Internationale Politik China will die Weltherrschaft

olga64
olga64
Mitglied

RE: China will die Weltherrschaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 30.07.2021, 23:39:47
In der Tat haben wir eine negative Handelsbilanz mit China, also die Importe übersteigen den Wert der Exporte. Allgemein hat Deutschland aber beträchtliche Überschüsse in der Handels- und Leistungsbilanz. Verdienen tun ja nicht die Volkswirtschaften, sondern die exportierenden Unternehmen, die hoffentlich hier investieren, Arbeitsplätze schaffen und Steuern bezahlen!

Ich weiß nicht was Merkel da falsch gemacht haben könnte ...



 
Auch an den Importen aus China verdienen die Unternehmen, da sie die bezogenen Waren in Deutschland ja nicht zum Einstandspreis abgeben, sondern entsprechende Margen beaufschlagen, die dann auch steuerpflichtig werden (u.a. mit der 19%igen Mehrwertsteuer).
Olga
freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: China will die Weltherrschaft
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf MarkusXP vom 30.07.2021, 23:39:47

Wir verdienen insgesamt als Volkswirtschaft nix an China, denn sie liefern mehr in Summe wie wir. Frau Merkel als Unterstützerin hat uns ins Aus manövriert und die Autoindustrie bringt in ein paar Jahren nichts mehr als Minus in China, aber wir sind abhängig.....

Verdienen tun ja nicht die Volkswirtschaften, sondern die exportierenden Unternehmen, die hoffentlich hier investieren, Arbeitsplätze schaffen und Steuern bezahlen!

Ich weiß nicht was Merkel da falsch gemacht haben könnte ...

Die Autoindustrie ( VW-Gruppe, Daimler und BMW ) haben 2020 rd. 5,4 Mio. Autos in China verkauft, d.h. 4 von 10 Autos werden nach China verkauft. Der Bedarf wird ja mit steigendem Wohlstand in dem Land sogar noch wachsen.....
Und ob Volkswirtschaften verdienen,
oder denkst du deine Rente kommt aus dem Nichts Markus.???

Was hat Merkel falsch gemacht.???
Deutschland und einige westliche Staaten haben China geholfen und nach einigen Jahren der Hilfe werden wir jetzt abhängig. (Politische Forderungen wurden zaghaft vorgebracht und in den letzten Jahren von Xi sehr scharf zurück gewiesen.)
2020 hatte das sehr deutlich gemacht, wir können nicht autark handeln um Probleme zu lösen, Masken zum Beispiel, Bauteile im Elektronischen Sektor verhindern unsere Fertigung.
China kauft massiv in allen EU Staaten auf aus verschiedenen Gründen.

Das mit den Autos kannst du knicken, denn in China wächst einiges sehr schnell, die eigene Autoindustrie und beim kleinsten Aufmucken der Deutschen und anderen Staaten wird an der Stellschraube gedreht. Das machen sie bereits heute sehr aggressiv.
Du scheinst dir die Filme zum Thema nicht angeschaut haben, schade.....................................
Im grössten Binnenhafen der EU gibt es bereits über hundert chinesiche Unternehmen,
sie sind gerüstet für die Seidenstrasse.
Wer immer noch denkt mit China, dass ist ein Geben und Nehmen,
der/die kennt die Hintergründe nicht.
 
MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: China will die Weltherrschaft
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf freddy-2015 vom 02.08.2021, 18:56:44
Und ob Volkswirtschaften verdienen,
oder denkst du deine Rente kommt aus dem Nichts Markus.???

Was hat Merkel falsch gemacht.???
Deutschland und einige westliche Staaten haben China geholfen und nach einigen Jahren der Hilfe werden wir jetzt abhängig. (Politische Forderungen wurden zaghaft vorgebracht und in den letzten Jahren von Xi sehr scharf zurück gewiesen.)
2020 hatte das sehr deutlich gemacht, wir können nicht autark handeln um Probleme zu lösen, Masken zum Beispiel, Bauteile im Elektronischen Sektor verhindern unsere Fertigung.
China kauft massiv in allen EU Staaten auf aus verschiedenen Gründen.

Das mit den Autos kannst du knicken, denn in China wächst einiges sehr schnell, die eigene Autoindustrie und beim kleinsten Aufmucken der Deutschen und anderen Staaten wird an der Stellschraube gedreht. Das machen sie bereits heute sehr aggressiv.

Im größten Binnenhafen der EU gibt es bereits über hundert chinesische Unternehmen,
sie sind gerüstet für die Seidenstraße.
Wer immer noch denkt mit China, dass ist ein Geben und Nehmen,
der/die kennt die Hintergründe nicht.
 
Die Autoindustrie ( VW-Gruppe, Daimler und BMW ) haben 2020 rd. 5,4 Mio. Autos in China verkauft, d.h. 4 von 10 Autos werden nach China verkauft. Der Bedarf wird ja mit steigendem Wohlstand in dem Land sogar noch wachsen.....
Die Rentenzahlungen setzen sich aus dem aktuellen Beitragsaufkommen und einem Steuerzuschuss zusammen ( derzeit etwa 30% ) ... einen anderen Zusammenhang kann ich nicht erkennen!

Der Chinesische Automarkt wird sich so entwickeln wie in anderen Ländern ( mit einer Automobilindustrie ) auch. Ein großer Teil werden im Inland produzierte Fahrzeuge sein, ein großer Teil wird importiert! So ist das in Deutschland, Frankreich, Italien, USA und anderswo! Natürlich wird China auch eine eigene KfZ -Industrie entwickeln, oder hat es ja auch schon ... dem Wettbewerb müssen sich die Exporteure aus aller Welt eben stellen!

Es gibt aber in China keine Rechtssicherheit, das ist der große Pferdefuß! Die KPC legt fest was läuft und nicht läuft! Das wissen aber andere auch, eben alle, die sich auf dieses Spielchen einlassen! Ich hoffe das die Renditegeilheit dabei nicht das Hirn ausgeschaltet hat!

Ich denke bzw. habe die Hoffnung, so sich eine chinesische Übernahme wie bei Kuka nicht wiederholen wird! So etwas ist alles andere als im Deutschen Interesse!

Die Neue Seidenstraße ( ich habe durchaus schon Berichte darüber gesehen! ) ... ich bin kein Freund von diesem Projekt!! Die nach Westen orientierten Stränge enden ja alle in der EU ... ohne dieses Ziel hätte es ja keinen Sinn ergeben! Wenn schon bauen, dann hätte die EU da mehr Mitsprache einfordern müssen, keine Frage.

Ob das ein wirtschaftlicher Erfolg wird sei noch dahingestellt! Die größten Containerschiffe sind fast 400 Meter lang und über 60 Meter breit. Die Reise bis Hamburg ( Nord-Ost Passage ) dauert um die 30 Tage, durch den Suezkanal etwa 2 Wochen länger ... dann sind aber auch mehr als 20 ... 30 TSD Container am Ziel! Die Bahn fährt gut 14 Tage, dann sind aber auch nur wenige Container in Duisburg.

Mit ihrem politischen Einfluss, z.B. über Griechenland und Italien, haben die Chinesen ( neben der Seidenstraße ) noch ein weiteres Bein in der EU! Das hätte nicht passieren dürfen, denn damit ist auch die chinesische Sichtweise zur Demokratie vor der Haustür! ... 

Ich bin nicht so gutgläubig: China will nicht die Weltherrschaft, möchte aber einen großen / wichtigen Teil der Welt nach seiner Pfeife tanzen lassen! Noch ist es nicht zu spät, aber es ist dringend geboten dagegen zu halten! Leider gehört Deutschland da eher zu den Bremsern!
MarkusXP

Anzeige

olga64
olga64
Mitglied

RE: China will die Weltherrschaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf MarkusXP vom 02.08.2021, 20:35:11
 
 

 

Mit ihrem politischen Einfluss, z.B. über Griechenland und Italien, haben die Chinesen ( neben der Seidenstraße ) noch ein weiteres Bein in der EU! Das hätte nicht passieren dürfen, denn damit ist auch die chinesische Sichtweise zur Demokratie vor der Haustür! ... 

Ich bin nicht so gutgläubig: China will nicht die Weltherrschaft, möchte aber einen großen / wichtigen Teil der Welt nach seiner Pfeife tanzen lassen! Noch ist es nicht zu spät, aber es ist dringend geboten dagegen zu halten! Leider gehört Deutschland da eher zu den Bremsern!
MarkusXP
Markus - Sie haben Ungarn vergessen. IN Budapest, wo ursprünglich ein grosses Studentenwohnheim geplant war, entsteht jetzt eine chinesische Universität als Ableger der Fudan-Universität.
Dagegen demonstrieren viele Ungarn und Orban wird es nicht leicht haben, dieses chinafreundliche Projekt zu realisieren. Er biedert sich seit langem diesem Riesenreich an; der erste Schritt war für das EU-Land,den chinesischen Corona-Impfstoff, der in der EU noch nicht freigegeben war, an sein Volk zu verimpfen.

Deutschland gehört zu den Bremsern? Was kann ein 83 Mio Volk wirklich gegen ein 1.4 Milliarden-Volk ausrichten? Frau Merkel machte dies in ihrer gewohnt, sachlichen Art mit hohem Focus auf die Ökonomie.
Jetzt kommt es darauf an, wie es die Nachfolgeregierung machen wird und zwar im Konsens mit der EU oder im Alleingang?
Sehe ich einen der jetzigen KanzlerIn-Kandidaten als Nachfolger für Frau Merkel dazu in der Lage, hier die ganz erfolgreiche, noch nie dagewesene Tour zu fahren? Persönlich muss ich sagen: eher nein. Olga
aixois
aixois
Mitglied

RE: China will die Weltherrschaft
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 03.08.2021, 17:58:25

@ Olga

Orbán will eine verstärkte Zusammenarbeit mit dem 'Osten' die neben den westeuropäischen Bündnissystemen stehen müsse. Sein Ziel ist, mit der EU mit dem Westen , den USA, dem IWF ' zu spielen indem er (naiv) China die Tore nach Europa öffnet.
Den Kapitalisten Sorós  raus, die kommunistische Ideologie der chinesischen Kaderschmiede  Fudan rein.
Soweit ich weiss, war das Studentenwohnheim für die 2001 gegründetge Andrássy Universität bestimmt, die einzige Deutschprachige Universität ausserhalb der Trägerstaaten (DE AT CH sowie BaWü und Bayern). Damit wird auch Merkelgleich mit abgewatscht !

Die Chinesen jedenfalls haben wieder mal ihre Pappenheimer sehr genau studiert  und sehr klug die schwache Stelle erkannt, die sie sie beharrlich und clever ausnützen werden : das EGO Orbáns !!!
Auch wenn Orbán mal weg sein sollte, die Chinesen werden bleiben, allein schon wegen der Kredite und deren zu erfüllenden Bedingungen.

Nach einem chinesischen  Sprichwort soll Orbán gesagt haben, „warum auf einem Bein stehen, wenn man  zwei Beine hat?“. In schwierigen Wirtschaftszeiten weht ein anderer Wind. Er wirft nur Länder um,die nur auf einem  (gemeint EU-) Bein stehen.  
Der chinesischen Kreditrahmen in Höhe von mehreren  Milliarden Euro sei nach Orbán nur der Anfang der  chinesischen Unterstützung.
Wie üblich hat China für die ersten Kredite die Bedingung gestellt, dass mit den Krediten 'sinnvoll' (im Interesse Chinas und seiner Unternehmer) umgegangen werde. Danach sei man bereit, in Zukunft die Entwicklung der ungarischen Wirtschaft auch mit größeren finanziellen Mitteln zu unterstützen.

Was Orbán und seine FIDESZ Wähler nicht merken (wollen ?) : sie hängen schon am Angelhaken Chinas.

aixois

olga64
olga64
Mitglied

RE: China will die Weltherrschaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 03.08.2021, 19:10:03

Der  politische Werdegang des Herrn Orban ist auch ein klassisches Beispiel dafür, wie das bei Opportunisten so gehandhabt wird.
Früher war er ein linker Rebell, aber irgendwann damit nicht mehr sehr erfolgreich und schwenkte auf rechts um.
Da hatte er dann seine Freunde in der österreichischen FPÖ, beim italienischen Salvini, natürlich auch bei Trump, Madame le Pen und bei der CSU in Bayern und natürlich bei der deutschen AfD.
Alles so ziemlich weggebrochen -jetzt steht er recht allein da mit der negativen Zukunftssaussicht,die EU nicht mehr so ungehindert finanziell melken zu können, wie er es für Ungarn die letzten vielen Jahre tat.
Putin und Russland dürften kein adäquater ERsatz sein, da die selbst immer weniger Geld zur Verfügung haben - mehrere Kriegsbeteiligungen sind eine kostspielige Angelegenheit mit eher weniger Return-of-Invest.
Er spürt, dass man ihn in der EU endlich  loshaben möchte und braucht nun neue Freunde, bzw. Geldgeber. Da bietet sich China natürlich an und wie Sie richtig schreiben, erkennen die ihre späteren Opfer schon recht früh.
Es stimmt: auch wenn Orban mal abgewählt sein sollte, die Chinesen werden auf Einhaltung ihrer Verträge pochen und gerade Budapest hat ja viele sehr schöne und alte Bauten, die sich gut als Pfand geeignet haben dürften. Olga


Anzeige

MarkusXP
MarkusXP
Mitglied

RE: China will die Weltherrschaft
geschrieben von MarkusXP
als Antwort auf olga64 vom 03.08.2021, 19:15:51
Der  politische Werdegang des Herrn Orban ist auch ein klassisches Beispiel dafür, wie das bei Opportunisten so gehandhabt wird.
Früher war er ein linker Rebell, aber irgendwann damit nicht mehr sehr erfolgreich und schwenkte auf rechts um.
Da hatte er dann seine Freunde in der österreichischen FPÖ, beim italienischen Salvini, natürlich auch bei Trump, Madame le Pen und bei der CSU in Bayern und natürlich bei der deutschen AfD.
Alles so ziemlich weggebrochen -jetzt steht er recht allein da mit der negativen Zukunftssaussicht,die EU nicht mehr so ungehindert finanziell melken zu können, wie er es für Ungarn die letzten vielen Jahre tat.
Putin und Russland dürften kein adäquater ERsatz sein, da die selbst immer weniger Geld zur Verfügung haben - mehrere Kriegsbeteiligungen sind eine kostspielige Angelegenheit mit eher weniger Return-of-Invest.
Er spürt, dass man ihn in der EU endlich  loshaben möchte und braucht nun neue Freunde, bzw. Geldgeber. Da bietet sich China natürlich an und wie Sie richtig schreiben, erkennen die ihre späteren Opfer schon recht früh.
Es stimmt: auch wenn Orban mal abgewählt sein sollte, die Chinesen werden auf Einhaltung ihrer Verträge pochen und gerade Budapest hat ja viele sehr schöne und alte Bauten, die sich gut als Pfand geeignet haben dürften. Olga
Sehr interessante Einlassungen ... Olga, arxois ... ich habe alles  mit Interesse gelesen!

Welche finstere Macht hat eigentlich diesen "Hühnerhaufen" von 27  bzw. 28 Staaten zusammen gestellt ... und dann auch noch die Stirn gehabt, ihn "Europäische Union" zu nennen? 

In dieser "Union" macht in der Praxis jedes Land was opportun erscheint! Es ist nicht möglich eine gemeinsame Sprache zu finden, sei es Wirtschaftspolitik, Verteidigung, Demokratieverständnis, Klimapolitik ... welche Projekte werden da eigentlich von der gesamten Union getragen?

Ich bin 1953 geboren. Vieles spricht dafür, dass ich mein Dasein irgendwann beende, ohne je einen fremden Soldaten in feindlicher Absicht gesehen zu haben ... das ist zweifellos auch ein Verdienst der EU ... aber, verdammt noch mal: da muss doch mehr möglich sein!

Es müsste eine neue EU, übergeordnete EU geben! Die aktuelle ist nicht mehr auf die Füße zu stellen denke ich! Man muss sie nicht auflösen, aber darüber eine Gemeinschaft von Staaten bilden, die auch gemeinschaftliche Interessen haben oder auch formulieren können!

In diesem "Hühnerhaufen" kriegt man das nicht hin!
MarkusXP
aixois
aixois
Mitglied

RE: China will die Weltherrschaft
geschrieben von aixois
als Antwort auf olga64 vom 03.08.2021, 19:15:51

Früher war er ein linker Rebell, aber irgendwann damit nicht mehr sehr erfolgreich und schwenkte auf rechts um.

Ich habe die orangene FIDESZ Partei, schwer im politischen Spektrum nach 1990 einzuordnen, aber doch eher links-liberal zu verorten, von dem damals ersichtlich auf dem ego-trip befindlichen 'jungen Orbán unterschieden.
In Gesprächen  Mitte der 1990-er kam mir Orbán (wie viele, auch junge Ungarn) als betont  patriotisch-national-bürgerlich vor, sehr von sich überzeugt (darin in vielem Putin ähnlich) , durchaus intellektuel, stolz auf die überlegenen Leistungen von Ungarn, in der Nostalgie der k.u.k Zeiten lebend (Ungarn als Opfer, Verlust von 2/3 des ungarischen Territoriums "kein land musste so bluten" nach Trianon) mit dem Anspruch in Wahrheit größer zu sein als es de facto der Fall ist, Ungarn verstehend   als eigentlicher Bewahrer der guten alten europäischen (nicht amerikanischen, nicht russischen) Werte usw.

Sein vermeintliches 'Rebellentum' war sein persönliches Auflehnen gegen das Alte, genauer die Alten (auch seine Eltern, die eher systemtreu waren) in der Politik (viele der politischen Eliten waren Altkader der nach Kádar Generation), gegen die eher alt-backenen, untereinander zerstrittenen Parteien (hauptsächlich  MDF,MSZP, SZdSZ ) im Vergleich zu denen die 'junge ' FIDESZ frisch, liberal, leicht rebellisch - reformerisch wirkte. Höchsteintrittsalter in die Partei war damals 35 ! Orbán formte die Partei nach seinen Vorstellungen, echte, aufgeschlossene, westlich orientierte  Erneuerer entfremdeten sich (Übertrit in die eher liberale SZDSZ) odeer passten sich an. Aus dem Bund junger Demokraten wurde die "ungarisch bürgerliche Partei", nicht mehr so jung und nicht sehr 'demokratisch', wodurch sie dann mit den konservativen Parteien (MDF ...), später dann auch mit den Christ-Demokraten (KDNP)  eng koalieren konnte.

Nie vergessen werde ich seine Auffassung, die er  - noch nicht 35 - äußerte, wonach man sich von Brüssel nichts vorschreiben lasse, Brüssel sei für ihn das neue Moskau, dass das so wird,  werde er zu verhindern versuchen.
Linkes Gedankengut war da überhaupt nicht erkennbar, er lehnte vielmeht alles Linke, alles was 'sozialistisch' daherkam, dezidiert ab. Im Rückblick ähnelten viele seiner Positionen eher der heutigen AfD (Duldung der militanten  Jungen Garde,  in der Tradition der Pfeilkreuzler stehend)  oder rechts national-konservativen Vorstellungen.

Kurz, Orbán war vieles, sicher opportunisitisch, er blieb sich selbst aber am meisten treu, nur eines war er nie: "ein linker Rebell".
aixois
aixois
Mitglied

RE: China will die Weltherrschaft
geschrieben von aixois
als Antwort auf MarkusXP vom 03.08.2021, 21:48:04

@MarkusXP

Aus einem der letzten Umfragen des Eurobarometers :
"27% der Europäer sind für die Europäische Union wie sie bisher realisiert wurde, während 45% eher für die Europäische Union sind, aber nicht so, wie sie bisher realisiert wurde. 21% steht der Europäischen Union eher skeptisch gegenüber, könnten aber ihre Meinung ändern. 5% sind allgemein gegen die Idee der Europäischen Union."
https://europa.eu/eurobarometer/surveys/detail/2256

Seit Mai 2021 ist eine Plattform   link plattform  eingerichtet worden, auf der alle Bürger ihre Meinung zur EU sagen können, Fragen stellen, diskutieren, Vorschläge machen (ich hatte im ST daraauf hingewiesen) : die Reaktion, das Interesse ist mehr als ernüchternd, die Teilnahme bislang beschämend niedrig.

Die wichtigsten Forderungen soweit : Einführung transnationaler Listen bei der Europawahl (ein alter Vorschlag Macrons), eher eine europäische Föderation, ein stärkeres EU-Parlament, ein europäischer Präsident.

Da gibt es nun mal eine Möglichkeit seinen 'Kropf' zu leeren  und Wünsche zu äußern ... schade.

aixois
 

olga64
olga64
Mitglied

RE: China will die Weltherrschaft
geschrieben von olga64
als Antwort auf aixois vom 04.08.2021, 02:04:29

Persönlich bin ich überzeugte Europäerin. Insbesondere für die jungen Menschen ist dieser Völkerbund lebenswichtig. Einzelne Nationalstaaten können wenig bis keine interessanten Zukunftsperspektiven bieten.
Sie stehen alle im WEttbewerb mit den Mammut-Staaten wie China, Indien, USA usw.

Wichtig ist mir die gemeinsame Währung, die Grenzenfreiheit und natürlich auch die Unterschiedlichkeit in Kultur, Lebensweisen, Mentalität der einzelnen Nationalstaaten.
Als Schwachstellen empfinde ich dieses Einstimmigkeitsprinzip (wo sich dann z.B. Staaten wie Ungarn und Polen "zusammenrotten", um jeweils ihr Veto auszusprechen und somit Gesetzesvorhaben blockieren,bzw. scheitern lassen.

Eine weitere Schwachstelle empfinde ich,dass man Staaten wie Ungarn und Polen, die zweifelsfrei die EU-WErte wie Demokratie,Rechtsstaat und Pressefreiheit in ihren Ländern ausser Kraft setzen wollen, nicht aus diesem Nationen-Verbund kündigen kann und diese weiterhin die Chance haben, die EU nur noch als Melkkuh zu benützen.
Aber ich denke auch, dass hier eine wirkliche Änderung so lange nicht erfolgen kann, wie diese Einstimmigkeit vorherrschen muss und ich plädiere aus meiner Sicht für ein Mehrheitsrecht.
Dass es aber schierig ist, 27 Staaten "unter einen Hut zu bringen", werfe ich als deutsche Bürgerin der EU sicher nicht vor, weil ich ja im eigenen Land miterlebe, dass dies nicht mal bei 16 Bundesländern klappt. Olga


Anzeige