Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?
Erinnert ihr euch an Daniel Defoes "Robin Crusoe"? Dann erinnert ihr euch gewiss auch daran, wie er mit seinem treuen schwarzen Diener "Freitag" (der eigentlich ein Samstag hätte sein sollen; weil Robinson einen Tag im Fieber verschlafen hat) nach England zurückging. Den "Neger" steckte er daheim angekommen in eine Livrée und er musste Robinson als Diener Tag und Nacht zur Verfügung stehen.
Ein gutes Stück Daniel Defoe steckt auch heute noch in vielen Briten: sie träumen den Traum von der grossen Insel, auf der sie - ohne Anpassung und Rücksichtsnahme an die komischen Europäer und andere merkwürdige Erdenbewohner - möglichst unbekümmert leben können - aber von ebendiesen dummen Europäern profitieren könnten.
Alle sich zu Europa bekennenden Menschen sollten dem Brexit dankbar sein: es zeigt sich, wie schwierig es ist, aus der EU auszutreten und wie sehr all diejenigen lügen, die dies leichtfertig ihren Wählern versprechen, in dem sie vollmundig erklären, gute Zeiten kämen auf sie zu, wenn sie dem Korsett der EU entronnen sind.Es wird echt spannend wie dieses Drama ausgehen wird.
Olga
Liebe Olga, ich befürchte daß viele Populisten Wähler nicht verstehen um was es eigentlich geht. Heute haben viele Briten ihre Entscheidung erst richtig verstanden.
Eine grosse Schuld liegt auch bei Brüssel, 2019 sind EU Wahlen, man sieht und hört nichts, kein Werben, keine Erklärung.
Phil.
GB könnte den BREXIT noch stoppen. ZITAT WIRTSCHAFTSWOCHE
Großbritannien könnte den Brexit noch stoppen
04. Dezember 2018 , aktualisiert 04. Dezember 2018, 10:27 Uhr
Großbritannien hat im März 2017 offiziell seine Absicht zum Austritt aus der Europäischen Union bekanntgegeben. Laut eines EuGH-Gutachters könnte das Land davon zurücktreten.
Bild: APKönnte Großbritannien den Brexit-Antrag wieder zurückziehen und damit das Austrittsverfahren abbrechen? Diese Frage muss der Europäische Gerichtshof beantworten. Aus Sicht eines Gutachters ist es jedenfalls möglich.
Großbritannien könnte aus Sicht des zuständigen Gutachters am Europäischen Gerichtshof den Brexit-Antrag einseitig zurückziehen und das Austrittsverfahren damit stoppen. Dies gelte bis zum Abschluss eines Austrittsabkommens, erklärte Generalanwalt Manuel Campos Sánchez-Bordona in Luxemburg.
Voraussetzung sei unter anderem, dass die Rücknahme im Einklang mit verfassungsrechtlichen Vorschriften in Großbritannien entschieden und dem Europäischen Rat förmlich mitgeteilt werde.
Das oberste schottische Zivilgericht hatte den Europäischen Gerichtshof um eine Bewertung gebeten. Großbritannien hatte im März 2017 offiziell seine Absicht zum Austritt aus der Europäischen Union bekanntgegeben. Damit begann ein zweijähriges Verfahren nach Artikel 50 der EU-Verträge, das regulär mit dem Brexit am 29. März 2019 endet. Aus Sicht des Gutachters könnte Großbritannien dies aber noch selbstständig stoppen, also ohne Zustimmung der übrigen EU-Staaten.
stopp brexit, it is one of the greatest nonsense ever.
Phil, ich bin zu sehr überzeugte Demokratin (kannte ja nie etwas anderes) als dass ich dafür sein könnte, das Votum des Volkes nicht anzuerkennen und das ist ein Referendum nun mal, auch wenn uns das Ergebnis nicht gefällt, bzw. nach einigen Jahren die Schwierigkeit der Umsetzung vor Augen geführt wird.
Dies birgt dann nämlich die Gefahr in sich, dass so lange abgestimmt wird, bis es gefällt. Aber da es allen nie gefallen wird, ist dies aussichtslos und würde nur diejenigen, die die Demokratie zerstören wollen, wiederum bestätigen.
Egal wie das britische Parlament abstimmen wird, die Briten müssen die Suppe auslöffeln. Entweder der Brexit mit langen Übergangszeiten oder eine "Scheidung ohne Regeln" und das Chaos mit nicht kalkulierbaren Folgen insbesondere für Grossbritannien ab April 2019.
Zu verachten sind nur so verantwortungslose Politiker wie Cameron, Nigel Farage, Boris Johnson und andere dieser machtgierigen Typen, denen es nur um sich selbst geht und die ihre Lügenkonstrukte aufbauen . Aber auch davon gibt es immer mehr, wie wir um uns sehen. Olga
@heigl,
das sehe ich nicht so. Auf der Insel würden das sehr viele begrüßen.
Karl
Kann es sein, dass du Heigl falsch verstanden hast?
Er plädiert doch dafür, den Brexit zu stoppen, weil er Nonsens ist, nicht wahr, Heigl? Oder sind meine Englischkenntnisse so schlecht, dass ich ihn missverstehe?
Ja, wie kann man so eine Vereinigung verlassen, so viel Leerlauf und Kosten in den Sand setzen, wo Cameron abstimmen liess, in der Sicherheit, dass man ihn in GB mehrheitlich nicht wollte.
Etwa 50% plus minus bisschen was sind dafür/dagegen.
Richtig marina, kurze Sätze sind manchmal missverständlich. Man kann heigl auch so wie du interpretieren. Ich hatte in Gedanken um "Stop brexit" Anführungszeichen gesetzt.
Karl
P.S.: @marina, ich sehe gerade, dass ich mich witziger Weise auch so hätte herausreden können: Ich sehe das anders als heigl. Viele Briten begrüßen den Brexit
Kurze Sätze sind eben oft leicht umzuinterpretieren ;-)
Richtig aber ist: heigl und ich sehen das tatsächlich ähnlich und wir beide halten den Brexit für eine Dummheit. Du lagst also richtig mit Deiner Bemerkung an mich.
Na, dann sind wir uns ja einig. Ich hatte mir schon gedacht, dass du das zu schnell gelesen hast. Denn dein Englisch ist mit Sicherheit besser als meins.
Und natürlich ist der Brexit eine Dummheit. Ich bin aber überzeugt, dass die Briten jetzt anders entscheiden würden, wenn eine erneute Abstimmung stattfinden würde. Mittlerweile haben die meisten nämlich kapiert, was auf dem Spiel steht, denke ich. Geht aber wohl leider nicht.
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben.
Wie wir ja nun miterleben können ist der Brexit derart kompliziert, dass es für einen Durchschnittsbriten zur Zeit der Wahl kaum in aller Konsequenz gesehen werden konnte.
Deshalb wäre eine Neu-Abstimmung sehr zu empfehlen.
Luchs35