Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?
Wenn das DIE englische Art der Diskussion ist, dann ist es eben an der Zeit, das zu ändern!schorsch, von wem denn?
Bruny, mir ist schon im Großen und Ganzen bekannt, was es bedeutet, wenn die Grenzen wieder hochgezogen werden.
Aber was das britische Parlament eigentlich will, begreife ich nicht mehr. Es geht doch wohl um das Problem Nord-Irland/Irland und um ähnliche Details, die den Gegnern oder Befürwortern dese Brexits so immens wichtig sind.Ja, liebe Novella, so schaut es verkürzt gesagt, wirklich aus.
Sie wollen den Brexit und wollen ihn auch wieder nicht?
Ich persönlich schätzte "die Engländer" bis heute immer sehr. Ich mag deren guten Humor und auch deren GElassenheit (keep calm and carry on) und bin fest davon überzeugt, dass die Mehrheit des britischen Volkes nach wie vor so ist und hätten sie Gelegenheit, nochmals abzustimmen, würden sie pro EU ihre Stimme geben, auch, um dieses Theater nicht weiter miterleben zu müssen.
Aber eine Horde von machtgeilen Politikern, von Briten, die das weltumspannende REich (wo niemals die Sonne untergeht) in völliger Verkennung der Fakten zurückhaben. Viele wissen wohl bis heute nicht ,was ein Brexit eigentlich verursacht. Ein gutes Beispiel dafür ist der Labour-Mann Corbyn. Er hat sich nie klar und deutlich positioniert - er will nur Neuwahlen, weil er denkt, es wäre seine letzte Chance, doch noch Premier zu werden (ähnlich denkt dieser Blondschopf Johnson).
Und dabei wird ein Land, eine Bevölkerung bis hin zum Wohlstand usw. geopfert und irgendwann stehen sie dann wieder vor der Türe und begehren Einlass in die EU.
Und wenn nun Theresa May doch irgendwann die Nerven verliert und hinwirft, bin ich gespannt, welcher von dieser grölenden Männern dann seine Feigheit überwindet und wirklich das Amt übernimmt.
Meine ganz persönliche Meinung ist, dass die Briten die EU um Zeitaufschub bitten werden. Egal, ob es ein neues Referendum gibt oder neue Verhandlungen in den Parlamenten in London - die Zeit bis Ende März ist zu kurz, um dies wirklich durchzuführen. Und dazu wäre die EU sicher auch bereit - zu weiteren Schritten hoffentlich nicht. Ich wünsche mir schon, dass all diese sehr, sehr abschreckend auf austrittsfreudige EU-Länder wirken soll und wird. Olga
Da die Briten ja schon immer eine Sonderrolle wollten und spielten, hat mich der Ausgang gestern nicht überrascht.
Mir macht da eher der sehr ungünstige Zeitpunkt Sorge, die Europawahlen rücken immer näher.
Wirklich schlechtes Timing.
Aber wenn doch noch einmal abgestimmt würde ja oder nein, wäre das nicht das beste warum haben die dafür zuständigen Politiker Angst.
Da sich die Initiatoren (Cameron und Farage) längst vom Acker machten und ich nicht weiss, welche Politiker Sie selbst hier meinen, wäre eine neue 'Abstimmung schon bedenklich. Zum einen weiss ja keiner, welches Ergebnis herauskäme. 'Wenn wieder so knapp, würde sich nichts ändern.
Zum anderen wäre es auch kein Zeichen von 'Demokratie, wenn man das Volk so lange abstimmen liesse, bis den Politikern das Ergebnis passt.
Und zum anderen läuft die Zeit davon. Bis Ende Märze könnte kein neues Referendum organisiert werden. Olga
Es gehört nicht zum eigentlichen Thema, dennoch der Ordnung halber:
Aber eine Horde von machtgeilen Politikern, von Briten, die das weltumspannende REich (wo niemals die Sonne untergeht) in völliger Verkennung der Fakten zurückhaben.
Das "Reich, in dem die Sonne nie untergeht", war das Imperium Karl des V., dem Kaiser des "Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation". Der wiederum hatte mit England rein gar nichts zu schaffen.
Das stimmt, aber diverse Länder neigten schon immer zum Grössenwahn. Dazu gehörte auch Österreich und natürlich Grossbritannien und letztendlich auch Russland als sich noch nicht so viele Staaten lossagten.
Diese Länder, inkl. des britischen Empire, verloren ihre territoriale Macht im letzten Jahrhundert auch im Zusammenhang mit den Weltkriegen.
ABer es würde zu weit führen, die Brexit-Diskussion, die m.E. wichtig genug ist, nun auf diesem Nebenschauplatz weiterzuführen, oder? Olga
Wenn das DIE englische Art der Diskussion ist, dann ist es eben an der Zeit, das zu ändern!Lieber Schorsch,
Du hast jedenfalls recht, dass Tumult nicht gleich guter Politik ist. Das Parlament weiß derzeit ja nur, was es nicht will und für mich zumindest ist kein Plan erkennbar.
Karl
@wandersmann,
das galt aber erst recht für das weltumspannende britische Empire. Dort schien die Sonne auch immer irgendwo.
Karl
Das Parlament ist mehrheitlich der Meinung, dass der Wunsch des letzten Referendums umgesetzt werden muss = Brexit.Wenn das DIE englische Art der Diskussion ist, dann ist es eben an der Zeit, das zu ändern!Lieber Schorsch,
Du hast jedenfalls recht, dass Tumult nicht gleich guter Politik ist. Das Parlament weiß derzeit ja nur, was es nicht will und für mich zumindest ist kein Plan erkennbar.
Karl
Es gibt Stimmen, dass ein neues Referendum veranstaltet werden soll. Aus der Vermutung heraus, dass sich die Meinung des Volkes geändert hat. Es gibt Stimmen, die dies bezweifeln und der Ansicht sind, dass damit nur Zeit verloren wird, die für die Umsetzung gebraucht wird.
May wurde nicht abgewählt. = Die Mehrheit des Unterhauses traut ihr zur Zeit am ehesten zu, den Weg zu finden. Sie hat zumindest verbal verkündet, dass sie folgendes ändert: Kein (ihr extrem vorgeworfener) Alleingang mehr, sondern Anhörung aller Fraktionen.
Sie wird am Montag im Parlament ihre gedachte Marschrichtung diskutieren. Dann werden auch die Stimmen für ein neues Referendum wieder um eine Mehrheit ringen können.
Die Entscheidung, ob und wie ein Brexit durchgeführt wird, ist historisch von hoher Bedeutung.
Bei der Debatte zum Misstrauensvotum ging es nicht nur um den Brexit, sondern auch um andere Unzufriedenheit. Hier im Zentrum die Unzufriedenheit mit der sozialen Situation in der Bevölkerung.
Wenn es nicht gelingt, den Brexitweg so zu gehen, dass DER WEG eine breite Mehrheit findet, wird die Volksseele überkochen. Das ist die Befürchtung. "Wir werden nicht gehört" ist der wiederkehrende Vorwurf an May.
Die Engländer sind anderer Natur als die Deutschen. Ziemlich gut verkörpert diese Natur der englische Medienmann bei Phoenix, der mehrfach um Erklärung und Interpretation der Vorgänge gebeten wurde. Der spricht relaxed, während er den Stand der Dinge erläutert.
Es sind die deutschen Korrespondenten und Kommentatoren, die mit den Augen rollen.
Es sind die deutschen Stimmen, die Chaos diagnostizieren und wissen, was am besten ist für die Engländer und wie das umzusetzen ist.
Hört man Stimnen aus anderen europäischen Ländern, klingen die durchaus besorgt, aber nicht so anmaßend im Urteil und selbstgewiss im Besserwissen und Besserkönnen.
Schau ich mir Stand und aktuelle Entwicklung unserer eigenen demokratischen, sozialen und wirtschaftlichen Situation an, ist das aus meiner Sicht leider der typisch deutsche Hochmut, der im Ausland keine Symphatie findet und deshalb als Ratgeber auch wenig Gehör findet.
(Auch aus meinem englischen Bekanntenkreis höre ich kein "Chaos"-Geschrei. Natürlich sind sie angespannt, haben Business und sorgen sich wegen möglichem andauernden Stillstand. Aber - Überraschung für die Deutsche! - sind mehrheitlich FÜR einen Brexit),