Internationale Politik Christenverfolgung

adam
adam
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Re: Ross & Reiter
geschrieben von adam
als Antwort auf Edita vom 15.12.2014, 11:38:54

Ist es wieder so weit, daß jeder, der den Islam kritisiert, verdächtigt wird, einen Holocaust an Muslim mindestens zu dulden?
adam


Boah Adam - es geht doch in dieser Diskussion nicht um das Kritisieren des Islam, das Thema hier war und ist aussortieren von Moslems bei der Flüchtlingsanerkennung!

Edita
geschrieben von adam


Und es geht keineswegs um das "Aussortieren" von Muslimen, Edita, sondern es wurde das Thema "Bevorzugung von Christen" angesprochen.

Daß es dabei zwangsläufig um den Islam geht, dürfte ja klar sein. Mir ist auch klar, daß es beim Islam leichter zu einem Synonym Mensch-Glaube kommt als bei Christen, denn ein Muslim kann aus keiner islamischen Institution austreten.

Trotzdem sollte es bei ernstzunehmenden Diskutanten nicht vorkommen, daß vom einen der Glaube kritisiert wird und diese Kritik vom anderen dann als Feindseligkeit auf Menschen übertragen wird. Schon gar nicht mit dem Holocaustvergleich.

Ach ja, Du mußt nicht schreien, wenn Du mit mir sprichst, weil ich gut hören kann und Du mußt keine Monsterbuchstaben verwenden. Mein Bildschirm hat gute Kontraste und meine Lesebrille ist geputzt. Nichts für Ungut.

--

adam
pippa
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Re: Ross & Reiter
geschrieben von pippa
als Antwort auf Medea vom 15.12.2014, 12:32:31
Den Flüchtlingen wird es vollkommen egal sein, wie die Sprache und Gebräuche der Helfer sind, die Hauptsache ist für solche Menschen, sie haben endlich ein wenig Sicherheit und können irgendwie in Würde leben.

So weit ich weiß, haben die ärmsten Länder, wie zB Jordanien wahnsinnig viel Flüchtlinge aufgenommen und sind längst an ihre Grenzen gestoßen.

Pippa
adam
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Re: Ross & Reiter
geschrieben von adam
als Antwort auf pippa vom 15.12.2014, 13:02:00
Das ist bewiesenermaßen richtig, was Du schreibst, pippa.

Aber die Bundesrepublik hat keine Grenzen zum Irak, kann und möchte keine Massenlager aufbauen, in denen die Flüchtlinge dann praktisch sich selbst überlassen werden, wie die Palästinenser in arabischen, angrenzenden Länder.

Hinzu kommt der gegensätzliche Kultur-/Glaubensraum und die gegensätzliche Gesellschaft, die die Flüchtlinge erwartet. Das ist alles nicht so einfach, diese Menschen unterzubringen, ohne Konflikte zu provozieren.

Ein weiterer Punkt ist, daß sich der Westen im Krieg gegen den Islamismus befindet und daß Islamisten ihre islamischen Glaubenskundgebungen vor sich hertreiben, wie ein Supertanker eine Bugwelle und dabei ein Vielfaches an "Platz" beanspruchen als ihnen eine Gesellschaft zugestehen kann. Hier sind Probleme vorprogrammiert, mit denen es fertig zu werden gilt.

In demokratischen Rechtsstaaten werden Probleme öffentlich diskutiert und wer damit Erfahrung hat weiß, daß Meinungsäußerungen so unterschiedlich sind, wie die einzelnen Veranlagungen der Menschen. Mit Schuldzuweisungen ändert man keine Meinung, schon gar nicht mit pauschalen Verurteilungen und Verdächtigungen. Da braucht es Fingerspitzengefühl.

--

adam

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Re: Ross & Reiter
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 15.12.2014, 12:33:45
bitte keine Spitzfindigkeiten. Wenn in Deutschland Juden für einen Vergleich herangezogen werden, dann schwebt der Holocaust über der Diskussion. Wozu sollte sonst der Vergleich dienen?
geschrieben von adam
Ich halte viel eher deine Einlassung für eine Spitzfindigkeit und für den Versuch, deinen Sprachgebrauch anderen aufzudrücken. Man kann das so sehen wie Du, muß man aber nicht. Wenn Du andere für zu dumm hältst, bei solchen Formulierungen die Feinheiten zu bemerken, dann ist das einzig und allein dein Problem.

det
dutchweepee
dutchweepee
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Re: Ross & Reiter
geschrieben von dutchweepee
Karl
Karl
Administrator

"Stinknormale" Biedermänner
geschrieben von Karl
als Antwort auf ingo vom 15.12.2014, 10:04:10
Da habe ich, zumindest vom Äußeren her, nur stinknormale, biedere Menschen, wie "du und ich" gesehen
Lieber ingo*,

natürlich sind das "stinknormale", biedere Menschen wie Du und ich. Was findest Du daran beruhigend? Seit wann sieht man Menschen ihr Gedankengut an? Alleine an den Gesichtern wirst Du kaum zwischen Pegida-Demonstranten in Dresden und den Demonstranten gegen rechte Gewalt in Köln unterscheiden können.

Gesine Schwan hat es bei Jauch auf den Punkt gebracht. Fremdenfeindlichkeit sei nicht auf eine Gesellschaftsschicht begrenzt, sondern sie rekrutiere sich aus Abstiegsängsten, die alle Schichten erfassen könne. Es sei auch die Mittelschicht gewesen, die in den 30er Jahren hinter den Nazis hergelaufen sei.

Dass auch "die Mitte der Gesellschaft" auf die Straße geht, ist kein Grund zur Beruhigung, wir wissen also was daraus entstehen kann.

Ich bin bei all denen, die feststellen, dass man auch diese Ängste ernst nehmen muss. Wie kann man dies besser tun als durch ein Zurechtrücken der falschen Vorstellungen durch Fakten. Dadurch können Ängste genommen werden. Allerdings muss dazu auch die Bereitschaft da sein, Fakten zu akzeptieren. Bei Jauch hat dies Michael Spreng betont. Manche sind Argumenten einfach nicht mehr zugänglich. Ich bin jedoch kulturoptimistisch eingestellt und denke, dass die Mehrheit durchaus willens und in der Lage ist, Fakten aufzunehmen.

Ich fand die Sendung bei Jauch gestern Abend sehr informativ und es zeigt auch, dass es möglich ist sachlich miteinander kontrovers zu diskutieren.

Kritisch wurde auch Lutz Bachmann, der kriminelle Kopf der Pegida, beleuchtet. Jauch stellte fest, es sei schon seltsam, dass ein mehrfach Vorbestrafter, der nach Südafrika flüchtete, für sich die zweite Chance, für "kriminelle" Asylbesucher hier in Deutschland aber Null-Toleranz fordern würde.

Bernd Lucke von der AfD verhedderte sich des öfteren zur Freude der Zuhörer bei Jauch in Widersprüche, z. B. seine Aussage auf den Facebook-Seiten zu pegida seien den Mitarbeitern und nicht ihm geschuldet. Er hinterließ einen absolut schwachen Eindruck bei mir.

Karl

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adam
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Re: Ross & Reiter
geschrieben von adam
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 15.12.2014, 13:50:05
Du mußt es nicht so sehen wie ich, det.

Aber Du solltest mir auch nicht unterschieben, daß ich andere für dumm halte. Mit keinem Wort habe ich mich über geistige Qualitäten ausgelassen. Für Deine Eindrücke kann ich nichts. Da mußt Du selber dran arbeiten.

--

adam
ingo
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Re: O.T.
geschrieben von ingo
als Antwort auf justus39 vom 15.12.2014, 11:13:39
Wenn das "umgekehrt" gelaufen ist, ist das natürlich fatal. 1000 friedfertige Menschen haben es überall schwer, 10 Randalierer oder Extremisten auszusortieren. Das erleben wir leider bei Fußballspielen genauso, wie bei Demos. Aufgeben dürfen Friedliche aber auch nicht. Das wäre das falsche Signal. Ebenso falsch ist es aber auch, wenn Politiker alle Dresdner über einen Kamm scheren oder sich darüber beklagen, dass sie die Pöbler mitmarschieren lassen. Leichter bekommt man ein Kamel durch's Nadelöhr.
Seit Jahren und auch jetzt "beklagen" Politiker solche Entwicklungen. Sie reagieren nur. Ich vermisse, dass sie agieren. Das ist vergleichbar z.B. mit der Schießerei in Winnenden. Politiker haben uni sono verurteilt, beklagt, Besserung gelobt. Weder vorher, noch nachher habe ich mitbekommen, dass an der Bildungs- und Erziehungsschraube gedreht wurde, um eine derartige Verrohung bereits im Keim zu bekämpfen und zu verhindern. Auch in Dresden & Co ist das nicht anders. M.W. der einzige Innenminister, der sich hinterm Ofen vorgewagt und wenigstens zaghaft gesagt hat, dass man die Sorgen eines Großteils der Dresdner Ernst nehmen müsse, war de Maiziere.
NRW-Innenminister Ralf Jäger bezeichnete die Verantwortlichen des Bündnisses als "Neonazis in Nadelstreifen". Da er die "Verantwortlichen" genannt hat, ist das für mich okay; aber auch er hat die Masse der Dresdner Demonstranten ignoriert. Wie mag sich wohl jemand fühlen, der friedlich demonstriert und von Politikern in einen Topf mit Neonazis geworfen wird?
Es bleibt schwierig, solange Politiker in einer Parallelwelt leben.
P.S. Nun bin ich aber vom Thema "Christenverfolgung" weit weg. Sorry!
ingo
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Re: "Stinknormale" Biedermänner
geschrieben von ingo
als Antwort auf Karl vom 15.12.2014, 13:55:01
Siehste, lieber Karl,
"""Ich bin bei all denen, die feststellen, dass man auch diese Ängste ernst nehmen muss."""
Dieses "Ich bin bei all denen..." ist mir zuwenig. Genau diesen Satz höre ich ständig von vielen Politikern. "Bei denen zu sein" und "deren Ängste verbal ernst zu nehmen", reicht nicht; und das wird sich zunehmend rächen. Als Ergänzung zu dieser Antwort empfehle ich Justus' und meinen Beitrag von vorhin. Tiefer möchte ich aber auch nicht einsteigen. Meine Meinung habe ich deutlich gesagt. Ich bin gespannt, wieviele Friedfertige heute noch den Mut zur Demo haben. Jauch werde ich mir jetzt angucken.
P.S. Zu Deiner Anmerkung, Karl, dass man den Menschen ihre Gesinnung nicht am Gesicht ansehen kann, fällt mir analog unser Rechtsgrundsatz der "Unschuldsvermutung" ein. Ich halte die allerwenigsten der 10.000 Demonstranten in Dresden bis zum Beweis des Gegenteils für rechtsextrem.
pippa
pippa
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Re: "Stinknormale" Biedermänner
geschrieben von pippa
Ich glaube, wir alle können davon ausgehen, dass diese Montagsmaschierer in Dresden nicht dieselben sind, die vor der Maueröffnung auf die Straße gingen, oder sehe ich das falsch?

Ganz im Gegenteil befürchte ich, dass es genau die sind, die zuhause blieben, ja und die noch nicht einmal wählen, weil das in ihren Augen „sowieso nichts verändert“.

Es werden solche Menschen sein, die gleich nach der Maueröffnung fröhlich von „Kanaken“ , Spaghettifressern und Schlitzaugen brabbelten, was ich zu meinem großen Entsetzen selber erlebt habe. Bis heute sehe ich die erstaunten Gesichter vor mir, wenn ich mich angewidert abwandte.

Hier im Westen gab und gibt es diese Menschen auch, aber ich war ihnen immer erfolgreich aus dem Wege gegangen.

Ich muss dieser Tage immer an Hannah Arendt denken, die erschüttert darüber berichtete, dass Eichmann gar kein Monster sei, sondern ein „ganz normaler“ Spießbürger, so wie Tausende anderer deutscher Bürger.

Statt auf der Straße zwielichtigen Anführern hinterher zu rennen, sollten sich diese Leute doch einfach in den Parteien organisieren und die fast schon eingeschlummerten Funktionäre (jedenfalls kamen mir gerade die letzten Parteitage der Union als ein sanft eingeschlafener Kanzlerwahlverein vor) mal anständig aufmischen.
Pippa

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