Internationale Politik Burkaverbot

pippa
pippa
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Re: Burkaverbot
geschrieben von pippa
als Antwort auf adam vom 02.09.2016, 21:57:31
Ich kenne mehrere im Iran verfolgte Perserinnen und sie alle sind derselben Überzeugung wie Mina Ahadi.

Dass der Koran als Machtinstrument der Männer missbraucht wird, ist doch kein Geheimnis.
Daher sollte unsere Toleranz hier auch Grenzen haben.

Wir sollten nicht vergessen, dass bis vor gar nicht so langer Zeit auch das Christentum von der Männerwelt als Machtinstrument missbraucht wurde.

(Gibt es eigentlich irgend etwas, was nicht zur Unterdrückung missbraucht wird?)

Statt grenzenloser Toleranz sollten wir den Menschen helfen, sich aus jeglicher Unterdrückung zu befreien.

Ich bin gegen jedwede Verhüllungspflicht von Frauen, gleichgültig wie man sie nennt, und ich werde meine tiefe Überzeugung nicht über Bord werfen, weil sich plötzlich meine politischen Feinde dieses Thema zu Eigen gemacht haben.
Pippa
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von Tina1
als Antwort auf mane vom 02.09.2016, 19:24:12

Hallo Bruny,

Wolkenschieber hat diese Dokumentation aus der Mediathek von Arte bei "Fernsehen und Film" eingestellt und ich habe sie mir eben angeschaut.
Ich möchte hier nur die Worte einer der mitwirkenden Frauen einstellen, welches zum Thema dieses Threads passt:
"Der Begriff von Freiheit ist aus meiner Perspektive ein anderer als im Westen. Für mein Gefühl werden dort Frauen eher zur Ware. Ich trage meine Abaja, ich liebe meine Abaja. Sie ist keine Einschränkung für mich. Als Einschränkung empfinde ich eher, wenn Leute im Westen wollen, dass ich aussehe wie sie meinen, dass Frauen auszusehen haben. Warum wollt ihr, dass ich wie ihr bin?"
Gruß Mane
geschrieben von mane


mane ich habe mir die Dokumentation gestern angesehen. "In der Arte-Dokumentation sieht man viele Beispiele mutiger Araberinnen, im wohl chauvinistischsten Land der Erde. Sie tragen Schleier und dürfen nicht Auto fahren – aber trotzdem gelingt es immer mehr Frauen in Saudi-Arabien, sich erfolgreich gegen ihre Unterdrückung aufzulehnen. Man sieht außergewöhnliche Frauen, die, die allgegenwärtige patriarchale Struktur ihres Landes aufbrechen wollen. Zu ihnen gehört die junge Om Saif, die in der Altstadt von Dschidda eine traditionelle Bäckerei übernommen hat. Den Schleier bis unter die Augen gezogen, gibt sie ihren Angestellten Anweisungen und steht auch selbst hinter dem Ladentisch – für viele Saudis eine schwere Sünde. "

Die meisten der Frauen in der Dokumentation, tragen die Abaja, eine Kleidung ohne Schleier. Oder sie tragen bunte, locker gebundene Kopftücher, wie die Chefin einer Redaktion.
Sie gehen ohne männliche Begleitung außer Haus. Das allein ist schon eine kleine Revolution u. zeigt wie saudische Frauen sich dem Patriarchat widersetzen. Man sieht wie sich saudische Frauen u. Männer außerhalb, weit weg von der Sittenpolizei, treffen, wo man die Frauen ohne Abaja, auch ohne Kopftuch sieht.

Mane, ich sehe in deinem zitierten Text keine Verbindung zum Thema hier u der öffentlichen Debatte die jetzt geführt wird. Angestoßen u durchgeführt von der Politik. In Deutschland geht es um den Nikab u. die schwarze Burka und nicht um die Abaja, eine Kleidung ohne Gesichtsschleier. Es geht um den Nikab, die schwarze Burka, eine Kleidung die nichts mit dem Islam zu tun hat, daher nicht unter Religionsfreiheit stehen kann. Der Nikab u die Burka ist eine Erfindung, ein Gebot, der streng religiösen, rückwärstgewandten, wahabitischen Lehre. Sie hat nichts mit dem Islam zu tun , den die meisten muslimischen Frauen in Deutschland leben. Man wird keine Muslima mit türkischen Hintergrund mit dem Nikab sehen, denn sie lehnen ihn ab. Und man kann auch feststellen, dass die meisten Nikab-Trägerinnen Konvertiten sind, denn es gibt bis jetzt nur von ihnen Interviews über das Thema Nikab.

Und ich habe auch noch nicht gehört, dass der Westen den Frauen in Saudiarabien Vorschriften machen will, sondern sie setzen sich nur für die Frauen ein, die gegen die Unterdrückung kämpfen wollen. Die über Videos Hilfe fordern. Amnesty International schaltet sich ein, wenn es um öffentliche Steinigungen, Amputationen, Hinrichtungen von Frauen u Männern, im Namen der Scharia geht.
Tina
Linktipp:Die heimliche Revolution

Linktipp:Wie saudische Frauen sich dem Patriarchat widersetzen
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von Tina1
als Antwort auf pippa vom 03.09.2016, 10:07:12
Pippa, ich schließe mich deiner Meinung an.
Tina

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Elmos
Elmos
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von Elmos
als Antwort auf pippa vom 03.09.2016, 10:07:12
Hallo,

Ich bin gegen jedwede Verhüllungspflicht von Frauen, gleichgültig wie man sie nennt, und ich werde meine tiefe Überzeugung nicht über Bord werfen, weil sich plötzlich meine politischen Feinde dieses Thema zu Eigen gemacht haben.


Das verlangt doch auch niemand von dir. Wer, zum Teufel, versucht in DLand eine Verhüllungspflicht für Frauen gesetzlich einzufuehren?
Das ist hier auch gar nicht die Frage. Über eine vollkommen nachvollziehbare und legitime Ablehung dieser dämlichen Verhüllung versucht man hier grade allgemein einschneidende Eingriffe in die persönliche "Selbstverwaltung" von Menschen einzuführen. Bzw. diskutiert darüber diesen Weg frei zu machen.
Und das ist es, was man nicht akzeptieren darf. Es interessiert deine politischen Feinde eigentlich einen feuchten Kehrricht ob es unterdrückte Frauen gibt (hier oder irgendwo). Es interessiert sie aber sehr wohl über eine solch "unklar" geführte Debatte ihre Gegner zu zersplittern und zu verunsichern, und es ist immer spannend auszuloten wie weit sich Menschen in ihrer Freiheit einschränken lassen nur um ihren Überzeugungen genüge zu tun.

Lass DAS nicht zu. Niemand verlangt von dir Verschleierungen zu akzeptieren, aber der Kampf da gegen sollte einen anderen Weg gehen als den über solche (angedachten, aber zum Glück nicht verfassungskonforme) abstruse Gesetze.

Liebe Grüße
Andrea
Edita
Edita
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von Edita
als Antwort auf pippa vom 03.09.2016, 10:07:12

Ich bin gegen jedwede Verhüllungspflicht von Frauen, gleichgültig wie man sie nennt, und ich werde meine tiefe Überzeugung nicht über Bord werfen, weil sich plötzlich meine politischen Feinde dieses Thema zu Eigen gemacht haben.
Pippa


Pippa ich bin auch gegen jedwede Verhüllungspflicht, aber .....
ich bin auch gegen ein Verhüllungsverbot solange die Gefahr besteht, daß man Frauen mit eben diesem Verbot noch mehr aus der Gesellschaft ausgrenzt, denn Ausgrenzung erfährt ein zwar kleiner Teil eben mit dieser Verhüllung, jetzt auch schon!

Edita
pippa
pippa
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von pippa
als Antwort auf Edita vom 03.09.2016, 10:43:18
Ein etwaiges Verbot wäre doch sowieso nur ein Symbol dafür, dass man Diskriminierung und Unterdrückung nicht toleriert.

Durchsetzen muss man das in der Männerwelt und zwar ausschließlich.

(Meine Großmütter hätten es ohne die Unterstützung von Männern sicher nicht so schnell geschafft, sich des Druckes der kath. Kirche zu entledigen.)
Pippa

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lupus
lupus
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von lupus
als Antwort auf pippa vom 03.09.2016, 10:07:12
Jedwede !!
Hast du dir den Text auch richtig überlegt?
lupus
pippa
pippa
Mitglied

Re: Burkaverbot
geschrieben von pippa
als Antwort auf lupus vom 03.09.2016, 11:13:59
Jedwede !!
Hast du dir den Text auch richtig überlegt?
lupus

Bin ich eine Erbsenzählerin?

Pippa
Re: Burkaverbot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Edita vom 03.09.2016, 10:43:18
Pippa ich bin auch gegen jedwede Verhüllungspflicht, aber .....


Ja, aber..., d.h. nein Edita,

Entweder Du bist gegen eine Verhüllungspflicht oder Du bist es nicht.
Ein wenig schwanger ist nicht möglich.

Meli
Re: Burkaverbot
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 03.09.2016, 10:23:12
Danke für diese klaren Worte, denen ich mich gern anschließe.
Im übrigen auch, was die Großmütter angeht....

Meli

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