Internationale Politik Bürgerkrieg in der Ukraine

olga64
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Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von olga64
als Antwort auf Crimmscher vom 15.05.2014, 17:49:25
Jetzt erscheint es auch für den westlichen Beobachter recht transparent: in der Ukraine ist die Stunde der Oligarchen gekommen. Im Osten tritt einer der reichsten Männer auf und befehligt seine (Arbeiter)-Truppen - in Kiew rüstet sich der Schokoladen-König, nebst eigener Rundfunkanstalt zum politischen Sturm auf das Präsidentenamt (er hat politische Erfahrung, war ja schon früher in jeweiligen Regierungen im Amt).
Im Schlepptau natürlich der abgewrackte Boxer Klitschko, der sich - noch - mit dem Bürgermeisteramt in Kiew anfreundet, natürlich unter der Prämisse, die nächste Stufe in das ukrainische Parlament zu erklimmen.
Was wurde auf dem Maidan alles skandiert und gewünscht - man wollte weg von den Reichen, wollte eine faire Regierung usw.
Ein Lichtblick ist - soweit es sich mir darstellt- dass die rückenkranke Zopfliesel nur bei kümmerlichen 10% verharrt - die Faschisten noch niedriger.
Was bin ich froh, durch ein gütiges Schicksal keine Bürgerin der Ukraine zu sein, sondern in dem doch recht geordneten Deutschland mit einer oft grauen und langweiligen Regierungsmannschaft - die mir aber keinerlei schlaflose Nächte bereitet oder gar nach meinem Leben trachtet. Olga
nerida
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Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von nerida
als Antwort auf olga64 vom 21.05.2014, 17:31:55
Jetzt erscheint es auch für den westlichen Beobachter recht transparent: in der Ukraine ist die Stunde der Oligarchen gekommen. Im Osten tritt einer der reichsten Männer auf und befehligt seine (Arbeiter)-Truppen - in Kiew rüstet sich der Schokoladen-König, nebst eigener Rundfunkanstalt zum politischen Sturm auf das Präsidentenamt (er hat politische Erfahrung, war ja schon früher in jeweiligen Regierungen im Amt).

einfach mal so ins Blaue überlegt:
In einem Land, in dem es Europaweit die höchste Korruptionsrate gibt, da könnte ich mir vorstellen, dass ein Mensch mit immensen Reichtum dafür weniger anfällig ist.

Im Schlepptau natürlich der abgewrackte Boxer Klitschko, der sich - noch - mit dem Bürgermeisteramt in Kiew anfreundet, natürlich unter der Prämisse, die nächste Stufe in das ukrainische Parlament zu erklimmen.

ich weiss nicht, ob man einen Menschen wie Klitschko, der ja eine respektable Lebensleistung erbracht hat, als "abgewrackt" bezeichnen sollte.Ich hoffe, dass Sie es nicht so hämsch wie es sich liest, gemeint haben.
Was wurde auf dem Maidan alles skandiert und gewünscht - man wollte weg von den Reichen, wollte eine faire Regierung usw.

was wirklich gewünscht wurde kann ich auch nicht genau sagen. Ich habe aber eher den Eindruck, dass ein möglicher Anschluss an die EU und die damit verbundene Reisefreiheit und die Aussicht auf einen lukrativen Arbeitsplatz im Westen auch eine nicht geringe Rolle spielten.
Crimmscher
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Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf pschroed vom 21.05.2014, 17:30:17
Wie war das doch gleich?

Wer schreit hat recht, oder liegt falsch?

Recht schienen sie bei dem Klamauk aber alle zu haben.
Zumindest glaubten sie es.
Wobei Steinmeier wenigstens noch für Erheiterung sorgte.

Crimmscher

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nostalgie
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Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von nostalgie
Wenige Tage vor der Wahl in der Ukraine passiert folgendes:

ukraine

Diese Wahl ist eine Farce! Die Interimsregierung gibt nicht auf, denkt nicht daran, die Kämpfe einzustellen, die Artillerie schießt wahllos Häuser in Slawjansk zusammen,
aber die Menschen sollen zur Wahl gehen?
Irre, einfach nur irre, was da abgeht.
wandersmann
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Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf nostalgie vom 22.05.2014, 13:07:17
Man kann den Menschen in der Volksrepublik Donjezk und der Volksrepublik Ljugansk nur von ganzem Herzen wünschen, der der Krieg der Kiewer Putschistenregierung gegen sie möglichst bald beendet sein wird, und sie wieder in Frieden leben dürfen.

Die "Säuberung" wird in Kürze beendet sein, so die Kriegsherren in Kiew, und aus der Geschichte weiß man, was ein derartiger Reinigungsvorgang auf slawisch bedeutet.

Man kann nur hoffen, dass nach der Wahl moderatere Politiker der Kiewer Regierung vorstehen werden, die den Dialog über das Kartätschen stellen.
olga64
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Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von olga64
als Antwort auf nerida vom 21.05.2014, 18:40:45
einfach mal so ins Blaue überlegt:
In einem Land, in dem es Europaweit die höchste Korruptionsrate gibt, da könnte ich mir vorstellen, dass ein Mensch mit immensen Reichtum dafür weniger anfällig ist.

ich weiss nicht, ob man einen Menschen wie Klitschko, der ja eine respektable Lebensleistung erbracht hat, als "abgewrackt" bezeichnen sollte.Ich hoffe, dass Sie es nicht so hämsch wie es sich liest, gemeint haben.

Ich habe aber eher den Eindruck, dass ein möglicher Anschluss an die EU und die damit verbundene Reisefreiheit und die Aussicht auf einen lukrativen Arbeitsplatz im Westen auch eine nicht geringe Rolle spielten.


Die Theorie, wenn ein Politiker besonders reich ist, dass er dann nicht so korruptionsanfällig sei, hat sich schon in Italien nicht bewahrheitet. Denken Sie an den Milliardär Berlusconi und wie dieser das Land heruntergewirtschaftet hat.

Doch - mit Klitschko meine ich dies ganz ernst. Ich kann in einem Boxer, der durch Hiebe und alberne Werbungen zum Millionär wurde, nicht als VErtreter einer bewunderungswürdigen Lebensleistung erkennen.

Da in der EU 28 Entscheidungsträger über eine Aufnahme der Ukraine in diesen Verbund entscheiden - und davon viele Länder keinerlei Interesse an der Ukraine haben, da dies zu teuer käme, wird es dazu nie kommen. Und reisen dürfen die ja jetzt schon - und wo sollen sie diese Jobs finden? Bei uns? Oder gar in Griechenland, Spanien, England oder wo? Das sind ukrainische Träume. Olga

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Crimmscher
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Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf wandersmann vom 22.05.2014, 13:56:32
Es ist für mich nicht vorstellbar, dass die Ukrainer nach der Wahl, wenn sie überhaupt durchführbar ist, einer bessere Zukunft in ihrem tief gespaltenen Land entgegensehen können.

Auch wage ich zu bezweifeln, dass sie die diktierten Sparmaßnahmen für die Hilfe des IWF akzeptieren werden.

Zumal die bereitgestellten Mittel wieder in den Taschen der nicht entmachteten Oligarchen zu verschwinden drohen.

Keiner kann es in Westeuropa kontrollieren.

Crimmscher
wandersmann
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Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Crimmscher vom 22.05.2014, 19:44:31
Es geht doch auch hier wie immer stets um Geländegewinne. Die Ukraine muss dem Westen angegliedert werden, so die US-Staatsdoktrien seit den 90-ern, und nun, da die Gelegenheit günstig schien, wurde zugegriffen. Die Menschen sind denen doch sch....egal. Und ob die dort nun demokratisch regiert werden, sich im Parlament kloppen oder von Milliardären dirigiert - is doch dabei sowas von wurscht.
Man kann den Bürgern der Ukraine, der Volksrepubluk Donjezk und der Volksrepublik Ljugansk nur wünschen, dass diese Zeit des Staatsterrors recht schnell vorübergeht.

Ihren Humor allerdings scheinen einige Kiewer jedenfalls noch nicht verloren zu haben

Darth Vader kandidiert in Kiew
Crimmscher
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Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von Crimmscher
als Antwort auf wandersmann vom 22.05.2014, 22:34:57
Darth Vader wird erst nach dem Urnengang der Ukrainer am Sonntag gebraucht.

Im Pokerspiel Ostukraine scheinen sich Petro Poroschenko wie auch Rinat Achmetow klammheimlich mit Putin geeinigt zu haben.

Zumindest ließ der Kreml-Chef in St. Petersburg verkünden, dass Moskau keinen Einspruch gegen das Wahlergebnis einlegt.

Damit und danach, bricht in der Ukraine die Demokratie aus und der ersehnte westliche Wohlstand zieht endlich ein.

Auch für den Westen eine Erlösung, jetzt weiß man endlich wofür und für wen man zahlen muss.

Crimmscher
pschroed
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Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von pschroed
Putin leidet unter den Sanktionen.

Allein vom Patriotismus wird heute keiner mehr satt.

Phil.

ZITAT SPON:

Viele heimische Unternehmen hätten aufgrund der Handelsbeschränkungen nur noch beschränkten Zugang zu Krediten, sagte Putin. Als Gegenmittel kündigte er unter anderem an, russische Firmen sollten Zugang zu langfristigen Darlehen für einen Zinssatz unter einem Prozentsatz erhalten. Außerdem soll ein staatlicher Fonds helfen, Importe zu ersetzen.
Putin unterstellte den USA, die Schwächung der russischen Wirtschaft zu beabsichtigen. "Vielleicht wollen unsere amerikanischen Freunde - sie sind raffinierte Leute - einen Wettbewerbsvorteil erhalten." Die Sanktionen könnten für den Westen jedoch einen Bumerang-Effekt haben, warnte Putin und zeigte sich zum Dialog bereit. Russland habe nicht vor, sich zu isolieren, und wolle auch mit den USA an vielen Projekten arbeiten. Auch sei er hoffnungsvoll, dass die Ukraine-Krise gelöst werden könne.

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