Internationale Politik Der Brennpunkt Syrien
...schon klar, eigentlich hat echt Keiner von Euch Bock, solche Bilder zu sehen. aber DAS ist leider nicht der Grund, warum deutsche Medien sie Euch nicht zeigen. der Grund ist: ihr SOLLT sie nicht sehen. schlicht und ergreifend, weil es die komplette Berichterstattung und das Gesabbel deutscher Maas-Anzugträger ad absurdum führt.
Mit türkischer Unterstützung schossen Terroristen in Idlib gestern ein syrisches Flugzeug ab. danach schlachteten sie den Pilot mit Messern und zerteilten seinen Körper. All das wurde zuverlässig (mal wieder) von diesen Barbaren gefilmt, fotografiert und ins Netz gestellt. dass es sich hier um Söldner aus über 100 Ländern handelt, die auch und direkt von der Bundesregierung unterstützt werden, in türkischen Uniformen und mit Waffen aus den USA kämpfen, nur am Rande.
Dass dasselbe Pack mittlerweile fast durchweg völlig offen Badges des IS auf seinen Oberarmen trägt... beschert offenkundig weder Heiko Maas, noch Steffen Seibert oder Julian Röpcke Kopfschmerzen.
Jedem auch nur annähernd vernunftbegabtem Bürger sollte es das jedoch. und danach sollten besagte Bürger: fragen stellen.
Ja, das stimmt und besorgte Bürger, wer immer das sein mag, sollten sich das Recht nehmen, Fragen zu stellen (in Demokratien haben sie das Recht natürlich).
ABer an wen sollen die Fragen gestellt werden und werden dann vertrauliche, militärische Details, unterlegt mit FAkten und Dokumenten auch entsprechend beantwortet?
ABer wenn man sich zu Recht über ein solches Gemetzel aufregt, sollte die Aufregung auch darauf gelenkt werden, dass Russen und Syrer gezielt Schulen und Krankenhäuser bombardieren, was eindeutig gegen die Menschenrechte verstösst.
Darf man auch hier Fragen stellen? An Putin? Werden die Antworten wieder eine weitere Abfolge von Putin`schen Lügengebäuden sein? Olga
Dieser Beitrag aus der ZEIT ist lesenswert er zeigt wie machtlos der Westen gegenüber Putin - Assad ist. Phil.
Syrien:Unter unseren Augen
Wladimir Putin trägt Verantwortung für die Verbrechen in Syrien. Die Europäer machen sich zu Komplizen.
Ein Kommentar von Alice Bota
4. März 2020, 16:51 UhrEditiert am 5. März 2020, 13:16 UhrDIE ZEIT
QUELLE DIE ZEIT https://www.zeit.de/2020/11/syrien-wladimir-putin-russland-baschar-al-assad
Möge also niemand sagen, die Nachricht, Putins Militär verübe Kriegsverbrechen, sei ein Schock. Oder die Meldung, seine Luftwaffe habe gezielt zivile Einrichtungen bombardiert. Auf vier Krankenhäuser schoss sie im Mai vergangenen Jahres in der Provinz Idlib. Auf einem Marktplatz tötete sie nur zwei Monate später besonders perfide: Nachdem die Bomben eingeschlagen hatten und Menschen herbeigeeilt waren, um die Toten zu bergen und die Verwundeten zu versorgen, kehrten die Flugzeuge um und schlugen noch einmal zu. 43 Zivilisten wurden getötet. Keinen Monat später bombardierte die russische Luftwaffe ein Flüchtlingslager, 20 Menschen starben.
Machtlos ist nur der, der sich raushält.
Bei allem, was sich Berichterstattung aus den kriegerischen Kämpfen aus Syrien nennt, bin ich sehr skeptisch, denn zu jeder Meldung gibt es eine Gegenmeldung, beide schwer verifizierbar.
Es ist schlimm genug, dass Menschen Krieg machen und sich gegenseitig töten und in Kauf nehmen, dass Menschen, die nicht fliehen können oder dürfen, dabei auch ums Leben kommen.
Beispiel die immer erwähnten "gezielten Angriffe der Russen" auf Schulen und Krankenhäuser. Das mag so sein. Es heisst andererseits aber auch, dass solche Gebäude von den Milizen als Verteidigungsstellungen benützt würden (mit oder ohne MIssbrauch wehrloser Insassen).
Was ist wahr ?
Russen haben türkische Soldaten unschuldig getötet, trotz vorheriger Mitteilung ihres Standorts. Gegen-Info : Die Türken waren heimlich an einem Ort an dem sie nicht hätten sein dürfen (als Begleitung von Milizen, die unerlaubte Drohne oder sonst was Modernes von den Türken bekommen hätten).
Was soll ich glauben ?
Wahr ist, dass ein Assange , der Kriegsverbrechen öffentlich macht, bis zur Vernichtung fertig gemacht wird. Der Bote , nicht die Botschaft ist das Problem.
Wahr ist auch, dass türkische Soldaten sich in Syrien als Aggressoren aufhalten.
Wahr ist ferner, dass weder DE noch die EU sich bisher besonders hervorgetan haben, um konfliktlösend aktiv zu werden.
Und wahr ist auch, dass die Türkei NATO Mitglied ist und sich verpflichtet hat :
"..., in Übereinstimmung mit der Satzung der Vereinten Nationen, jeden internationalen Streitfall, an dem sie beteiligt sind, auf friedlichem Wege so zu regeln, daß der internationale Friede, die Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden, und sich in ihren internationalen Beziehungen jeder Gewaltandrohung oder Gewaltanwendung zu enthalten, die mit den Zielen der Vereinten Nationen nicht vereinbar sind. "
und wahr ist auch, dass (zumindest ich)bisher keinen Artikel von Frau Bota kenne, der nicht Moskau-kritisch wäre, aber sie darf ja meinen, was sie meint.
Wahr ist, dass ein Assange , der Kriegsverbrechen öffentlich macht, bis zur Vernichtung fertig gemacht wird. Der Bote , nicht die Botschaft ist das Problem.
geschrieben von aixois
Da zitiere ich mal Napoleon:
"..ich liebe den Verrat - aber ich hasse den Verräter.."
Das sind die USA auch und wo halten die sich dran..?Und wahr ist auch, dass die Türkei NATO Mitglied ist und sich verpflichtet hat :
"..., in Übereinstimmung mit der Satzung der Vereinten Nationen, jeden internationalen Streitfall, an dem sie beteiligt sind, auf friedlichem Wege so zu regeln, daß der internationale Friede, die Sicherheit und die Gerechtigkeit nicht gefährdet werden, und sich in ihren internationalen Beziehungen jeder Gewaltandrohung oder Gewaltanwendung zu enthalten, die mit den Zielen der Vereinten Nationen nicht vereinbar sind."
Ich finde deine neutrale Sicht auf Syrien in Ordnung, persönlich wäre es sehr schwierig für irgend eine Seite Partei zu ergreifen, Putin und Assad sind für mich persönlich beide menschenverachtende Diktatoren.
Sie kennen nur Gewalt und Tötung um ihre Macht zu demonstrieren, bzw. zu halten, da gibt es für mich keine Entschuldigung,in der Hoffnung dass sie eines Tages zur Rechenschaft gezogen werden. Phil.
Die Massenmedien und der politische Mainstream waren sich wie fast immer schnell einig: Der syrische "Machthaber" Assad und "die Russen" sollen an der aktuellen Misere schuld sein, da sie auf Gedeih und Verderb nun die letzte Rebellenhochburg um Idlib für die syrische Staatsmacht zurückerobern wollen.
In komprimierter Thesenform hier ein paar kritische Überlegungen zu dieser offensichtlich recht einseitigen Parteilichkeit:
Bei den "Rebellen", die die Region um Idlib als letzte unter ihrer Kontrolle halten1, handelt es sich nach allgemeiner Auskunft um radikale islamistische Milizen (zumeist als "Salafisten" charakterisiert), gegen deren Programm und Praxis sich ursprünglich der "War on Terror", den die USA vor beinahe 20 Jahren ausgerufen hatten, angeblich richten sollte.
Der "War on Terror" entpuppte sich als Bestandteil eines umfassenden imperialen Kräftemessens zwischen Russland und den USA um Vorherrschaft, Einfluss und Militärbastionen im Mittleren Osten.
Der militärisch betriebene "Regime Change" als zentrale Strategie im Rahmen des nach 9/11 ausgerufenen "War on Terror", der im Falle Syriens nicht gelungen ist, da die "Schutzmacht" Assads, Russland, dies durch ihr militärisches Eingreifen verhindert hat, ist die eigentliche Ursache für die Fluchtbewegungen der Bevölkerung dieser Staaten in Richtung Europa.
Die Bestrebungen, den Machtwechsel in Syrien zu erzwingen, haben nichts mit dessen autoritärer Regierungsform zu schaffen: Bin Salman al-Saud aus Saudi-Arabien, auch nicht gerade ein Hüter von Demokratie & Menschenrechten, ist als gern gesehener Investor, Waffenkäufer und militärischer Statthalter bei jedem größeren Treffen der "demokratischen" Mächte zugegen.
Die USA haben diesen zerstörerischen Prozess losgetreten, indem sie eine kriegerische Neuordnung der Region entlang ihrer Weltmacht-Interessen anstrebten und damit die Regionalmachtambitionen von Iran, Türkei, Israel und Saudi-Arabien auf den Plan riefen.
Die Türkei führt, wie selbst der liberalkonservative Chefredakteur Wolfram Weimer bemerkt, einen Angriffskrieg in Syrien, der ihren Vernichtungs- und Eroberungskrieg gegen die Kurden im Rahmen von mehreren Einmärschen in die Kurdengebiete Nordsyriens ergänzt und ihren imperialistischen, neo-osmanischen Ambitionen entspricht.
So wenig die türkischen Massaker an den Kurden die herrschenden politischen Akteure des Westens, zugleich Waffenlieferanten der Türkei, sonderlich belastet haben, so deutlich akzeptieren sie die türkische Landnahme insgeheim bis offen, da sie zur Absicht, Assad endlich zu stürzen, passt und sich in die hegemoniale Auseinandersetzung mit Russland einfügt.
Die Europäische Union erweist sich letztlich als im Verbund ziemlich handlungsunfähiger Haufen egoistischer Nationalstaaten, die eifersüchtig darüber wachen, dass die anderen Mitglieder des Staatenbunds die Zeche zahlen, nur nicht sie selbst.
Quelle: Erdogan, der Syrienkrieg und die Flüchtlinge
aber waren nicht Saddam Hussein, Ghadafi und auch der alte Assad Despoten, die zwar von einem Teil der Bevölkerung dieser Länder akzeptiert wurden, weil sie Vorteile hatten, aber genausoviele Gegner hatten, die unterdrückt wurden.
Nicht immer kann man alles aufs Ausland alleine schieben. Wie man sieht, gibt es immer eine Fülle von Ursachen, auch externe natürlich. Die USA sind keine Musterknaben, wie Russland, China etc.etc., siehe Grafik.
Insofern ist der Brennpunkt Syrien schon richtig , aber zündeln tun hier viele, sich auf eine einzige Seite zustellen, naiv.
Eine sehr lesenswerte Zusammenfassung und endlich klare ungeschminkte Worte.
Bruny
Da werden Machtinteressen als Stellvertreterkrieg ausgetragen Und die Bevölkerung leidet, aber das interessiert die Waffen-Erprober natürlich nicht, warum auch.