Internationale Politik Auf den Ruinen der Moral: Oradour-sur-Glane
Miriam, ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen.
Auch wenn ich den Krieg nicht mehr miterlebt habe, ich hatte genug Menschen um mich, die in den Nachkriegsjahren die Gedanken an die Nazi-Besatzung und ihre Alpträume nie - oder nur sehr schwer und sehr langsam - loswurden.
Den gemeinsamen Besuch von Oradour empfand ich persönlich (und die Mehrheit der Franzosen offensichtlich auch) als sehr menschlich, sehr versöhnlich und keineswegs als Show, gestellt oder auf die Tränendrüse drückend. Es war eine normale menschliche Reaktion an einem Ort, an dem sich Unmenschliches zugetragen hatte.
Vielleicht haben nicht alle Interessierten die Fernsehübertragungen gesehen. Deshalb verlinke ich hier ein kurzes Video von Le Monde.
Ich hoffe, es klappt!
Oradour
Gruß
Cécile
Auch wenn ich den Krieg nicht mehr miterlebt habe, ich hatte genug Menschen um mich, die in den Nachkriegsjahren die Gedanken an die Nazi-Besatzung und ihre Alpträume nie - oder nur sehr schwer und sehr langsam - loswurden.
Den gemeinsamen Besuch von Oradour empfand ich persönlich (und die Mehrheit der Franzosen offensichtlich auch) als sehr menschlich, sehr versöhnlich und keineswegs als Show, gestellt oder auf die Tränendrüse drückend. Es war eine normale menschliche Reaktion an einem Ort, an dem sich Unmenschliches zugetragen hatte.
Vielleicht haben nicht alle Interessierten die Fernsehübertragungen gesehen. Deshalb verlinke ich hier ein kurzes Video von Le Monde.
Ich hoffe, es klappt!
Oradour
Gruß
Cécile
Liebe Miriam
Dein Beitrag hat mein Herz berührt!
Oradour
Oradour n’a plus de femmes
Oradour n’a plus un homme
Oradour n’a plus de feuilles
Oradour n’a plus d’église
Oradour n’a plus d’enfants
Plus de fumée plus de rires
Plus de toits plus de greniers
Plus de meules plus d’amour
Plus de vin plus de chansons...
~ Jean Tardieu ~
Über das Massaker habe ich vor vielen Jahren einen Film gesehen.
Die in der Kirche zusammengepferchten Menschen und die detonierenden
Kisten brachte ich lange Zeit nicht mehr aus meinem Kopf – einfach entsetzlich!
Die Live Übertragung am 04..09.2013 bei Phoenix des Staatsbesuchs
von Bundespräsident Gauk in der Gedenkstätte Oradour sur Glane,
liess in meinen Gedanken den Film des Schreckens wieder abspielen.
Gauk ist das erste deutsche Staatsoberhaupt, das die Gedenkstätte
besucht - wahrlich eine späte Sühne für dieses Verbrechen der Waffen-SS.
Beim Interview des 86jährigen Robert Hébras im Fernsehen meinte er,
es würde ihn wundern, wenn es sich bei den Verdächtigen um Befehlshaber
handeln täte. Schließlich seien die Angehörigen des SS-Panzergrenadier-
Regiments „Der Führer“ damals kaum 19 Jahre alt gewesen.
Hier zeigt ein Video das alte zerbombte Dorf, wie es die Deutschen
zurückgelassen haben, als Mahnmal! Es sollte nie vergessen werden,
nicht aus Rache, sondern dass sowas nie wieder passiert.
Doch in anderen Teilen der Welt – in diesem Moment...!!
Ich verstehe Deine Gefühle - ich fühle mit!
hisun
.*.
Dein Beitrag hat mein Herz berührt!
Oradour
Oradour n’a plus de femmes
Oradour n’a plus un homme
Oradour n’a plus de feuilles
Oradour n’a plus d’église
Oradour n’a plus d’enfants
Plus de fumée plus de rires
Plus de toits plus de greniers
Plus de meules plus d’amour
Plus de vin plus de chansons...
~ Jean Tardieu ~
Über das Massaker habe ich vor vielen Jahren einen Film gesehen.
Die in der Kirche zusammengepferchten Menschen und die detonierenden
Kisten brachte ich lange Zeit nicht mehr aus meinem Kopf – einfach entsetzlich!
Die Live Übertragung am 04..09.2013 bei Phoenix des Staatsbesuchs
von Bundespräsident Gauk in der Gedenkstätte Oradour sur Glane,
liess in meinen Gedanken den Film des Schreckens wieder abspielen.
Gauk ist das erste deutsche Staatsoberhaupt, das die Gedenkstätte
besucht - wahrlich eine späte Sühne für dieses Verbrechen der Waffen-SS.
Beim Interview des 86jährigen Robert Hébras im Fernsehen meinte er,
es würde ihn wundern, wenn es sich bei den Verdächtigen um Befehlshaber
handeln täte. Schließlich seien die Angehörigen des SS-Panzergrenadier-
Regiments „Der Führer“ damals kaum 19 Jahre alt gewesen.
Hier zeigt ein Video das alte zerbombte Dorf, wie es die Deutschen
zurückgelassen haben, als Mahnmal! Es sollte nie vergessen werden,
nicht aus Rache, sondern dass sowas nie wieder passiert.
Doch in anderen Teilen der Welt – in diesem Moment...!!
Ich verstehe Deine Gefühle - ich fühle mit!
hisun
.*.
Seit meiner Jugend, steht das Buch Mörder von Oradour in meinem Bücherschatz und ich habe geweint beim lesen - wohl, weil mein Fantasie ausreicht, mir das Leid dieser Menschen auszumalen. Später im Uni-Filmclub sah ich Geh und sieh (OmU) ...danach ist man ein anderer Mensch.
Ich finde es billig, sich hier über Popmusik zu streiten [adam] ...wenn sie die Menschen an die Verbrechen der SS und Wehrmacht erinnert, ist das legitim. Der Song LENINGRAD von Billy Joel ist beispielgebend, die Tragödie der Hungertoten in Leningrad beispiellos.
Ich weine für Oradour, Lidice und viele hundert Dörfer in der Ukraine und Weißrussland.
Ich finde es billig, sich hier über Popmusik zu streiten [adam] ...wenn sie die Menschen an die Verbrechen der SS und Wehrmacht erinnert, ist das legitim. Der Song LENINGRAD von Billy Joel ist beispielgebend, die Tragödie der Hungertoten in Leningrad beispiellos.
Ich weine für Oradour, Lidice und viele hundert Dörfer in der Ukraine und Weißrussland.
Liebe Miriam,
beim Nachdenken über Deine Worte merke ich: Es ist mir nicht möglich, mich mit der Geschichte dieser Welt zu identifizieren.
Erst recht nicht wenn ich auf von Menschenhand geschaffene Ruinen schaue. Wir könnten Wüste in fruchtbares Land verwandeln ...
Die Atombombenexplosionen in Hiroshima und Nagasaki töteten insgesamt etwa 92.000 Menschen sofort. Weitere 130.000 Menschen starben bis Jahresende an den Folgen des Angriffs, zahlreiche weitere an Folgeschäden in den Jahren danach.
Mareike
beim Nachdenken über Deine Worte merke ich: Es ist mir nicht möglich, mich mit der Geschichte dieser Welt zu identifizieren.
Erst recht nicht wenn ich auf von Menschenhand geschaffene Ruinen schaue. Wir könnten Wüste in fruchtbares Land verwandeln ...
Die Atombombenexplosionen in Hiroshima und Nagasaki töteten insgesamt etwa 92.000 Menschen sofort. Weitere 130.000 Menschen starben bis Jahresende an den Folgen des Angriffs, zahlreiche weitere an Folgeschäden in den Jahren danach.
Mareike
... da weine ich mit!
.. und deinen eingestellten Song von Billy Joel über Leningrad
berührt mich ebenso – den Text hatte ich schon gelesen,
bevor er hier im Thread eingesetzt wurde.
hisun
.*.
.. und deinen eingestellten Song von Billy Joel über Leningrad
berührt mich ebenso – den Text hatte ich schon gelesen,
bevor er hier im Thread eingesetzt wurde.
hisun
.*.
Natürlich hast du recht, liebe Mareike!
Aber man sollte bei Wirkungen immer die Ursache untersuchen!
Die Verursacher dieser Tragödien waren schlussendlich ebenfalls
die Nazis, weil die Amerikaner den 2. Weltkrieg beendeten, an dem
auch die Japaner als Verbündete Deutschland beteiligt waren.
Der zweite Weltkrieg ist ein nie endendes Thema mit unendlich
vielen Tragödien, und er hat die Welt verändert!
Wir sollten uns für den Welt-Frieden einsetzen!
hisun
.*.
Aber man sollte bei Wirkungen immer die Ursache untersuchen!
Die Verursacher dieser Tragödien waren schlussendlich ebenfalls
die Nazis, weil die Amerikaner den 2. Weltkrieg beendeten, an dem
auch die Japaner als Verbündete Deutschland beteiligt waren.
Der zweite Weltkrieg ist ein nie endendes Thema mit unendlich
vielen Tragödien, und er hat die Welt verändert!
Wir sollten uns für den Welt-Frieden einsetzen!
hisun
.*.
Wir sollten uns für den Welt-Frieden einsetzen!
Und warum ist dann die Bilderberger-Kriegstreiber-Kanzlerin Merkel so beliebt?
Aber man sollte bei Wirkungen immer die Ursache untersuchen!
Wir sollten uns für den Welt-Frieden einsetzen!
hisun
.*.
Man sollte immer die Ursache untersuchen und das war damals genau so verworren wie es heute ist, zumindest für den einfachen Mann, und für die einfache Frau noch viel mehr.
Armut und Not haben damals bei der Bevölkerung eine große Rolle gespielt bei der Zustimmung zum Krieg.
Welche Gründe sprechen heute, hier in der westlichen Welt, für eine Kriegsbeteiligung, wo auch immer.
Miriam fragt sich, was sie damals als 13 jährige gedacht und gefühlt hat. Sie fragt sich:Wo warst Du damals?
Und ich frage mich heute: Wo stehe Ich? Was kann ich tun? Welche Möglichkeiten habe ich in dieser Welt von Lug und Betrug? Ein Kreuzchen auf einem Stimmzettel?
Ich las dieser Tage Berichte von Ehefrauen von damaligen NSB-er.
NSB ist die Abkürzung für: Nationaal-Socialistische Beweging, ehemalige Nationalsozialistische Partei in den Niederlanden.
Die meisten Frauen haben sich damals nur mit den Sorgen und Nöten der Familie befasst und diese Sorgen waren nicht wenige.
Politik war Männersache.
Ihre Berichte sind erschütternd.
Etwas tröstliches finde ich in der Sprache.
Die NSBer wurden geächtet nach dem Krieg, über viele, viele Jahren, aber weniger aus moralischen Gründen (Krieg ist von Grund auf unmoralisches)sondern weil sie ihr eigenes Land und ihre eigene Leuten verraten hatten. Sie waren FOUT. Fout heißt falsch. So wie man falsch rechnen kann. Falsch kalkuliert. Auf die falsche Seite gesetzt.
Manchmal ist der Blick von einer anderen Seite hilfreich:
http://www.uni-muenster.de/HausDerNiederlande/Zentrum/Projekte/Schulprojekt/Lernen/Besatzung/10/20.html
Mareike
Re: Auf den Ruinen der Moral: Oradour-sur-Glane
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Da bin ich bei dir Dutch
Re: Auf den Ruinen der Moral: Oradour-sur-Glane
Wir sind uns näher, als Du meinst, Freund!