Internationale Politik Annalena Baerbock: Wie macht sie sich als Aussenministerin?

Der bereits ohne Not angerichtete Flurschaden (DE ist knapp an einer Zurückrufung des chinesischen Botschafters vorbeigeschrammt; Chinesen haben ein langes Gedächtnis und werden DE ihr Missfallen noch spüren lassen) ist nicht mehr übersehbar.

Klare Kante ja,immer dann, wenn es wirklich sein muss und es konkret um was geht im vorrangigen Interesse Deutschlands, nicht der USA (wie im Falle Taiwans).

Ich denke, wenn es so weitergeht, verliert DE seine Möglichkeiten eines neutralen Mediators, der hinter den Kulissen agiert und so manchen Konflikt entschärfen half.

Auch halte ich es für nicht gerade der diplomatischen Weisheit letzten Schluss, sich transatlantischer als die Amerikaner selbst zu verstehen. Ein Biden macht noch keinen Frühling und der nächste Trump kommt bestimmt. Was dann ?

Die enge Bindung an die USA, impliziert letztlich, dass Europa kein global player ist oder überhaupt einer sein wird, mit eigenständigen Interessen und einer Aussenpolitik, die Distanz hält zu Amerika.

Diese enge Umarmung wird auch einer Fortentwicklung der EU nicht dienlich sein.
Nicht alle 27 werden Hurra schreien und begeistert sein, über die neue (auch militärische - nukleare Teilhabe) Führungsrolle, die die USA DE innerhalb der EU zugedacht haben (von Scholz und Baerbock gerne akzeptiert). Macron wird wegen Baerbock sicher nicht wie sie zum glühenden Transatlantiker, im Gegenteil, er sieht das Gewicht Frankreichs , seine eigene Rolle und die Chancen seiner Ideen eines eigenständigeren Europas  schwinden, was nicht gut ist in einem Europa, wo es auf den Motor FR - DE ankommt.
Ich würde nur zugerne wissen wollen, was Jens Plötner, der aussenpolitische Chefberater von Scholz,  dazu denkt, aber als professioneller Diplomat hält er sich im Hintergrund und denkt sich seinen Teil über das, was gute Diplomatie ausmacht.

Hauptsache der begeisternde Eindruck bleibt gewahrt : "jugendlich, frisch, mutig, sachkundig,  eloquent,  fleissig, das Herz auf der Zunge tragend und nicht um den mehr oder weniger heissen Brei herumredend, eine Frau,die endlich mal den alten Herrenladen aufmischt ...". 

Jedenfalls verlieren die Blätter am einst so grünen Baum immer mehr ihre Farbe, werden herbstlich bräunlich, bis sie dann endgültig abfallen und zu Kompost werden. Welche Früchte der Baum aber trägt, ist nicht zu erkennen.

Erkennst du die Früchte wirklich nicht @Aixois? Der Duft von Bratäpfel steigt in meine Nase.

Na dann sollten sich ein paar unserer Politiker den geplanten Besuch in Taiwan noch einmal durch den Kopf gehen lassen. Der Menschenrechtsausschuss des Bundestags plant für Ende Oktober eine Reise nach Taiwan. Sie soll spätestens Anfang September beim Parlamentspräsidium beantragt werden. Die Reise ist aber keine Reaktion auf den umstrittenen Besuch der US-Spitzenparlamentarierin Nancy Pelosi in Taiwan, sondern war schon länger geplant. Sie soll zwischen dem 22. und 30. Oktober stattfinden und neben Taiwan auch nach Japan und Hongkong gehen. An der Reise werden voraussichtlich Abgeordnete aller sechs Bundestagsfraktionen teilnehmen, von den beiden größten Fraktionen SPD und CDU/CSU wahrscheinlich jeweils zwei. Der Delegation würden damit insgesamt acht Parlamentarier angehören.

du hast zwar nun 7 likes bekommen, aber einen Flurschaden sehe ich nicht, du übertreibst gewaltig.

Die Reise ist aber keine Reaktion auf den umstrittenen Besuch der US-Spitzenparlamentarierin Nancy Pelosi in Taiwan, sondern war schon länger geplant.

Ich weiß, ich weiß. Sie fällt sicher unter das 'Fortbildungsprogramm' des Bundestages wie das der Fall bei der Fregatte "Bayern" war , deren mehrmonatiger Trip nach Südostasien als  "Auslands- Ausbildungsfahrt" verkauft wurde. Sehr zum Ärger einiger Matrosen, die lieber Weihnachten bei ihrer Familie gewesen wären. Aber was tut man nicht alles für die Bildung ... selbst wenn sie sich als Manifestationsfahrt entpuppt, für  «unsere Werte und Interessen in einer Region, in der neue geopolitische und geoökonomische Realitäten wie die Rivalität zwischen China und den Vereinigten Staaten besonders deutlich hervortreten».
Ich war auch paarmal in der Region, wusste aber immer aus welchem Interesse. Das kann ich für die Interessenfahrt der Fregatte immer noch nicht sagen.

Die Fregatte hat nur 'Flagge' gezeigt "Hallo wir sind auch noch da" und wollen bei den Rivalitäten mit dabei sein. Im  Gegensatz zu den Parlamentarier innen,  hat sie die Flagge nur auf hoher See vor China gehisst, so dass sie von den Chinesen und Taiwanesen gesehen werden konnte, ohne aber einen chinesischen Hafen anzulaufen.

Diesmal soll es aber keine Bildung im Ausland werden , sondern eine bewusste Demonstation gegen den 'Drohungen speienden Drachen' China sein, dem seine 'asiatische Disziplin' abhanden gekommen ist. Die Reise soll zeigen, dass man die Demokratien dieser Welt nicht im Stich lässt, sondern die Bedrohung Chinas zurückweist , so einer der diplomatisch versierteren MdB - Teilnehmer (Brand CDU).

Man werde die Demokratien dieser Welt trotz aller Drohgebärden nicht im Stich lassen - im Gegenteil: „Wenn wir uns selbst ernst nehmen, dann müssen wir China endlich ernst nehmen und die Bedrohung zurückweisen.“

Bin ja mal gespannt, wen sie in Hongkong treffen werden (wenn überhaupt) und wie die Zurückweisung aussehen wird.
Einreisevisa sind m.W. noch nicht ausgestellt.

Ob es aber auch den Demokratien dieser Welt viel nützt  ? Hoffen wir mal.



 

Kommt darauf an, ,was Du unter  'Flurschaden' verstehst. Die Einbestellung deer Botschafterin ist damit nicht gemeint, sondern der weitere Kontext der Eindämmungsversuche der USA gegen China an denen DE ja nun offensichtlich mit dabei ist.

Die Frage ist doch immer, wer braucht wen wie sehr ? Können wir die Chinesen mehr ärgern als sie uns ? ?

Als Ehefrau eines Soldaten, der auf der Gorch Fock die Welt „befahren“ hat und als Mutter eines Sohnes, der selbiges auf der Fregatte Karlsruhe während des Balkan-Krieges tat, finde ich Deine Aussage mehr als despektierlich, irgendwie auch verletzend den Soldaten gegenüber! 


Edita

Frau Baerbock ist keine Frau für das diplomatische Parket, sie gleicht eher einem Tornado, der sich an einem Weizenfeld ausgetobt hat.
Man hat zwar laut geblasen, jedoch ist die Ernte hin!

Schade!

Kommt darauf an, ,was Du unter  'Flurschaden' verstehst. Die Einbestellung deer Botschafterin ist damit nicht gemeint, sondern der weitere Kontext der Eindämmungsversuche der USA gegen China an denen DE ja nun offensichtlich mit dabei ist.

Die Frage ist doch immer, wer braucht wen wie sehr ? Können wir die Chinesen mehr ärgern als sie uns ? ?

Ich halte das, lieber aixois, nicht für den richtigen Ansatz! Eine "Wahrheit" ist nun einmal eine Wahrheit! Wenn wir die aus taktischen Überlegungen nicht mehr aussprechen, dann wäre das keine gute Entwicklung!

Wir wissen alle, dass es z.B. das Datum 03. / 04.1989 nicht nur gegeben hat, sondern wir wissen auch, dass es das Tian'anmen Massaker gegeben hat! China bestreitet das, das gab es einfach nicht! Kein Geschichtsbuch, kein Eintrag im Internet rutscht durch die Zensur!

Taiwan gehört seit 1949 nicht mehr zu China, vorher war es japanisch ... wie die Chinesischen Landkarten aussehen wissen wir beide!

Ich mag diese "scheiß" Diplomatie nicht, wo alles so verschwurbelt wird, etwas gesagt wird, aber eigentlich doch nicht!

Da fällt mir ein Satz von Alan Greenspan ein:

"Wenn Sie glauben mich verstanden zu haben habe ich mich falsch ausgedrückt!"

Ich wünsche mir, dass auch weiterhin 2 plus 2  ... 4 ist, und nicht irgendwas zwischen 3 und 5 !!
MarkusXP

Neigst du da eher zur diplomatischen Art von Herrn Melnyk?
lupus

Im Witzebereich steht u.A.

Rechtsanwälte zu 2 plus 2:

Ist 4, aber mal sehen, ob wir damit bei Gericht durchkommen.😁