Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?
Youngster - viele würden es vermissen: die Übertragungen der so anderen Parlamentssitzungen in London auf Phoenix. Die Stimme des Speakers, wenn er "Order" ruft. Die wichtigen Leute, die das Zepter reintragen, das dann - nur symbolisch - in der Mitte der regierenden Premierministerin und deren Opposition liegt.
Man konnte Einblicke gewinnen, die es sonst nicht gegeben hätte. Und das fand ich schon spannend, konnte mich aber auch für unser doch im Vergleich recht langweiliges Parlament wieder sehr erwärmen, wo es scheinbar ruhiger zugeht.
Übrigens: unsere Kanzlerin bewundere ich wieder mal und deren hohe Disziplin. Sie stellte sich sowohl der Fragestunde in unserem Parlament als auch diesem langwierigen Brüssel-Gipfel. Keiner merkte ihr an, dass ihre Mutter zu diesem Zeitpunkt verstorben war.
Sie wurde 90 Jahre alt und Frau Merkel hat wohl eine starke Bindung zu ihr gehabt. Sie war - gemessen an den Schilderungen - ebenfalls eine sehr starke Frau. In der früheren DDR durfte sich nicht als Englisch-Lehrerin arbeiten, weil sie die Frau eines Pastors war.
Aber sofort nach 1989 begann sie mit dem Unterrichten und hielt das bis kurz vor ihrem Tod durch. Es gibt sie also, die Familienähnlichkeiten. Olga
Ja , liebe Olga, natürlich werden nicht die Verhandlungen um den Brexit bis 31.Oktober verschoben, die werden ja weiterlaufen müssen. Wichtig ist vor allem, dass der harte Brexit verhindert werden kann, denn der würde alle treffen. Und da auch die Ankündigung von Theresa May bezüglich ihres Rücktritts noch im Raum steht, stehen auch noch weitere Irrungen und Wirrungen per Wahlen auf der möglichen Liste, ganz zu schweigen von den rechten EU-Gegnern inkl. des amerikanischen Präsidenten, dem ebenso wie seinem Gegenspieler Putin die EU in die Nase sticht.
Aber alle unseren Gedankenspiele ändern nichts an dieser Situation, Olga, und wie @heigl ja schon feststellte, wird uns früher oder später das Unterhaus-Kabarett als tägliche Unterhaltung fehlen- Traditionen hin oder her.
Luchs35
Mich wundert es seit langem, dass es diesen vielen grossmäuligen Männern (egal ob Tory, Labour o.ä.) nicht gelingt, Mrs May abzusetzen.
Und da auch die Ankündigung von Theresa May bezüglich ihres Rücktritts noch im Raum steht, stehen auch noch weitere Irrungen und Wirrungen per Wahlen auf der möglichen Liste, ganz zu schweigen von den rechten EU-Gegnern inkl. des amerikanischen Präsidenten, dem ebenso wie seinem Gegenspieler Putin die EU in die Nase sticht.
Luchs35
Das erweckt in mir den Verdacht, dass sich dieses Amt zu diesen chaotischen Zeiten auch keiner antun möchte und es lieber der Trümmerfrau May überlässt, egal, was die von sich so sagen oder von ihren eigenen Fähigkeiten schwärmen (Johnson, Corbyn und wie sie alle heissen).
Die Briten werden übrigens zu EU-Wahl auch ihre Stimme in den kommunalen BEreichen abgeben müssen. DAs ist dann auch ein erstes Zeichen, wohin die Richtung gehen kann.
Im Aufwind ist wieder Nigel Farage, der zwischenzeitlich die europäischen Nazis in seine UKIP integrierte. Auch einer, der die EU zerstören möchte, aber nichts dagegen hat, dort gegen gutes Salär rumzusitzen. Olga
Das einzig Sinnvolle an der verfahrenen Situation wäre gar kein Beschluss, sondern eine sich im Sande verlaufende Hinauszögerung, bis sich die Angelegenheit von alleine mit dem Verbleib Großbritanniens in der EU löst, denn Brüssel wird auch Ende Oktober GB nicht aus der EU werfen. Und gibt es bis dahin keine Entscheidung, läuft alles weiter wie vor den GB-Brexit-Wahlen. Das ist womöglich auch der Grund, warum Th.May gegen derzeitige Neuwahlen ist. Denn ein zweites Ja für den Austritt würde nicht nur die Verhandlungen beenden, sondern auch den harten Brexit herbeiführen.
Luchs35
"Hotel California" denken.
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LG
Sam
Theresa Mays neuer Gegen- oder Mitspieler Corbyn tendiert ja zu Neuwahlen betreffs Brexit. Sie dagegen möchte das verhindern. Der Oktober wird schneller da sein, als man denkt. Und vor allem soll May ersetzt werden, da rechnen sich diverse Kandidaten ihren persönlichen Vorteil aus- Brexit hin oder her.
ES wird anscheinend übersehen, dass in Grossbritannien parallel zu den EU-Wahlen, wo die BRiten teilnehmen werden auch Kommunalwahlen landesweit stattfinden. Diese sind als Gradmesser für die politische Stimmung im Land ja immer sehr wichtig (auch bei uns).
Das einzig Sinnvolle an der verfahrenen Situation wäre gar kein Beschluss, sondern eine sich im Sande verlaufende Hinauszögerung, bis sich die Angelegenheit von alleine mit dem Verbleib Großbritanniens in der EU löst, denn Brüssel wird auch Ende Oktober GB nicht aus der EU werfen. Und gibt es bis dahin keine Entscheidung, läuft alles weiter wie vor den GB-Brexit-Wahlen. Das ist womöglich auch der Grund, warum Th.May gegen derzeitige Neuwahlen ist. Denn ein zweites Ja für den Austritt würde nicht nur die Verhandlungen beenden, sondern auch den harten Brexit herbeiführen.
Luchs35
Was Sie schreiben, zu einem "stillschweigenden Verbleiben" wird sich nicht erfüllen, so lange es immer noch eine grosse Mehrheit für den Brexit gibt und diejenigen, die dafür abgestimmt haben, zu Recht "ihr Recht" einfordern. Das ist nun mal in Demokratien so und kann nicht nur ein Nichthandeln ersetzt werden.
Auch stimmt es nicht, wenn Sie schreiben, dass "Brüssel auch Ende Oktober GB nicht aus der EU werfen würde" - die EU kann keinen Staat aus der EU "werfen", nur diese selbst können es tun. Sie erinnern sich vermutlich an das Drama in Griechenland, wo auch viele forderten, die EU solle Griechenland aus der EU werfen und wir dann erfuhren, dass dies gar nicht möglich ist.
Wie ich schon mehrfach bemerkte, gäbe es nur eine Chance, die Frau May allein durchführen könnte: einen Verwaltungsakt, wo sie erklärt, sie nähme Abstand vom Brexit. Das kann sie übrigens bis wenige Stunden vor Ablauf der neuen Verschiebung immer noch machen - dieses As hat sie nach wie vor im Ärmel. Und da sie mit keiner weiteren politischen Karriere rechnen kann, würde es ihr vermutlich nur insofern schaden, dass sie - wie üblich in solchen Fällen - mit Hass von den Brexit-Befürwortern verfolgt würde. Olga
Wortklaubereien helfen da auch nicht weiter, Olga - statt rauswerfen nehmen wir einfach drängen, denn das geht sehr wohl, indem noch eine Daumenschraube mehr angesetzt wird, bis May am Ende ist und aufgibt. Bei Griechenland war die Situation eine andere, denn Griechenland wollte ja gar nicht aus und da waren der EU die Hände gebunden.
Wenn die Lösung so simpel wäre, gäbe es ja auch kaum Diskussionen um spekulative Verhandlungen. Hinter Theresa May steht auch der Versuch, ihr politisches Erbe wenigstens einigermaßen gut über die Runden zu bringen, um danach nicht als Versagerin in die Geschichte einzugehen. Das wissen ihre Gegner mit dem eigenen Wunsch, einen der Ihren in der Downing Street 10 einzuquartieren.
Luchs35
"Die Daumenschraube", so wie Sie das nennen, besteht darin, dass der umfangreiche Vertrag nicht neu verhandelt wird. Also da ändert sich nichts und das ist auch Mrs May`s Problem, weil sie wie eine begossene Pudeline immer wieder vor ihr Parlament muss, um dies zu bestätigen.
Mrs May wird noch lange nicht aufgeben und die Parlamentarierer, insbesondere die ganz laut grölenden, werden sie anscheinend nicht los, bzw. findet sich keiner, der dieses Chaos jetzt wirklich übernehmen möchte. Dafür sind wohl alle zu feige.
Die Rolle von Mrs May in den Geschichtsbüchern dürfte genau so negativsein wie jene des Oberverursachers, David Cameron.
Nur die Herren Corbyn und Farage warten noch auf ihre Rolle in den Geschichtsbüchern.... Olga
Man sollte nicht übersehen, dass Grossbritannien derzeit vor allem die Bühne für eine innenpolitische Auseinandersetzungen ist. Bei den Tories tobt ein innerparteilicher Kampf Landes und um die Vormachtstellung innerhalb der Partei. Die Labour-Partei hofft auf Neuwahlen, bei denen die Linke damit rechnen kann, noch besser als 2017 abzuschneiden und vielleicht sogar Jeremy Corbyn den Premierminister zu stellen.
Machtspiele waren ausschlaggebend für das Handeln der politischen Akteure. Ein Paradebeispiel ist Ex-Aussenminister Boris Johnson, der die eigene politische Karriere über das Wohl des Landes stellt.
Es scheint, als ob die politische Elite Grossbritanniens nicht begriffen hat, was auf dem Spiel steht. So wie schon Ex-Premier David Cameron nicht begriffen hat, was er mit der rein innenpolitisch motivierten Ansetzung des Brexit-Referendums riskieren würde. Der Brexit tritt bei diesen innerpolitischen Machtrangeleien immer mehr in den Hintergrund, es würde vermutlich nach einiger Zeit niemanden mehr wundern, wenn er nicht leise im Untergrund verschwinden würde.
Luchs35
ich fürchte ja, dass gerade die EU feindlichen Parteien extrem viele Stimmen gewinnen werden. Soweit ich mich erinnern kann, haben die ja letztes Mal schon mehr Prozent gehabt, als die Konservativen?