Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?
Luchs35
Ich sehe dies auch sehr skeptisch: da marschierten viele junge Menschen mit ,die damals wohl zu faul waren, um ihr Kreuzchen beim Referendum an der richtigen Stelle zu machen. DAs Referendum fand m.W. im Juni 2016 statt; es waren damals auch keine Ferien (wie hier vermutet wird), weil diese in UK meist erst vier Wochen später beginnen.Man spricht von 700 000. Die Bilder sind extrem beeindruckend.
Trotzdem bin ich Pessimist. Ich glaube nicht, dass die Briten das Ruder noch einmal herumreißen können.
Karl
Interessant ist natürlich ,dass viele alte Menschen, die damals vermutlich teilweise für einen Brexit abstimmten, mittlerweile verstorben sind und viele junge Menschen, die damals noch gar nicht abstimmen konnten, nun neu hinzukommen können.
Wie soll ein neues Referendum aussehen - auf welchen Fragen soll es basieren?
Für einen Austritt aus der EU?
Für einen Verbleib in der EU?
Für einen Austritt, aber einen Deal mit der EU?
Für einen Verbleib, aber keinen Deal mit der EU?
Immer noch ungeklärt sind dann die Situationen für Nordirland und die EU-Bürger ,die teilweise seit Jahren in UK leben.
Sollte es wirklich zu einem neuen Referendum kommen (was das britische Parlament entscheiden muss), dürften die Vorbereitungen und Durchführung Monate dauern, also länger als bis März 2019, wo der Brexit ja in Kraft treten soll.
Wie Labour sich dann entscheiden wird? Bislang wollen die ja Neuwahlen und äussern sich ansonsten sehr schwammig. Olga
Sind Sie sicher, Olga, dass mit jungen Menschen Schüler gemeint sind, die auf ihre Schulferien im Juli warten mussten? Sie dürfen , soviel ich weiß, ohnedies nicht wählen.DAs Referendum fand m.W. im Juni 2016 statt; es waren damals auch keine Ferien (wie hier vermutet wird), weil diese in UK meist erst vier Wochen später beginnen. Olga
Und da ich überwiegend meinen eigenen Urlaub meist im Juni wähle, sind mir auch die jungen Engländer oder Briten am Strand und im Hotel nicht entgangen.
Es war damals also sicher keine Falschmeldung, dass viele junge Wahlfähige während den Wahlen in den Ferien weilten, es wurde damals darüber gesprochen.
Inzwischen demonstrieren aber nun auch jene jungen Leute mit, die 2016 noch nicht wählen durften, denn inzwischen ist diesen Menschen klar geworden, dass ihre freie Reisewahl oder Berufsort mit dem Brexit anders aussehen wird.
Luchs35
In Grossbritannien dürfen die Menschen ab 18 Jahren wählen. Vor dem Referendum versuchte man, das Wahlalter auf 16 Jahre zu kürzen, was aber das Parlament nicht genehmigte.
Nur ca 36% der 18-24-jährigen beteiligten sich am Referendum, aber 83% der 65-jährigen und älteren Menschen.
Auch Briten,die im EU-Ausland seit längerem leben, durften nicht mit abstimmen (unsere Freunde ärgern sich darüber bis heute). DAs ist auch ein Grund dafür ,weshalb immer mehr Briten die deutsche Staatsbürgerschaft beantragen.
Die Sommerferien in Grossbritannien differieren etwas zwischen Schottland (die sind meist ein wenig früher dran, waren aber beim Referendum noch nicht in Ferien), aber auch in Nordirland und WAles.
Vielleicht trafen Sie ja junge Leute aus Schottland in Ihrem Urlaub.
Allerdings glaube ich mich zu erinnern, dass der Termin für das Referendum auf die Sommerferien in den einzelnen Regionen abgestimmt war.
Es sollte auch bedacht werden ,dass die Sache ja zwar mit Lug und Trug veranstaltet wurde, aber vorher bekannt war. Auch junge Leute hätten also die Chance gehabt, sich entsprechend zu informieren (und auch Lügen aufzudecken). Sie machten aber mehrheitlich nichts und nahmen auch nicht teil.
Das hatte zur Folge, dass die älteren Menschen für sie entschieden und nun diesen der Vorwurf gemacht wird, dass diese die Zukunft der Jungen verspielen. Olga
Zur Erinnerung: Theresa May war eigentlich GEGEN den Brexit. Aber als gewählte Primeministerin musste sie sich der Mehrheit fügen.
Ich habe gleich nach der Abstimmung "profezeiht", dass das letzte Wort noch nicht gesprochen sei und sehr wahrscheinlich, dass die Briten nochmals auf den Beschluss zurückkommen werden, wenn ihnen die Augen aufgehen, was ihnen alles blühen werde. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben!
Ob so oder so: In "Brüssel" müssen die Weichen anders gestellt werden. Denn aus einem einst ideellen Gedanken ist inzwischen ein bürokratisches Monster entstanden, das fortlaufend Unsinn produzieren muss. Aber dieses "Sich auf den Urgedanken zurückbesinnen" kann nur gelingen, wenn sich die Grossen Europas mal einig werden und sie sich zusammen an die Arbeit machen, dem Heiligen Bürokrazius Brüsselius die Fingernägel zu schneiden!
Ein EUROPA ohne GB mag ich mir gar nicht vorstellen.
Wenn nur noch arme Länder in der EU sind, ist die EU eh geschwächt, hat nichts mehr zu melden.
Mir erscheint es derzeit aber so, dass die EU gar nicht so schlecht verhandelt; sie bleibt hart und das sollte sie auch, um nicht Nachahmern (wie z.B. Italien) das Gefühl zu vermitteln, es sei ganz leicht, Geld von der EU abzugreifen und wenn einem dann was nicht mehr gefällt, tritt man einfach aus und die EU akzeptiert alles.
Derzeit verkompliziert sich die Causa hauptsächlich an den beiden Irlands, wo sich Mrs May beinhart zeigt. Irgendwo bewundere ich diese Frau schon, wie sie diese ganze Sache überhaupt noch in den Griff bekommen möchte, da sie eine Phalanx von seltsamen Männern im Hintergrund hat, die alle ihre eigene Suppe kochen und nie an das Land denken, sondern ausschliesslich an sich selbst.
Olga
Zur Erinnerung: Theresa May war eigentlich GEGEN den Brexit. Aber als gewählte Primeministerin musste sie sich der Mehrheit fügenEs ist auch völlig gleichgültig in Demokratien, was ein Politiker an Meinung vertritt, weil es immer die Mehrheitsmeinung ist, die entscheidet.
Der Initiator dieses Schlamassels war David Cameron, der das Referendum anberaumte und dann pfeifend in Downing Street No 10 verschwand, als es für den Brexit ausging.
Frau May erbte dann dieses Chaos und versucht nun gegen diese Horden von seltsamen Männern in UK und und Brüssel etwas Gangbares auf den Weg zu bringen und sich letztendlich ihre eigene, politische Karriere zu verbauen. Es gibt sie immer wieder auch in der Politik: die Trümmerfrauen, die das beseitigen sollen oder müssen, was Männer angerichtet haben. Olga
Man kann nun Theresa May sympathisch oder unsympathisch finden, aber zumindest meine Hochachtung hat sie dafür, was sie sich damit aufgehalst hat, dass David Cameron dieses Referendum anberaumte, um dann pfeifend in Downing Street 10 zu verschwinden, so unter dem Motto: der Lügen sind genug gesprochen, Theresa go on und regle das Chaos. Dies ist ja immer wieder zu erleben, wenn Trümmer-Männer ihren Abgang machen und dann zur Klärung Frauen benötigen.
Jetzt scheint so auszusehen, womit keiner mehr so richtig gerechnet hat - eine Lösung mit der EU zeichnet sich ab.
Im Kabinett konnte sie bereits die Minister überreden; wie zu erwarten traten am nächsten Tag natürlich wieder einige Minister aus (vermutlich unbekanntere Hinterbänkler); nun kommt das Unterhaus dran. ABer den einigermassen politisch informierten und interessierten Mitgliedern dürfte klar sein, dass dieser Kompromiss-Deal mit einer zweijährigen Übergangszeit das Beste war, was sie erreichen konnte.
Stimmen sie nicht zu, gibt es "No Deal", bzw. keinen Brexit.
Im britischen Volk scheint sich die Forderung durchzusetzen: macht einen Deal, welchen auch immer und kümmert endlich mal wieder auch um andere Bereiche der Politik, insbesondere auf dem sozialen Sektor.
Enttäuschend war in den letzten Wochen auch das Verhalten von Labour und hier insbesondere Mr Corbyn, der wohl dachte, mit "Yes"NO" hätte er den Grundstock für seine evtl. Wahl zum Premier gelegt; das scheint nach hinten loszugehen.
Wie lange Frau May nun noch die Kraft hat, hier überhaupt weiterzumachen, wird sich zeigen - wirft sie hin oder wird sie "hingeworfen", geht das Drama in die nächste Runde. DEr EU sei sehr geraten, hier weiterhin hart zu bleiben, um auch anderen "austrittsfreudigen" Staaten zu demonstrieren, dass dies nicht so leicht wird, wie sie ihren Wählern gerne versprechen. Olga