Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Der "Friede" mit den Taliban in Afghanistan. Was ist er wert?

Internationale Politik Der "Friede" mit den Taliban in Afghanistan. Was ist er wert?

Karl
Karl
Administrator

Der "Friede" mit den Taliban in Afghanistan. Was ist er wert?
geschrieben von Karl

Trump hat mit den Taliban "Frieden" geschlossen. Für die Gegner der Taliban in Afghanistan ist dies furchterregend und wirkt wie ein Verrat. Selbst die afghanische Regierung war nicht einbezogen.

Für die Taliban, aber auch für die USA ist es nicht das Ende des Krieges. Schon wieder fliegen die Bomber.

Aber zurück zum Friedensabkommen.

Afghanistans Präsident weist Abkommen zurück
Danach sollen ausländische Truppen binnen 14 Monaten abgezogen werden, wenn die Taliban ihre Zusagen erfüllen und unter anderem eine Waffenruhe einhalten sowie bestimmten militanten Gruppen keinen Unterschlupf gewähren. Außerdem verständigten sich die USA und die Taliban am Wochenende auf einen raschen Gefangenenaustausch zwischen den Extremisten und der afghanischen Regierung.
Demnach soll die afghanische Regierung bis zu 5000 Taliban-Kämpfer freilassen, die Extremisten im Gegenzug bis 1000 Gefangene. Allerdings hat der afghanische Präsident Aschraf Ghani, dessen Regierung an den Verhandlungen nicht beteiligt war, dies umgehend zurückgewiesen und erklärt, die USA seien lediglich der Moderator.
Wie nennt man das, wenn ein ehemals Verbündeter hintenrum mit dem Feind ein Abkommen schließt?

Was passiert in Afghanistan, wenn die Taliban wieder die Macht übernehmen mit den Frauenrechten?

Was passiert eigentlich mit den deutschen Truppen in Afghanistan?

Über 18 Jahre Krieg, für was eigentlich? Was haben 18 Jahre Krieg gebracht? Jetzt sagt bitte nicht "Den Frieden". 

Ich kann Flüchtlinge aus Afghanistan sehr gut verstehen, wenn sie unter diesen Bedingungen nicht mehr zurück wollen.

Karl
lupus
lupus
Mitglied

RE: Der "Friede" mit den Taliban in Afghanistan. Was ist er wert?
geschrieben von lupus
als Antwort auf Karl vom 04.03.2020, 17:16:52

Gebracht hat es vor allem dass dir Russen nicht mehr dort sind. Alles andere scheint nicht so wichtig zu sein.
lupus

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Der "Friede" mit den Taliban in Afghanistan. Was ist er wert?
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf lupus vom 04.03.2020, 17:41:05

Da ist das Atom-Abkommen mit IRAN ein Traum dagegen, Trump hätte es als schlechtesten deal aller Zeiten abgetan, wenn es ein anderer Staat abgeschlossen hätte.



 


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Karl
Karl
Administrator

RE: Der "Friede" mit den Taliban in Afghanistan. Was ist er wert?
geschrieben von Karl
als Antwort auf lupus vom 04.03.2020, 17:41:05
Gebracht hat es vor allem dass dir Russen nicht mehr dort sind. Alles andere scheint nicht so wichtig zu sein.
lupus
Lieber lupus,

die waren doch schon vorher weg.

Karl
RE: Der "Friede" mit den Taliban in Afghanistan. Was ist er wert?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf JuergenS vom 04.03.2020, 18:21:33

Frieden mit Terroristen - wie soll das gehen? 
Bruny

luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Der "Friede" mit den Taliban in Afghanistan. Was ist er wert?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.03.2020, 18:25:25
Was sich so schön nach Frieden anhört, ist nichts weiter , als der Wunsch der USA nach einem gut tönenden Rückzug aus einem Kampf, den schon früher die Russen nicht gewinnen konnten und nun auch die USA einsehen muss, dass sie nicht weiterkommt.
Es ist auch unbegreiflich, dass sich Deutschland in diese Auseinandersetzung 2001 reinziehen ließ - vor allem mit der vorgeschobenen Begründung des Brunnenbaus und der sozialer Hilfe.. beispielsweise für Schulaufbau -auch für Mädchen.
Aber in Erinnerung wird auch die bis heute umstrittene Bombardierung durch US-Flugzeuge 2009 bleiben , die von deutschen Militärs angefordert wurden und 142 Menschen, darunter sehr viele Kinder, das Leben kosteten.  

Aber noch ist beim angekündigten schrittweise Rückzug der US-Streitkräfte nicht das letzte Wort gesprochen, denn nach Unterzeichnung des Abkommens kündigte Taliban-Sprecher Mudschhid neue Angriffe auf afghanische Streitkräfte an. Bei einem neuen Bomben - Anschlag am vergangenen Montag starben während eines Fußballspiels 3 Menschen. 
Nach all der Zerstörung wird sich nun die USA einen schlanken Fuß machen und mit den militanten Taliban ohne die Regierung in Kabul, die das Abkommen zurückgewiesen hat, in der kommenden Woche verhandeln - und geändert wird sich gar nichts in dem Land haben. 18 Jahre Krieg - wozu? Dem Frieden in dem Land hat er jedenfalls nichts genützt. 
Luchs35 

 
 

  


 
 
 
 

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novella
novella
Mitglied

RE: Der "Friede" mit den Taliban in Afghanistan. Was ist er wert?
geschrieben von novella
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 04.03.2020, 18:25:25

Nichts ist dieser "Frieden" wert. Nichts Positives wird dieser "Frieden" bringen, sondern Rückkehr zur Unterdrückungspolitik und dem Terror der Taliban.
Außerdem haben wir wieder ein Zeugnis der absoluten Dummheit und Verantwortungslosigkeit des amerikanischen Präsidenten.

RE: Der "Friede" mit den Taliban in Afghanistan. Was ist er wert?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 04.03.2020, 17:16:52
Wie nennt man das, wenn ein ehemals Verbündeter hintenrum mit dem Feind ein Abkommen schließt?
 
Umgangssprachlich: Verrat
 
Was passiert in Afghanistan, wenn die Taliban wieder die Macht übernehmen mit den Frauenrechten?
Nach Ansicht der Taliban nichts - sie haben schlicht keine
 
Was passiert eigentlich mit den deutschen Truppen in Afghanistan?
Sollten schleunigst raus geholt werden.
 
Über 18 Jahre Krieg, für was eigentlich? Was haben 18 Jahre Krieg gebracht? Jetzt sagt bitte nicht "Den Frieden". 
 
Für Zerstörung, Elend, Not und Tot.
 
Ich kann Flüchtlinge aus Afghanistan sehr gut verstehen, wenn sie unter diesen Bedingungen nicht mehr zurück wollen.
 
Wer will in dieses Elend zurück kehren..?
olga64
olga64
Mitglied

RE: Der "Friede" mit den Taliban in Afghanistan. Was ist er wert?
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 04.03.2020, 18:55:34
 
 
Es ist auch unbegreiflich, dass sich Deutschland in diese Auseinandersetzung 2001 reinziehen ließ - vor allem mit der vorgeschobenen Begründung des Brunnenbaus und der sozialer Hilfe.. beispielsweise für Schulaufbau -auch für Mädchen.
Aber in Erinnerung wird auch die bis heute umstrittene Bombardierung durch US-Flugzeuge 2009 bleiben , die von deutschen Militärs angefordert wurden und 142 Menschen, darunter sehr viele Kinder, das Leben kosteten.  



Luchs35 

 
 
Luchs, als Deutschland als Mitglied der Nato Im Dezember 2001 in diesen Krieg eintrat, geschah dies nach Nine-Eleven. Herr Schröder, damals Kanzler, erklärte Herrn Bush seine unverbrüchliche Treue. Der Bundeswehreinsatz wurde seitdem immer im Parlament genehmigt. Als Natomitglied konnten wir es uns nicht immer erlauben, uns von solchen Verpflichtungen freizuhalten. Und das wird zukünftig gar nicht mehr gehen, wenn der "Weltpolizist", die USA, völlig aussteigen.
Die umstrittene Bombardierung ist übrigens vor dem EUGH gelandet, da einer der betroffenen Afghanen dort klagt, was auch richtig so ist. Der Ausgang ist noch offen.

'Es ist zwar richtig, dass wir zu lange belogen wurden und immer nur von Brunnen erzählt wurde, bzw. vom damaligen Verteidigungsminister Struck "dass die Freiheit Deutschlands auch am Hindukusch verteidigt würde". Erst der Baron zu Guttenberg hat die Wahrheit erzählt, die sowieso schon alle wussten, dass dort Krieg geführt wird.

Aber es wurden nicht nur Brunnen gebau. Die Situation der afghanischen Mädchen und Frauen hatte sich spürbar gebessert. Sie durften Schulen besuchen (die auch vom Militär gebaut wurden), studieren usw. All das wird vermutlich jetzt wieder eingerissen und es ist nur zu hoffen,dass viele junge Frauen und Männer das Land frühzeitig verlassen können und anderswo Aufnahme finden. Denn die Rache der Taliban wird fürchterlich werden, wenn sie die Macht wieder übernommen haben. Olga
luchs35
luchs35
Mitglied

RE: Der "Friede" mit den Taliban in Afghanistan. Was ist er wert?
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 04.03.2020, 19:26:19
So sehr gebessert hat sich die Lage der Frauen in Afghanistan wohl doch nicht, denn das Terrorregime der Taliban beherrscht 30 Prozent des Landes. Dort gibt es kein Gesetz, nur die Scharia. Frauen leben quasi unter Hausarrest. Sie werden gesteinigt, ausgepeitscht, Nasen und Ohren werden ihnen abgeschnitten. Aus diesen Gegenden fliehen viele Leute in die Städte oder ins Ausland.
Die Realität der alltäglichen Gewalt an Frauen ist heute eher noch schlimmer als vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen im Jahr 2001», schreibt Amnesty International. 
Und wenn ihre "Befreier" sich nun zurückziehen, werden auch die wenigen , die es schafften, etwas mehr Freiheit in allen Bereichen inkl. Bildung zu erreichen, sich  rasch wieder anpassen.
Luchs35 

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