Internationale Politik Bürgerkrieg in der Ukraine

wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf sammy vom 08.09.2014, 11:15:18
"In einem Krieg bleibt zuerst die Wahrheit auf der Strecke", und das auf BEIDEN Seiten....!

sammy


Wir sollten diese Tatsache aber nicht als gott gegeben hinnehmen.
Vom Journalismus in einer Demokratie muss ich mehr erwarten können. Leider wird man immer und immer wieder enttäuscht, wenn man feststellen muss, wie die Medien vorrangig die Interessen der Politik bedienen. Seit Monaten erleben wir diesbezüglich den medialen Glaubwürdigkeits-GAU.
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von Tina1
als Antwort auf Tina1 vom 08.09.2014, 15:09:26
Namenlose Gräber: Wo sind die russischen Soldaten?

"Wir sind angekommen. Von jetzt an habe ich keinen Handy-Empfang mehr. Macht euch keine Sorgen", schrieb der 21 Jahre alte Soldat Stanislaw Smirnow, der aus der westsibirischen Kleinstadt Altysk stammt, seinem Großvater Michail Smirnow per SMS. Das war am 20. August, vor fast drei Wochen. Seitdem kein Wort. Als Kommandeur einer Panzerhaubitze sollte Stanislaw im südrussischen Rostow an der ukrainischen Grenze an einer Militärübung teilnehmen.

"Dieser Krieg ist nicht offiziell erklärt"
Der Pensionär Smirnow glaubt Stanislaws Vorgesetzten nicht, wenn sie sagen, er sei immer noch auf einer Übung. Er glaubt Wladimir Putin nicht, wenn der sagt, Russland habe mit dem Konflikt nichts zu tun. Er glaubt auch dem russischen Staatsfernsehen nicht, das Bilder zeigt von einem Soldaten-Begräbnis und verkündet, dass der Mann freiwillig, heimlich, im Urlaub in die Ukraine gefahren seien, um dort Nationalisten zu bekämpfen.

Alles, sagt Michail Smirnow, weise doch darauf hin, dass sein Enkel und viele andere Soldaten in die Ukraine geschickt werden und dass man ihnen die Telefone abnimmt, damit alles geheim bleibt. "Dieser Krieg ist nicht offiziell erklärt", sagt Smirnow und seine Stimme wird erst laut und dann brüchig. "Wenn dort russische Soldaten kämpfen, dann ist das ein Verbrechen."

Namen und Bilder von Grabsteinen entfernt
Im Internet und in westlichen Medien hat Stanislaws Großvater gelesen, dass mehrere Soldaten der 76. Division der Fallschirmjäger im nordwestrussischen Pskow in ihren Heimatdörfern beerdigt wurden. Wo und unter welchen Umständen sie ums Leben kamen, darüber wurde geschwiegen. Journalisten, die die Gräber besuchten, wurden bedroht und gezwungen, Fotos zu löschen. Wenig später wurden die Namen und Bilder an den Grabsteinen entfernt.

Ein Lokaljournalist, der auch Oppositionsaktivist ist, wurde von Unbekannten brutal zusammen geschlagen, weil er die Informationen über die Toten verbreitet hatte. Sogar der vom Kreml eingesetzte Rat für Menschenrechte meldete, dass man davon ausgehe, dass allein an einem Tag 100 russische Soldaten in der Ukraine getötet oder verletzt wurden."

Amnesty International klagt an

"Russland greift direkt in den Ukraine-Konflikt ein! Das sollen Satellitenfotos belegen, die Amnesty International am Sonntag veröffentlicht hat. Sie zeigen nach Angaben der Organisation russische Stellungen direkt auf dem Gebiet der Ukraine: konkrete Positionen von russischer Artillerie sowie von russischen Militärfahrzeugen."
hafel
hafel
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von hafel
als Antwort auf Tina1 vom 08.09.2014, 15:09:26
Genau Tina, ich habe den Nato-General Harald Kujat in einer Talkshow gesehen und sagte er wortwörtlich: "ich habe dafür keinen Beweis".

Kein Beweis heißt aber nicht, dass es nicht doch gewesen oder nicht gewesen ist. Dutch sucht sich - wie immer - die Passage raus, die in sein Konzept passt.

(Auch die Kripo ermittelt in einem Straffall obwohl sie zur Zeit noch keinen Beweis hat).

Hafel

Anzeige

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Tina1 vom 08.09.2014, 15:38:31
Danke, Tina!

Human Rights Watch 4. September 2014:

Auszug:
Seit Putin im Jahr 2012 in den Kreml zurückgekehrt ist, werden die Menschenrechte in Russland so massiv unterdrückt wie nie zuvor seit dem Ende der Sowjetunion. Damit befasst sich die deutsche Politik nur selten. Dabei ist genau das des Pudels Kern. Im Schatten der Ukrainekrise hat der Kreml die Repressionen deutlich verschärft. Kritiker der russischen Ukraine-Politik werden öffentlich als “Verräter der Nation” stigmatisiert. Heute ist in Russland die staatlich geförderte, hysterische Propaganda über die Ukrainekrise viel lauter als die Stimmen unabhängiger Journalisten. Eine aggressive Kampagne dämonisiert viele der wichtigsten Persönlichkeiten des Landes, weil sie die russische Rolle in der Ukraine kritisieren.

Diese Entwicklung ist beängstigend, aber nicht überraschend. Human Rights Watch und andere Organisationen haben immer wieder nachdrücklich auf die Erosion der Menschenrechte aufmerksam gemacht. In den vergangenen Jahren haben neue Gesetze die Versammlungs-, Meinungs- und Internetfreiheit stark eingeschränkt. Seit Anfang 2013 mussten viele der bekanntesten Nichtregierungsorganisationen als „ausländische Agenten“ registrieren lassen. Sie wurden zum Teil deswegen als Spione und Verräter gebrandmarkt, weil sie Fördergelder aus dem Ausland erhalten haben.

Vollständiger Artikel:
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von Tina1
Kämpfe in der Südostukraine- Widerstand gegen eine Übermacht

"Sie errichten Kontrollposten, sie bauen Barrikaden. Die Bewohner von Roziwka wollen ihr kleines Dorf nicht kampflos den Separatisten überlassen, die Richtung Mariupol vordringen. Auf die in Minsk ausgehandelte Waffenruhe vertrauen sie nicht."

...die Aussagen von Beteiligten vor Ort über die Situation, sind das auch alles nur Lügen?
Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von Tina1
als Antwort auf wandersmann vom 08.09.2014, 15:33:36


Wir sollten diese Tatsache aber nicht als gott gegeben hinnehmen.
Vom Journalismus in einer Demokratie muss ich mehr erwarten können. Leider wird man immer und immer wieder enttäuscht, wenn man feststellen muss, wie die Medien vorrangig die Interessen der Politik bedienen. Seit Monaten erleben wir diesbezüglich den medialen Glaubwürdigkeits-GAU.


Deine Aussagen sind immer die gleichen. Was mir sagt das du nicht einen Beitrag liest, denn sonst wüsstest du das es hier um Tatsachenberichte geht, von Menschen vor Ort, das das nichts mit deiner These zu tun das die Medien sich der Politik bedienen. In deinen Augen sollen sie das alles nicht zeigen, so tun das das alles nicht passiert.. stimmts? Am besten die Augen schließen und nur das bringen was du gern hättest, aber das wäre mehr als einseitig. Übrigends was die Politik betrifft haben sich Merkel und Steinmeier sehr gut geschlagen..oder hat dir das auch nicht gepasst das sie sich für eine Waffenruhe stark gemacht haben?
Es ist leicht immer nur alles zu kritisieren wenn man nichts damit zu tun hat.

Gerichtshof für Menschenrechte: Russland führt Statistik der Grundrechtsverletzungen an

"Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg: 16.800 Beschwerden gegen die Regierung in Moskau

Es ist eine traurige Bilanz: In 129 Fällen haben Straßburger Richter in Russland Menschenrechtsverletzungen im vergangenen Jahr festgestellt. Damit führt Moskau die Statistik des Gerichtshofs für Menschenrechte an. "

..sind das auch alles Lügen? Das haben nicht die Medien erfunden sondern das sind Aussagen vom "Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg"!
Tina

Anzeige

Tina1
Tina1
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 08.09.2014, 15:55:44
marina den Artikel habe ich auch schon
gelesen. Danke das du ihn hier reingestellt
hast. Ob er von allen gelesen wird, wie vieles
andere auch, da bin ich mir nicht sicher.
Tina
wandersmann
wandersmann
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Tina1 vom 08.09.2014, 16:19:19
Übrigends was die Politik betrifft haben sich Merkel und Steinmeier sehr gut geschlagen..oder hat dir das auch nicht gepasst das sie sich für eine Waffenruhe stark gemacht haben?


Auf den ersten Blick haben die beiden tatsächlich eine deeskalierende Rolle in diesem Krieg gespielt, indem sie immer wieder den Versuch unternommen haben, eine Lösung auf diplomatischem Wege zu suchen.
Dennoch müssen sie sich den Vorwurf gefallen lassen, sich ohne Not an dieser unseligen Sanktionsorgie beteiligt zu haben, die keinerlei Nutzen im Sinne einer Kriegsbeendigung, wohl aber langfristig gesehen reichlich Schaden für Deutschland bringen wird. Aber diesen gerade sollten sie ja gemäß ihres Amtseides von unserem Land abwenden.

Es ist eine traurige Bilanz: In 129 Fällen haben Straßburger Richter in Russland Menschenrechtsverletzungen im vergangenen Jahr festgestellt. Damit führt Moskau die Statistik des Gerichtshofs für Menschenrechte an. "

..sind das auch alles Lügen? Das haben nicht die Medien erfunden sondern das sind Aussagen vom "Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg"!
Tina


Wer hat denn denn behauptet, dass diese Zahlen falsch sein sollen?
Der Gerichtshof für Menschenrechte verfügt über eine hohe Kompetenz, deshalb bin ich mir sicher, dass diese Fälle von Menschrechtsverletzungen authentisch sind. Dass in Russland diesbezüglich einiges im Argen liegt dürfte doch wohl unbetritten sein.
Hat aber jetzt nicht direkt was mit der Problematik des Bürgerkrieges in der Ukraine und dem fatalen Verhalten der Medien zu tun.
olga64
olga64
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von olga64
als Antwort auf wandersmann vom 08.09.2014, 15:33:36
Wir sollten diese Tatsache aber nicht als gott gegeben hinnehmen.
Vom Journalismus in einer Demokratie muss ich mehr erwarten können. Leider wird man immer und immer wieder enttäuscht, wenn man feststellen muss, wie die Medien vorrangig die Interessen der Politik bedienen. Seit Monaten erleben wir diesbezüglich den medialen Glaubwürdigkeits-GAU.
geschrieben von wandersmann


Solche Dinge liest man oft von Leuten, die vom "Journalismus" erwarten, dass diese exakt das schreiben, was der Leser denkt und für die unverrückbare Meinung hält.
Es ist genau so unsinnig, wie in einer Demokratie etwas vom "Journalismus erwarten zu können". Wir haben Pressefreiheit - ein hohes Gut und die Journalisten schreiben das, was sie für richtig finden, was sie erlebt haben oder was sie denken.
Ich möchte in keinem Land leben, wo der Journalismus einer einzigen Parteizeitung mir vorgibt, was ich zu denken habe - so habe ich die Chance, mich aus vielen seriösen Quellen zu bedienen und meineeigenen Gedanken zu reflektieren und auch zu überdenken.
Ich erlebe seltsamerweise auch keinerlei Glaubwürdigkeits-Gau - aber vermutlich deshalb, weil ich keinen Journalisten verpflichten würde, meine Meinung, die so unwichtig ist wie ein Sandkorn in der Wüste, 1:1 zu veröffentlichen. Olga
pschroed
pschroed
Mitglied

Re: Bürgerkrieg in der Ukraine
geschrieben von pschroed
als Antwort auf Tina1 vom 08.09.2014, 15:38:31


"Russland greift direkt in den Ukraine-Konflikt ein! Das sollen Satellitenfotos belegen, die Amnesty International am Sonntag veröffentlicht hat. Sie zeigen nach Angaben der Organisation russische Stellungen direkt auf dem Gebiet der Ukraine: konkrete Positionen von russischer Artillerie sowie von russischen Militärfahrzeugen."



Diesen Beitrag findet man auch bei Heise.de

Phil.

Russlands Interlektuelle

Anzeige