Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?
Wer sich auf Populisten verläßt ist verlassen.
Phil.
ZITAT FAZ
Politiker in Deutschland und Europa reagieren mit Überraschung und Häme auf den Rückzug Nigel Farages vom Vorsitz der rechtspopulistischen Ukip-Partei. Zwei Wochen nach dem Brexit-Referendum in Großbritannien ist Farage heute Mittag von seinem Posten zurückgetreten.
Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn bezeichnete Farages Rücktritt als „sehr feige“. „Auf einmal ziehen sich Politiker wie Boris Johnson und Nigel Farage wieder in ihr Schneckenhaus zurück", sagte er dem „Tagesspiegel“. „Ich hoffe, dies dürfte eine Lehre sein, dass man politischen Opportunisten wie der AfD in Deutschland oder Geert Wilders in den Niederlanden nicht auf den Leim gehen darf“, sagte Asselborn weiter.
Von den Grünen kam ebenfalls scharfe Kritik: Außenpolitiker Jürgen Trittin kritisierte Farages Rücktritt als Ausdruck „elitärer Verachtung“. „Mit Farage drückt sich bereits der zweite Brexit-Brandstifter vor den anstehenden Aufräumarbeiten", sagte Trittin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Wie zuvor der Konservative Boris Johnson habe der Rechtspopulist offenkundig nie an das Nein der Briten zur EU geglaubt. Jetzt ließen beide die Wähler im Stich, statt das umzusetzen, wofür sie von ihnen beauftragt wurden. „Man weiß nicht, worüber man mehr den Kopf schütteln soll: Die Verlogenheit ihrer Austrittskampagne oder den Zynismus, wonach alles so nicht gemeint war“, sagte der Bundestagsabgeordnete.
Grünen-Bundesvorsitzender Cem Özdemir stimmte ihm zu. „Wer sich auf die Populisten verlässt, ist verlassen", schreibt er bei Twitter.
.... und an all dem ist Frau Merkel SChuld? Dies war ein humoriger Einwand von mir, Senora Bruny. Immerhin brachten Sie mich und meinen Freund auf unserer Reise an den Lago di Garda für einige Stunden sehr zum Lachen und das ist nun meine Gegengabe. Olga
Ja, lieber Phil - das ist jetzt wieder mal die grosse Stunde für alle, ihre eigene Sicht der Dinge in Kommentaren abzugeben. BAld werden sie in den Talkshows sitzen und dies fortsetzen. Bin gespannt, ob von einem dieser Kommentatoren auch eine Idee kommt, wie man alles ein wenig besser machen könnte und dass SChuldzuweisungen an Dritte noch nie geholfen haben. Olga
Interessant. Entweder verstehe ich deinen Beitrag falsch oder wir haben völlig gegensätzliche Informationen. Ich hab beispielsweise gelesen, dass vor allem wohlhabende Menschen für den Brexit stimmten, weil ihnen schlicht zu viele Ausländer im Land sind und sie Angst davor haben, dass noch mehr kommen. Selbst einige Einwanderer haben aus genau dem gleichen Grund für den Brexit gestimmt, was irgendwie paradox erscheint.
Das stimmt was du schreibst, darüber habe ich auch gelesen. Aber man liest auch das:
Linktipp:Den Brexit-Wählern ging es gar nicht um Brüssel
Der Austritt aus der EU ist nicht von informierten Akademikern herbeigeführt worden, sondern von unterdurchschnittlich gebildeten Armen.
Für den Brexit stimmten vor allem jene, die von wenig Geld in heruntergekommenen Arealen wie hier in Bristol leben.
Das Votum der Briten zielte nicht auf den Zustand der EU. Es war ein Aufschrei der sozial Abgehängten, der Armen, der Ungebildeten. Das sollte den Regierungen in Europa wirklich zu denken geben.
Die Europäische Union hat viele Schwächen, keine Frage. Sie ist machtgierig, undemokratisch, abgehoben, arrogant. Ihr Apparat ist aufgebläht, ihre Entscheidungsprozesse sind undurchsichtig, und ihre Beamten verdienen zu viel.
Die EU ist an allen möglichen Fehlentwicklungen Schuld. An der überstürzten Osterweiterung, der Einführung des Euro, dem Aussitzen der Griechenlandkrise, dem Missmanagement der Flüchtlingskrise. Die Liste lässt sich fast beliebig fortsetzen. Nur an einem, mit Verlaub, ist die EU ausnahmsweise einmal nicht Schuld: am Ausstieg der Briten.
Die Lehre, die aus der Abstimmung gezogen werden muss, ist nämlich viel dramatischer und tiefgreifender als der Allgemeinplatz, dass Brüssel transparenter werden muss. Das wussten wir schon lange. Was dagegen neu ist, womit niemand gerechnet hat und was die Verantwortlichen überall auf dem Kontinent bis ins Mark erschüttern sollte, damit sie Ähnliches in ihren Ländern verhindern – das ist das Ausmaß der Wut der Benachteiligten.
Das Einkommen, die Lebensqualität, die Zuversicht und das Selbstbewusstsein dieser Schicht sind seit Margaret Thatchers Privatisierungspolitik stetig gesunken. Sie sind die Verlierer der Globalisierung, die Leidtragenden der Einwanderung. Sie werden nicht mehr gebraucht. David Camerons Sparpolitik seit der Finanzkrise hat ihre Lebensgrundlagen noch schneller schrumpfen lassen. Zuletzt wollte er sogar die Zuschüsse für Behinderte kürzen.
Die Hoffnungslosigkeit und Apathie der Abgehängten lässt sich außerhalb von Booming London überall besichtigten: Ein erschreckend großer Teil der britischen Bevölkerung lebt in heruntergekommenen, deindustrialisierten Kleinstädten, deren Hauptstraßen von Wettbüros und Leihgeschäften gesäumt sind.
Ein Aufstand der Machtlosen gegen die Machthaber. Ein Denkzettel, der für das Establishment endlich einmal schmerzhafter sein sollte als die Wahl von ein paar Links- oder Rechtsextremen. Ein Denkzettel, der so weh tut, dass Großbritannien Jahre, wenn nicht Jahrzehnte brauchen wird, um sich davon zu erholen.
Daraus sollte Europa – und zwar jeder einzelne Nationalstaat – die richtigen Lehren ziehen. von mir fett gedruckt
[...]
Für den Brexit stimmten vor allem jene, die von wenig Geld in heruntergekommenen Arealen wie hier in Bristol leben.
Nur, dass in Bristol lediglich ~38% für "leave" stimmten und fast 62% stimmten für "remain". Und das bei einer Wahlbeteiligung von ~73%. Da haut also was nicht so ganz hin mit der Behauptung in dem Artikel. :/
[Quelle]
Zahlen oder Belege (für die eingangs aufgestellte Behauptung) folgen in dem Artikel leider nicht (eher dagegen, wenn man sich auf der eingebetteten Karte die Mühe macht Bristol rauszusuchen), es scheint weiter nur noch eine Aneinanderreihung von Behauptungen zu sein, die die Autorin aufstellt.
Ein Beispiel: Stoke-on-Trent hat 69,4% "leave" gewählt und 30,6% "remain". Die Wahlbeteiligung lag bei 65,7%. Stoke-on-Trent liegt auf der Liste der besten Orte zum leben in UK (2015) im oberen Mittelfeld und befindet sich derzeit weiter im Aufstieg.
Bradford liegt in diesem Ranking auf dem letzten Platz und wählte ziemlich ausgeglichen: 54,2% leave, 45,8% remain, Wahlbeteiligung: 66,7%.
Auf dem vorletzten Platz (137) kommt Kingston upon Hull.
Hier wählten tatsächlich schon 67,6% leave und 32,4% remain. Wahlbeteiligun lag bei 62,9%.
Auf Platz 136 kommt die Region North of Northern Ireland in der die eine Hälfte klar remain stimmte und die andere deutlich leave. Und das obwohl sie, laut. des UK Quality of Life Indexes die gleichen Probleme teilen: Hohe Arbeitslosigkeit, kaum Einkommen, aber vergleichsweise hohe Preise.
Will sagen: Die tatsächliche Armut scheint hier wirklich nicht ausschlaggebend zu sein.
Die Welt gehört übrigens zum Axel Springer SE. Inhalte aus deren Erzeugnissen sollten immer überprüft/hinterfragt werden. Genauso wie Inhalte des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (speziell ARD und ZDF).
Liebe Tina, so sehr ich Frau Merkel wegen ihrer Flüchtlingspolitik auch schätze, aber so wie sie zulässt wie Schäuble den deutschen Bürger das Geld das sie verdienen wieder einsäckelt ist nicht in Ordnung und das hat die CDU auch schon viele Stimmen gekostet.
Deutschland ist beileibe nicht arm Vielleicht geschieht da noch was vor den Wahlen.
Die EU müsste ein gewaltiger RESET ausführen, wieder alles auf Null, es wäre die Chance (Gründungs-Staaten) Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande, etwas Neues zu starten und die Bremser Staaten welche aus Prinzip faßt gegen Entscheidung sind und nur ihre eigene Fahnen wehen sehen wieder unabhängiger zu machen, bis die gemeinsame Erleuchtung eintritt und Staaten wie Polen Ungarn und andere das EU Netzwerk endlich verstehen würden.
Phil.
Die unzufriedenen Staaten
Lieber Phil, das sind Träume. Glaubst du daran?
Das Interview von Frau Wagenkecht gibt auch noch einmal eine Antwort darauf, das die Bürger schon in der Lage sind sich ihre eigene Meinung zu bilden u. die meisten sich nicht von den Populisten beeinflußen lassen. Ich denke ihre Meinung hatten sie schon, bevor die Populisten ins Spiel kamen.
Tina
Linktipp:"Wir können den Bürgern mehr zutrauen"
"Man sollte nicht so arrogant sein, zu glauben, dass die Menschen nicht in der Lage seien, sich eine Meinung bilden zu können", so die Politikerin der Linkspartei.
Zwar seien viele Briten im Vorfeld des Referendums mit Lügen hinters Licht geführt worden, diese Gefahr bestehe aber auch bei Wahlen. "Wenn wir in Europa alle Wahlen annullieren würden, bei denen Regierungen vorher das Gegenteil von dem versprochen haben, was sie danach umsetzen, dann hätten wir so gut wie keine Regierung mehr", sagte Wagenknecht. Deshalb brauche es mehr direkte Demokratie, "damit sich Politiker das vielleicht auch irgendwann nicht mehr trauen".
Die Politik muss laut Wagenknecht dafür sorgen, dass die Menschen sich wieder für die EU begeisterten. "Das erreichen wir nicht, indem wir noch mehr über ihre Köpfe hinweg entscheiden", sagte Wagenknecht. Im Hinblick auf die kontorvers diskutierten Handelsabkommen TTIP und CETA forderte Wagenknecht ebenfalls einen Volksentscheid. "Die EU-Kommission versucht das jetzt sogar an den nationalen Parlamenten vorbeizuschleusen. Aber das sind Dinge über die die Menschen direkt entscheiden müssen, weil es ihr Leben betrifft." von mir fett gedruckt
Langsam stellt sich die Frage, ob nicht endlich das Mittelealter in GB aufhören müsste, repräsentiert von einer alten Dame, an der viele festhalten, sich klammern. Denn der moderne Teil von GB würde sicher nicht so weitermachen und diesen blödsinnigen Ganoven, die jetzt alle zurücktreten, auf den Leim gegangen sein.
free Britain. Middle age is over.
free Britain. Middle age is over.
Eines der Hauptargumente der Brexit-Befürworter war, die Demokratie wieder herstellen zu wollen und dabei fielen sie auf Lügner und Feiglinge herein. Nur, die Demokratie wird sicher nicht nach vorne gebracht, denn die Engländer wählen weder das House of Lords noch die sehr beliebte alte Dame Queen noch gar den nächsten Premier, der von den Tories in - wie es scheint - recht unappetitlichen Machtspielchen ausgedeutet wird.
So ist es halt, wenn politisch desinteressierte und wenig informierte Menschen ein so wichtiges Projekt mit dem "Bauch" abstimmen und am nächsten Morgen erschrocken sind, was sie da angerichtet haben und am liebsten alles rückgängig machen würden. Olga
So ist es halt, wenn politisch desinteressierte und wenig informierte Menschen ein so wichtiges Projekt mit dem "Bauch" abstimmen und am nächsten Morgen erschrocken sind, was sie da angerichtet haben und am liebsten alles rückgängig machen würden. Olga
Jetzt geht es aber schnell: schon ab kommenden Mittwoch hat UK eine neue Premier-Ministerin: Mrs Theresa May. Ihre Mitkandidation gab auf, weil ihre Strategie, sie würde sich besser eignen, da sie Mutter von Kindern sei und Frau May nicht, stiess nicht auf gute Resonanz. Bin gespannt, was nun Mrs May als nächsten Schritt in Sachen Brexit unternehmen wird.
Ihren letzten Kommentaren war zu entnehmen, dass sie zwar die Handelsabkommen mit der EU beibehalten möchte, die Freizügigkeit der EU-Bürger aber nicht. Da das eine oder das andere laut den EU-Statuten nicht möglich sein wird, dürfte jetzt ein jahrelanger "Fight" losgehen. Olga
Ihren letzten Kommentaren war zu entnehmen, dass sie zwar die Handelsabkommen mit der EU beibehalten möchte, die Freizügigkeit der EU-Bürger aber nicht. Da das eine oder das andere laut den EU-Statuten nicht möglich sein wird, dürfte jetzt ein jahrelanger "Fight" losgehen. Olga
Alles weggeduckt, was an der Spitze der Politiker Brexit wollte, nur noch May übrig. Sicher eine erstes Glück für GB, weil sie aus ihrer dem Brexit gegenüber eher neutralen Meinung von Brüssel sicher lieber gesehen wird als andere, die kann cool verhandeln, gefühlt.
Man kann GB nur wünschen, dass eine Linie reinkommt. Vielleicht ist es ganz gut, dass es eine Art "Resteuropa" gibt mit GB, das auch mal unabhängig reagieren resp. agieren kann, weil dort Entscheidungswege klarer sind. Möglicherweise läuft das ganz gut.
Wie das mit wirtschaftlichen zusammenpasst, da bin ich Laie, mögen andere prognostizieren können.
GB, z.B. Schottland-Reisen müssten wegen des abgewerteten Pounds eigentlich preiswerter werden.
Man kann GB nur wünschen, dass eine Linie reinkommt. Vielleicht ist es ganz gut, dass es eine Art "Resteuropa" gibt mit GB, das auch mal unabhängig reagieren resp. agieren kann, weil dort Entscheidungswege klarer sind. Möglicherweise läuft das ganz gut.
Wie das mit wirtschaftlichen zusammenpasst, da bin ich Laie, mögen andere prognostizieren können.
GB, z.B. Schottland-Reisen müssten wegen des abgewerteten Pounds eigentlich preiswerter werden.