Internationale Politik Bürgerkrieg in der Ukraine

Mitglied_17db832
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Administrator

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.09.2014, 20:46:09
@ HW,

es wäre prima, Du würdest nicht versuchen, mir ständig Ratschläge zu geben. Das nervt. Es würde helfen, Du könntest persönliche Bezüge zu Diskutanten unterlassen, so wie ich mir das bei allen wünschen würde. Dann müsste ich auch nicht eingreifen.

Karl
Karl
Karl
Administrator

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von Karl
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 02.09.2014, 20:46:09
Der Link von Heise ist interessant. Ich bin nicht voreingenommen und möchte einfach die Fakten wissen. Prinzipiell halte ich es für möglich, dass dieser Abschuss gewollt war, um eine der Kriegsparteien zu desavouieren.

Noch liegen die Fakten aber nicht auf dem Tisch.

Karl
Gillian
Gillian
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von Gillian
als Antwort auf Karl vom 02.09.2014, 21:50:50
@karl: Im ST kann man auch als "altes Eisen" immer noch was dazulernen .
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht wusste, was "desavouieren" ist . Jetzt hab ich mich belesen und meine: Da vermutest du wahrscheinlich ríchtig.
Gute Nacht,
sagt Gi.

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adam
adam
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von adam
als Antwort auf nerida vom 02.09.2014, 19:30:42

WAs aber bleibt ist: es muss zusammen gesprochen werden aber nicht so, wie es einseitig Herr Gauck in Polen machte. Dies dürfte weiteres Öl ins Feuer bedeuten, das ja schon bedenklich zündelt. Olga


ich glaube, dass Moskau klare Aussagen braucht und dass niemand besser dazu geeignet ist als Gauck, der hier ein Absage der zu keinem Ziel führenden Appeasement-Politik, an passender Stelle erteilt.

Man sollte doch nicht glauben, dass diese Äußerungen nicht mit dem Außenminister und der Kanzlerin abgesprochen sind.

Selbstverständlich müssen die Probleme an den Verhandlungstischen, gelöst werden, aber nicht indem man vorher schon die überzogenen Forderungen und Aktionen Putins akzeptiert.


Zu obigem Austausch habe ich mal die Rede Gaucks rausgesucht.

Hier der Teil, der Putin betrifft:

Als sich vor genau fünf Jahren hier auf der Westerplatte 20 europäische Staats- und Regierungschefs versammelten und gemeinsam der Gräuel des Zweiten Weltkriegs gedachten, sahen wir uns auf dem Weg zu einem Kontinent der Freiheit und des Friedens. Wir glaubten und wollten daran glauben, dass auch Russland, das Land von Tolstoi und Dostojewski, Teil des gemeinsamen Europa werden könne. Wir glaubten und wollten daran glauben, dass politische und ökonomische Reformen unseren Nachbarn im Osten der Europäischen Union annähern und die Übernahme universeller Werte in gemeinsame Institutionen münden würden.

Wohl niemand hat damals geahnt, wie dünn das politische Eis war, auf dem wir uns bewegten. Wie irrig der Glaube, die Wahrung von Stabilität und Frieden habe endgültig Vorrang gewonnen gegenüber Machtstreben. Und so war es ein Schock, als wir mit der Tatsache konfrontiert wurden, dass am Rande von Europa wieder eine kriegerische Auseinandersetzung geführt wird. Eine kriegerische Auseinandersetzung um neue Grenzen und um eine neue Ordnung. Ja, es ist eine Tatsache: Stabilität und Frieden auf unserem Kontinent sind wieder in Gefahr.

Nach dem Fall der Mauer hatten die Europäische Union, die Nato und die Gruppe der großen Industrienationen jeweils besondere Beziehungen zu Russland entwickelt und das Land auf verschiedene Weise integriert. Diese Partnerschaft ist von Russland de facto aufgekündigt worden. Wir wünschen uns auch in Zukunft Partnerschaft und gute Nachbarschaft. Aber die Grundlage muss eine Änderung der russischen Politik und eine Rückkehr zur Achtung der Prinzipien des Völkerrechts sein.

Weil wir am Recht festhalten, es stärken und nicht dulden, dass es durch das Recht des Stärkeren ersetzen wird, stellen wir uns jenen entgegen, die internationales Recht brechen, fremdes Territorium annektieren und Abspaltung in fremden Ländern militärisch unterstützen. Und deshalb stehen wir ein für jene Werte, denen wir unser freiheitliches und friedliches Zusammenleben verdanken. Wir werden Politik, Wirtschaft und Verteidigungsbereitschaft den neuen Umständen anpassen. Die Europäische Union und die Vereinigten Staaten lassen sich in diesen Grundfragen nicht auseinanderdividieren, auch nicht in Zukunft.

Die Geschichte lehrt uns, dass territoriale Zugeständnisse den Appetit von Aggressoren oft nur vergrößern. Die Geschichte lehrt uns aber auch, dass aus unkontrollierter Eskalation eine Dynamik entstehen kann, die sich irgendwann der Steuerung entzieht. Deshalb strebt Deutschland - wie die ganze Europäische Union - nach einer deeskalierenden Außen- und Sicherheitspolitik, die Prinzipienfestigkeit mit Kompromissfähigkeit, Entschiedenheit mit Elastizität verbindet - und die imstande ist, einer Aggression Einhalt zu gebieten ohne politische Auswege zu verstellen.
geschrieben von BP Gauck in Danzig


Meiner Meinung nach gieß Gauck kein Öl ins Feuer, sondern schildert Tatsachen und spricht aus, was viele denken. In Europa ist man so an Friede, Freude, Eierkuchen gewöhnt, daß solche Worte aus der Politik natürlich einen kleinen Schock versetzen. Aber lieber jetzt ein kleiner Schock als Anregung zum Nachdenken über nahe Geschichte als sich mit Friede- Freude- Eierkuchenbemühungen zum großen Schock treiben zu lassen und zu zu später Erkenntnis.

Hier die ganze Rede in der Süddeutschen:

"Die Geschichte lehrt uns, dass ..."

--

adam
altjoker
altjoker
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von altjoker
als Antwort auf adam vom 03.09.2014, 00:14:04
Ich antworte nicht auf Adam oder andere User. Ich mache mir nur Gedanken, was wäre, wenn alle, die hier kluge Reden zum Besten geben, in der Politik integriert wären. Dann wäre alles Friede Freude Eierkuchen.Verzeiht mir diesen banalen Vergleich. Könnt ihr alle an den Ereignissen was ändern? Es ist doch so, wir wollen alle keinen neuen Krieg. Gott (ich bin nicht kirchlich gebunden) sei Dank, dass wir bisher (obwohl ich ihn als Junge noch erlebt habe) bisher davor verschont worden sind. Mein Rat: Überlasst die Politik denen, die hoffentlich im Interesse der Menschheit davon etwas verstehen.
Gruß an alle Altjoker
adam
adam
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von adam
als Antwort auf altjoker vom 03.09.2014, 01:54:07
Überlasst die Politik denen, die hoffentlich im Interesse der Menschheit davon etwas verstehen.


Hallo altjoker,

leider macht Putin keine Politik im Interesse der Menschheit und beweist so, daß er von Politik nichts versteht. Schlimmer noch: Er führt als autokratisch-undemokratisch Regierender einen Krieg gegen ein Nachbarland, um wenigstens Teile dieses Staates seinem anzueignen.

An der Diskussion um diese Politik möchte ich als freier Bürger meines Staates teilnehmen und so zur öffentlichen Meinungsbildung beitragen, die auch in die Entscheidungsfindung der Politik einfließt. Die Teilnahme als Demokrat, als Bürger, der die verfassungsmäßig garantierten Freiheiten unseres Staates zu schätzen und zu würdigen weiß, scheint mir umso notwendiger, solange auch Leute an dieser Diskussion teilnehmen, die sich in ihrer Meinungsbildung auf Hermann Göring beziehen oder genauso konservatistisch-undemokratisch und untolerant denken wie derzeit Putin in Russland.

Natürlich muß der Frieden bewahrt werden und zwar jetzt, solange noch friedliche Mittel Putins militärischem Handeln entgegengesetzt werden können und die Bundesrepublik und ihre Bündnispartner durch keinen Vertrag militärisch verpflichtet sind.

--

adam

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nohidi
nohidi
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von nohidi
als Antwort auf adam vom 03.09.2014, 08:56:25
schööön, ach wie schön. Sooo muss es sich anhören/lesen. Der Schuldige ist ausgemacht, die "freie Welt", die "Guten", sie sind das große Vorbild, für alle, alles und Jeden. Danke schön für die hilfreiche Erklärung. Braucht man hier nicht weiter lesen, Thema durch, Frieden auf Erden und den M......
nerida
nerida
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von nerida
als Antwort auf nohidi vom 03.09.2014, 09:22:26
schööön, ach wie schön. Sooo muss es sich anhören/lesen. Der Schuldige ist ausgemacht, die "freie Welt", die "Guten", sie sind das große Vorbild, für alle, alles und Jeden. Danke schön für die hilfreiche Erklärung. Braucht man hier nicht weiter lesen, Thema durch, Frieden auf Erden und den M......

dann schildere doch Deine Sicht der Dinge, denn das Forum ist ja für einen Meinungsaustausch gedacht.
adam
adam
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Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von adam
als Antwort auf nerida vom 03.09.2014, 09:31:11
So sehe ich das auch, nerida.

Nohidi versucht es ja, nach seinen Möglichkeiten. Seine Argumente lesen sich dann so:

Nicht den Interessen von Putin, als den verteufelten, den Interessen der NATO, EU und dem ganzen unerträglichen Gesindel in seinem Dunstkreis, dem Kapital und der Gier nach neuen Märkten und Rohstoffen....
Bestimmt wird sich auch einer finden, der den "roten Knopf" drückt, da bin ich auch sicher. Schlimm nur, das man die gewonnene Wette nicht mehr begießen kann...(hervorgehoben adam)
geschrieben von nohidi, hier Seite 135


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adam
Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf adam vom 03.09.2014, 08:56:25

leider macht Putin keine Politik im Interesse der Menschheit und beweist so, daß er von Politik nichts versteht.
adam
geschrieben von adam

Du ziehst die falschen Schlussfolgerungen. Denn natürlich versteht Putin etwas von Politik. Er hat nur andere Vorstellungen und andere Ziele als der Westen. Und diese müssen nicht unbedingt "im Interesse der Menschheit" liegen. Sie liegen nicht einmal unbedingt nur im Interesse Russlands, denn ich bin davon überzeugt, dass es viele Russen gibt, die gar nicht einverstanden sind mit Putins Politik. Sie liegen vor allem im ureigensten Interesse Putins, und was genau der im Schilde führt und warum, das wissen viele Russen nicht einmal, denn er ist undurchschaubar.

Im Übrigen: Ich kenne keinen einzigen Politiker, der nur Politik macht, die "im Interesse der Menschheit" liegt. Sonst sähe die Welt anders aus.
Jeder kocht sein eigenes Süppchen.

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