Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?
Elisabethli möchte doch nicht riskieren, dass Brüssel merkt, dass es da im UK noch "Berufe" hat, die nicht EU-konform sind!
Du glaubst aber nicht im Ernst, dass aus der Horde der Schreier, die im UK-Parlament sitzen, eine(r) fähiger wäre?!
EGal, wie man den Brexit beurteilt (oft wird das ja in diesem Forum mit Leidenschaft von denen gemacht, denen ich jetzt frech unterstelle, Grossbritannien und seine Traditionen nicht gut zu kennen!), für mich ist Theresa May ein Phänomen.
Welcher Mann - weltweit - hätte es ausgehalten, was sie die letzten Jahre machte? Vereinfacht gesagt: mehrfach den Gang nach Brüssel antreten, von dort unverrichteter Dinge nach London zurückkehren und sich diesen SChreihälsen aussetzen? Und dann wieder von vorne.
Gäbe es einen Mann im britischen Parlament, er wäre längst bereit gewesen, SIE zu stürzen und die Sache selbst "in seine Hand zu nehmen". ABer die Feigheit und wohl auch gigantische Unfähigkeit halten sie alle ab, ob sie nun Corbyn oder Johnson heissen. Olga
Aber egal, was man von May und ihrem "Überlebenskampf" hält: Ich glaube nicht, dass sich das Unterhaus nun für ihren Deal ausspricht. Das Gezerre und der Krampf gehen noch wochenlang weiter, ohne dass ein Ergebnis zustandekommt.
Ich bin da einfach nur skeptisch.
Ich fage mich da einfach immer wieder: Was will das Unterhaus?
Einen Austritt aus der EU? - Ja.
Einen Austritt mit einem Vertrag, der von der Regierung verhandelt wurde? - Nein.
Keinen Vertrag? - Nein.
Dann in der EU bleiben? - Nein.
Nun kann man meinen Fragenkatalog gerne für naiv halten, aber ich sehe in diesem Chaos überhaupt nicht mehr durch.
Mitleid kann ich für Teresa May nicht aufbringen, denn immerhin war sie seinerzeit , als es um diese Brexitwahlen ging, klar gegen den Austritt. Als dann ein neues Parlament gewählt werden sollte, kippte sie um, als sich anzeigte, dass die Briten eher in Richtung Austritt aus der EU tendierten, wenn auch knapp.
Da ihre Konkurrenten zudem zerstritten waren, schaffte sie es, zur Premierminsterin gewählt zu werden. Die Begeisterung darüber hielt sich in GB in Grenzen. Aber die Spaltung in der Bevölkerung wurde zu einem Drama, das vermutlich auch bei Neuwahlen deutlich sichtbar würde.
Blicken wir da wirklich so genau durch, was May tatsächlich will und vor hat? Zurück kann sie nicht mehr, sie würde jegliche Glaubhaftigkeit verlieren. Ihre Aussage, nicht mehr zur Wahl anzutreten spricht da für sich.
Irgendwann wird Brüssel die Nase wohl voll haben, und dann wird sich zeigen, was tatsächlich bei diesem ganzen Theater rauskommt. Nun ist ja wieder eine Zeitgrenze gesetzt. Man darf gespannt sein, welche Taktik nun in der Regierung Großbritannien gefahren wird.
Luchs35
Nein, liebe Novella, das ist nicht naiv, wie Sie denken.
Ich nehme an, im britischen Parlament, wo alle ihr eigenes Süppchen kochen, inkl. des Präsidenten, der mit seinem Order-Ruf mittlerweile auch bei uns Kult ist. Alle glauben, für sich irgendeine Chance zu sehen und erkennen nicht mehr ,dass dies nichts mit dem weltberühmten, englischen sense of humour zu tun hat.
Angefangen hatte alles mit Cameron und Nigel Farage. Bei letzterem ist es ja wie bei allen Rechtspopulisten: die wollen die EU zerstören, sind aber sehr erpicht, ihre gut dortierten Posten in Brüssel nicht zu verlieren.
Auch das oft so ersehnte, neue Referendum würde m.E. die Sache nicht verbessern, da keiner absehen kann, wie dieses ausgehen würde.
Für mich hat dies von Anfang ein Gutes: es zeigt, wie schwierig es ist, diesen Staatenbund zu verlassen - das sollte Warnung an all die GRossmäuler sein, die ihren Völkern versprechen, man wolle raus, weil dann das Paradies in diese Staaten zurückkehren würde. Die sind auch merklich stiller geworden (bis auf einige HInterbänkler der AfD). Olga
schon passiert, das mit der vollen Nase in Brüssel, und nun ist es mir wirklich wurscht, denn es wird so und so ein Desaster.
Irgendwann wird Brüssel die Nase wohl voll haben, und dann wird sich zeigen, was tatsächlich bei diesem ganzen Theater rauskommt. Nun ist ja wieder eine Zeitgrenze gesetzt. Man darf gespannt sein, welche Taktik nun in der Regierung Großbritannien gefahren wird.
Luchs35
GAnz so war es aber nicht, Luchs.
Die Drahtzieher waren Nigel FArage und dann der pfeifende Mr Cameron, der ohne Not und beratungsresistent, wie er immer war, dieses Referendum anberaumt hatte, im festen Glauben, die Mehrheit der britischen Bevölkerung würde für einen Verbleib in der EU stimmen.
Und dann kamen die Lügen und Unwahrheiten, die gerade bei der schlichteren Bevölkerung auf fruchtbaren Boden fielen (wäre bei uns auch nicht anders).
Dann trat Mr Cameron summend zurück und hinterliess das SChlamassel der Trümmerfrau May, die nun mit diesen wildgewordenen Typen in ihrer eigenen Partei und den seltsamen Gestalten in der Opposition sich dies antut.
Sie machte dann den grossen Fehler, Neuwahlen anzuberaumen, obwohl auch hierzu keine Veranlassung bestand und das Chaos damit wirklich begründete.
Ich denke aber, jetzt liegen zwei Vorschäge aus Brüssel vor und wenn das Parlament wieder nicht einverstanden ist, kommt es entweder zu einem harten No Deal. Andererseits hat Frau May kraft ihres Amtes auch die Möglichkeit, die SCheidung (= Brexit) aufgrund Unvereinbarkeit in ihrem Parlament auf unsehbare Zeit abzusagen, bzw. auszusetzen. Dann ändert sich vorläufig gar nichts und sie könnte auch zurücktreten und das Chaos den Männern überlassen, die jetzt so rumschreien und - wie üblich - alles besser wissen,weil sie es noch nicht beweisen müssen, ob es auch besser wäre.
Und was stimmt daran nicht, Olga? Sowohl ihr Vorgänger Cameron wie auch sein Schatzminster Osmond waren sich erst einig, in der EU zu verbleiben, dann war Cameron wieder dagegen. Was dann ablief war eher ein Krimi in mehreren Akten ,und Theresa May als Innenministerin hielt sich in der Brexitfrage in der Öffentlichkeit zurück, denn sie sah ihre Zeit mit Anspruch auf den Sitz als Premierministerin gekommen. Fragen nach ihrer Einstellung zum Brexit wurden plötzlich abgewiesen oder sie vermied eindeutige Stellungnahmen. Zuvor war sie jedoch gegen den Austritt, da war sie sich mit Schatzminister Osmond einig. Nach ihrer Wahl war sie wieder für den Brexit, und Osmond wurde abgesägt.
Das wissen ihre "Jäger", die nun ihrerseits zur Jagd blasen. Jetzt geht es nur noch darum, wer der nächste Premier wird, May spielt da keine Rolle mehr. Das weiß sie auch. Sie ist am Ende, der Brexit spielt nun immer weniger eine Rolle. Ihr Nachfolger wird es dann mit Brüssel schon richten, auch wenn es dann Jahre dauert, bis das Problem gelöst ist...oder auch gar kein Problem mehr ist,weil die Briten in der Eu bleiben.
Der, den ich meine, war kein "Schreier", sondern jemand, der mal Klartext gesprochen hat, ohne Rücksicht auf seinen Wahlkreis zu nehmen. Etliche Redner haben deutlich gemacht, dass sie ihre Meinung im Hinblick auf ihren Wahlkreis und die dortige Entscheidung "pro oder contra" sagen. Ist legitim; aber ich habe mcih gefreut, dass da ein Abgeordneter seine persönliche Meinung gesagt hat.