Internationale Politik Burkaverbot

Re: Vollverschleierung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 28.08.2016, 08:42:23
Dion,

auf eine solche Polemik und Vermischung falle ich nicht herein.

Da findest Du sicher genügend, die Dir jubelnd Beifall klatschen.

Meli
Re: Vollverschleierung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 28.08.2016, 08:24:59
Vielleicht sehe ich ja auch nur vieles anders, weil ich lange in arabischen Ländern unterwegs war . Leben und leben lassen ist mein Motto, ob Kopftuch, Schleier, Tattoos, Piercing, grüne, blaue oder gestreifte Haare ist mir egal.
Bruny
Klaro
Klaro
Mitglied

Re: Vollverschleierung
geschrieben von Klaro
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 28.08.2016, 08:42:23
Oooch...glaubst du ? Ok,du und natürlich die Mehrheit der Deutschen sind für ein Burkaverbot...ok, muslimische Frauen sollen nicht mehr unterdrückt werden...
Dann ist es aus Gründen des Tierschutzes natürlich unzumutbar, daß Muslime Tiere "schächten"...das sollte man auch verbieten.
Dann sind Minarette in der Kultur Deutschlands nicht hinnehmbar...man sollte sie also deren Bau nicht genehmigen.
Ja und dann ist es unzumutbar, daß muslimische Frauen auch nur ein Kopftuch tragen....verbieten auf Arbeitsstellen.
Die Muslime sollen gefälligst deutsch sprechen in ihren Moscheen.
Und dann haben die so komische Bräuche...mit dem beten..das ist natürlich nicht zumutbar...verbieten...nein soweit ist es noch nicht.
Da sie nicht lauthals unsere Hymne singen, zeigen sie doch, daß sie sich nicht integrieren wollen....also sollte man sie bei nächster Gelegenheit wieder heim schicken .

Und die ganze Diskussion in Zeiten des Wahlkampfes, wo die CDU versucht die AfD rechts zu überholen..aber da ist ja schon die NPD.

Das Zentralorgan deutscher Stammtischler (BLÖD) vertritt oben beschriebene Meinungen.

Was bitte sehe ich da falsch ?
geschrieben von dion


Da du so zweifelhafte Vergleiche bringst die nichts mit dem Thema zu tun haben - nämlich der Unterdrückung muslimischer Frauen durch Vollverschleierung und nicht nur dadurch - überlege ich mir gerade ob du generell etwas gegen Frauen und ihre Rechte hast?

Klaro

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lupus
lupus
Mitglied

Re: Vollverschleierung
geschrieben von lupus
als Antwort auf adam vom 28.08.2016, 08:45:25
Ich in der Meinung, daß Bruny Recht hat wenn man Frauen aus anderen Kulturen nicht zwingen sollte, gut zu finden was wir als gut finden.
Jedoch geht es doch hier nicht darum, sondern der eigentliche Kernpunkt bleibt , was Frauen bei uns dürfen.
Und da bin ich der Meinung, daß sie sich nicht in der Öffentlichkeit vermummen dürfen. (Es sei denn es ist Fastnacht. )
lupus
adam
adam
Mitglied

Re: Vollverschleierung
geschrieben von adam
als Antwort auf lupus vom 28.08.2016, 09:02:50
Lupus,

in anderen Ländern mögen andere Sitten herrschen, andere Gesetze gelten, da geht es uns nichts an. Edit: Diese Aussage kann ich mir selber nicht durchgehen lassen. Wo es möglich ist Leben zu retten, sollte man es tun. Die archaischen Zustände, unter denen Frauen in den arabisch-islamischen Staaten leben müssen, sind unerträglich und nicht hinnehmbar.

Wir reden aber von den Zuständen in der Bundesrepublik. Ehe wir Frauen fragen, was sie anziehen möchten und was nicht, müssen wir sie in die Lage versetzen, ohne Angst vor Repressalien, die auch den Tod bedeuten können, ihre Meinung zu bilden und zu sagen.

Es geht also nur in zweiter Linie um die Vollverschleiherung. In erster Linie geht es darum, daß in der Bundesrepublik die Verfassung für alle gilt.

--

adam
lalelu
lalelu
Mitglied

Re: Vollverschleierung
geschrieben von lalelu
Aber nicht WIR können ihren Kampf austragen und WIR sollten nicht davon ausgehen, dass alle anderen Frauen ihr Leben ändern wollen.


@ Bruny: Ich wiederhole mich ebenfalls gerne: „Wenn sich muslimische Frauen bei ihrem Versuch, sich aus ihren Fesseln zu befreien, weitere Repressalien einhandeln oder sich sogar in Lebensgefahr begeben, werden es nicht viele wagen“. Wir können ihren Kampf nicht austragen, aber wir können sie nach besten Kräften dabei unterstützen – wenigstens hier in Deutschland. Dass ALLE ihr Leben ändern werden, erwartet niemand, aber das kann kein Argument dafür sein, dass wir gar nichts unternehmen.

Du meinst, es ist am Ende doch nur Angst vor Fremden oder gar Ausländerhass, die sich in kruden Erklärungen gegen Kopftücher/Burkas/Burkinis manifestieren?
Den Eindruck hab ich schon lange...und es lenkt ab...man kann scheinbare Ängste formulieren, kann sich für die Selbstbestimmung muslimischer Frauen artikulieren...aber im Prinzip will man sie nur weg haben, möchte aber nicht in eine Ecke mit der NPD gestellt werden, die diese Forderungen schon immer fomuliert haben.
geschrieben von Dion


@Dion, Meli schrieb es schon: das ist in der Tat eine sehr bösartige Unterstellung, womit du es dir leicht machst. Der größte Teil der einheimischen Bevölkerung ist bereit zu helfen und tut das auch auf verschiedene Art und Weise. Eine Gemeinschaft funktioniert aber nur mit gegenseitigem Geben und Nehmen.

Deutschland ist bereit zu „geben“ und möchte im Gegenzug nichts weiter als dass Menschen, die lange Zeit oder für immer hier leben wollen, sich ebenfalls um Integration bemühen. Jegliche Art der Vollverschleierung ist aber ein sichtbares Zeichen dafür, dass man niemand an sich heran lassen will.

Man will Burka- und Niqab-Trägerinnen nicht "weghaben", man stört sich aber zu Recht daran, dass sie bereits durch ihre Kleidung zeigen, dass sie nicht dazu gehören wollen.

Lalelu

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Re: off topic
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.08.2016, 08:49:57
Bruny,

wenn man Dich liest, erhält man den Eindruck, Du übersiehst ganz Spanien.

Ich habe in meiner Verwandtschaft junge Menschen bis Mitte 40, die die
Sprache studierten und sie lehren.
Eine Enkelin hat ein Jahr, die andere 3 Jahre in Spanien gelebt, gearbeitet, sind gereist.

Sie berichten anderes als Du.
Allerdings lebten sie "unter dem Volke" in Barcelona und Toledo und nicht privilegiert in Ressorts oder gesicherten Hotels.

Das erscheint mir persönlich als Quelle richtiger.

Ich möchte hier aus Wikipedia zitieren:

In Spanien befürwortete im Juni 2010 der Senat ein Verschleierungsverbot,[2] aber das spanische Parlament hat sich mehrheitlich gegen ein Verschleierungsverbot ausgesprochen. Gleichwohl gibt es auf kommunaler Ebene, beispielsweise in katalanischen Städten, ein Verschleierungsverbot
geschrieben von Burkaverbot in Spanien - Wikipedia


Des weiteren ist im Hinblick auf Spanien sicher auch dieser Artikel sehr interessant.

Oberster Gerichtshof revidiert Burkaverbot

Da kannst Du Dich über die Lage in Spanien genau informieren.

Grüßle

Meli

Nachträglich:

Da dieses Posting am Thema vorbeigeht, es sich nicht um innerdeutsche Geschehnisse handelt, habe ich diesen Beitrag off topic gesetzt.
hobbyradler
hobbyradler
Mitglied

Re: Vollverschleierung
geschrieben von hobbyradler
als Antwort auf ehemaligesMitglied48 vom 28.08.2016, 08:42:23

Mit keinem Wort habe zum Beispiel ich begründet, warum ich Burkaträger(innen) in meinem Umfeld nicht haben möchte. Es handelt sich um ein Gefühl, dass mir Vermummte unangenehm sind.

Ich bin aus humanitären Gründen, nicht aus wirtschaftlichen Überlegungen, für die Aufnahme von Flüchtlingen. Wer jedoch nach schlimmen Kriegserlebnissen, nicht auf eine Burka verzichten kann um sich den Gepflogenheiten des aufnehmenden Landes anzupassen, der muss nach Kriegsende in sein Heimatland zurück kehren.

In den letzten 60-70 Jahren hat sich unsere Kultur durch Zuzug erheblich verändert und an die Sitten anderer Länder angepasst. Das ist gut so, dieser Prozess wird auch hoffentlich weiter gehen. Dort wo sich Menschen unterschiedlicher Kulturen Treffen werden sich beide Kulturen auf lange Sicht arrangieren und anpassen.

Doch das Überstülpen einer anderen Kultur, so wie du es offensichtlich möchtest, will ich mir nicht antun lassen. Es ist mir dabei völlig egal ob meinen Gedanken eine Mehrheit zustimmen kann.

Nicht die andere Kultur ist es, die ich nicht mag, sondern die mir vielleicht übergestülpte abrupte Veränderung. Hätte ich zu Deutschland ein solch negatives Verhältnis wie es einige Kommunisten hier im Forum immer wieder von sich preisgeben, wäre ich sicherlich längst in ein anderes Land gezogen.
Wenn man die Ära Merkel etwas außen vor lässt, haben wir zu allen unseren Nachbarn in Europa ein gutes, friedliches Miteinander aufgebaut. Europa ist schon lange bunt, und wir können durchaus erwarten, dass sich Menschen denen wir helfen unseren Gewohnheiten anpassen, nicht umgekehrt.

Ciao
Hobbyradler
Edita
Edita
Mitglied

Re: Vollverschleierung
geschrieben von Edita
als Antwort auf adam vom 28.08.2016, 09:15:44
Lupus,
in anderen Ländern mögen andere Sitten herrschen, andere Gesetze gelten, da geht es uns nichts an. Edit: Diese Aussage kann ich mir selber nicht durchgehen lassen. Wo es möglich ist Leben zu retten, sollte man es tun. Die archaischen Zustände, unter denen Frauen in den arabisch-islamischen Staaten leben müssen, sind " und nicht hinnehmbar.
Wir reden aber von den Zuständen in der Bundesrepublik. Ehe wir Frauen fragen, was sie anziehen möchten und was nicht, müssen wir sie in die Lage versetzen, ohne Angst vor Repressalien, die auch den Tod bedeuten können, ihre Meinung zu bilden und zu sagen.
Es geht also nur in zweiter Linie um die Vollverschleiherung. In erster Linie geht es darum, daß in der Bundesrepublik die Verfassung für alle gilt.
adam
geschrieben von adam


Wieviel Prozent unserer Bevölkerung sind der gleichen Meinung?
So um die plus- minus 81%?
Dann wird es Zeit, daß man diese absolute Mehrheit mal über die Aussagekraft des Artikel 4 in unserem GG aufklärt!
Ich habe den Bosbach ja gefressen wie einen Eimer Buttermilch am Stück, aber wo er Recht hat, hat er Recht!

" Ob das Tragen einer Burka von dem Grundrecht der Religionsfreiheit umfasst ist hängt somit von ihrer Bedeutung für den islamischen Glauben ab. Die Verhüllung des Körpers hat seine Ursprünge zwar in vorislamischer Zeit, dennoch gilt die Verschleierung muslimischer Frauen weithin bei gläubigen Muslimen als direkt aus dem Koran ableitbar. [...] [Es] besteht Einigkeit darüber, dass eine gläubige Muslima die aus dem Koran ableitbaren Kleidungsvorschriften einhalten muss. […] Wie weit die Verschleierung reicht, steht in starker Abhängigkeit zu den regionalen Traditionen und der Frömmigkeit der Frau. Die Rechtsprechung anerkennt, dass eine Verschleierung ein religiöses Bekenntnis sein kann und bejaht dies für das Kopftuch. Das Tragen einer Burka fällt damit in den Schutzbereich des Art.4 GG, soweit die Trägerin dies als verbindlich von den Regeln ihrer Religion vorgeschrieben empfindet. Soweit die Burka aus anderen Motiven- etwa aufgrund äußeren Zwangs- getragen wird, unterfällt dies nicht dem Schutzbereich des Artikels 4 GG.[/b]

[b]Vereinzelte Stimmen verlangen, dass zum Schutz der Frauen ein Vollverschleierungsverbot ausgesprochen wird. Nach dieser Ansicht handele es sich bei der Vollverschleierung in erster Linie um einen Ausdruck der Unterdrückung der Frauen durch eine extrem patriarchalisch geprägte Form des Islams.
Eine derartige Schutzpflicht des Staates, die unmittelbar in den privaten Lebensbereich der Betroffenen eingreift, verfassungsrechtlich zu begründen, ist problematisch. Art.3 Abs.2 Satz 2 GG normiert ein Staatsziel, durch das Maßnahmen zur Angleichung der Lebensverhältnisse von Männern und Frauen ergriffen werden sollen. […] Damit wird der Gleichberechtigungssatz des Art.3 Abs.1 GG ergänzt. Beide Regelungen zielen aber auf die Rechtsgleichheit zwischen den Geschlechtern. Der Staat erhält dadurch keinen Erziehungsauftrag für seine Bürger, der ihn legitimiert ein Verbot der Vollverschleierung auch gegen den Willen der betroffenen Frauen durchzusetzen. Nicht zulässig ist hingegen eine Beschränkung der Religionsfreiheit durch ein direkt gegen den Glauben oder die Religionsfreiheit gerichtetes Gesetz, insbesondere dann nicht, wenn sich die Beschränkung gegen einen bestimmten Glauben oder eine bestimmte Religion richtet.

Ein generelles Verbot der Burka im öffentlichen Raum verstößt gegen das Neutralitätsgebot des Grundgesetzes und lässt sich verfassungsrechtlich nicht rechtfertigen. Ein Verbot kommt nur im Einzelfall als Ergebnis einer Abwägung mit kollidierenden Verfassungsgütern in Betracht. "


Quelle

Edita
Re: off topic
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 28.08.2016, 09:32:16
Meli, offensichtlich hast Du überlesen wie oft ich schrieb, dass wir in einem uralten spanischen Dorf wohnen, mitten unter den ländlichen Spaniern. Manche liebäugeln mit der Franco Diktatur, manche sind Ausländern gegenüber zurückhaltend, manche begegnen Ausländern offen. Wie man in den Wald hinein schreit so hallt es zurück.
Im nächsten, nur 3 Kilometer von uns entfernten Dorf haben bis vor ein paar Jahren südamerikanische Indios gewohnt, die sind wegen der massiven Krise in ihre Länder zurückgekehrt, mit einer Abfindung vom spanischen Staat. Jetzt wird dieses Dorf überwiegend von Nordafrikanern und deren Familien bewohnt. Die Männer tragen die langen Gewänder, darunter nicht viel. Die Frauen tragen bunte Pluderhosen oder Röcke wie die Kaschgai und die Oberteile sind noch buntere Blusen und dann Kopftücher, manche auch nur lose über das Haupt gelegte Schals. Ob der wilden Farbenpracht tut mir schon manchmal mein Auge weh, aber es bereichert trotzdem die im Sommer verbrannte Vegetation und niemand stört sich daran.
Im übrigen nimmt auch niemand Anstoß wenn ich mit Shorts, Trägershirt und Trekkingsandalen in der Gegend herum laufe.
An der Küste, wo ich mich allerdings nur wenig aufhalte, sind viele Afrikaner. Die meisten davon illegal. Deren Frauen sind sehr bunt gekleidet, tragen alle turbanähnliche Kopftücher. Auch an deren Kleidungsstil stört sich niemand. Der Staat stört sich allerdings daran wenn Plagiate verkauft werden.
Ich weiß nun beim besten Willen nicht, was Du mir mit Deinem O.T. sagen möchtest und offensichtlich interessiert es auch niemand wie oft ich mitgeteilt habe wo ich wohne.
Es gibt sie halt die Menschen, die besser über einen bescheid wissen als man selbst.
Bruny

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