Internationale Politik Der charismatische Selenskyj
Diesen Thread werde ich nicht begleiten.
Mir ging/geht es nur um zwei Sachen.
Nicht darum, ein neues? Thema loszutreten.
Und vielleicht auch darum, dass Selenskyj nicht verhöhnt wird.
1) wie jemand populär wird/werden kann ohne einen Funken Ahnung von einer Aufgabe zu haben, die auf in zukommen könnte/wird. Die Entscheidung fällt bei einer Wahl nicht der Kanditat, sondern der Wähler. Und dieser entscheidet regelmäßig nach BekanntBeliebtheitsGrad, nicht nach Ahnung über die Materie die der Kanditat vertritt / vertreten sollte. Dieser Kandidat hat nicht mal im Sinn, in engen Zeiten überhaupt mitmischen zu mögen.
Und nun steht er unvorbereitet vor einer Aufgabe, die beide Herren (S & M) der Ukraine nicht bewältigen können.
Was bleibt ihnen anderes übrieg, als einem kleinen Kinde gleich, das verzweifelt seine Mutter anfleht: behüte mich vor dem Auto, Mama, das mich gleich überfahren wird. An wen weden sie sich? An den Westen, der von dem Auto auch bedroht wird. Das als freche Forderung zu titulieren, finde ich unfassbar.
Auch A. Baerbock wäre/ist in genau der gleichen Situation, 'die Amies' anflehen zu müssen, helft uns jetzt, so lange noch was zu retten ist. Das arme Mädchen tut mir wirklich leid, in eine Situtation geworfen zu werden, die niemand erwarten konnte. Man kann es ihr ansehen. Ich hoffe, sie hat gute Berater. Laschet hätte wohl lieber gelacht.
2) Das Wahlvolk sollte bei jeder Wahl auf Sachverstand der Kandidaten achten, und nicht (nur) auf (aber auch!) die nach einem WindsorKnoten astrein gebundene und zur Schau getragene Krawatte und der netten Bonmots dahinter bei TalkShows.
Ein A. Hitler war stets vorzüglich gekleidet, aber welcher Halunke steckte in den Sachen ... Kleider machen halt Leute.
Zu diesem Punkt gibt es nur die stete Bemerkung, das Volk wählt seinen Metzger selber.
Anm: ... um etwas zum Meckern zu haben.
Dass Selenskyj nicht außer Landes geht, obwohl es ihm angetragen wurde, möglich wäre ... Auch für ihn gilt das Gesetz, das (sein) Land nicht verlassen zu dürfen. Er geht als Präsident mit Gutem Beispiel voran, hervorragend.
In der BRD gibt es auch die Wehrpflicht, und niemand kommt im VERTEIDIGUNSfall außer Landes. Das mag für manchen ungeheuer wirken, aber ich selber kann auch nur leben mit anderen im Verbund, als Volk. Und deswegen war ich auch bereit, meine damalige Wehrpflicht abzuleisten - und wäre auch heute noch bereit mitzumischen. Und diese Gemeinschaft zu schützen.
Eine Einschätzung über Selenskyj, die mir persönlich gut gefällt.
Am 10. 8. 2022 veröffentlicht: Biograf über Selenskyj: "Er ist ein sehr guter Kriegspräsident ...
Er selbst habe Wolodymyr Selenskyj unterschätzt, sagt der niederländische Journalist Steven Derix im Interview mit ntv.de. Gemeinsam mit seiner Kollegin Marina Shelkunova hat er eine Biografie über den ukrainischen Präsidenten geschrieben. Selenskyj habe es in diesem Krieg geschafft, die Ukrainer zu einen. "Was die Bevölkerung angeht, hat Putin schon lange verloren." Von Selenskyjs Politik-Verständnis ist der Journalist jedoch weniger überzeugt. "Das Ziel ist ihm oft wichtiger als die Prinzipien", sagt Derix.
ntv.de: Warum beginnt Ihre Biografie über Wolodymyr Selenskyj mit Wladimir Putin?
Steven Derix: Wir sehen Selenskyj am Anfang des Buches durch die Augen von Putin. Das ist deshalb so spannend, weil Putin den ukrainischen Präsidenten stark unterschätzt hat. Das haben übrigens viele andere auch, inklusive mir. Als ich 2019 auf seinem Wahlabend in Kiew war, habe ich mich ehrlich gefragt, ob der ehemalige Komiker ein seriöser Politiker sein kann.
ntv.de: Und, kann er?
Man muss die Situation seit der Invasion Russlands von der vor dem 24. Februar dieses Jahres unterscheiden. Selenskyj ist ein sehr guter Kriegspräsident, aber kein besonders guter Friedenspräsident. Selenskyj ist ein guter Manager. Das hat er schon als Chef seiner Produktionsfirma Kwartal 95 bewiesen. Er kann führen und scheut sich nicht, Entscheidungen zu treffen. Natürlich kann er sich als ehemaliger Schauspieler auch gut präsentieren und ist während seiner Amtszeit staatsmännischer geworden. Aber ich glaube, dass er nicht hundertprozentig versteht, dass Politik auch heißt, Kompromisse zu schließen. Eine Demokratie besteht neben dem Präsidenten aus vielen weiteren wichtigen Institutionen. Diese untergräbt Selenskyj aber immer wieder.
ntv.de: Zum Beispiel, als er kürzlich die Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa entlassen hat?
Ja. Das war besonders überraschend, weil sie viel für die Ukraine getan hat, gerade bei der Verfolgung von Kriegsverbrechen. Auch der Chef des Geheimdienstes, Iwan Bakanow, wurde jüngst plötzlich entlassen. Wir wissen nicht genau, was dahintersteckt, aber die Entlassungen solch hochrangiger Beamter in wichtigen Institutionen wären in den Niederlanden oder Deutschland nicht so einfach denkbar.
ntv: In Ihrem Buch machen Sie deutlich, dass für Selenskyj während seiner Zeit als Autor und Comedian kaum etwas wichtiger war als seine demokratischen Freiheiten wie zum Beispiel die Möglichkeit, den Präsidenten oder das Parlament zu kritisieren. Hat sich seine Einstellung geändert?
Wenn man Selenskyj fragen würde, ob er für demokratische Freiheiten in der Ukraine ist, würde er sicherlich antworten: Natürlich, hundertprozentig. Er will auch etwas verändern in der Ukraine und hat gute Pläne, wie zum Beispiel die Korruption im Land zu bekämpfen. Er ist aber auch jemand, dem das Ziel oft wichtiger ist als die Prinzipien. Im Moment ist sein Ziel, dass die Nation im Krieg zusammenhält. Das hat er definitiv geschafft. Allerdings gibt es auch Spekulationen über eine vermeintliche Anweisung Selenskyjs, Kritiker mit einer zweiten Staatsbürgerschaft auszubürgern. Ob das stimmt, wissen wir nicht, es würde aber zu seiner Vorgehensweise passen.
ntv: Wird der derzeitige Zusammenhalt der Ukraine auch nach dem Krieg fortbestehen?
Ja, da bin ich mir sicher. Wir beobachten gerade die Bildung einer Nation in der Ukraine. Natürlich ist diese schon seit 30 Jahren im Gange, aber Putin beschleunigt den Prozess. Der Krieg zwingt gerade die russischsprachige Bevölkerung in der Ukraine, sich zu fragen: Wer bin ich und wo gehöre ich hin? Bin ich ukrainisch oder russisch? Selenskyj ist als russischer Muttersprachler aus dem Osten des Landes das perfekte Beispiel für diesen Prozess. Der Krieg macht sehr deutlich, dass nicht nur die Nationalisten aus Lwiw Ukrainer sind, sondern auch die Menschen aus Kiew oder dem Donbass. Was die ukrainische Bevölkerung angeht, hat Putin schon lange verloren.
ntv: Sie schreiben in Ihrem Buch, Putin würde seine Gegner nur selten unterschätzen. Er erstelle immer eine detaillierte Stärken-Schwäche-Analyse von ihnen, das habe er in KGB-Zeiten gelernt. Was ist bei seiner Einschätzung von Selenskyj und der Ukraine schiefgelaufen?
Einerseits hat Putin die persönliche Stärke Selenskyjs, die Bevölkerung zu einen und zu motivieren, unterschätzt. Andererseits haben die russischen Geheimdienste ein völlig falsches Bild von der Ukraine geschaffen. Putin glaubte, die Ukraine sei einfach zu erobern, weil sie kein stabiles Land sei und es viele Kollaborateure gebe.
ntv: Nach dem Ukraine-Gipfel 2019 in Paris glaubte Selenskyj an weitere Verhandlungen mit Putin, zu denen es aber nie kam. Auch gab es unmittelbar vor dem Krieg konkrete Warnungen aus den USA vor einer russischen Invasion. Hat Selenskyj auch Putin unterschätzt?
Er hat unterschätzt, wie weit Putin gehen würde. Selenskyj hat auch die Warnungen aus Washington nicht hundertprozentig geglaubt. Er wusste immer, dass es ein Problem zwischen der russischsprachigen und der ukrainisch sprechenden Bevölkerung gibt, aber er wusste nicht, dass es Putin darum geht, die Ukraine zu unterwerfen. Er glaubte, es wäre möglich, mit Moskau zu verhandeln.
ntv: In Deutschland gibt es Stimmen, die einen sofortigen Waffenstillstand und einen Stopp der Waffenlieferungen fordern. Sie werfen Selenskyj vor, mit einer Fortführung des Krieges nur die Opferzahl zu erhöhen, da ein Sieg über Russland unrealistisch sei. Gibt es eine ähnliche Debatte in den Niederlanden?
Nein, die gibt es bei uns nicht. Allerdings ist Deutschland auch geschichtlich und ökonomisch verbundener mit Russland. Es gibt viele Putin-Versteher und die Angst vor einer aktiven Außenpolitik in Richtung Moskau. Ich halte das gerade jetzt für sehr gefährlich.
Ich glaube, dass Russland diesen Krieg gar nicht mehr gewinnen kann. Was Putin allerdings bleibt, ist die Gasabhängigkeit des Westens. Er kann damit spielen und darauf hoffen, dass wir Druck auf Selenskyj machen und damit einen schlechten Frieden für die Ukraine erzwingen. Stimmen wie die im Offenen Brief befeuern das. Der Krieg wäre vorbei, Frieden gäbe es für die Ukraine aber auch nicht. (...)
Liebe Tina1,
alles berechtigte Fragen, wobei ich aber für einiges keine Beweise kenne. Woher wollen wir wissen, ob er sich als "Held" wohl fühlt? Wir interpretieren das so, nicht mehr nicht weniger. Und auch, ob ihn das Elend der Welt (Hunger usw.), das dieser Krieg mit auslöst, nicht genauso schmerzt wie uns, das wissen wir einfach nicht.
Aber Danke für Deine Anregungen; der Film sagt wirklich sehr viel aus...
LG
DW
Diesen Thread werde ich nicht begleiten.
Mir ging/geht es nur um zwei Sachen.
Nicht darum, ein neues? Thema loszutreten.
Und vielleicht auch darum, dass Selenskyj nicht verhöhnt wird.
Gut so @digi
... auch ich werde mit meiner kurzen Einlassung diesen Thread auch nicht weiter begleiten....
Lorena
So ist es Der-Waldler, es würde mich interessieren was sie gewußt hätte, wenn Putin tatsächlich gelungen wäre, was er am 24.2.22 seinen Fallschirmjägern angeordnet hatte, nämlich als sie in der Nacht zum 24.2. in Kiew im Regierungsviertel landeten, um Selenskyj gefangen zu nehmen oder umzubringen!
So wollte er einen Regierungswechsel in Kiew erzwingen und so die gesamte Ukraine seiner Macht unterwerfen!
Edita
Welchen konkreten Verteidigungsfall könntest Du Dir für Deutschland denn vorstellen, Lorena?
Solche Männer gibt es auch immer und überall, nicht nur in der Ukraine, das ist wahrhaftig nichts Neues!
Edita
So isses, @Edita.
Ich wollte mal die deutschen Männer sehen, was sie tun würden, wenn wir hier in Deutschland die Situation hätten, wie sie sich in der Ukraine von heute auf morgen eingestellt hat und kein Ende in Sicht ist.
Ich wills mir gar nicht ausmalen.....
Über andere immer die Schmutzeimer ausschütten, wenn man selbst (noch) im Trockenen sitzt ist einfach, aber sehr ungerecht gedacht, finde ich.
Lorena
Liebe Tina1,Ich gebe dir in einigen Punkten recht. Waldler, er hat zu all den Themen die jetzt aktuell sind, also die Folgen des Krieges, nie was geäußert. Ich jedenfalls habe nichts gehört.
alles berechtigte Fragen, wobei ich aber für einiges keine Beweise kenne. Woher wollen wir wissen, ob er sich als "Held" wohl fühlt? Wir interpretieren das so, nicht mehr nicht weniger. Und auch, ob ihn das Elend der Welt (Hunger usw.), das dieser Krieg mit auslöst, nicht genauso schmerzt wie uns, das wissen wir einfach nicht.
Aber Danke für Deine Anregungen; der Film sagt wirklich sehr viel aus...
LG
DW
Tina
Das liegt bestimmt auch mit daran, dass er nachts nicht mehr durchschläft, weil er in dieser Zeit seine täglichen Videobotschaften ins Netz stellt.
Die Veränderung des Wolodomyr Selenskyj nach 40 Tagen Krieg
Edita
Und er sich dann natürlich immer wieder die Frage für sich beantworten muss, die sich auch der junge Lenin stellte: "что делать?" Eine Antwort fanden beide.
Schön, dass du nochmal darauf Bezug genommen hast!