Internationale Politik DEMO Pro & Contra Erdogan

Medea
Medea
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Re: DEMO Pro & Contra Erdogan
geschrieben von Medea
als Antwort auf lalelu vom 29.07.2016, 13:14:03
Ich wünsche keine Pro-Erdogan-Demonstration in Deutschland -
innertürkische Streitigkeiten gehören nicht auf unsere Straßen,
es macht mich wütend, daß diese Demo nicht verboten wurde. Die Möglichkeit dazu besteht laut Herrn Bosbach durchaus.

Wieder so ein grober Fehler wie seinerzeit die Einführung
der doppelten
Staatsbürgerschaft - hi Türke, hi deutsch - halber Deutscher,
halber Türke ......
auf welcher Seite schlägt gerade das Herz?

Medea -

NB In besonderen Fällen plädiere ich daher für ein
Demonstrationsverbot. Nur dann.
yuna
yuna
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Re: DEMO Pro & Contra Erdogan
geschrieben von yuna
als Antwort auf Medea vom 29.07.2016, 14:36:02
[...] auf welcher Seite schlägt gerade das Herz?

Warum muss sich da ein Mensch entscheiden? Er kann doch beide Länder lieben.
Wenn ich in einem anderen Land geboren worden wäre, als ich aufgewachsen bin und die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft hätte, würde ich auch beide behalten, wenn ich mich nicht klar entscheiden könnte, für welches Land mein Herz mehr schlägt.
Ich finde das für Bürger völlig okay.

Was ich nicht okay finde ist, wenn so was von politischer Seite missbraucht wird.
Tina1
Tina1
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Re: DEMO Pro & Contra Erdogan
geschrieben von Tina1
als Antwort auf lalelu vom 29.07.2016, 13:14:03
@ wolkenschieber: ich schließe mich deiner Meinung an.
Daher ist meiner Meinung nach die Frage legitim, ob man befürworten soll, dass eine solche Demonstration in Deutschland stattfinden darf, obwohl es nicht um deutsche Belange, sondern um Erdogan geht, für den sicher nicht mehr viele Deutsche ohne türkische Wurzeln auf die Straße gingen. Dass Vertreter der türkischen Regierung als Redner eingeflogen werden sollen, zeigt zusätzlich, aus welcher Ecke der Wind weht.
Aus diesem Grund – und nur aus diesem – hätte ich persönlich Verständnis dafür, wenn diese Demonstration bereits im Vorfeld nicht genehmigt worden wäre.
Lalelu


Ich stimme euch zu, ich bin für ein Verbot. Erdogan ist in meinen Augen ein Verbrecher. Er läßt nicht nur alle die eine andere Meinung haben verhaften, sondern es läßt sie foltern. Dafür gibt es inzwischen genug Bild.- u. Videomaterial.
"vom 15. Juli über 60.000 Menschen in der Türkei suspendiert, entlassen oder festgenommen worden."

Wer für so einen Mann auf die Straße geht, einer der nun auch noch die Totesstrafe einführen will, der tausenden Menschen grundlos den Arbeitsplatz wegnimmt, der veranlasst, dass an der kurdischen Bevölkerung Gewalt ausgeübt wird, der IS unterstützt hat, hat in meinen Augen das gleiche Gedankengut. Meine Meinung ist, wer Erdogan unterstützt, ist auch gegen Presse.-u. Meinungsfreiheit. Und der sollte in Deutschland kein Demonstrationsrecht bekommen, zumal noch Redner/Hetzer aus der Türkei eingeflogen werden sollen u. die Erdogan-Anhänger auch gewaltbereit sind. Sie würden alles für Erdogan tun, da gehört nur ein Wort, ein Aufruf von ihm.

Diese Pro-Erdogan-Demonstration richtet sich auch gegen unseren Staat, denn sie wollen das, was in der Türkei durch Erdoagn passiert, möglichst auch in Deutschland umsetzen. Die Anfänge gab u. gibt es ja schon. Die Politik hat viel zu lange weggeschaut. Die Anhänger von Erdogan können in der Türkei demonstrieren, aber nicht in Deutschland.
Und ich frage mich, wenn die Erdogan-Anhänger doch von Erdogan so begeistert sind, wenn sie seine Gewalt u. seinen Wahn des alleinherrschens, zurück zum religiösen Staat gutheißen, warum gehen sie dann nicht in die Türkei zurück ? Aber in Deutschland lebt es sich wahrscheinlich besser u. warum soll man gehen, wenn man von Deutschland aus alles für Erdogan tun kann, bis hin zum "Traum- Wunsch", dass einführen der Macht Erdogans in Deutschland.

Wie ich gerade in einem Artikel gelesen habe, kann es noch zu einem Verbot kommen, sobald es dazu kommt, dass Redner aus der Türkei eingeflogen werden. Ich würde es sehr begrüßen. Langsam wacht die Politik u. Polizei auf.

Tina

Pro-Erdogan-Demo in Köln: Polizei hält acht Wasserwerfer bereit
Vor der Pro-Erdogan-Demo in Köln am Sonntag kündigt die Polizei ein hartes Vorgehen gegen jede Form von Gewalt an. Politiker warnen vor Hass, ein Verbot der Kundgebung ist nicht ausgeschlossen.

Für die Kölner Polizei wird der kommende Sonntag nicht einfach: Mehr als 30.000 Menschen werden voraussichtlich an der Pro-Erdogan-Demonstration teilnehmen, sagte der Kölner Polizeipräsident Jürgen Mathies. "Im Augenblick sehe ich keine Gründe für ein Verbot", sagte Mathies. Sollten aber Mitglieder der türkischen Regierung eingeflogen werden, könne dies in der hoch aufgeladenen Situation unter Umständen dazu führen, dass die öffentliche Sicherheit nicht mehr gewährleistet werden könne.

Dann müsse die Demonstration als letztes Mittel doch verboten werden, sagte Mathies. Er forderte die Veranstalter auf, unverzüglich eine Rednerliste vorzulegen.

Die Beamten gehen von stark emotional aufgeladenen Protesten aus, zudem sind noch vier Gegenveranstaltungen in der Stadt geplant. "Eines sage ich ganz klar: Gegen jede Form von Gewalt werden wir frühzeitig, entschlossen und konsequent einschreiten", sagte der Polizeipräsident weiter.

Der CDU-Politiker Jens Spahn forderte die Türken in Deutschland auf, sich zu entscheiden, ob ihre Loyalität Erdogan oder der Bundesrepublik gelte. "Wir dürfen erwarten, dass jemand, der Deutscher werden will, klar sagt, wo er steht", schrieb Spahn in einem Gastbeitrag für den "Tagesspiegel". Wessen Herz für Erdogan schlage, "der sollte besser in der Türkei für ihn demonstrieren und nicht in Köln". Die in Deutschland lebenden Türken müssten sich entscheiden, welchem der beiden Staaten ihre Loyalität gelte.
geschrieben von vks/dpa

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wandersmann
wandersmann
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Re: DEMO Pro & Contra Erdogan
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Tina1 vom 29.07.2016, 15:31:37
@ Tina1

In diesem Sinne aber verfolgt doch die deutsche Justiz eine sehr klare Linie. Wer es, wie deutsche Verwaltungsrichter, als richtig empfindet, dass Nazis ihre demokratie- und menschenfeindlichen Aufmärsche auf den Straßen unseres Landes durchführen dürfen, der kann ja auch nichts dagegen haben, wenn 30.000 Türken ihrem Adolf vom Bosporus huldigen. Sportpalast-Atmosphäre inklusive.
Tina1
Tina1
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Re: DEMO Pro & Contra Erdogan
geschrieben von Tina1
als Antwort auf yuna vom 29.07.2016, 15:01:44
[...] auf welcher Seite schlägt gerade das Herz?
geschrieben von yuna

Warum muss sich da ein Mensch entscheiden? Er kann doch beide Länder lieben.
Wenn ich in einem anderen Land geboren worden wäre, als ich aufgewachsen bin und die Möglichkeit der doppelten Staatsbürgerschaft hätte, würde ich auch beide behalten, wenn ich mich nicht klar entscheiden könnte, für welches Land mein Herz mehr schlägt.
Ich finde das für Bürger völlig okay.



Aber so ist es nicht, wie du es sagst, so sollte es aber sein. Im Moment richten sich die Erdogan-Anhänger gegen Deutschland, denn sie unterstützen die Politik Erdogans u. nicht die Politik Deutschlands. Sie üben Gewalt gegen Politiker mit türkischen Hintergrund aus, bis hin zur Morddrohung, Beispiel Özdemir u. andere.
Sie üben Gewalt gegen Kurden, Erdogan-Gegner (Muslime) u. Gülenanhänger in Deutschland aus u. das auch schon länger. Ist das ok in deinen Augen? Oder weißt du davon nichts?
Tina
yuna
yuna
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Re: DEMO Pro & Contra Erdogan
geschrieben von yuna
als Antwort auf Tina1 vom 29.07.2016, 15:44:34
Find ich interessant - den entscheidenden Satz lässt du im Zitat weg - nämlich der, der genau das erklärt hätte: Politischer Missbrauch.
Und da steht dann auch, dass ich das nicht okay finde.

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Tina1
Tina1
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Re: DEMO Pro & Contra Erdogan
geschrieben von Tina1
als Antwort auf wandersmann vom 29.07.2016, 15:38:37
@ Tina1

In diesem Sinne aber verfolgt doch die deutsche Justiz eine sehr klare Linie. Wer es, wie deutsche Verwaltungsrichter, als richtig empfindet, dass Nazis ihre demokratie- und menschenfeindlichen Aufmärsche auf den Straßen unseres Landes durchführen dürfen, der kann ja auch nichts dagegen haben, wenn 30.000 Türken ihrem Adolf vom Bosporus huldigen. Sportpalast-Atmosphäre inklusive.


Richtig, da hast du recht. Man unternimmt nichts gegen Naziaufmärsche. Zu den Naziaufmärschen gehören auch die "Grauen Wölfe" dazu. Die "grauen Wölfe" haben die gleichen Ziele wie Erdogan.
Tina
Tina1
Tina1
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Re: DEMO Pro & Contra Erdogan
geschrieben von Tina1
als Antwort auf yuna vom 29.07.2016, 15:49:51
Find ich interessant - den entscheidenden Satz lässt du im Zitat weg - nämlich der, der genau das erklärt hätte: Politischer Missbrauch.
Und da steht dann auch, dass ich das nicht okay finde.
geschrieben von yuna


Dein erster Absatz passt aber nicht zu dem letzten Satz, in meinen Augen.
Denn da redest du alles schön, obwohl du weißt, laut deines letzten Satzes, dass es politisch missbraucht wird. Und darum geht es im Moment.
Tina
Pan
Pan
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Re: DEMO Pro & Contra Erdogan
geschrieben von Pan
als Antwort auf wandersmann vom 29.07.2016, 15:38:37
... dass Nazis ihre demokratie- und menschenfeindlichen Aufmärsche auf den Straßen unseres Landes durchführen dürfen, der kann ja auch nichts dagegen haben, wenn 30.000 Türken ihrem Adolf vom Bosporus huldigen. Sportpalast-Atmosphäre inklusive.


Also das sollte man einfach nicht so stehen lassen:
Wenn diese Herrschaften ihre Sportpalast-Atmosphäre haben wollen, dann bitte in Istanbul oder Ankara! Deren "Adolf vom Bosporus" möchte die BRD zu gerne als 82.Provinz in den türkischen Staat eingliedern!
Mit seinen Forderungen an unsere Regierung versucht er ja schon Einfluss zu nehmen.
Unsere Regierung sollte viel energischer antworten und nicht so zaghaft, wie es jetzt geschieht.
Ich jedenfalls brauche keinen Sultan in unserem Land ...

Pan~
yuna
yuna
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Re: DEMO Pro & Contra Erdogan
geschrieben von yuna
als Antwort auf Tina1 vom 29.07.2016, 15:57:48
Das passt durchaus zusammen.
Doppelte Staatsbürgerschaft an sich ist okay.
Nur, wenn dann ein türkischer Politiker jedes Jahr nach Deutschland kommt und da die Türken gegen die Deutschen aufhetzt, weil er auf Wählerstimmenfang ist, ist das politischer Missbrauch dieser Option.

Vor einigen Jahren ging auch mal durch die Medien, dass Erdogan ein Verbot der doppelten Staatsbürgerschaft ohnehin untergraben hätte - er hätte es so oder so allen Türken in Deutschland ermöglicht in der Türkei z.B. (für ihn) wählen gehen zu dürfen, auch ohne türkischen Pass.
Unterm Strich ändert eine doppelte Staatsbürgerschaft im Falle der Türkei also eigentlich gar nüscht - abgesehen davon, dass jene, die sich nicht politisch instrumentalisieren lassen, nicht gezwungen sind, sich zwischen den Ländern, die sie lieben, zu entscheiden.

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