerndHeinrich - es lohnt sich schon sich selbst einzubringen - wenn es Zuviel wird kann man immer noch ein deutliches Stopp entgegensetzen.
Bruny
Schau dir mal die Reportage an, sehr interessant, aufschlussreich, sehr gut recherchiert, von einem klugen Mann, der sich in der Welt auskennt, der sich auch mit Kriegen auskennt, der mal Kriegsberichterstatter war. Da erfährst du vieles über die Geschichte Russlands, über den Vielvölkerstaat u über die vielen unterschiedlichen Ideologien in diesem Land und welche Konflikte sich heute im inneren Abspielen. Da kannst du bestimmt einiges lernen.Danke Tina1,
Du bist wirklich sehr großzügig und behilflich mit Deinen Informationen. Dass manch anderer sich darin besser auskennt als Du, scheinst Du auszuschließen.
Nur verstehe ich nicht, in welchem Bezug Scholl-Latours Reportagen zur aktuellen Russlandkrise stehen könnten. Er vermischt doch auch Kraut mit Rüben. Recht hat er, dass die Tataren mal eine große Bedrohung waren, selbst vor Wien standen. Bedeutet das, dass gegenwärtig die Tataren den Weltfrieden stören könnten?
Was den Islam betrifft, hatte Russland 1970/80 große Sorge, dass die Muslime Herrschaft über Russland ergreifen könnten. Denn in Afghanistan und anderen muslimischen Ländern war es so üblich, dass fast in jeder Familie 8 - 12 Kinder geboren wurden. Russland daher von Muslimen überschwemmt würde.
Aber was hat das mit der aktuellen Russlandkrise zu tun?
Liebe Tina1
Ich will doch mit niemandem in Konflikt geraten, weder hier noch im Realen. Kommt selten dennoch vor, dass sich im Realen jemand dauerhaft massiv daneben benimmt. Dann bevorzuge ich, den Kontakt abzubrechen.
Liebe Grüße
Fialka
Es ist international ein viel beachtetes Buch. Es hat die Sicht auf manche Ereignisse grundlegend verändert. Gibt auch auf YouTube einen Auftritt von Snyder im deutschen Bundestag. Siehe hier.Auf Wikipedia finde übrigens, unter dem Eintrag "Timothy Snyder" eine Kurzbeschreibung, aus der hervorgeht, dass es bei dem Buch "Bloodlands" um "Massenmorde und Vernichtungspolitik durch das nationalsozialistische und das stalinistische Regime in den Jahren von 1933 bis 1945" gehe.@BerndHeinrich,
Falls Du das Buch hast, kannst Du ja mal etwas zitieren, was auf den Einsatz/Verteilung, der Nationalitäten, im 2. Weltkrieg, in der Roten Armee bezieht.
Ich selbst werde auch mal versuchen, an das Buch zu kommen.
pace e bene
Bernd
Kleiner Tipp von mir! Gefunden bei booklooker, da bestelle ich immer.
Bloodlands Timothy Snyder Random House UK Ltd - Softcover
ISBN: 0099551799
Neuware10,99 €
versandkostenfrei
Natürlich auch in deutscher Sprache, gebraucht von privat für 13 Euro über booklooker.
Liebe Grüße
Fialka
Das ist doch ein guter Gedanke @Bias, denn es ist ganz egal was alles zur Meinungsbildung geschrieben oder auch aus den Archiven gepostet wird.
Ein Gang durch die frische Luft hilft dabei ungemein, ist meine Erfahrung.
Es ist doch alles nur ein Gedankenaustausch und wir können die Weltpolitik damit nicht beeinflussen.
Schönen Abend allen poldy
👍 Daumen hoch, danke für diesen exzellenten, erfrischend ausgewogenen Beitrag, frei von unterschwelliger, aggressiver Hau-druff Mentalität.
Bravo. Tut gut, so was gelegentlich auch mal zu lesen !
Ich frage mich dieser Tage, wo sind eigentlich die Stimmen der 'Friedfertigen' wo die Positionen der Intellektuellen, die wissenschaftlichen Resultate der Konfliktforschung, der Friedenswissenschaft geblieben ?
Es ist seltsam still im Lande, da ist kein Appell der 60 (Bad Honnef,2016) oder eine Stellungnahme des Darmstädter-Signals (siehe 2014) zu lesen oder zu hören, sehr laut aber rauf und runter, quer durch alle Medien, bellizistisches Vokabular, so dass sich der Eindruck aufdrängt, der neue Kalte Krieg sei weniger kalt als der alte, eher wärmer auf dem Weg 'heiß' zu werden, getreu dem Mottenkisten-Motto "Frieden schaffen geht am besten mit recht viel Waffen' !
Was ist denn aus all den guten Ideen geworden , Weltfrieden zu schaffen, z.B. Olof Palmes "Sicherheit für alle" Ansatz, eines "Sicherheitsrats" für Europa, den Vorstellungen, die militärischen Flügel der Militärbündnisse abzuschmelzen oder solche Bündnisse durch eine 'Friedensordnung' eines gemeinsamen 'Hauses Europa' überflüssig zu machen ? Warum haben wir diese Ideen Gorbatschows (1987 !) nicht ernsthaft aufgenommen, ebensowenig wie viele andere Ansätze nach 1990, nach der Auflösung des Warschauer Pakts ? Soo viele Chancen, alle verpasst. Und jetzt muss in Europa wieder mobil gemacht werden.
Ich hab ein Büchlein von 1969 wieder gefunden.Dort schreibt A. Mitscherlich (Die Idee des Friedens und die menschliche Aggressivität) , dass viele Politiker/Forscher es nicht wagen,ihre 'Friedens'-Vorstellungen mitzuteilen, weil sie nicht als Utopisten in Verruf geraten wollen.
Dort vertritt er aber auch die These, dass uns die Aussicht auf Weltfrieden auch erschreckt., dass wir ihn als Weltordnung fürchten, weil so ein Zustand (unbewusst) als "bedrohlicher, schutzloser Zustand" empfunden würde, der uns die Möglichkeit wegnimmt, uns 'kollektiv aggressiv zu äußern'.
Deshalb klingen all die Friedensbezeugungen oft hohl und unaufrichtig.
" Wir befassen uns nicht nur ungern mit dem Frieden, wir befassen uns noch viel weniger gern mit unserer eigenen Aggressivität".
Er stellt dann fest, dass selbst die Friedenswissenschaft nicht in der Lage war, "ein auch psychologisch relevantes Strukturmodell friedlicher Ordnung" vorzustellen.
Das war 1969 !
Frieden wird allerdings auch heute noch in erster Linie 'waffentechnisch' verstanden, als Aufgabe Waffengleichheit herzustellen, den Rüstungswettlauf zu entschleunigen, das nukleare Gleichgewicht und die nukleare Erstschlagsfähigkeit, die Reaktionszeiten usw. zu erhalten. Um vergleichen zu können, braucht es aber immer einen Feind, einen der mitrüstet, sonst würde es ja 'langweilig'.
Um beim Bild des Hauses zu bleiben: jedes Haus meint, sich vor den Bewohnern des Nachbarhauses, vor anderen schützen zu müssen.
Unser Bündnis ist militärisch auf Verteidigung ausgelegt, dazu braucht es aber die Annahme, dass die Nachbarn jederzeit danach trachten, über den Zaun zu klettern, um unsere Beete zu zertrampeln und unsere Fesnter zu zerschmeissen.
Im Unterschied dazu steht das gemeinsame Haus, in dem die Bewohner ihre Streitereien im Innenverhältnis, innerhalb des Kollektivs lösen müssen.
Ich denke, der Unterschied wird klar. In einem "gemeinsamen Haus Europa" braucht es keine Waffen, höchstens psychologisch geschulter Moderatoren.
Die Zeiten, wo man auf den Fürther Franken Henry Kissinger als einem fähigen Real-und Aussenpolitiker hörte, seine Vorschläge beachtete, sind wohl schon länger vorbei.
Wie sonst wäre sein Lösungsvorschlag zur Ukrainekrise (2014/15) so gar nicht zur Kenntnis genommen worden ?
Henry A. Kissinger(98) - nicht gerade ein 'Busenfreund' von mir - schlug vor 8 Jahren schon vor:
a) Die Ukraine hat das Recht, ihre ökonomische und politische Assoziierung frei zu wählen. b) Kein Beitritt der Ukraine zur NATO, c) Die Ukraine sollte frei sein, jede Regierung zu bilden, die mit dem ausdrücklichen Willen des ukrainischen Volkes kompatibel ist. International solle die Ukraine eine Position einnehmen, die etwa mit der von Finnland vergleichbar ist. d) Die Annexion der Krim ist mit den Regeln der bestehenden Weltordnung inkompatibel. Zugleich sollten aber praktische Möglichkeiten des Miteinanders gesucht werden
(lesenswert :kissinger 2014 "Eine Dämonisierung Putins ist keine Politik": Vier Vorschläge für eine ausbalancierte Unzufriedenheit. )
aixois
Ich frage mich dieser Tage, wo sind eigentlich die Stimmen der 'Friedfertigen' wo die Positionen der Intellektuellen, die wissenschaftlichen Resultate der Konfliktforschung, der Friedenswissenschaft geblieben ?Pace e beneBereits im Januar gab es eine Erklärung von Pax Christi, wo ich auch Mitglied bin:
geschrieben von aixois
Dialog statt militärische Eskalation
pace e bene
Bernd
. . . .Ja, Poldy - und auch die Bemühung größter Zwerg unter uns Zwergen hier zu sein ändert daran nichts.
Es ist doch alles nur ein Gedankenaustausch und wir können die Weltpolitik damit nicht beeinflussen.
geschrieben von poldy
Für mich ists so gesehen Unterhaltung.
Ich schätze das Angebot unter dem Aspekt, dass es hilft manch gefühlte oder tatsächliche Einsamkeit zu durchbrechen.
Mir gefallen Beiträge, die Hintersinn erkennen lassen, indem sie den einen oder anderen Gag transportieren.
"Der Einwand, der Seitensprung, das fröhliche Misstrauen, die Spottlust sind Anzeichen der Gesundheit: Alles Unbedingte gehört in die Pathologie", hat Friedrich Wilhelm Nietzsche gelehrt.
Ironie des Schicksals: Er verstarb in geistiger Umnachtung am 25. August 1900 in Weimar.
"um Mensch zu werden, dürfen wir uns an kein Bild vom Menschen binden", hat Dr. Karl Theodor Jaspers seinerzeit - sicher nicht grundlos - angemerkt.
Die zehn Gebote beginnen mit dem ersten Bildnisverbot im Tanach:
„Dann sprach Gott alle diese Worte: Ich bin Jahwe, dein Gott, der dich aus Ägypten geführt hat, aus dem Sklavenhaus. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben. Du sollst dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde. Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld.“