Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Bomben auf Gaza sind keine Lösung

Internationale Politik Bomben auf Gaza sind keine Lösung

Medea
Medea
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Re: Bomben auf Gaza sind keine Lösung - Raketen auf Jerusalem auch nicht .....
geschrieben von Medea
Nur der guten Ordnung halber möchte ich nun doch
darauf hinweisen, daß ich in meinem Beitrag vom 17.11.2012, 7.34 Uhr,
bereits die Überschrift dieses threads erweitert hatte auf:

"Raketen auf Jerusalem auch nicht"
-

später verschwand dieser Zusatz wieder.

Hafel und Hockey hatten im folgenden einen ähnlichen Gedanken -

M.

Frage an Karl:
Kennst Du Herrn Dr Abed Schokry aus Gaza-Stadt?

M.
bongoline
bongoline
Mitglied

Re: off-topic
geschrieben von bongoline
als Antwort auf hugo vom 18.11.2012, 08:33:27
Danke Hugo

bongoline
Marija
Marija
Mitglied

Re: off-topic
geschrieben von Marija
als Antwort auf hugo vom 18.11.2012, 08:33:27
Hugo,

Daumen hoch !

Marija

Ja, wie gelangen die Waffen.............
Hab mal einen Fernsehbericht gesehen, da haben einzelne Israelis Waffen an Palästinenser verkauft.

Ich wiederhole mich, siehe meinen Beitrag oben :
Faktenschaffung zur Legitimation eines Angriffs..

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Mitglied_bed8151
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Re: Bomben und Raketen sind keine Lösung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 18.11.2012, 09:01:00
"Es gibt viele Tote und Verletzte auf beiden Seiten (mehrheitlich Zivilisten)." (aus dem Brief von Dr. Abed Schokry aus Gaza-Stadt).
Stimmt das denn? - Meines Wissens nach gibt es auf israelischer Seite weder Tote noch Verletzte. Alle diesbezüglichen Pressemeldungen stammen vom israelischen Militär. Ich gehe davon aus, dass sie Fakes sind. Nur auf palästinensischer Seite werden "viele Tote und Verletzte" nicht nur gemeldet, die Einschläge israelischer Bomben und Raketen und deren Folgen sind zu sehen.
---
w.
Karl
Karl
Administrator

Re: Bomben auf Gaza sind keine Lösung - Raketen auf Jerusalem auch nicht .....
geschrieben von Karl
als Antwort auf Medea vom 18.11.2012, 11:31:41
Kennst Du Herrn Dr Abed Schokry aus Gaza-Stadt?
Ich habe Kontakt zur Übersetzerin und zu Amnesty International und erhalte deshalb seit Jahren Informationen aus Israel wie aus den besetzen Gebieten. Ich stelle nur einen Bruchteil der Informationen hier ein, aber die meisten Israelbereisten haben deshalb weniger Kenntnisse über die besetzen Gebiete als ich. Die Authenzität des Berichts von Dr. Abed halte ich für höher als Vieles, was Du in der offiziellen Presse lesen kannst.

Es ist aber natürlich möglich, sich wie die sprichwörtlich bekannten drei Affen zu verhalten: „Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen“. Ich möchte nicht zu dieser Fraktion gehören.

Medea, wenn Du Dir die Bilder der Explosionen über Gaza anschaust, hast Du dann Grund an dem Bericht von Dr. Abed und daran, dass seine Kinder in der Nacht weinen, zu zweifeln?

Karl

P.S.: Zur Beitragsüberschrift. Es haben scheinbar noch nicht alle bemerkt, dass sie beim Schreiben ihren Titel selber ändern können.
Medea
Medea
Mitglied

Re: Bomben auf Gaza sind keine Lösung - Raketen auf Jerusalem auch nicht .....
geschrieben von Medea
als Antwort auf Karl vom 18.11.2012, 12:13:45
Nein Karl, ich zweifle nicht daran -
Bombennächte habe ich zwar als kleines Mädchen
nicht erlebt, aber ich weiß aus Erzählungen von
Betroffenen, daß diese Erlebnisse sie zum Teil
traumatisiert haben. Ich verabscheue die Bomben wie
die Raketen gleichermaßen, überhaupt jegliche Opfer
und Zerstörungen auf beiden Seiten. Meine Cousine ist
mit einem Israeli verheiratet, lebt mit ihrem Mann in
Haifa - ich wollte nicht tauschen.

Gruß M.

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hafel
hafel
Mitglied

Re: Bomben und Raketen sind keine Lösung
geschrieben von hafel
als Antwort auf Karl vom 18.11.2012, 09:01:00
@ Karl:

Ich habe den Beitrag von Dr. Abed gelesen …… auch den Link: ........keine Gedanken für die Kinder des Feindes.

Um nicht missverstanden zu werden, vorab: sind die Kinder Immer die Verlierer einer kriegerischen Auseinandersetzung.

Und sie (die Kinder) werden auch von allen möglichen politischen Instanzen schamlos benutzt. Da nehmen brutale Diktatoren Kinder auf den Arm um zu punkten und …. um das Elend vollends zu machen, werden von den Medien gerne Kinder im Kriegsgewirr gezeigt.
Das kurbelt die Gefühle an.

Ich war – als Jahrgang 1938 – auch ein Kriegskind und musste in einer mitteldeutschen Großstadt das letzte Kriegsjahr fast jede Nacht in den „schützenden Keller“. Ich habe als Kind die damaligen Feinde gehasst, die mich nie eine Nacht durchschlafen ließen. Ich habe viel geweint und schreckliche Angst gehabt. Heute bin ich den Peinigern meiner Kindheit dankbar, denn sie haben mich von der schrecklichsten Nazidiktatur befreit und demokratische Strukturen gebracht.

Andere Zeiten, anderes Denken

Hafel
Mitglied_bed8151
Mitglied_bed8151
Mitglied

Re: Bomben und Raketen sind keine Lösung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Karl vom 18.11.2012, 12:13:45
"Es gibt viele Tote und Verletzte auf beiden Seiten (mehrheitlich Zivilisten)." (aus dem Brief von Dr. Abed Schokry aus Gaza-Stadt).
Noch einmal meine Frage: Stimmt das denn? - Ich habe noch keine Toten und Verletzte auf israelischer Seite gesehen. Nur Behauptungen habe ich gelesen, dass es solche geben soll.
---
w.
hafel
hafel
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Re: Bomben und Raketen sind keine Lösung
geschrieben von hafel
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 18.11.2012, 12:52:18
Was soll das Wolfgang?

Möchtest Du den Toten ins Antlitz schauen? Alle (auch internationale) Nachrichten haben von drei Toten nach dem Pal. Raketenangriff berichtet.
Richtig, auf der Gegenseite war es ein Vielfaches von Toten. Aber ich denke, JEDER einzelne Tote durch so einen sinnlosen Krieg ist einer zuviel.

Deine Aufrechnung irretiert mich ein wenig.

Tote im Nahostkrieg

Hafel
luchs35
luchs35
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Und die Rolle Ägyptens in diesem Konflikt?
geschrieben von luchs35
Mich wundert etwas, dass in diesem neuen, brandgefährlichen Konflik um den Gaza niemand die Rolle des ägyptischen Präsidenten Mohammed Mursi beachtet.

Meiner Meinung nach hat er sich bislang als kluger Taktiker erwiesen, denn nichts kann ihm ungelegener kommen, als eine Ausweitung des Gaza-Konflikts. Er hat sich einerseits mit der Muslimbruderschaft hinter die islamistischen "Brüder" der Hamas gestellt und auch den ägyptischen Botschafter in Israel zurückbeordert , öffnete gleichzeitig die Grenze nach Gaza und schickte seinen Premier Kandil nach Gaza. Er trommelte die Arabische Liga zu einem Sondertreffen zusammen sowie den UNO-Sicherheitsrat zu einer Dringlicheitssitzung und forderte die USA auf, nun ihrerseits Druck auf Jerusalem zu machen, um an einen Verhandlungstisch zu kommen.
Es ist doch offensichtlich, dass der Zeitpunkt dieser eskalierenden Auseinandersetzung im Gaza von beiden Seiten den israelischen Parlamentswahlen im Januar geschuldet ist.
Israels Recht auf Selbstverteidigung ist unbestritten, aber auch die Verhältnismässigkeit sollte gewahrt bleiben.
Die beste Selbstverteidigung Israels wäre allerdings, den Friedensprozess mit den Palästinensern im Westjordanand voranzutreiben. Das würde alle Extremisten in eine politische Bedrängnis bringen.

Allgemein wird Mursi als besonnen, umsichtig und professionell in seinem Vorgehen beurteilt - als ein Mann, der nicht schweigt, aber entgegen den lauten Forderungen der Strasse an dem seit 30 Jahren bestehenden Friedensvertrag mit Israel festhalten will. Diplomatische Schritte bleiben ihm in dieser Situation wenige, denn er muss sich gegen eine harte Opposition in seinem Land stellen.

Aber Mursi wird wohl alles daran setzen, nicht tatenlos einer blutigen Bodenoffensive im Gaza zusehen zu müssen , wobei dann auch ein Übergreifen auf den Sinai wahrscheinlich würde. Dies wäre dann wohl auch das Ende der Aera Mursi, zumindest seiner Glaubwürdigkeit.

Zudem kann Mursi nicht riskieren , die noch immer intakten Beziehungen zu den USA aufs Spiel zu setzen, denn das kann sich das hochverschuldete Ägypten wirtschaftlich ebenso wenig leisten , wie Ausgaben durch eine militärische Eskalation.

Er muss also allen Einfluss geltend machen, mit diplomatischem Geschick versuchen, diesen "gordischen Knoten" zu lösen , denn zuviel steht auch für ihn auf dem Spiel. Er weiß, dass es fünf vor zwölf ist, um einen ungeheuren Flächenbrand im arabischen Raum zu verhindern, der auch den Westen in den Sog ziehen könnte.
Noch hat Ägypten im arabischen Raum den größten Einfluss und es wird alles tun, um nicht noch Öl ins Feuer zu gießen.

Luchs

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