Internationale Politik Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?
Wenn das Thema auf Afrika kommt werde ich hellhörig. Nur mal so ein kleiner Gedanken Anstoss von mir. In den 8 Jahren die ich in Afrika gelebt habe, und die Wahl zwischen einem WC und dem Busch hatte, habe ich den Busch gewählt.
Vielleicht kann sich die Eine oder Andere noch an die katastrophalen Autobahntoiletten erinnern, bevor es "Sani....." gab.
Nicht umsonst hingen auf den WC's Schilder die eine Gebrauchsanweisung einer Toilette zeigten
Die Menschen in den Ländern wissen wie sie sich zu helfen haben. Schon lange bevor eine weiße Frau aus einem wohlhabenden Land dachte dies explizit erwähnen zu müssen.ist das wirklich so???
Bruny
Dieses Jahr, wir schreiben 2023 warnt UNICEF davor, daß " Folgen der Wasserkrise in Afrika 190 Millionen Kinder bedrohe," und daß "Besonders in Staaten West- und Zentralafrikas sind nach Einschätzung des UN-Kinderhilfswerks Unicef fast 200 Millionen Menschen bedroht, weil sie nicht genug sauberes Wasser haben.
Betroffen sind laut Unicef unter anderem die Staaten Benin, Burkina Faso, Kamerun, Tschad, Elfenbeinküste, Guinea, Mali, Niger, Nigeria und Somalia.
Dort sei oft das Trinkwasser verschmutzt, es fehle an Sanitäreinrichtungen und die hygienischen Zustände seien schlecht. "Afrika steht vor einer Wasserkatastrophe", sagte Unicef-Programmdirektor Sanjay Wijesekera. Verheerende Stürme, Überschwemmungen sowie historische Dürren zerstörten Einrichtungen und Häuser. Sie kontaminierten Wasserquellen, verursachten Hungerkrisen und verbreiteten Krankheiten. Bewaffnete Konflikte verschärften die Situation zusätzlich." Unicef: Wasserkrise in Afrika gefährdet 190 Millionen Kinder
Wenn die Menschen sich selber helfen könnten, glaubst Du nicht, daß sie es schon längst getan hätten!
Und die "weiße Frau aus dem reichen Lend" hat es nicht erwähnt, sondern erklärt, daß man die Gelder, die dort seit Jahrzehnten hinfließen auch kontrollieren muß, ob sie wirklich die Menschen erreichen die sie benötigen, und für was sie tatsächlich eingesetzt werden, oder ob sie in irgendwelchen dunklen Kanälen verschwinden!
Warum sind die weißen Männer vor ihr nicht auf die Idee gekommen?
Edita
Guten Morgen Mareike,
vielen Dank für deine Ausführungen und das Einstellen der Informationen.
Wie ich sehen kann, bewegt die nigerianische Regierung/Teile der Bevölkerung selber sehr viel um, das Problem der sanitären Anlagen zu beheben.
Das sind für mich gute Nachrichten.
Warum unsere Außenministerin jetzt da tätig werden will, wie es in diesem
Interview zu hören ist und das mit einem Begriff wie "Real-Feminismus "
belegt, bleibt mir rätselhaft.
Ich verstehe es nicht, denn die ganzen Informationen, welche dir/uns zugänglich
sind, müssten doch auch ihr vorliegen, wenn sie über die sanitäre Problematik
in Nigeria spricht.
Diese wird seit Jahren in Nigeria selber angegangen und das mit Erfolg,
wie zu lesen ist.
Wie mögen die Leute in Nigeria es auffassen, die ihre Probleme diesbezüglich
selber lösen, wenn sie unsere Außenministerin hören?
Aber vermutlich interessiert es sie gar nicht.
Anna
Selbstdarstellerin
ja, so empfinde ich es ebenfalls.
Wütend macht mich das nicht, aber es verursacht bei mir Abneigung.
So ging es mir z B auch bei Laschett.
Somit nicht unbedingt ein Geschlechterkampf-Thema. 😉
Guten Morgen, lieber Karl,
es gibt soziologische Studien über den weiblichen Frauenhass.
Mit diesem Problem müssen sich Frauen befassen.
Ich habe das hier bereits mal geschrieben, meine Mutter war frauenfeindlicher
als mein Vater, und nicht nur meine.
Unsere Außenministerin geht manchmal etwas ungeschickt vor.
Nicht mehr und nicht weniger.
Sie ist die erste Frau auf diesem Posten, das finde ich gut.
Sie komplett in die Tonne zu stampfen und abzulehnen, finde ich falsch.
Sie ist für vier Jahre ernannt worden.
Einiges wird sie gut machen, anderes nicht.
Anna
@Mareike,
also hat Frau Bärbock doch Recht, wenn sie auf diese Problematik hinweist. Aber wenn sie es tut, wird sie verhöhnt und verspottet.
Ich verstehe diese Wut gegen diese Frau nicht - bei Männern, die im alten Rollenverständnis verankert sind, schon eher, aber bei Frauen überhaupt nicht.
Karl
Bei mir ist es keine Wut, lieber @Karl, sondern Genervtsein durch und fehlende Sympathie gegenüber einer Person, die glaubt, sich überall einmischen zu müssen.
Das Toilettenproblem ist wirklich wichtig (das meine ich ernst), aber ist das die Aufgabe einer Außenministerin? Das wäre eher etwas für das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ja, sogar noch eher etwas für das Gesundheitsministerium.
Aufgaben einer Außenministerin ist es auch nicht, andere Nationen ständig zu belehren, oder "Klartext" an "Klartext" zu reihen, was ja hier in teilen des Forums besonders gut ankommt.
So wie ich die Aufgaben eines Außenministers resp. einer Außenministern verstanden habe, ist es, Deutschland gut zu vertreten und nicht das Bild zu mehren, dass das besserwisserische Deutschland sich in wirklich ALLE Angelegenheiten anderer einmischt. Diesen Ruf haben wir weg, und Baerbock tut nichts dagegen, im Gegenteil. Vor allem aber ist es doch Aufgabe der/des AM, Krisensituationen zu mildern zu versuchen, und diplomatische Wege der Kommunikation zu suchen und zu finden oder zumindest offen zu halten, und nicht andere Politiker vor laufender Kamera abzuwatschen. So wie wir zu Recht erwarten, dass andere Nationen auf unsere spezifisch deutschen oder westlichen Befindlichkeiten Rücksicht nehmen, so erwarten andere das auch.
Ich weiß, das alles sieht man hier im Forum zumindest bei einigen Diskutanten und Diskutantinnen als positiv an. Ich sehe es als tendenziell negativ, weil ich glaube, zu wissen, dass das gar nicht gut ankommt und eher Reaktionen der Sturheit und des Widerstandes beim Gegenüber auslöst.
Das alles ist mir höchst unsympathisch, und das hat mit Frau oder Mann oder Grün oder Rot oder Schwarz oder Gelb oder Braun nichts zu tun, sondern einzig und allein mit Person und Selbsteinschätzung einer Politikerin.
Schönes Wochenende
DW
@Tina1,
zuerst war mein Reflex: warum wird der Youtubefilm noch einmal eingestellt. Dann habe ich ihn aber noch einmal angesehen und finde, er ist gut platziert. Frau Bärbock macht doch recht anschaulich deutlich, was sie meint und ich finde daran nichts Anstößiges, sondern halte es für sinnvoll, z. B. was sie konkret zu den Sanitäranlagen sagt, aber auch zur Kontrolle der Finanzmittel.
Die Vorstellung war übrigens zusammen mit der Entwicklungsministerin. Die Ressorts Außen und Entwicklung überlappen sich bei solchen Fragestellungen.
karl
Frau Annalena Baerbock hat eine eigene Art politisch sich einzubringen.
Das mag nicht jeder gut finden, aber sie ist eine andere Generation und
sieht manches dadurch auch anders als wir Oldies, die solch freizügige
Ansichten und Meinung nicht gewohnt sind und sie ist eine Frau.
Ich könnte mir vorstellen, dass sie gerade, wenn nicht jetzt, aber später
dafür auch gelobt wird. Sie stößt Themen an, die so in Zukunft einiges
bewirken werden. Das ist wichtig. Gerade was Frauen betrifft. Da hinken
ja viele Länder weit hinterher, aber auch hier in Deutschland erstaunlicherweise
auch.....
Ich finde, sie ist eine tapfere Frau. Sie weiß, in welche Wespennester sie tritt.
Lasst sie doch einfach mal machen!!!
Lorena
In dem von Tina eingestelltem Video wird ja auch angesprochen, wo die Aufgaben wären für die Außenministerin.
Die Sanitärgeschichte wäre eher Aufgabe der Entwicklungsministerin - auch hinsichtlich der Kommunikation dieser Anliegen.
Genau bei solchen "Feinheiten" setzen die Kritiker an und hier liegt dann auch der "Stoff" für Tichy und co
(was ja gestern versucht wurde, mir in die Schuhe zu schieben)