Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?
Viele wären jedoch froh und glücklich, wenn mal Volksbefragungen durchgeführt werden würden.
Was meinst du, warum die AfD jetzt so Zulauf hat?
So macht sich *das Volk* Luft über Unzufriedenheit mit Entscheidungen
über ihre Köpfe hinweg.
Moin, Eponine,
genauso ist es.
Ich bin nicht froh, dass wir eine parlamentarische
Demokratie haben.
Über diese Konstruktion können Politiker gegen den Willen
des Volkes regieren, was sie auch ständig machen, womit die Politiker
auch keine Repräsentanten des Volkes sind.
Mittlerweile sind die Politiker eine eigene "Kaste" im Land.
Gruß arno
@ yuna,
wir scheinen die einzigen zu sein, die es für bemerkenswert halten, dass in GB die Alten die Jungen um die Zukunft betrogen haben.
Nun ja, Karl, das ist ziemlich starker Tobak. Yunas Grafik schlüsselt das Wahlverhalten der verschiedenen Altersgruppen zwar sehr schön auf (danke fürs Einstellen, yuna), lässt aber unberücksichtigt, wie viele Menschen in jeder Altersgruppe wahlberechtigt waren.
Beurteilt man das Wahlverhalten in Bezug auf die Altersstruktur der Menschen in absoluten Zahlen, ändert sich zwar nichts am Ergebnis in Prozent, aber der Blickwinkel verschiebt sich.
Altersstruktur aller Länder (Stand überwiegend 2015)
Nur 12,4% der Menschen in England sind zwischen 15 und 24 Jahre alt. Selbst wenn du der Meinung bist, dass diese jungen Leute, sowie die Kinder (17,4%), insgesamt als rund 30% der Bevölkerung, durch das Abstimmungsergebnis um ihre Zukunft betrogen wurden, steht dem entgegen, dass von den restlichen rund 70% ein erheblicher Teil auch noch nicht zum alten Eisen zählt. Knapp 41 % der Menschen in England sind 25-54 Jahre alt und haben im Normalfall auch noch viele Jahre Leben vor sich.
Wer schreibt, die Briten werden schon sehen, was sie von ihrer Entscheidung haben, meint damit die jungen Leute. Und eben diese hatten sich aber größtenteils gegen den Brexit entschieden
@ Karl und Yuna: Haben die rund 70 % der Menschen, die älter als 25 Jahre sind, nicht auch das Recht für ihre Überzeugungen zu stimmen – unabhängig davon, ob euch das Ergebnis gefällt oder nicht?
Ich bin sowieso der Meinung, dass sich die EU wandeln muss, wenn sie Bestand haben will. Daher sehe ich das Abstimmungsergebnis auch als Chance – nicht nur für die ganz Jungen – endlich längst überfällige Reformen in Angriff zu nehmen. Schon Schiller wusste: „Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen“.
Wer kann heute schon sagen, wie unsere Welt in 10/20/30/40/50 Jahren aussehen wird? Vielleicht werden die Menschen im Rückblick sagen, dass der Brexit das Samenkorn für neues Leben war …
Lalelu
Gut ist es für dich aber sicher nur wenn der Wille des Volkes mit deinem übereinstimmt?
lupus
lupus
Junge Briten sind wütend.
Wenn ich mal mit meinem Sohn schwadroniere, sage ich ihm, du lebst noch länger als dein Alter und überlasse ihm manche Einstellung
Man kann sich vorstellen wie die junge Generation jetzt die Senioren auf der Insel liebhaben.
Deutschland wird nun noch wichtiger für die EU ihre Führungsrolle noch grösser, hoffentlich verstehen die deutschen Bürger diesen britischen Lernpunkt besonders die Populisten Überzeugte.
Phil.
ZITAT FOCUS
Es war jedoch vor allem eine Altersgruppe, die sich für den „Brexit“ aussprach – Menschen über 65. 58 Prozent der über 65-Jährigen haben für „Leave“ gestimmt.
Junge Briten dagegen wollten in der EU bleiben. 64 Prozent der Wähler zwischen 18 und 24 Jahren haben mit „Remain“ abgestimmt. Auch in der Altersgruppe 25-49 Jahre haben sich mehr Personen für den Verbleib in der EU ausgesprochen.
Die Zukunft der Jugend
Was daran auffällt: Bei dieser Wahl haben die alten über die Zukunft der jungen Leute entschieden. So liest man derzeit auf Twitter: „Diejenigen, die am längsten mit dem Ergebnis der Abstimmung leben müssen, wollen bleiben.“
Entsprechend groß ist die Empörung. Eine Twitter-Nutzerin fasst es so zusammen: „Wieder aktuell: Trau keinem über 30.“
Wenn ich mal mit meinem Sohn schwadroniere, sage ich ihm, du lebst noch länger als dein Alter und überlasse ihm manche Einstellung
Man kann sich vorstellen wie die junge Generation jetzt die Senioren auf der Insel liebhaben.
Deutschland wird nun noch wichtiger für die EU ihre Führungsrolle noch grösser, hoffentlich verstehen die deutschen Bürger diesen britischen Lernpunkt besonders die Populisten Überzeugte.
Phil.
ZITAT FOCUS
Es war jedoch vor allem eine Altersgruppe, die sich für den „Brexit“ aussprach – Menschen über 65. 58 Prozent der über 65-Jährigen haben für „Leave“ gestimmt.
Junge Briten dagegen wollten in der EU bleiben. 64 Prozent der Wähler zwischen 18 und 24 Jahren haben mit „Remain“ abgestimmt. Auch in der Altersgruppe 25-49 Jahre haben sich mehr Personen für den Verbleib in der EU ausgesprochen.
Die Zukunft der Jugend
Was daran auffällt: Bei dieser Wahl haben die alten über die Zukunft der jungen Leute entschieden. So liest man derzeit auf Twitter: „Diejenigen, die am längsten mit dem Ergebnis der Abstimmung leben müssen, wollen bleiben.“
Entsprechend groß ist die Empörung. Eine Twitter-Nutzerin fasst es so zusammen: „Wieder aktuell: Trau keinem über 30.“
Nun ja - "für neues Leben" ist vielleicht zu hoch gegriffen, aber für "neues Verständnis" davon und daß auch Politik dafür verantwortbar gemacht werden muß, denn über kurz oder lang wird auch der vertrauensseligste Brexit-Befürworter merken, welch unerfreuliche bis vielleicht verheerende Folgen ihm diese dumm-dreisten Lügen der Brexit-Demagogen eingebracht haben!
Wenn man sich ein bißchen mit "Sprache" von Politikern beschäftigt hat, dann ist der Satz von Michael Grove, einem Kopf der Brexit-Bande, "die Wähler haben genug von Experten" ein tritt in den Allerwertesten der Wähler, denn er heißt nichts anderes als "liebe Wähler seid und bleibt ruhig dumm, kümmert euch nicht um die Experten", eigentlich eine unverfrorene und respektlose Beleidigung der Wähler, schlimmer geht's wirklich nimmer!
Edita
Wenn man sich ein bißchen mit "Sprache" von Politikern beschäftigt hat, dann ist der Satz von Michael Grove, einem Kopf der Brexit-Bande, "die Wähler haben genug von Experten" ein tritt in den Allerwertesten der Wähler, denn er heißt nichts anderes als "liebe Wähler seid und bleibt ruhig dumm, kümmert euch nicht um die Experten", eigentlich eine unverfrorene und respektlose Beleidigung der Wähler, schlimmer geht's wirklich nimmer!
Edita
Re: Brexit, die Katastrophe ist da
geschrieben von ehemaliges Mitglied
In Sachen Volksbefragung bin ich hin und hergerissen. Ich glaube nicht, dass die Brexit Befürworter die weitreichende Komplexität überhaupt verstanden haben. Kurzfristig führt der Brexit zu dramatischen Einbrüchen an den Börsen, aber die langfristigen Folgen lassen sich, angesichts der global vernetzten Wirtschaft, noch gar nicht abschätzen. Das zeigt die Erfahrung der Finanzkrise, die bis heute nicht überwunden ist. Diese Langfristigkeit aber werden viele der alten Wähler wahrscheinlich gar nicht mehr erleben. Sie haben gegen die Zukunft ihrer eigenen jungen Menschen gewählt und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Volksbefragungen in anderen Ländern mit überalterter Bevölkerung genauso rückwärts gerichtet ausfallen würde.
Bei so langfristigen Entscheidungen sollten diejenigen wählen dürfen die es betrifft. Das Wahlalter müsste gesenkt werden, also Teilnahme ab 17 Jahren, denn es wird über die Zukunft der jungen Menschen entschieden und das sollen sie selbst bestimmen können.
Bruny
P.S.: Nach wie vor sagt mir mein Bauchgefühl, dass für England "Sonderregelungen" also ein angeblich nicht vorhandener Plan B geschaffen wird. Das Thema Freihandelsvertrag und die Arbeitnehmerfreizügigkeit wird schnell die EU Runde machen. Ich hoffe ich täusche mich.
Bei so langfristigen Entscheidungen sollten diejenigen wählen dürfen die es betrifft. Das Wahlalter müsste gesenkt werden, also Teilnahme ab 17 Jahren, denn es wird über die Zukunft der jungen Menschen entschieden und das sollen sie selbst bestimmen können.
Bruny
P.S.: Nach wie vor sagt mir mein Bauchgefühl, dass für England "Sonderregelungen" also ein angeblich nicht vorhandener Plan B geschaffen wird. Das Thema Freihandelsvertrag und die Arbeitnehmerfreizügigkeit wird schnell die EU Runde machen. Ich hoffe ich täusche mich.
Inzwischen setzt sich immer mehr durch, dass das Debakel in erster Linie in eine neue Chance für Europa verwandelt werden muß.
Aussenminister Steinmeier beteiligt sich mit einem begrenzten Wundenlecken heute mit seinen Kollegen der einstigen anderen 5 Gründerstaaten der EWG/EU.
So geht Zukunft.
Ist auch ein bisschen Deutsch, schnell wieder aufzustehen und zu planen.
Aussenminister Steinmeier beteiligt sich mit einem begrenzten Wundenlecken heute mit seinen Kollegen der einstigen anderen 5 Gründerstaaten der EWG/EU.
So geht Zukunft.
Ist auch ein bisschen Deutsch, schnell wieder aufzustehen und zu planen.
Re: Brexit, die Katastrophe ist da
Naja - ganz so ist es ja wohl nicht. Es wird sicher auch ältere Menschen gegeben haben, die den Umschwung wollten. Und ob die Jungen nun automatisch immer Recht haben, wo auch immer, sei auch mal dahingestellt.
Viele Menschen haben es einfach leid, daß sie fremdbestimmt werden.
Die EU kann eigentlich nur klappen - könnte eigentlich nur klappen -,
wenn es eine Gesamtregierung gäbe.
So mischt sich Brüssel ein, eigene Entscheidungsträger der Länder
mischen auch noch ihr Süppchen....
Viele Köche verderben den Brei.
Die EU ist in der Theorie gut, aber in der Praxis, bei so unterschiedlichen Ländern und Mentalitäten (s. Griechen) eben eine
Utopie.
Viele Menschen haben es einfach leid, daß sie fremdbestimmt werden.
Die EU kann eigentlich nur klappen - könnte eigentlich nur klappen -,
wenn es eine Gesamtregierung gäbe.
So mischt sich Brüssel ein, eigene Entscheidungsträger der Länder
mischen auch noch ihr Süppchen....
Viele Köche verderben den Brei.
Die EU ist in der Theorie gut, aber in der Praxis, bei so unterschiedlichen Ländern und Mentalitäten (s. Griechen) eben eine
Utopie.
Re: Brexit, die Katastrophe ist da
Naja - ganz so ist es ja wohl nicht. Es wird sicher auch ältere Menschen gegeben haben, die den Umschwung wollten. Und ob die Jungen nun automatisch immer Recht haben, wo auch immer, sei auch mal dahingestellt.
Klar gibt es Senioren welche die Funktion der EU verstehen, aber leider haben die britischen Senioren mit ihrer Wahl die Insel in den Sand gesetzt.
Viele Senioren werden diesem Wahl-Dilemma eher entkommen als die jungen Leute, die haben wesentlich länger mit diesem Entscheid zu kämpfen.
Phil.
Guten Morgen Bruny,
einerseits würde man sich im Interesse der britischen wie der europäischen Wirtschaft wünschen, dass eine Regelung wie mit der Schweiz gefunden werden könnte. Andererseits darf der Brexit nicht belohnt werden, weil dies nur Munition für die Populisten in anderen EU-Ländern wäre.
Der ältere und ungebildete Teil Englands hat eine Verheerung angerichtet. Wenn nun "zur Belohnung " auch noch der Populist Johnson Premierminister würde, könnte man schon weiß vor Wut werden. Dies ist jedoch eine Emotion, die in der Politik nichts zu suchen hat. Auch mit ihm müsste man Kompromisse schließen.
Ebenso wenig bin ich mir nicht klar darüber, wie ich jetzt die "Unabhängigkeitsbestrebungen" der Schotten und Nordiren bewerten soll. Einerseits empfände ich bauchmäßig eine Befriedigung, wenn an Ende Kleinengland alleine dastehen würde, andererseits bin ich gegen nationale Bestrebungen. Soll sich auch Bayern von Deutschland abspalten?
Wir brauchen ein Wiedererstarken der europäischen Idee. Es muss deutlich gemacht werden, wie kleinkariert und unrichtig es ist, alles was schief läuft Brüssel anzulasten und die Wohltaten zu vergessen.
Vielleicht ist der Brexit ein heilsamer Schock. Niemand von den Brexit-Enthusiasten hat geglaubt, dass die EU Arbeitsplätze schafft. Aber werden sie klüger, wenn sie nun in Scharen ihre Jobs verlieren? Nun Rentner wird das nicht interessieren.
Karl
einerseits würde man sich im Interesse der britischen wie der europäischen Wirtschaft wünschen, dass eine Regelung wie mit der Schweiz gefunden werden könnte. Andererseits darf der Brexit nicht belohnt werden, weil dies nur Munition für die Populisten in anderen EU-Ländern wäre.
Der ältere und ungebildete Teil Englands hat eine Verheerung angerichtet. Wenn nun "zur Belohnung " auch noch der Populist Johnson Premierminister würde, könnte man schon weiß vor Wut werden. Dies ist jedoch eine Emotion, die in der Politik nichts zu suchen hat. Auch mit ihm müsste man Kompromisse schließen.
Ebenso wenig bin ich mir nicht klar darüber, wie ich jetzt die "Unabhängigkeitsbestrebungen" der Schotten und Nordiren bewerten soll. Einerseits empfände ich bauchmäßig eine Befriedigung, wenn an Ende Kleinengland alleine dastehen würde, andererseits bin ich gegen nationale Bestrebungen. Soll sich auch Bayern von Deutschland abspalten?
Wir brauchen ein Wiedererstarken der europäischen Idee. Es muss deutlich gemacht werden, wie kleinkariert und unrichtig es ist, alles was schief läuft Brüssel anzulasten und die Wohltaten zu vergessen.
Vielleicht ist der Brexit ein heilsamer Schock. Niemand von den Brexit-Enthusiasten hat geglaubt, dass die EU Arbeitsplätze schafft. Aber werden sie klüger, wenn sie nun in Scharen ihre Jobs verlieren? Nun Rentner wird das nicht interessieren.
Karl