Internationale Politik Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
Anstatt mit Betroffenheit auf solche Nachrichten zu reagieren, werden hier selbstverliebt seitenlang persönliche Befindlichkeiten abgehandelt und ein ST-interner Krieg geführt. Das nervt ungemein.
Karl, ich bekunde meine Betroffenheit und was kann ich tun?
Die Tatsache ist doch, dass in dem Krieg kein Mensch von uns den Überblick hat.
Wir unterstützen die Allianz und verachten Russland.
Beides ist nicht in Ordnung, denn auf beiden Seiten sind Menschenleben zu beklagen und der Krieg hinterlässt Verwüstungen, Hunger, Armut und völlig verstörte Menschen.
Eine Einigung auf politischer Ebene ist nicht in Sicht.
Als ganz normaler und einfacher Mensch stellt man sich da schon die Frage: „Warum?“
Am Ende sind immer Menschen betroffen, denen wir helfen sollten.
Wir können aber nicht wirksam helfen, wenn die politischen und wirtschaftlichen Interessen eine größere Rolle spielen als die Menschenleben.
Ich kann mich erinnern, dass Putin die Vision hatte, gemeinsam mit Assad ein Bündnis zu schließen, um den islamischen Staat zu verhindern. Erst danach wolle man die Frage der Demokratie und Neuwahlen angehen.
Auf gut Deutsch, man schließe den Pakt mit dem Teufel, um ihn dann zu entmachten.
Es mag gut sein, dass dieser Vorschlag der westlichen Allianz nicht so recht ins Konzept passte und nun Russland als alleiniger Kriegstreiber an den Pranger gestellt wird.
Was hier passiert ist nicht mehr nur ein Bürgerkrieg in Syrien, es ist ein Krieg zwischen der Allianz und Russland und Deutschland ist mittendrin.
Ich selbst habe den Glauben daran aufgegeben, dass jegliche Hilfe uneigennützig ist.
Die Überlebenden werden benutzt, um die politischen und wirtschaftlichen Interessen zu manifestieren.
Betroffenheit hilft den Menschen nicht aus ihrer Not, wenn die Vernunft fehlt, auf allen Seiten.
ein_lächeln_
Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
Den Vorschlag Russlands zum Kampf gegen den Daesch will der Westen nicht wahrhaben, da darin der vom syrischen Volk mehrheitlich gewählte Präsdident Assad maßgeblich vorkommt. Der "Westen" arbeitet freundschaftlich mit den Saudies zusammen und die köpfen beinahe täglich Regimegegner!
Was will die "westliche Koalition" eigentlich den arabischen und nordafrikanischen Völkern beweisen, wenn sie die demokratisch gewählten Regierungen und Verwaltungen bekämpft, weil sie nicht in den Ausbeutungs-und-Rohstoff-Kram passen?
Was will die "westliche Koalition" eigentlich den arabischen und nordafrikanischen Völkern beweisen, wenn sie die demokratisch gewählten Regierungen und Verwaltungen bekämpft, weil sie nicht in den Ausbeutungs-und-Rohstoff-Kram passen?
Welche Probleme werden hier eigentlich diskutiert? Mein Thema heißt
Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
Dazu gibt es heute schlimme Nachrichten:
Kein Strom und Wasser - kaum Essen. Mossuls Bewohnern droht Hungersnot
Es wird zu Recht die Frage diskutiert, ob in Mossul und in Aleppo die westliche Welt mit unterschiedlichen Maßstäben misst. Ich habe hier schon sehr oft über die Komplexität der Gemengelage in Syrien und im Irak geschrieben. Ich bin sehr skeptisch gegenüber all jenen, die glauben zu wissen, wer die Guten und wer die Bösen sind.
In Mossul ist es auch ein Krieg der irakischen Schiiten gegen die irakischen Sunniten. Dieser religiöse Konflikt lässt mich Böses für die Zivilbevölkerung erahnen und es ist diese, die mir am Herzen liegt, nicht irgendeine der Kriegsparteien.
Karl
Karl, dass was du hier schreibst kann ich voll teilen. Denn genau das ist die Gemengenlage, die äußerst gefährlich ist. Es ist genau das, was viele hier zu dem Thema schon geschrieben haben. Und jeder will, dass der Krieg endlich aufhört, weil allen die Zivilbevölkerung am Herzen liegt. Besonders denken alle an die unschuldigen Kinder.
Der Bevökerung in Mossul passiert jetzt das gleiche wie in Aleppo, Hungersnot, Elend. Und warum ist das in Mossul so? Wer hat für diese unerträgliche Situation in Mossul die Verantwortung ? Wer verhindert in Mosssul, dass Hilfe von außen für die Bevölkerung kommen könnte?
Tina
Das ist - wäre ich dutchweepee würde ich schreiben - eine Lüge.
Ich lasse das einfach unkommentiert stehen, weil von dem User Karl geschrieben und nicht vom Webmaster.
bukamary
Anstatt mit Betroffenheit auf solche Nachrichten zu reagieren, ........
Es wird zu Recht die Frage diskutiert, ob in Mossul und in Aleppo die westliche Welt mit unterschiedlichen Maßstäben misst. Ich habe hier schon sehr oft über die Komplexität der Gemengelage in Syrien und im Irak geschrieben. Ich bin sehr skeptisch gegenüber all jenen, die glauben zu wissen, wer die Guten und wer die Bösen sind.
Karl
Nun Karl - Betroffenheit und Unfaßbarkeit über nationale und globale Auswirkungen politischer Allianzen und deren "Aktionen" begleiten mich fast mein ganzes Leben, so ca.55 Jahre lang! Seitdem mein politischer "Sachverstand" als 14-Jährige, zwar sachte aber nach den Erzählungen und Erfahrungen der Erwachsenen dieses entsetzlichen Weltkrieges, dennoch im guten Vertrauen auf wiederkehrende Ehrlichkeit und Menschlichkeit politischer Akteure, angefangen hat seine Arbeit aufzunehmen, wurde ich schon nach wenigen Jahren eines Besseren belehrt, der Weltkrieg hat die Menschen überhaupt nicht geändert oder gar vom Bestialismus kuriert!
Ich bin ein sehr sensibler und feinfühliger Mensch, ich bekomme heute noch, und zwar nur von den Berichten und Bildern damals, den Gasgeruch aus den KZs in die Nase, dann kamen die Bilder von Korea und Vietnam dazu, Bangladesh, Afghanistan, 1.Golfkrieg, Sudan, Biafra-Nigeria, Ruanda, Kongo und unfaßbar für mich - Jugoslawien - usw.! Ich kann sie nicht mehr aushalten die Zeugnisse in Form von Bildern und Berichten über die übelsten und bestialischsten menschlichen Un- und Schandtaten, egal wo auf der Welt sie stattfinden!
Was bringt es Dir, und vor allen Dingen den Menschen im Irak und in Syrien, wenn ich hier öffentlich meine Betroffenheit dokumentiere, ich aber auch gleichzeitig davon überzeugt bin, daß nichts, aber auch gar nichts von diesen bestialischen Machenschaften abgestellt werden wird, sie werden nur manchmal der Form halber halbherzig und einseitig, von wo auch immer auf dieser Welt angeprangert, und das war es!
Wenn ich hier schon in diversen anderen Threads diese Verlogenheit der politischen Akteure ziemlich frustriert angeführt habe, wurde dies mit arroganter Häme, "irgendetwas in meinem Leben sei wohl schiefgelaufen", quittiert, mit verbalen unlauteren Angriffen untermauert, und mit diffusem "Gekeife" abgetan!
80 Prozent der rund 33 Millionen Iraker sind jünger als 40 Jahre alt. Sie haben also nie etwas anderes erlebt als Ausnahmezustand und Krieg, die Diktatur von Saddam Hussein, drei Golfkriege, verheerende internationale Sanktionen, und, nach der kurzen Euphorie im Jahr der amerikanischen Invasion 2003, den Aufstand gegen die amerikanische Besatzung, den Terror Al Kaidas, die Massaker schiitischer Milizen, schließlich der Durchmarsch des „Islamischen Staates“ im Sommer 2014 und jetzt die Offensive auf Mossul.
Ich überlege, was es mit Menschen macht, die vom Tage ihrer Geburt an nichts anderes als Hunger, Durst, Erniedrigung, Entwürdigung, Entmenschlichung, Mord, Totschlag, Bomben, Vergewaltigung, Köpfen, Auspeitschen, Steinigen, ich weiß nicht was noch alles, erleben müssen !
Was denken sie, was fühlen sie, fühlen sie überhaupt noch was, was bedeutet für sie Schmerz, Leid, Trauer, Menschlichkeit, Würde?
Ist unsererseits da "Betroffenheit" noch das richtige, ausreichende und zutreffende Wort?
Wenn ich während der Nachrichten in die Augen dieser hilflosen Menschen schauen muß, dann überkommt mich eine heillose Wut, ich möchte eigentlich keinen einzigen unserer derzeitigen Politiker mehr auf der Bühne sehen, und eine fast grenzenlose Scham, weil auch ausgerechnet mein Land, daß dieses grausige Elend aus eigener Erfahrung kennt, und nicht nur das, sich dort trotzdem auch durch den Waffenhandel und diffuser "Freundschafts-Allianzen" "mitversündigt"!
Soviel zu meiner ganz persönlichen "Betroffenheit", von der Du aber offensichtlich so genau es wohl doch nicht wissen wolltest, denn ihre Tragweite und ihr Sinngehalt reicht von Mossul bis in dieses Forum!
Edita
Ich bin sehr skeptisch gegenüber all jenen, die glauben zu wissen, wer die Guten und wer die Bösen sind.
das böse ist der imperialistische westen .
ob Irak , Libyen oder Syrien ... der westen hat funktionierende systeme angegriffen um sich einen wirtschaftlichen und geopolitischen vorteil zu sichern .
nun mögen diese länder nicht "demokratisch" gewesen sein , im sinne der demokratie auslegung des imperialismus ... wonach "demokratie" synonym für
die aktuelle intressenlage des kapitals steht ...
und in libyen war eh zu viel lametta ...
wer diese mörderischen kriege aber beenden will kommt nicht drumrum , die schuldigen an diesem grauen zu benennen .
dieses "skeptische" herum geeiere dient objektiv den kriegstreibern im pentagon , in berlin und in brüssel .
sitting bull
Ich weiß, was der Überfall auf den Irak für ein Desaster ausgelöst hat und jeder kann im ST meine wütenden Proteste gegen die Verbrecher Bush und Blair und die Vorhersage desselben nachlesen. Geschichte ist aber zu komplex um aufgrund solcher historischer Schuldzuweisungen "gut" und "böse" für alle Zeiten festzuschreiben. Assad und Putin werden dadurch nicht weiß gewaschen und niemals ist das Bombardement von Schulen und Krankenhäusern zu rechtfertigen.
Karl
Karl
Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
Abgesehen davon, dass für mich jeder Krieg, der nicht der notwendigen und tatsächlichen Verteidigung des eigenen Staates dient, durch nichts zu begründen oder zu entschuldigen ist, betrachte ich jeden vorsätzlich getöteten Zivilisten als ein Kriegsverbrechen.
Dabei ist ganz sicher keiner der in diesem Krieg Beteiligten schuldlos.
Hier beschuldigt jeder den Anderen um von den eigenen Verbrechen abzulenken.
justus
Dabei ist ganz sicher keiner der in diesem Krieg Beteiligten schuldlos.
Hier beschuldigt jeder den Anderen um von den eigenen Verbrechen abzulenken.
justus
Re: Aleppo in Syrien, jetzt Mossul im Irak
geschrieben von ehemaliges Mitglied
Karl,
wahrscheinlich hätte es keine Bombardements auf Schulen und Krankenhäuser gegeben, wenn der Westen nicht ein paar "Aufständische"
angestachelt und unterstützt hätte sich in einen ungewissen Krieg zu begeben.
Das alles ohne das eine starke Kraft bereit gestanden hat Assad zu stürzen und das Land umgehend zu befrieden und zu regieren.
Jetzt wütet dort jeder gegen jeden und keiner weiß wie das enden wird.
wahrscheinlich hätte es keine Bombardements auf Schulen und Krankenhäuser gegeben, wenn der Westen nicht ein paar "Aufständische"
angestachelt und unterstützt hätte sich in einen ungewissen Krieg zu begeben.
Das alles ohne das eine starke Kraft bereit gestanden hat Assad zu stürzen und das Land umgehend zu befrieden und zu regieren.
Jetzt wütet dort jeder gegen jeden und keiner weiß wie das enden wird.
wenn der Westen nicht ein paar "Aufständische"Es wird zu oft vergessen, dass die Unterstützung der Aufständigen in Syrien zunächst aus arabischen Ländern (Katar und Saudi Arabien) kam.
angestachelt und unterstützt hätte
karl