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Internationale Politik Christen die Kehlen durchgeschnitten

hugo
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Re: Was ist das Ziel der Extremisten?
geschrieben von hugo
als Antwort auf telramund vom 28.04.2007, 13:53:08
ist wohl ziemlich weit hergeholt die Formulierung: "diese die Identität und Finanzkraft der EU zerstörende Zielvorgabe."

Das ist eine der vielen, die Türken verunglimpfenden, miesmachenden, Schlimmes unterstellenden Parolen und durch Nichts bewiesen.

Wenn das so einfach wäre, bräuchte es keine andere Extremistentäigkeit mehr, die Befürwortung einer Aufnahme der Türkei würde den Ruin der EU garantieren,, (falls erfolgreich realisiert)
findeste das nicht ein klein wenige lächerlich, telramund ??

hugo
telramund
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Re: Was ist das Ziel der Extremisten?
geschrieben von telramund
als Antwort auf hugo vom 29.04.2007, 11:23:39
Nun verehrter hug, das ist keineswegs ein klein wenig lächerlich!

Leider ist dies jetzt wieder eine kleine Abschweifung vum Grundthema "Ziel der Extremisten":

Europas Identität basiert auf der christlich-abensländischen Kultur,der griechischen Philosophie, Aufklärung und der dem entsprechenden Rechtsauffasung. Dem steht die islamische Lebensauffassung krass entgegen. Im Übrigen sind nicht ohne Grund, gerade die islamisch geprägten Länder wirtschaftlich ziemlich rückständig. Das ist das eine.

Hinzu kommt, daß Europa schon heute mit seinen bisherigen Erweiterungen total überfordert ist. Deutschland hat noch nicht einmal seine eigene kleine deutsche Wiedervereinigung finanziell verkraftet, abgesehen von den sonstigen unaufgearbeiteten, Restsubstanzen des bankerotten SED/PDS-Systems! Eine Aufnahme der bevölkerungsreichen Türkei in die EU, würde den heutigen Zahlmeister BRD wohl in den Ruin treiben. Man beachte unsere Staatsverschuldung beläuft sich bereits heute schon auf knapp 1.500.000.000.000 Euro.

Wenn hier jemand über den Vorteil oder die Notwendigkeit einer Aufnahme der Türkei in die EU faselt, dann soll er kundtun, daß hierfür entweder schon bereits eine mehr oder weniger feste Zusage vorliegt. Andernfalls soll er darlegen, welchen Segen oder Vorteil, die EU, und insbesonder Deutschland, von einer solchen Aufnahme angeblich haben soll.

Noch eine schönen Sonntag wünscht

Telramund

--
telramund
mart
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Re: Was ist das Ziel der Extremisten?
geschrieben von mart
als Antwort auf hugo vom 29.04.2007, 11:23:39
Na, ja .... daß ein Beitritt der Türkei zur EU möglicherweise diese letztendlich sprengen könnte, wurde ja von Gaddhafi vor langer Zeit deutlich und ernsthaft ausgesprochen. Seine Gründe können dafür ja vielfältigst sein Aber Nachdenken, welche Argumente er anführte, können durchaus nicht schaden.

Ich meine, ein Land, dessen Militär in den letzten 50 Jahren 4 Mal eine Regierung weggeputscht hat und sich als Garant für die Trennung von Kirche und Staat versteht und als noch einiges Mehr, ein Land, das, wenn den demokratischen Spielregeln gefolgt wird, sehr wahrscheinlich in nächster Zukunft eine politische Islamisierung ins Haus steht, ist schon auf Grund seiner Bevölkerungszahl nicht nur eine wirtschaftliche Herausforderung.

Wie wäre es, wenn die EU sich zuerst mit den nationalistischen und den fundamentalistisch katholischen Tendenzen in manchen der neuen Beitragsländern auseinandersetzen und die wirtschaftlichen Probleme der ehemaligen kommunistischen Länder zu bewältigen versuchte, bevor sie sich daran macht, weitere Länder zu integrieren. (Hier verkneife ich mir nicht darauf hinzuweisen, daß die jetzt neu hinzugekommenen Länder zum Glück für die EU nicht dieselbe Anspruchshaltung wie die neuen Länder der BRD haben. Ich verkneife mir auch nicht den Hinweis auf den Zusammenbruch von vergangenen Reichen, die durch ihre rasche Ausdehnung kollabiert sind.)

Zum Argument, daß die EU der Türkei behilflich sein könnte, ihren Weg im Sinne von Europa zu beschreiten, möchte ich daran erinnern, daß schon manche Helfer mit in den Strudel gezogen worden sind.
--
mart

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hugo
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Re: Was ist das Ziel der Extremisten?
geschrieben von hugo
als Antwort auf mart vom 29.04.2007, 12:19:38
Der sogenannte Stolz auf die christlich-abendländischen Kultur kann mir gestohlen bleiben. Für jede halbwegs positive Begründung gibt es mindestens ebenso viele -diese Kultur belastenden- Punkte.

Wer davon ausgeht, nur weil die gestandenen EU Mitglieder ein bisschen mehr Einzahlen in den gemeinsamen Fond als sie raus bekommen, denkt aus meiner Sicht viel zu kurzsichtig.

Es ist wohl noch lange nicht erwiesen das Deutschland ohne die EU so gut dastehen würde wie derzeit der Fall ist.

Soweit ich mich erinnern kann, zeigen fast sämtliche ökonomischen Kennziffern der letzten 40 Jahre nach oben, hat sich die Differenz zum Rest der Welt (bis auf einige Ausnahmen und Wirtschafts-Inseln zu unseren Gunsten geändert. Bezogen auf pro Kopf Produktion, Verbrauch Wohlstandsdaten usw. gibt es keine Gründe die bisherige Entwicklung zu bemängeln.

Aber eine Aufnahme mit NUR ökonomischen Augen zu sehen oder NUR strategischen Argumenten zu werten oder NUR aus historischer und -noch schlimmer- mit Glaubensdifferenzen begründen zu wollen, ist wohl das Letzte,,

Die weit hergeholten "Gründe" und gewagten Konstruktionen, die ich jedesmal lese wenn in der Türkei wiedermal ein Fall von Menschenrechtsverletzung, eine üble Untat eines Einzelnen, ein unerwünschter Satz eines Politikers, eine neue Bild Nachricht in unserem Blätterwald erscheint wundert mich schon gar nicht mehr, ich weiß ja aus welcher Richtung das kommt.

Wenn solche Meldungen aus anderen Staaten und Ländern solches Aufsehen erregen würden und solch harte Konsequenzen erforderten dann, ja dann müssten wir wohl bisherige Freunden den Krieg erklären,,,

übrigens was habt Ihr gegen eine Trennung von Staat und Kirche, besonders in einem Land wie die Türkei?

Warum sollte die beginnende zaghafte politischen, gesellschaftlichen und kulturelle Ausrichtung und Orientierung auf westliche Werte nicht unsere Unterstützung finden. ?

Sie wird durch üble Nachrede, bedingungslose Abwehr und Ausgrenzung in beleidigender Art und Weise behindert und ins Gegenteil umschlagen.

Es zeugt meiner Meinung nach von totaler Verunsicherung und Vertrauensmangel in unsere eigenen westlichen Werte, unsere Vorbildfunktion, unsere Stärke,,,wenn wir uns nicht zutrauen ein Land, welches sogar von sich aus gewillt ist, sich europäischen Bedingungen zu unterwerfen, in unseren Kreis aufzunehmen.

Wer davon ausgeht das wir von und durch islamische Lebensart "verdorben" werden und unsere eigene Identität verlieren,,,, Ok der solle sich generell die Kleinstaaterei und das Heilige Römische Reich Deutscher Nation zurückwünschen,,,*g*
telramund
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Re: Was ist das Ziel der Extremisten?
geschrieben von telramund
als Antwort auf hugo vom 29.04.2007, 18:14:39
Es ist sicher müßig, jemanden, dem die christlich-abendländische Kultur, Geschichte, Tradition und Lebensart mehr oder weniger wurscht ist, von Befürchtungen, die Aufnahme der Türkei in die EU, würde das Ende der europäischen Identiät bedeuten, zu überzeugen.

Eine millionenfache Einwanderung von türkischen Muslimen nach Europa, aus einem Land mit hohem Bevölkerungswachstum, hoher Arbeitslosigkeit und relativ niedrigem Lebensstandard, ist für mich jedenfalls alles andere als ein erfreulicher Aspekt. Wir haben noch riesigen Probleme mit den Folgen der Osterweiterung zu verkraften. Wobei Deutschland ja immer der Hauptzahlmeister ist.

Die wirtschaftliche Lage der Türkei ist auf absehbare Zeit deosolat. Eine erhebliche Inflation und beachtliche Korruption kommen zu der instabilen politischen Lage hinzu.

Schätzungen der Brüsseler Behörden haben ergeben, daß ein Beitritt der Türkei jahrlich etwa 20 Mrd. an Kosten verursachen würde. Das wären für Deutschland allein 5 Mrd. jährlich. Von daher kann man das türkische Drängen durchaus verstehen.

Und noch eins kommt dazu: Unser rohstoffarmes Hochtechnologieland, hat bereits jetzt eine große strukturelle Arbeitslosigkeit. Darin ist ein übergroßer Anteil an unqualifizierten muslimischen Migranten aus der Türkei, nebst deren relativ zahlreichem Nachwuchs und Familiennachzug enthalten. Von den Integrationsproblemen die uns gerade die türkischen Jugendlichen bescheren, ganz zu schweigen.

Wer für eine Aufnahme der Türkei in die EU plädiert, muß hierfür gute Argumente anführen und vor allem dafür eintreten, daß die medial verdummte Bevölkerung endlich umfassend über die Fakten und Zusammenhänge aufgeklärt wird.
--
telramund
hugo
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Re: Was ist das Ziel der Extremisten?
geschrieben von hugo
als Antwort auf telramund vom 29.04.2007, 19:52:30
Wer für eine Aufnahme der Türkei in die EU plädiert, muß hierfür gute Argumente anführen und vor allem dafür eintreten, daß die medial verdummte Bevölkerung endlich umfassend über die Fakten und Zusammenhänge aufgeklärt wird.
--
telramund


Da scheinst Du ja schon mittendrin zu sein in dieser Aufklärungsorgie,,,
damit möchte ich nichts zu tun haben,,,,

Seit 1963 gibt es zwischen der damaligen EWG und der Türkei einen Assoziierungsvertrag mit der Perspektive auf Mitgliedschaft in der EU.

Wie lange darf man eigentlich die Menschen dort an der Nase herumführen, hinhalten und für Dumm verkaufen? Warum schenkt man denen nicht reinen Wein ein ??

Da redet sogar die Merkel solche Sätze wie: Dass Europa und die Türkei enger zusammenrücken müssen, ist keine Frage,,,,Deutschland habe sich in der EU-Ratspräsidentschaft „sehr intensiv bemüht, diese Dinge voran zu bringen“, sagte Merkel.

und weiter: Die Türkei sei ein vorbildlicher Wachstumsmarkt. «Wir gucken mit großen Augen auf die Dynamik.» Beide Länder sollten auch in Zukunft gut kooperieren, um auf den heiß umkämpften Märkten bestehen zu können: «Die Welt wartet weder auf Deutschland, noch auf die Türkei», meinte Merkel......???

noch Fragen ??
--
hugo

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angelottchen
angelottchen
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Re: Was ist das Ziel der Extremisten?
geschrieben von angelottchen
als Antwort auf hugo vom 29.04.2007, 22:39:54
Kann es nicht sein, dass der Unwillen in der Bevölkerung, die Türkei in der EU zu haben, am zu oft schlechtem Beispiel der jenigen Türken liegt, die schon in 3. Generation in Deutschland leben oder oft seit mehr als 30 Jahren und die absolut kein Interesse haben, sich zu integrieren und den Einheimischen das Gefühl vermitteln, sie selbst seien die "Fremden"? Diejenigen Türken, die sich unserer Gesellschaft öffnen sind leider in verschwindender Minderheit. Ich kann nur jedem empfehlen, mal einen Tag in entsprechenden Vierteln von z.B. Offenbach oder Berlin zuzubringen.Dass Deutsche dort Angst bekommen, kann man gut verstehen.
--
angelottchen
hugo
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Re: Was ist das Ziel der Extremisten?
geschrieben von hugo
als Antwort auf angelottchen vom 30.04.2007, 07:59:47
angelottchen,,na klar kann das sein, aber das ist längst nicht alles sondern nur ein ganz kleiner aber aufgepauschter Grund für die künstliche Aufregung und Abneigung gegen eine Mitgliedschaft ,,,,

Für mich sind die tatsächlichen Gründe völlig andere und werden von einer starken Lobby im Hintergrund gesteuert.

Eine davon sind die Agrargrößen in Westeuropa. Die haben mörderische Angst und Riesenrespekt vor dem Lieferpotenial der Türkei. Die wollen partout keine Konkurrenz und damit ihre Gewinnmargen nicht in Gefahr bringen und hetzen notfalls auch die Verbraucher mit auf.

(ich könnte dazu, was wir als Konsumenten hier zu erwarten haben wenn der Warenfluss aus der Türkei freigegeben würde, interessante Prognosen abgeben. Die tollsten Früchte, die exotischsten Waren,, in bester Qualität zu bezahlbaren Preisen,,,aber wer will das hier schon ?? Da wird lieber mit Arbeitsplatzängsten der Holländer gespielt usw,,,

Eine weitere sind die klerikalen Ängste, aber darüber haben wir ja schon lang und breit diskutiert,,,

übrigens finde ich es unerhört in irgendeiner Weise die Schuld an der ablehnenden Haltung der Deutschen den zugereisten hier angesiedelten Türken zuzuweisen.

Jede dieser Situationen - das es immer noch Türken gibt die in typischen Türkenvierteln leben müssen, das es immer noch Türken gibt die in zweiter Generation noch Sprachmängel haben,,,usw. sind doch hausgemachte Probleme und Sünden die WIR Deutschen uns selber, unserer Unfähigkeit und Unwilligkeit zur effektiven Integration von Einwanderern zurechnen müssen und die wir nicht den Türken aufs Auge drücken dürfen . Das tun wir aber und das ist ungerecht aber typisch deutsch (hatten wir in der DDR auch)

Es ist die eigene Unfähigkeit (aber auch Überheblichkeit und das im Hinterkopf noch diskriminierende Rest Denken) welches dazu führt das vielen Menschen heutzutage scheinbar Angst und Bange wird wenn sie an die Zukunft mit den vielen fleißigen Noch Ausländern denken. *g*

--
hugo
telramund
telramund
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Re: Was ist das Ziel der Extremisten?
geschrieben von telramund
als Antwort auf hugo vom 29.04.2007, 22:39:54
Hallo hugo,

inwieweit man die Türkei an der Nase herumführen kann, möchte ich jetzt nicht weiter vertiefen. Bloß wenn man von vornherein nur die positiven Stimmen der Politiker, die für einen Beitritt der Türkei plädieren anführt und daraus seine gottgegebene Zustimmung und Überzeugung ableitet, dann sollte man sich evtl. gar nicht erst an einer solchen Diskussion beteiligen.

Ich habe versucht, einige Gründe für eine diesbezügliche Fehlentscheidung anzuführen und die werden auch durch Merkelsche und andere Befürwortungsphrasen leider nicht aus der Welt geräumt. Hier täte vor allem umfassende Aufklärung der Bevölkerung not. Und die fürchtet man - wie auf anderen heiklen Feldern internationaler Absprachen ja auch - wie der Teufel das Weihwasser.

Daß man mit seiner abweichenden Meinung evtl. auf verlorenem Posten stehen kann, ist eine ganz andere Frage.

Um ein anderes Beispiel anzuführen. Die nachdrückliche Befürwortung des Irak - Krieges durch Bush und seine Mitstreiter, führt doch auch nicht zwangsläfig zu der Überzeugung, daß diese Aggression der allein richtige Weg war.
--
telramund
simba
simba
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Re: Was ist das Ziel der Extremisten?
geschrieben von simba
als Antwort auf hugo vom 30.04.2007, 09:25:23
"Jede dieser Situationen - das es immer noch Türken gibt die in typischen Türkenvierteln leben müssen, das es immer noch Türken gibt die in zweiter Generation noch Sprachmängel haben,,,usw. sind doch hausgemachte Probleme und Sünden die WIR Deutschen uns selber, unserer Unfähigkeit und Unwilligkeit zur effektiven Integration von Einwanderern zurechnen müssen und die wir nicht den Türken aufs Auge drücken dürfen"

Wenn ICH in ein anderes Land auswandere um dort zu arbeiten, dann habe ICH mich den Gepflogenheiten des Landes anzupassen und nicht die anderen sich an MEINE. Dann habe ICH die deutsche Sprache zu lernen und nicht die anderen MEINE. Und ICH erwarte nicht, dass das Land wo ICH aufgenommen werden will, die Verantwortung für MICH und MEINE Ingetration übernimmt. Darum habe ICH mich zu bemühen.
Und wer das anders sieht, ist in meinen Augen ein Träumer - aber ein gefährlicher..
--
simba

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