Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von pschroed

Und weiter geht es.
 Daumen runterDaumen runter 
Vorteil die anderen EU Länder werden lernen was die Populisten anrichten.
Phil.


Honda bestätigt Werkschliessung.  BILD FOCUS
Arbeiter sind im Honda-Werk zu sehen. Der japanische Autobauer Honda schließt sein Werk in Großbritannien.

Der japanische Autobauer Honda schließt sein Werk in Großbritannien. Das gab der Konzern am Dienstag bekannt. Das Werk in Swindon ist Hondas einzige Fertigungsstätte in Europa. Die Fabrik mit 3.500 Beschäftigten soll 2021 die Arbeit einstellen.

honda-werk-in-swindo-60373825.jpg

ttrula
ttrula
Mitglied

RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von ttrula
als Antwort auf pschroed vom 19.02.2019, 11:01:50

@pschroed hast du denn den Artikel gelesen?

"Der am 29. März anstehende EU-Austritt Großbritanniens sei nicht der Grund für die Entscheidung, hieß es. Es gehe um eine Umstrukturierung des globalen Fertigungsnetzwerkes, um sich verstärkt auf Elektroautos zu konzentrieren. Honda ist damit ein weiteres japanisches Unternehmen, das seine Geschäfte in Großbritannien zurückfährt."

Deutest du persönlich die Gründe um?

so, wie ich es verstehe, ist es die Folge des neuen Freihandelsabkommens EU/Japan, das eine Produktion auch innerhalb anderer EU-Staaten nicht mehr finanziell attraktiv macht. Honda wäre also mit oder ohne Brexit weggegangen.

Man könnte also sagen: die Länder der EU könnten sich anschauen, was für Folgen Freihandelsabkommen haben können Zwinkern

pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ttrula vom 19.02.2019, 12:05:48

Sorry ttrula,  stimmt. Phil.

Der am 29. März anstehende EU-Austritt Großbritanniens sei nicht der Grund für die Entscheidung, hieß es. Es gehe um eine Umstrukturierung des globalen Fertigungsnetzwerkes, um sich verstärkt auf Elektroautos zu konzentrieren. Honda ist damit ein weiteres japanisches Unternehmen, das seine Geschäfte in Großbritannien zurückfährt.


Anzeige

JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von JuergenS
als Antwort auf pschroed vom 19.02.2019, 12:18:52

dass das zufällig in der Zeit des schwebenden Brexit ohne Bezug darauf argumentativ ist, darf man bezweifeln, auf jeden Fall ist es nicht "wurscht".

ttrula
ttrula
Mitglied

RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von ttrula
als Antwort auf JuergenS vom 19.02.2019, 12:27:57
dass das zufällig in der Zeit des schwebenden Brexit ohne Bezug darauf argumentativ ist, darf man bezweifeln, auf jeden Fall ist es nicht "wurscht".
ui @heigl - und ich habe gedacht, ich wäre Meisterin aller Klassen im tippen komplizierter Satzkonstruktionen ;-)

meinst du das gleiche wie ich?
1. es ist zufällig in der Zeit vor dem Brexit
2. es ist NICHT zufällig als Reaktion auf das Freihandelsabkommen EU/Japan, das kürzlich eingetütet wurde.

Honda zieht die Produktion zurück nach Japan, weil das nun kostengünstiger ist. Tschüss EU als Produktionsstandort.
Ob UK in der EU bleibt oder nicht spielt für diese Entscheidung keine Rolle (mehr).
pschroed
pschroed
Mitglied

RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von pschroed
als Antwort auf ttrula vom 19.02.2019, 12:54:15

Der Brexjt fördert garantiert nicht den Verbleib der Automobilhersteller in GB , wenn auch für Honda ein weiterer Vorteil der neuen Freihandelszone mit der EU besteht.
trulla, vergesse nicht sollte GB  die Zollunion verlassen, d.h. würde Honda weiter in GB produzieren und Autos nach DE bzw. EU verkaufen so können diese bis zu 20% +- nach dem Austritt teurer werden, ich glaube schon daß Honda dieses Problem mit eingerechnet hat vor ihrer Entscheidung.
Phil.


Autoindustrie Brexit ZITAT Managermagazin

19.02.2019

Fabrik mit Tausenden Beschäftigten schließt Brexit-Schock - Honda verlässt England.
Honda hatte in Swindon 1989 zunächst mit der Fertigung von Motoren begonnen. Autos laufen dort seit 1992 von den Bändern. Honda ist damit ein weiteres japanisches Unternehmen, das die Geschäfte in Großbritannien zurückfährt. Wenige Wochen vor dem am 29. März anstehenden EU-Austritt Großbritanniens (Brexit) hatte Nissan mitgeteilt, die nächste Generation seines SUV-Modells X-Trail für den europäischen Markt werde in Japan statt in England gebaut. Man wolle die Produktion des X-Trails im Werk in Kyushu zusammenführen, hieß es.

Die britische Autoindustrie gerät teils selbstverschuldet aber auch durch das Gezerre und die damit entstehende Unsicherheit um den Brexit immer mehr unter Druck. 2018 musste sie den schwersten Einbruch seit der Finanzkrise hinnehmen: Nach Zahlen des britischen Automobilverbands SMMT fielen die Verkäufe um fast 7 Prozent auf 2,37 Millionen Fahrzeuge. Jaguar Land Rover hatte unlängst angekündigt, massiv Stellen abbauen zu wollen. In der britischen Autobranche arbeiten 850.000 Menschen.


Anzeige

ttrula
ttrula
Mitglied

RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von ttrula
als Antwort auf pschroed vom 19.02.2019, 13:06:21

Zwei Absätze aus der
Rede von Bundeskanzlerin Merkel beim Deutsch-Japanischen Wirtschaftsdialogforum am 5. Februar 2019 in Tokyo


Quelle Kanzleramt

"Wir wollen – das will ich hier ausdrücklich hinterlassen – mit Großbritannien eng zusammenarbeiten – wirtschaftlich, außenpolitisch, sicherheitspolitisch, verteidigungspolitisch. Theresa May hat immer wieder betont: Großbritannien verlässt die Europäische Union, bleibt aber ein europäisches Land. Ich darf Ihnen auch berichten, dass in den letzten zwei Jahren, in denen wir uns ja sehr oft mit dem Verlassen der Europäischen Union durch Großbritannien befasst haben, in vielen Bereichen die Zusammenarbeit enger war als in vielen Jahren zuvor, in denen Großbritannien Mitglied der Europäischen Union war. Das heißt also, die Beziehungen sind eigentlich zum heutigen Zeitpunkt sehr, sehr gut. Und nach meiner Maßgabe sollen sie es auch bleiben.

...

Es gibt 450 Firmen aus Deutschland, die sich in Japan engagieren. Ich lade alle Vertreter der japanischen Unternehmen ein, sich auch in Deutschland heimisch zu fühlen. Wir sind ein offener Markt, wir brauchen Sie und wollen Sie. Und wo immer Sie gemeinschaftliche Projekte auch durch diesen Workshop entwickeln konnten, sei es sehr gewünscht."


----
Sonntagsworte?

Auf jeden Fall ist klar, dass es für Honda nicht interessant war, in ein EU-Land umzusiedeln. Auch nicht nach Deutschland, trotz der warmherzigen Einladung der Kanzlerin.

Wir werden sehen, was es noch für Verschiebungen gibt nach diesem recht leise durchgeschobenen Freihandelsabkommen.
Ein Werk der EU - die auch sonst in letzter Zeit nach meiner Ansicht mit kritisch zu betrachtenden Entscheidungswegen operiert.


 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von olga64

... und jetzt zerlegt sich Labour in GB. Mitglieder steigen aus, Parteibücher werden zurückgegeben, die Leute machen den Zickzack-Kurs des seltsamen Mr Corbyn nicht länger mit,der versuchte, mit viel Antisemitismus dem Brexit zu- oder nicht zuzustimmen. So genau wusste das bei ihm ja niemand.
Wichtig war ihm wohl,dass Neuwahlen ausgerufen werden, obwohl es immer unwahrscheinlicher wurde, ob er aus Sieger daraus hervorgehen könnte. .. Olga

ttrula
ttrula
Mitglied

RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von ttrula

Keineswegs zerlegt sich die Labourpartei, sondern es hat sich eine 7köpfige Gruppe abgespalten, was nicht ganz überraschend kam.

"Auf ihrer Website veröffentlichte Umunnas Gruppe, die sich in Sozialen Medien die Abkürzung GIMPs ("Kordeln") für ("Group of Independent Members of Parliament") eingefangen hat, eine Art Manifest, in dem es nicht nur um den Brexit, sondern auch um Fragen der Wirtschaft, der Sicherheit und der öffentlichen Dienstleistungen geht. Diesem Manifest zufolge ist keine der aktuell im britischen Unterhaus vertretenen Parteien "in der Lage, die Führung und die Richtung vorzugeben", die das Vereinigte Königreich derzeit brauche."


Parallel zur Bildung der Anti-Brexit-GIMPs hat sich die Pro-Brexit Brexit Party  aufgestellt:

"Nigel Farage, der ehemalige Vorsitzende der UKIP, begrüßte das auf Twitter unter dem Hashtag #realignment (Neuanordnung) debattierte Ereignis als "Anfang von etwas Größerem in der britischen Politik". Farages neu gegründete Brexit Party gewann innerhalb einer Woche gerade 100.00 Mitglieder. Andere Brexit-Befürworter forderten in Sozialen Medien, nach der Labour Party sollten sich nun auch die Tories in einen Pro- und eine Contra-Brexit-Partei spalten."


Ganz deutlich gibt es noch keine eindeutige Bewegung in eine der beiden Richtungen Brexit oder Remain in UK.
Vielmehr eine Aufspaltung in klarer definierte Interessensgruppen.


Quelle der beiden Zitate




 

ttrula
ttrula
Mitglied

RE: Brexit yes, no, euch wurscht?
geschrieben von ttrula

nachdem gestern Abend eine achte Labour-Abgeordnete zur "Unabhängigen Gruppe" wechselte, sind heute die ersten 3 Tories übergetreten: Heidi Allen, Sarah Wollaston und Anna Soubry.

Der gemeinsame Nenner der Unabhängigen ist das Votum für ein neues Referendum mit Option für Remain (Verbleiben in der EU).

Der Zusammenschluss einer solchen Gruppe im Unterhaus wurde schon länger angekündigt. Der Plan wäre, May in Kürze das Heft aus der Hand nehmen zu wollen.

Mich erstaunt ein bisschen, dass es so tröpfelt. Eigentlich wurde auch von Überläufern aus anderen Parteien gemunkelt. 

Es wird spannend ob die Unabhängigen tatsächlich ein neues Referendum erzwingen können. Und dann wird natürlich das Ergebnis spannend. Wie auch immer es ausfällt, hoffe ich weiter auf eine größere Mehrheit einer Seite.

Bisher war eine Abstimmung über die 2 Optionen angedacht: Brexit mit Deal (der in der bisherigen Form von sehr vielen Engländern abgelehnt wird) oder ohne Deal (gefühlt scheint mir persönlich hier die Gruppe der Befürworter im UK größer).
Wenn zwischen 3 Optionen abgestimmt würde, also Remain noch dazu käme, dann ist die Chance auf eine große Mehrheit für 1 Lösung geringer.

 


Anzeige