Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?
Rating zur Zeit: AA = sichere Anlage wenn auch leichtes Ausfallrisiko.
Phil.
Fitch Kreditwürdigkeit GB
21. Februar 2019, 07:20 Uhr
KreditwürdigkeitRatingagentur droht Briten mit Herabstufung wegen Brexits.
Sollte sich Großbritannien für einen No-Deal-Brexit, einen Ausstieg aus der EU ohne Abkommen, entscheiden, könnte das Folgen für die Kreditwürdigkeit des Landes haben. Die Ratingagentur Fitch prüft derzeit eine Herabstuftung des bisherigen "AA"-Ratings.
Angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen und der immer knapper werdenden Zeit bis zum Austrittstermin am 29. März werde der No-Deal-Brexit immer wahrscheinlicher, schreibt die US-Ratingagentur in einer Mitteilung am Mittwochabend. Zudem habe sich das britische Wirtschaftswachstum in den vergangenen Monaten abgeschwächt. Daher habe man sich entschlossen, das Rating für Großbritannien auf "Watch Negativ" zu setzen. Fitch deutet damit eine mögliche Herabstufung der Bonität Großbritanniens an.
Ein ungeordneter Brexit "würde zumindest kurzfristig die Aussichten für Wirtschaft und Handel in Großbritannien erheblich stören", führt die Ratingagentur aus. Die genauen Auswirkungen auf das britische Wirtschaftswachstum seien nur schwer vorherzusehen. Es könne aber ein Vergleich gezogen werden zur Rezession Anfang der 1990er Jahre, als das britische Bruttoinlandsprodukt über sechs Quartale um zwei Prozent geschrumpft war, schreibt Fitch.
"Ein ungeordneter Brexit "würde zumindest kurzfristig die Aussichten für Wirtschaft und Handel in Großbritannien erheblich stören", führt die Ratingagentur aus. Die genauen Auswirkungen auf das britische Wirtschaftswachstum seien nur schwer vorherzusehen. Es könne aber ein Vergleich gezogen werden zur Rezession Anfang der 1990er Jahre, als das britische Bruttoinlandsprodukt über sechs Quartale um zwei Prozent geschrumpft war, schreibt Fitch."
schwer vorherzusehen, also Rating mittels Glaskugel?
Aus meiner Sicht ist doch sonnenklar, dass auch die EU kein Interesse daran hat, dass England im Anschluss den Status einer pestbesessenen No-Go-Aera bekommt, wie es manche als unvermeidlich glauben. UK betont ja eh, dass sie Freunde bleiben wollen und also keine Totalabriegelung anstreben. Es liegt also an BEIDEN Seiten, hier Vernunft walten zu lassen. Das hat sogar Dobrindt umrissen:
"Dobrindt ruft EU zu weiteren Verhandlungen auf
Der Berliner CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt hat die EU zu weiteren Verhandlungen mit London über einen geordneten Brexit aufgerufen. „Wir wollen eine möglichst enge Partnerschaft mit England erreichen - eine Partnerschaft Doppelplus“, sagte Dobrindt am Mittwoch nach einem Treffen mit dem britischen Außenminister Jeremy Hunt in Berlin. „Voraussetzung dafür ist, dass man auch aufseiten der EU zu konstruktiven Gesprächen bereit ist und nicht weitere Verhandlungen kategorisch ausschließt.“ Europa sei größer als die EU und dürfe als „das größte Friedensprojekt der Welt“ niemals aufs Spiel gesetzt werden."
Derweilen wird (natürlich) schon eifrig an Bestimmungen gebastelt:
Brexit: EU-Kommission plant für „schlimmstes Szenario“
"... Dann entfiele die ausgehandelte Übergangsfrist, in der sich für knapp zwei Jahre im Alltag fast nichts ändern soll.
Die Kommission hat dazu 19 Gesetzesvorhaben vorschlagen, unter anderem, um für Briten in der EU den Weg zu einem Bleiberecht zu ebnen und um den Flug-, Bahn- und Straßenverkehr aufrecht zu erhalten. Sieben dieser Vorhaben sind bereits beschlossen. Über die übrigen wird noch verhandelt."
Quelle: merkur.de Brexit-Ticker
Nachtrag: @pschroed nebenbei erwähnt: Honda schließt auch sein Werk in der Türkei. Auch dort werden, wie in England, Civics gebaut.
Die Türkei denkt aber nicht über einen Brexit nach, eher im Gegenteil, oder?
London mault doch bloß rum, weil sie nicht die "imperiale Herschaft über Europa" bekommen hat. Paris, Berlin und die anderen hatten keine Lust nach deren Pfeife zu tanzen - das ist offensichtlich. Nun der Brexit....
Von mir aus die harte Null-Variante, denn bekanntlich kommt der Hochmuth vor dem Fall....
Im EU-Konzert ist konsenz angesagt - anders geht es nicht. das gilt auch für GB.
Angenommen du müsstest 200 000 Euro in der Türkei oder in Großbritannien investieren, (Aktienkauf) viel Glück .
Nachtrag: @pschroed nebenbei erwähnt: Honda schließt auch sein Werk in der Türkei. Auch dort werden, wie in England, Civics gebaut.
Die Türkei denkt aber nicht über einen Brexit nach, eher im Gegenteil, oder?
Phil.
DE Unternehmen fahren Türkei Investitionen deutlich zurück.
@pschroed das Honda-Werk steht schon länger in der Türkei. Also offensichtlich hat der Rückzug nach Japan als einzigen aktuell möglichen Bezugspunkt das neue Freihandelsabkommen EU-Japan. Ansonsten wäre auch eine grundsätzlich neu aufgestellte Produktionsschiene denkbar. Auf jeden Fall ist es nicht offensichtlich im Zusammenhang mit dem möglichen Brexit.
Was Investitionen angeht, würde ich in ziemlich vielen Ländern mein Geld nicht sicher geparkt sehen.
Im Moment habe ich noch 1 Häuschen auf kleinem Grund in Yorkshire und sehe keinen Grund, das flott zu verkaufen, selbst wenn ein Daueraufenthalt nicht mehr möglich sein sollte (was erstmal abzuwarten ist). Zur Zeit konnte ich es ordentlich vermieten, es ging mehr um Aufsicht und Gartenpflege.
@pschroed das Honda-Werk steht schon länger in der Türkei. Also offensichtlich hat der Rückzug nach Japan als einzigen aktuell möglichen Bezugspunkt das neue Freihandelsabkommen EU-Japan. Ansonsten wäre auch eine grundsätzlich neu aufgestellte Produktionsschiene denkbar. Auf jeden Fall ist es nicht offensichtlich im Zusammenhang mit dem möglichen Brexit.Natürlich produziert ein Konzern wesentlich billger in einer Freihandelszone, welche in GB mit grosser Wahrscheinlichkeit nach dem Brexit möglicherweise nicht mehr gegeben ist.
Was Investitionen angeht, würde ich in ziemlich vielen Ländern mein Geld nicht sicher geparkt sehen.
Im Moment habe ich noch 1 Häuschen auf kleinem Grund in Yorkshire und sehe keinen Grund, das flott zu verkaufen, selbst wenn ein Daueraufenthalt nicht mehr möglich sein sollte (was erstmal abzuwarten ist). Zur Zeit konnte ich es ordentlich vermieten, es ging mehr um Aufsicht und Gartenpflege.
Ist der Return of investment auf Langzeit nicht mehr gegeben so wird gehandelt, zählt auch für die unstabile Türkei.
Sei es Brexit, Klimawandel, digitaler Wandel. was auch immer in der Zukunft eintreten wird.
Auch eine nicht zu unterschätzende Realität für die unglaubliche Dummheit eines Brexits.
Sollte Honda oder sonst ein Konzern eine neue Produktionslinie bauen so wird es garantiert eine moderne 4.0 Linie für (E Mobile, oder Wasserstoffantrieb) werden, mit so wenig wie möglich Manpower zwecks einer billigen Betreibung. Moderne Konzerne können langfristig nur gewinnen.
Viele Fabriken sind heute im Vergleich zu 4.0 teurer Schrott, das gilt auch für sehr viele Konzerne in GB.
Betongeld (Immobilien) ist immer gut angelegt, wenn es sich nicht zu sehr im Renovationsstau befindet, auch immer zur Freude der Erben.
Phil.
Honda hat nicht die Absicht, billiger in der Freihandelszone zu produzieren, sondern billiger im eigenen Land Japan, aufgrund des Freihandelsabkommens. Ziemlicher Unterschied, finde ich.
Es ist für Honda völlig egal, ob UK in der EU bleibt oder nicht. Der Rückzug nach Japan bedeutet einzig, dass es nicht mehr interessant ist, außerhalb Japans weiter zu produzieren, dank Freihandelsabkommen.
Betongold würde ich das Häusle nicht nennen, aber es hat einen ziemlich gesicherten Wert in einem idyllischen, touristisch vielbesuchten Ort.
Der übrigens eine extrem aktive Gemeindepolitik betreibt und damit eine Atmosphäre optimistischen Do-it-yourselfs geschaffen hat. Sich weitgehend unabhängig gemacht hat vom Fluss offizieller kommunaler Gelder, durch teilweise (für uns Deutsche gesehen) originelle Lösungen.
Vermutlich sehe ich deshalb die Entwicklungen zum Brexit entspannter als du - beeinflusst von der Sichtweise der Freunde und Nachbarn dort (die zum Teil - vor allem jetzt im Winter - in London arbeiten, und von dort auch Stimmungen mitbringen).
Honda hat nicht die Absicht, billiger in der Freihandelszone zu produzieren, sondern billiger im eigenen Land Japan, aufgrund des Freihandelsabkommens. Ziemlicher Unterschied, finde ich.Mann kann es auch so ausdrücken und gut ist es . Phil.
Lange nichts mehr gehört von den Rating-Agenturen? Jetzt lese ich, dass es sie auch noch gibt.
Die EU wollte doch mal eine eigene Agentur aufbauen? Auch schon lange nichts mehr gelesen oder gehört!