Internationale Politik ausländerfeindlichkeit ?
Ich versuche, so gut ich kann, diskriminierende Worte zu vermeiden.
Aber bei "Invalide" sehe ich nichts abwertendes.
Auch glaube ich nicht daß der Invalidendom in Paris umbenannt wird
--
tessy
--Hallo, Karl, folgendes hat mir mein Mann zum Begriff
Invalide geschrieben:
Invalide
invalidus, lt.: kraftlos, schwach, krank
Der Begriff invalide (auch: nichts wert) bezog
sich ursprünglich auf die Nichtverwendundsfähigkeit
eines Soldaten aufgrund einer Kriegsverletzung. Invaliden
genossen moralische Wertschätzung. Das war spychologisch
wichtig, denn jeder wusste, invalide zu werden, kann jeden treffen und hatte und hat nie etwas mit moralischer
Geringschätzung des Invaliden zu tun.
Eine einfache Übersetzung aus dem Lateinischen oder einer
anderen Fremdsprache erklärt noch lange nicht die Bedeutung und ersetzt nicht das entsprechende historische
Hingergrundwissen.
pucki
Invalide geschrieben:
Invalide
invalidus, lt.: kraftlos, schwach, krank
Der Begriff invalide (auch: nichts wert) bezog
sich ursprünglich auf die Nichtverwendundsfähigkeit
eines Soldaten aufgrund einer Kriegsverletzung. Invaliden
genossen moralische Wertschätzung. Das war spychologisch
wichtig, denn jeder wusste, invalide zu werden, kann jeden treffen und hatte und hat nie etwas mit moralischer
Geringschätzung des Invaliden zu tun.
Eine einfache Übersetzung aus dem Lateinischen oder einer
anderen Fremdsprache erklärt noch lange nicht die Bedeutung und ersetzt nicht das entsprechende historische
Hingergrundwissen.
pucki
Re: Sensibilität ist kein Eiertanz, sondern Ausdruck von Reflexion
Gott sei dank Pucki,
hast mich gerade aus einem Schockzustand geholt, denn hier in der humanen Schweiz gibt es Invalidenparkplätze, Invalidenrente, invalidengerechte Einrichtungen (Wohnungen, Duschkabinen, Badewannen etc).... Und Ivalide werden auf Ämtern meist bevorzugt behandelt.
Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung! Hier sind Ivalide doch noch "was wert".
Trotzdem lege ich Wert auf Sensibilität im Sprachgebrauch, noch mehr aber im Umgang mit Menschen.
luchsi35
hast mich gerade aus einem Schockzustand geholt, denn hier in der humanen Schweiz gibt es Invalidenparkplätze, Invalidenrente, invalidengerechte Einrichtungen (Wohnungen, Duschkabinen, Badewannen etc).... Und Ivalide werden auf Ämtern meist bevorzugt behandelt.
Jetzt ist die Welt wieder in Ordnung! Hier sind Ivalide doch noch "was wert".
Trotzdem lege ich Wert auf Sensibilität im Sprachgebrauch, noch mehr aber im Umgang mit Menschen.
luchsi35
Danke für deinen Beitrag. Ich lerne gern dazu und werde noch meine Frau als praktizierende Lateinlehrerin fragen. Es wäre allerdings schade, falls ich hier vorschnell Angelottchen zugestimmt haben sollte, wenn deshalb meine Hauptaussage "Sensibilität ist kein Eiertanz, sondern Ausdruck von Reflexion" als "unwert" (invalide) angesehen würde.
--
karl
--
karl
"behindert" ist auch nicht gerade ein schönes Wort und trotzdem ist es offizieller Sprachgebrauch.
Invalide oder behindert sein, bedeutet doch eindeutig einen Wertverlust. Man muss dass nur im richtigen Kontext sehen. Den Wertverlust (an Lebensqualität) hat nämlich der Invalide/Behinderte!
Wird allerdings dieser Kontext umgewandelt indem man den Sprachgebrauch umdreht und sagt, "der ist (für mich) wertlos" dann ist Protest gerechtfertigt.
Ich denke, es kommt immer auf den Kontext an, im Sprachgebrauch.
Und wenn ich jetzt zum Abendbrot ein Zigeunerschnitzel esse und zum Nachtisch einen Mohrenkopf, braucht sich niemand diskriminiert fühlen!
--
hl
Invalide oder behindert sein, bedeutet doch eindeutig einen Wertverlust. Man muss dass nur im richtigen Kontext sehen. Den Wertverlust (an Lebensqualität) hat nämlich der Invalide/Behinderte!
Wird allerdings dieser Kontext umgewandelt indem man den Sprachgebrauch umdreht und sagt, "der ist (für mich) wertlos" dann ist Protest gerechtfertigt.
Ich denke, es kommt immer auf den Kontext an, im Sprachgebrauch.
Und wenn ich jetzt zum Abendbrot ein Zigeunerschnitzel esse und zum Nachtisch einen Mohrenkopf, braucht sich niemand diskriminiert fühlen!
--
hl
Und wenn ich jetzt zum Abendbrot ein Zigeunerschnitzel esse und zum Nachtisch einen Mohrenkopf, braucht sich niemand diskriminiert fühlen!
Man stelle sich vor, es hiesse "Sinti&Roma-Schnitzel" ...
@gutgelaunt + susannchen: na immerhin seid ihr dahintergekommen, dass es viel Haarspalterei gibt - drum ist die Eiertasnzerei um den begriff "Zigeuner" auch so überflüssig ..
@pucki: ganz korrekt ist es nicht - denn ursprünglich kommt das Wort "Invalide" aus der Militärsprache und beschreibt einen Soldaten, der für die Schlacht nicht mehr brauchbar - ergo INVALID ist ..
Jedes Wort hat seine Geschichte, seine Biographie,die beim Wort invalid bis zum Latein zurückreicht.
Die Etymologie, die Herkunft, verweist auf lateinisch «invalidus», was etwa
mit kraftlos, schwach, kränklich übersetzt werden kann. Dahinter stecken die Begriffe in- (nicht-) und validus (stark, gesund sein).
Im Deutschen taucht das Wort seit 1722 als der Invalide auf. Im «Grammatisch-kritischen Wörterbuch» von Johann Christoph Adelung, dem wissenschaftlich-modernen Wörterbuch der Goethe-Zeit, steht unter dem Stichwort Invalide:
«ein im Kriege gelähmter Soldat, welcher zu fernern Kriegsdiensten
untüchtig ist.»
Übernommen aus dem Französischen bezeichnete Invalide zunächst ausschliesslich dienstunfähige, verwundete oder verstümmelte Soldaten. Der Invaliden-Dom in Paris, wo Napoleon Bonaparte seine letzte Ruhestätte fand, drückt respektvoll die Wertschätzung aus, welche die Grande Nation ihren Soldaten zollt, die mit Leib und Leben für Frankreich eingestanden sind.
In Italien findet man noch heute in
öffentlichen Verkehrsmitteln Sitzplätze, die für Kriegsinvalide, mutilati di guerra, reserviert
sind.
Erst allmählich bildete sich die moderne Bedeutung heraus: durch Krankheit, Unfall im Beruf oder Verwundung im Krieg arbeitsunfähig
oder -beeinträchtigt gewordener
Mensch. Diese Bedeutungserweiterung fand
schrittweise statt, gleichzeitig begannen sich die Grenzen zu ähnlichen Wörtern aufzulösen.
Fakt bleibt aber, dass das Wort einen bitteren Beigeschmack hat - vielleicht liegts bei mir daran, dass meine Gefühls- und Bauchsprache eine andere ist als die deutsche ...
--
angelottchen
Hi Angelottchen,
die Slowake nennen deutsche ---Nemec, Deutschland Nemecko, das Buchstaben c sollte man als z lesen.
Es ist keine Beleidigung, es ist die normale Büro Sprache.
Was ich komisch finde. Fast in alle Ostblock Ländern sind die geizige Menschen---schmutzig --- genannt, obwohl die meiste Menschen die echte Beduetung dieses Wortes nicht wissen.
Na und unsere Hunde in Slowakei stolzieren mit diesen Namen: Harry, Klaus, Volker, Henry, Hugo :O)))))/ warum, deshalb, weiß der Kuckuck.
Meine Oma war auch eine deutsche, und auch schmutzig genannt wegen Ihre krankhafte Sparsamkeit, was dieser Volk wo ich geboren bin--/-Paloc-/-gemischte Slowake mit Ungare haben das sehr übel genommen. Ich auch. Nur hier in Deutschland lebend habe ich das über meine Oma korrigieren müssen, Sie war nur anders wie diese leichtsinniges und verschwenderisches Volk. :O)))) bei uns, wo das Geld gilt für das Vergnügen.
@karl
ich sehe das ein wenig anders als du. ich möchte nicht in jedem fall den wortsinn eines wortes ergründen müssen, bevor ich es gebrauche. ich bin kein linguist, sondern bürger.
ich gebrauche worte "nach geschmack". zum beispiel hat das wort "INVALIDE" etwas ehrwürdiges - achtung gebietendes. ich hinterfrage nicht, was das übersetzt heisst, sondern, wie ich das wort fühle.
wenn sich im ausland zwei deutsche nach monaten unter fremden treffen, sagt man auch ganz ungezwungen "volksgenosse", obwohl das wort durch die nazis negativ besetzt wurde.
ich habe noch keinen sinti/roma oder farbigen getroffen, der sich von einem "negerkuss", oder "zigeunerschnitzel" diskriminiert fühlte. lieber sag ich zu einem ROMA "zigeuner", als SINTI - wenn ihr versteht, was ich meine.
ich sehe das ein wenig anders als du. ich möchte nicht in jedem fall den wortsinn eines wortes ergründen müssen, bevor ich es gebrauche. ich bin kein linguist, sondern bürger.
ich gebrauche worte "nach geschmack". zum beispiel hat das wort "INVALIDE" etwas ehrwürdiges - achtung gebietendes. ich hinterfrage nicht, was das übersetzt heisst, sondern, wie ich das wort fühle.
wenn sich im ausland zwei deutsche nach monaten unter fremden treffen, sagt man auch ganz ungezwungen "volksgenosse", obwohl das wort durch die nazis negativ besetzt wurde.
ich habe noch keinen sinti/roma oder farbigen getroffen, der sich von einem "negerkuss", oder "zigeunerschnitzel" diskriminiert fühlte. lieber sag ich zu einem ROMA "zigeuner", als SINTI - wenn ihr versteht, was ich meine.
*political correctness* ist absolut *in*.
wenn man wörter wie *invalide* seziert, bekommt man ein ganz anderen verhältnis dazu.
es gibt aber auch seltsame blüten, siehe link :o)
--
eleonore
wenn man wörter wie *invalide* seziert, bekommt man ein ganz anderen verhältnis dazu.
es gibt aber auch seltsame blüten, siehe link :o)
--
eleonore
ich bin auch der Meinung das wir vielmehr Schaden anrichten als zur Verständigung beitragen, wenn,,,
Wenn wir nun anfangen unsere liebgewordene und übliche Umgangssprache auf eventuell in den Ohren eines Ausländers etwas "bizarr" klingende Wörter, Bemerkungen, Sprüche abzuklopfen und all diese Ändern würden -vielleicht sogar in Bemerkungen Sprüche Wörter, die uns Deutschen nun "bizarr" in den Ohren klingen oder auf den Geist gehen, dann ist der nächste Ärger vorbereitet.
,,und auf wen lädt sich dieser Ärger (und vermutlich auch die künstlich erzeugte Aufregung) dann ab ? natürlich wieder auf die Ausländer, dien nun aber wirklich nichts dafür können und in solchen Fällen mal wieder unschuldig sind.
Man kann es eben auch übertreiben und übertriebene Aufmerksamkeit kann sehr gefährlich und schädlich sein.
Also nichts überhasten, nicht handeln bevor man nachgedacht hat. Es mag sehr vereinzelt mal missverständliche und zu Ärger in bestimmten Situationen Anlass gebende Bemerkungen geben, die man sich dann eben "verkneifen" sollte,,, ich denke das sollte reichen.
Außerdem gibt es in der BRD aus meiner Sicht sowieso viel zu viele selbsternannte Sittenwächter, wenn ich nur mal an die Masse an Autoren denke die sich mit Schulbüchern Geschichtsunterricht befassen,,, wer liest denn das alles und wer macht sich die Mühe aus all diesen "Werken" für sich die ihm gerade mal passende Sicht herauszufinden ?
-
hugo
Wenn wir nun anfangen unsere liebgewordene und übliche Umgangssprache auf eventuell in den Ohren eines Ausländers etwas "bizarr" klingende Wörter, Bemerkungen, Sprüche abzuklopfen und all diese Ändern würden -vielleicht sogar in Bemerkungen Sprüche Wörter, die uns Deutschen nun "bizarr" in den Ohren klingen oder auf den Geist gehen, dann ist der nächste Ärger vorbereitet.
,,und auf wen lädt sich dieser Ärger (und vermutlich auch die künstlich erzeugte Aufregung) dann ab ? natürlich wieder auf die Ausländer, dien nun aber wirklich nichts dafür können und in solchen Fällen mal wieder unschuldig sind.
Man kann es eben auch übertreiben und übertriebene Aufmerksamkeit kann sehr gefährlich und schädlich sein.
Also nichts überhasten, nicht handeln bevor man nachgedacht hat. Es mag sehr vereinzelt mal missverständliche und zu Ärger in bestimmten Situationen Anlass gebende Bemerkungen geben, die man sich dann eben "verkneifen" sollte,,, ich denke das sollte reichen.
Außerdem gibt es in der BRD aus meiner Sicht sowieso viel zu viele selbsternannte Sittenwächter, wenn ich nur mal an die Masse an Autoren denke die sich mit Schulbüchern Geschichtsunterricht befassen,,, wer liest denn das alles und wer macht sich die Mühe aus all diesen "Werken" für sich die ihm gerade mal passende Sicht herauszufinden ?
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hugo