Internationale Politik Der Feind im Weißen Haus

luchs35
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RE: Der Feind im Weißen Haus
geschrieben von luchs35
als Antwort auf olga64 vom 16.07.2018, 17:23:20

 Vielleicht hat sich Trump bei seinem gestrigen Treffen mit Putin aber doch selbst ins Knie geschossen. Denn geht es bei Trumps Aussagen gegenüber Putin noch abstruser ? Der amerikanische Präsident schien den russischen Präsidenten geradezu  umgarnen zu wollen, als er den eigenen Geheimdienst scharf attakierte , der nicht davon ablassen will, dass Russland bei den US-Wahlen die Finger im Spiel hatte.
Das lässt erst recht den Verdacht aufkommen, dass er Putin dankbar ist, ihn zum Präsidenten der USA gemacht zu haben.
Und welcher Teufel reitet Trump, dass er geradezu zwanghaft alles tut, um das Vertrauen der westlichen  Allianz zu zerstören ?
Die harsche Kritik aus den eigenen Reihen schien ihn nicht zu beeindrucken , sein Auftreten jedoch ist schlicht und einfach verstörend und wird nicht so schnell vergessen werden.
Wahrscheinlich hat Trumps Auftritt in Helsinki keine direkten gravierenden Folgeschäden, denn Zugeständnisse hinter verschlossenen Türen bezüglich Krim und Syrien scheint er zumindest nicht gemacht zu haben, aber dem Ansehen der USA dürfte Trump mit seinem Auftritt und Schmusekurs mehr als nur geschadet haben.
CIA-Direktor John Brennan sprach sogar faktisch von einem  Landesverräter. 
Man darf mal gespannt sein, ob sein eigener "Klüngel" diesen Auftritt goutiert oder doch noch ins Nachdenken kommt, bevor die Wahlen anstehen. 

Luchs35  
 

wandersmann
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RE: Der Feind im Weißen Haus
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf luchs35 vom 17.07.2018, 11:33:21

@luchs35

Trump hat ja gestern während der Pressekonferenz mehrfach betont, dass er von seinen Geheimdiensten verlangt habe, die Serverdaten zu sehen, die nachweisen sollen, dass russische Hacker im Auftrag Putins den Mailserver von Fr. Clinton gehackt haben. Bis heute konnten ihm keine Nachweise dafür vorlegt werden, weswegen, so sagte er, dies er auch nicht mit Sicherheit so sagen könne.
Gut, er ist eben auch im Umgang mit seiner Umgebung ein wenig verhaltensoriginell, diesen Mangel an Vertrauen kennen die sicher von vorherigen Präsidenten nicht. Er vertraut wohl nur ganz, ganz Wenigen.

Vielleichts sind es aber auch nur die Erfahrungswerte hinsichtlich der "sicheren Beweise", die die us-amerrikanischen Geheimdienste stets parat haben, wenn es gilt, eigene geostrategische Interesse durchzusetzen.
Der Beginn der beiden Golfkriege durch die USA fußte bekanntlich auf Lügen der Geheimdienste.

Dass hier möglicherweise Bande gewoben werden sollen, um Europa zu schwächen, dürfte wohl klar zu sehen gewesen sein. Wäre man gehässig, könnte man meinen, dass nun den Europäern ihre jahrzehntelange Vasallentreue zu den USA auf die Füße fällt, die vom Verhalten her stets dem Wackeldackel auf der Hutablage gleicht.

Die Nachkriegsordnung scheint nun endgültig vorbei zu sein.

 

luchs35
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RE: Der Feind im Weißen Haus
geschrieben von luchs35
als Antwort auf wandersmann vom 17.07.2018, 12:26:17

@Wandersmann

 Vermutlich gibt es einen guten Grund, warum die US-Geheimdienste die Serverdaten (noch) nicht an Trump rausrücken, bevor die Untersuchungen beendet sind? So wie dieser Mann und sein Verhalten einzuschätzen ist, tun sie gut daran, ihn nicht erst die Vertuschungsmaschinerie anwerfen zu lassen. Er wird sehr wohl wissen, was tatsächlich im Hintergrund lauert. Und dass er in seiner Umgebung kein Vertrauen genießt,...wen wundert's? .. so schnell, wie diese Umgebung wechselt!  
Er machte ja nun klar, dass Europa der Feind der USA ist, und vermutlich darf die EU auch noch einige weitere Prügel einstecken. Denn nun wurden von der EU mit Japan hohe Wirtschaftsabbkommen beschlossen,und die USA als Schutzmacht Japans, dürfte bald auf den Tisch kloppen. 
So wird Stück um Stück die bisherige Weltordnung durcheinander gewirbelt, am Ende weiß keiner mehr, wo oben und unten ist. 

Luchs35


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schorsch
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RE: Der Feind im Weißen Haus
geschrieben von schorsch
als Antwort auf luchs35 vom 17.07.2018, 13:53:09

Es gibt 2 Methoden, der Grösste zu sein:

1.) Man vertraut seinen Leuten und behandelt sie auf Augenhöhe. Dann tragen sie einen auf den Schultern und rufen: "Er ist der Grösste!"

2.) Man stellt sich (wie Trump) mit einem Golfschläger mitten unter die Menschheit. Und immer wenn einer sich getraut den Kopf zu heben und etwas zu sagen, haut man ihm eins über. Und dann kann man selber rufen: "ICH bin der Grösste!"

wandersmann
wandersmann
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RE: Der Feind im Weißen Haus
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf schorsch vom 17.07.2018, 14:22:46

@ schorsch

Ist richtig.
Und genau so, wie er als Immobilienverkäufer und Manager agiert hat, macht er es auch heute als Präsident. Wenn man sich die Dokumentationen über seinen Werdegang ansieht, muss man feststellen, dass er sich nicht geändert hat. Das ist eben sein ureigener Stil. Leute verunsichern, klein machen, hop und top, und immer dabei einsame Entscheidungen treffen. Alles das aber war den Wählern doch bestens bekannt, dafür lieben ihn seine Wähler, und dafür haben sie ihn zum Präsident gewählt.

olga64
olga64
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RE: Der Feind im Weißen Haus
geschrieben von olga64
als Antwort auf luchs35 vom 17.07.2018, 11:33:21

Ich fand das Treffen zwischen einem Immobilienhändler und einem immer mehr einem Fuchs ähnelnden ehemaligen KGB-Mann sehr interessant - zwei alte Männer, die anscheinend bemüht sich, sich die Welt einzuverleiben.
Empfehlen kann ich die heutige Seite 3 der Südd. Zeitung, wo auch völlig richtig erwähnt wird, dass bei dem kleinen Kreis der Gesprächsteilnehmer wohl nur die Dolmetscher so richtig wissen ,was hier gesprochen wurde.
Es war schon auch ein Zeichen von Machtausübung,dass Putin - wie üblich - mit grosser Verspätung anreiste, so unter dem Motto: Pünktlich sind immer die Ohnmächtigen, nicht die Mächtigen.
The Beast gegen Aurus - die Supermächte sind wieder da und all das Gejammer, Russland sei isoliert, sollte man sich ab sofort ersparen.
Zwei schwere Neurotiker sorgten für Spannungsaufbau, Wartezeit, ein bisschen Sympathie, ein bisschen Empathie und die Wahrheit (?), wohl eher, was der andere als Wahrheit gebrauchen kann.
Die Botschaft der Körpersprache bei Putin: Kopf in gespielter Demut gesenkt mit angedeutetem, zynischen Lächeln in den Mundwinkeln, Selbstbewusstsein und Verschlagenheit.
Und der physisch grössere, orangefarbene Mann, der wohl anfangs aufgrund der Verspätung innerlich kochte, sich aber für seine Verhältnisse dann doch zusammengerissen hatte.
ER selbst hatte die Vorarbeit für Putin geleistet: Beschimpfungen der Nato und der EU - all das, was sich Putin wünscht.
DAnn auch noch BEschimpfung seiner eigenen Behörden, Geheimdienst usw., weil Putin "ihm ja sagte, dass er niiiieeee auf den Wahlkampf zugunsten des Mr Trump einwirken liess" - aber froh sei, dass Trum Präsident der USA ist.
Der WeltpolitikerTrump hat Wichtigeres zu tun als sich in den Niederungen der US-Innenpolitik beschmutzen zu lassen. Putin meinte dazu, er hätte es nicht besser sagen können.
DA Amerikaner viel von Patriotismus halten, muss nun abgewartet werden,wie das Volk dort reagiert, die sicher nicht so schnell wie ihr Präsident Putin zum " best friend" erklären wollen und werden.
Ob das nun ein Zeichen für den Frieden oder für noch mehr Unfrieden ist, wenn zwei alte MÄnner ihre Freundschaft zueinander entdecken, wird uns die Zukunft zeigen... Olga


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luchs35
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RE: Der Feind im Weißen Haus
geschrieben von luchs35

Nach der massiven Kritik namhafter US-Politiker an Trumps zweifelhafter Stellungnahme zu den Erkenntnissen der US- Geheimdienste bezüglich russischer Wahlbeeinflussung rudert der amerikanische Präsident nun zurück . Er habe sich wohl missverständlich ausgedrückt, aber die Presse habe auch eine falsche Darstellung abgegeben. Das Gipfeltreffen mit dem russischen Staatschef sei aber noch viel besser gewesen, als wahrgenommen wurde.
Der frühere CIA-Chef John Brennan allerdings sagte, "Trumps Äusserungen waren nicht nur «idiotisch», sondern grenzten an Hochverrat. Putin habe ihn in die Tasche gesteckt".
Natürlich macht Trump wieder seinen Vorgänger Barack Obama für die Verschlechterung der Beziehugen zu Russland verantwortlich. Das müsse er- Trump- wieder ins Gleichgewicht bringen.

Laut Trump ist auch der Natogipfel  einfach großartig gewesen. Die Militärausgaben der Allianz würden  "nur seinetwegen" deutlich aufgestockt .

Es ist nur noch beängstigend, was Trump von sich gibt - ein Narr, der an den Strippen zieht, und die Welt muss zusehen, wie sich der Krater immer weiter öffnet, der die Menschen verschlingen will.  

Luchs35

https://www.luzernerzeitung.ch/newsticker/international/us-prasident-trump-krebst-nach-kritik-in-der-heimat-zuruck-ld.1038679

pschroed
pschroed
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RE: Der Feind im Weißen Haus
geschrieben von pschroed

Ich bin nicht prorussisch Unschuldig sagt Trump, natürlich nicht Zwinkern

Wahnsinn, wenn man bedenkt mit welcher Gestalt er sich am Mini Gipfel in Helsinki  verbündete und jetzt wieder dementiert.
Danke US Bürger, weiter so, die Hoffnung wird grösser daß dieser Diktatorfreundlicher Präsident wieder verschwindet.
Phil.


Ich bin nicht prorussisch :) ZITAT ZDF

Von wegen basta. Die Nachwehen vom denkwürdigen Auftritt von US-Präsident Trump auf dem Helsinki-Gipfel mit Kremlchef Putin halten an.

US-Präsident Donald Trump ist dem Vorwurf entgegengetreten, er hege zu große Sympathien für Russland. "Ich bin nicht pro-russisch, ich bin für niemanden", sagte Trump in einem Interview des Senders Fox News. "Ich möchte nur, dass das Land (die USA) sicher ist."

Die USA und Russland kontrollierten 90 Prozent aller Atomwaffen. Mit Russland auszukommen, sei deshalb eine gute Sache und keine schlechte. Es könne allen gut gehen und alle könnten in Frieden leben

ZITAT SPON

Es geht nur um ein Wörtchen
Im Kern geht es nur um einen Satz, ja, sogar nur um ein Wörtchen. Auf der Pressekonferenz mit Putin hatte Trump auf die Journalistenfrage, ob Russland sich aus seiner Sicht in die US-Wahl eingemischt habe, unter anderem erklärt: "Ich sehe keinen Grund, warum es Russland gewesen sein sollte."
Nun sagt Trump, er habe das genaue Gegenteil gemeint. "Der Satz hätte eigentlich lauten sollen: Ich sehe keinen Grund, warum es nicht Russland gewesen sein sollte." Es fehlte also das Wörtchen "nicht", im englischen Original sind das sogar nur zwei Buchstaben und ein Apostroph: Statt "would" hätte er "wouldn't" sagen wollen, so Trump. Das sei eben ein "Versprecher" gewesen.
Im Übrigen habe er "volles Vertrauen" in die "großartigen US-Geheimdienste" und in deren Einschätzungen zu der Sache, sagt der Präsident. Das Problem bei seiner Pressekonferenz sei schlicht eine "doppelte Verneinung" gewesen.

schorsch
schorsch
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RE: Der Feind im Weißen Haus
geschrieben von schorsch

Natürlich fragt sich der "normale Weltbürger", was denn nur in Amerika momentan abgehe. Sind denn die Amis wirklich so dumm, einem Präsidenten zu folgen, der Amerika offensichtlich ins Unglück führt? Dazu sage ich:

Die meisten Amerikaner wissen gar nicht mehr, dass sie kein eigenständiges Volk sind, das als Herrenrasse die Welt beherrschen darf, sondern die meisten Abkömmlinge von ausgewanderten Europäer sind. Und Trump selber meint wohl, er stamme direkt von einem fernen Planeten mit dem Namen "Gulo grosso", ab!

SamuelVimes
SamuelVimes
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RE: Der Feind im Weißen Haus
geschrieben von SamuelVimes

Arnold hat sich auch gemeldet.
 


LG
Sam

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