Internationale Politik Brexit yes, no, euch wurscht?
Liebe Tina, da kann ich Dir eine kurze Antwort geben, Tina: Mir fehlt es an nichts und den Menschen in meiner Umgebung ebenfalls. Natürlich gibt es auch hier ein Armutsgefälle, in größeren Städten auch Tafeln, aber die Fürsorge für in Not geratene Menschen ist gut vernetzt und ausgebaut.
Aber die Schweiz ist auch nicht mit Deutschland oder anderen EU-Ländern vergleichbar, es ist ein anderes Staatsgefüge, das sich nicht EU-mäßig anpassen könnte ohne sehr viel zu verlieren. Hier ist es das Volk selbst, das mit jeweiligen Wahlen die Richtung bestimmt, und wie ich es erlebe, bekommen immer diejenigen Parteien die Stärkung, die es jeweils gerade braucht, um das Gleichgewicht zu behalten.
Das mag nach außen nationalistisch wirken, ist es aber nicht, es ist eine nationale Verteidigung von sehr alten Werten dieser Gesellschaft, die es seit seit dem letzten Krieg auf Schweizer Boden führte - vor rund 170 Jahren.
Die Schweiz ist zwar bis an die Zähne modern bewaffnet, aber es dient der Abschreckung/Verteidigung nicht der "Lust auf Krieg". "Anbändeln" würde ich jedoch nicht empfehlen, die Schweizer würden ihr Land bis zum letzten Atemzug verteidigen.
Rigoros wird auch die Eingliederung von Flüchtlingen vorangetrieben, was auch gut gelingt, denn die Überprüfungen gehen sehr schnell - wie auch die Abschiebungen von jenen, die keinen Schutz benötigen, sondern aus irgendwelchen sonstigen Gründen Aufnahme wünschen.
Auch ohne der EU anzugehören, leistet die Schweiz sehr hohe Beiträge, die auch den gegenseitigen Handel festigen. Da ist buchstäblich auch manche Erpressung seitens der EU dabei, was dann wiederum einige Parteien zu Anlass nehmen, doch mit einem EU-Beitritt zu liebäugeln. Das sehe ich aber immer weniger.
Wenn ich das nun mit England und dem Brexit vergleiche, muss ich sagen, dass sich die Briten damit keinen Gefallen tun. Denn ich sehe da überhaupt keinen Vorteil- eher das Gegenteil, denn die EU macht das meiste absolut richtig. Es sind vor allem die Rechtspopulisten, die den Zerfall der EU sehnlichst herbeiwünschen und dabei nach ihren Vorbildern in Moskau, Ankara und leider auch der Trump-Regierung huldigen.
Luchs35
Das wird echt spannend, die Vernunft "scheint" so langsam einzuziehen.
Stimmung in Großbritannien kippt 112 Brexit-Wahlkreise wollen jetzt doch lieber in der EU bleiben
Brexit - nein, danke: Immer mehr Wahlkreise wünschen sich einer neuen Analyse zufolge einen Verbleib in der Europäischen Union. Darunter sogar der von Ex-Außenminister Boris Johnson.
So langsam könnten einige verstehen was passiert, was der Nationalismus (Abschottung) für Konsequenzen mit sich bringt. Man kann wirklich gespannt sein wie das ausgeht.
Phil.
Brexit Stimmung kippt in mehr als 112 Wahlkreisen.
Wahlkreis von Johnson nun gegen Brexit
In Schottland haben demnach die Wähler in einem Wahlkreis ihre Meinung geändert, in England 97 und in Wales 14. Vor diesem Hintergrund kommen die Analysten zu dem Schluss, dass nun 53 Prozent aller stimmberechtigen Wähler gegen einen Brexit seien. Deutlich werde auch, dass junge Wähler und solche mit Migrationshintergrund für einen Verbleib in der EU seien.
Unter den Wahlkreisen, die sich umentschieden haben, ist auch der Boris Johnson, Ex-Außenminister und umstrittener Brexit-Befürworter. In Uxbridge und South Ruislip sind nun 51,4 Prozent der Wähler für einen Verbleib in der EU, zum Abstimmungszeitpunkt waren es nur 43,6 Prozent gewesen.
Also doch EXIT vom BREXIT möglich.
Das wäre ein Rückschlag für die überzeugten Populisten - Nationalisten EU weit
Persönlich konnte ich mir es von Anfang an nie vorstellen daß eine britische Regierung so naiv sein kann, sich selbst in das Chaos zu stürzen.
Sollte es zu einem zweiten Referendum kommen und die Mehrheit der Briten wieder wieder Leave Abstimmen, dann hat das britische Schicksal es so gewollt.
Dann wäre Einstein´s Zitat wirklich angebracht.
„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
Albert Einstein
Phil.
Zweites Referendum, bereitet Labour den EXIT vom BREXIT vor ? Bild Slogan "Du kannst ihr nicht Trauen"
Das Wichtigste in Kürze
- Ein zweites Brexit-Referendum könnte möglich sein und den Brexit rückgängig machen.
- Einer Umfrage nach wünschen sich 86 Prozent der Labourmitglieder ein zweites Referendum.
Für ein zweites Brexit-Referendum zu werben, müsse eine Option bleiben, ruft der Brexit-Experte der Arbeiterpartei, Keir Starmer, am Dienstag in den Saal in Liverpool. «Niemand schliesst den Verbleib (in der EU) als Wahlmöglichkeit aus» – er erntet frenetischen Beifall, viele Zuhörer stehen auf. In diesem Moment scheint alles möglich.
Starmer fordert zwar nicht ausdrücklich eine Abkehr vom Brexit, doch er könnte kaum deutlicher machen, dass es ihm genau darum geht. Dass er damit den Nerv vieler Labour-Mitglieder trifft, ist auch vor dem Tagungszentrum im Hafen von Liverpool zu sehen: Dutzende in blau gekleidete Menschen schwenken EU-Fahnen und halten Plakate mit der Forderung nach einem zweiten Referendum in die Höhe.
Doch es gibt während Starmers Rede auch ratlose Gesichter in der Menge. Labour ist tief gespalten in der Frage nach dem Brexit. Noch am Tag zuvor hatte Schattenkanzler John McDonnell in einem Radio-Interview ausgeschlossen, dass der Verbleib in der EU bei einem zweiten Brexit-Referendum zur Wahl stehen könnte. McDonnell gehört wie Labour-Chef Jeremy Corbyn zum extrem linken, EU-skeptischen Teil der Partei. Doch für den Moment scheinen sich die Europa-Freunde um Starmer durchgesetzt zu haben.
Ein Parteitagsbeschluss, den die Delegierten später verabschieden sollen, deutet nur sehr vage an, dass sich Labour für ein zweites Referendum um den Brexit stark machen könnte und nur als letzte Option. Ganz oben auf der Wunschliste steht eine Neuwahl. Doch hört man Starmer, klingt ein zweites Referendum eher nach Plan A als nach Plan B.
Scheitert Brexit-Deal im Parlament?
Realität werden könnte das, wenn Premierministerin Theresa May mit einem Brexit-Deal im Parlament in Westminster scheitert. Auch das ist inzwischen wahrscheinlicher geworden. Labour, das macht Starmer deutlich, werde Theresa May nicht als Mehrheitsbeschaffer für ein Brexit-Abkommen auf Grundlage ihres Chequers-Deals zur Verfügung stehen. May kann bislang aus eigener Kraft dafür nicht auf eine Mehrheit hoffen. Die Pläne sind bei ihren Konservativen heftig umstritten. Auch die EU lehnt die Vorschläge ab.
Sollte der Regierung noch rechtzeitig ein Abkommen mit Brüssel gelingen, muss sie es vor dem EU-Austritt am 29. März 2019 dem Parlament in Westminster vorlegen. Premierministerin Theresa May hat eine Alles-oder-nichts-Abstimmung angekündigt. Entweder die Parlamentarier unterstützen ihren Deal oder es gibt einen Brexit ohne Abkommen – mit möglicherweise katastrophalen Folgen für viele Lebensbereiche. Für Starmer ist das keine sinnvolle Abstimmung. «Es geht darum, einen zerstörerischen Tory-Brexit zu verhindern», sagt er.
Einer Umfrage zufolge wünschen sich 86 Prozent der Labourmitglieder ein zweites Referendum zum endgültigen Brexit-Abkommen. 90 Prozent würden heute für einen Verbleib Grossbritanniens in der EU stimmen, ergab die YouGov-Befragung von 1000 Labour-Mitgliedern im Auftrag der Zeitung «The Observer». In der Gesamtbevölkerung dagegen scheint es Umfrage zufolge nach wie vor keine klare Mehrheit für einen Exit vom Brexit zu geben.
Ich glaube eher, das würde Europa nur noch mehr infrage stellen. Wer wagt es als nächster? Das wäre in der Tat der Anfang der Rosinenpickerei.
Bruny
Wurscht?
Ich habe schon, als die Abstimmung der Britten hauchdünn für einen Brexit lautete, geschrieben, dass die Vernünftigen doch noch siegen werden.
Und meine Meinung ist heute noch: Wenn diese Vernünftigen endlich ihre echt britische Zurückhaltung aufgeben, dann wird es eine neue Abstimmung geben. Und dann werden sie - weil inzwischen den meisten Briten die Augen aufgingen - den Entscheid rückgängig machen.
Nigel Farage (früher UKIP), einer der Initiatoren des durch Lügen herbeigeführten Brexit taucht wieder auf. Er ist im EU-Parlament, erhält hohe Bezüge und Aufwandsentschädigungen und machte sich lange Zeit rar.
Nun möchte er am Sturz von Theresa May mitarbeiten, wahrscheinlich zusammen mit dem blonden Boris Johnson. Ist schon immer erstaunlich ,wenn Männer als Daseinsberechtigung den Sturz vornehmlich weiblicher PolitikerInnen in den Focus nehmen, obwohl sie bei einigermassen nüchterner Betrachtung erkennen müssen, dass sie selbst - trotz ihrer "Männlichkeit" - keinerlei Alternative für einen ERsatz als Politiker in führenden Positionen bieten können.
Ist aber nicht nur ein Phänomen in Grossbritannien - findet man überall. Olga
Liebe Olga.
Ich bin manchmal sprachlos wie weit die Briten politisch degradiert sind.
Das könnte noch ein Finanzbeben werden wenn der BREXIT in Kraft treten wird.
Ich hoffe wirklich daß DE nicht noch in den nächsten Monaten politisch auf dem Rücken liegt sonst wird es noch für uns alle in der EU mit den Krisen echt heikel.
Phil.
Lieber Phil,
mich erschüttert auch beim Brexit schon lange, wie uninformiert Bürger eines Landes sind und wie leicht sie sich belügen lassen und dann abstimmen,weil sie es denen da oben mal so richtig zeigen wollen. Damit bringen sie dann mit solchen Politikern ein ganzes Land und auch einen Völkerverbund wie die EU an den Rand des Abgrunds.
Und gerade mit den schlichten Bürgern, die es denen da oben zeigen wollen (bzw. die immer erklären, "die da oben machen sowieso was sie wollen") machen solche gewissenlose Politiker ihr Geschäft.
Vor den Wahlen in Bayern befragte der Bayerische Rundfunk junge Menschen auf der Strasse, ob sie wählen gehen würden. Eine junge Frau werde ich nie vergessen: sie war ca 18 Jahre alt und fragte, um welche Wahlen es sich handeln würde? Die hatte nichts mitbekommen und vermutlich im eigenen Elternhaus auch niemand. Man muss sich bei solchen Leuten, die sicher keine Einzelerscheinungen sind, über nichts mehr wundern.
Deshalb denke ich auch, ein nächstes Referendum würde nicht anders aussehen, weil wieder gewissenlose Politiker das Volk belügen und betrügen würden, um ein Ergebnis zu ihren Gunsten zu erhalten. Olga
Macht man sich mal ein wenig die Mühe und versucht zu ergründen, weshalb es vermutlich nur zu einem sehr chaotischen Übergang zum Brexit kommen wird (mit unabsehbaren Folgen für alle Beteiligten), erkennt man leicht, dass hier, wie üblich, jeder sein Süppchen kochen möchte:
Die Schotten wollen weiterhin ihre Unabhängigkeit erreichen.
Die Nationalisten in Nordirland wollen die Vereinigung mit der Republic of Ireland.
Die besonders Hartleibigen der Tories wollen wieder ein weltumspannendes Imperium für Grossbritannien als solches.
Labour möchte endlich in die Regierung, obwohl Mr Corbyn sich schon immer sehr wankelmütig zum Brexit oder Nicht-Brexit äussert (da ist er mit seinen antisemitistischen Aussagen schon viel konkreter gewesen).
Und Boris Johnson möchte endlich Premier werden.
Um das Land und die Menschen geht es niemand anscheinend und Mrs May darf vermutlich noch solange ihre glücklosen Versuche zur Einigung mit der EU machen, bis sich endlich ein mutiger Mensch findet ,der dies auf seine Kappe nimmt (was aber sehr unwahrscheinlich sein dürfte). Olga
Der Brexit ist noch lange nicht ausgestanden, und der Stuhl von Theresa May wackelt immer mehr, denn jetzt wird auch noch stark gegen den Brexit protestiert, vor allem von jungen Menschen, die ihre Zukunft bedroht sehen. Und auch im britischen Parlament weht May ziemlich scharfer Wind entgegen.
Die Nord-Irland-Frage blockiert zudem die Verhandlungen , da musste May bereits zurückkrebsen, nachdem sie glaubte, eine lockere Lösung anbieten zu können. Eine Einigung mit der EU scheint eher in die Ferne zu rücken, obwohl die EU eine längere Frist angeboten hat.
Die Meinung, GB könne es machen wie die Schweiz ist ebenfalls ein Irrtum, denn im Gegensatz zu GB hat hat die Schweiz ihre Abkommen mit der EU nach langer und guter politischer Vorbereitung und allen möglichen Absicherungen abgeschlossen und nicht nach dem Hauruckverfahren a la May.
Ein Austritt Großbritanniens brächte dem Land größte wirtschaftliche Unsicherheit, denn die britischen Unternehmen würden von einem Tag zum anderen den gegenseitigen Marktzugang verlieren. Aber auch Eurotunnel, Fährhafen, Flugverbindungen etc. könnten für kurze Zeit zum Erliegen kommen. Um wenigsten das zu verhindern wurden bereits Notfallplanungen aufgestellt.
Luchs35