Internationale Politik Afghanistan hat sein My Lai
Re: Afghanistan hat sein My Lai
Richtig Karl:
Das Entsetzen der amerikanischen Bevölkerung, und vielleicht auch die Reaktionen darauf, mögen mit Vietnam vergleichbar sein.
Die Ursachen sind jedoch nicht so 1 : 1 zu übernehmen. In Vietnam war es der Bombardierwille der militärischen Führung. In Afghanistan tut die militärische Führung alles (wenn es ihr auch real nicht so gut gelingt) um Konflikte zu vermeiden. Die Pannen häufen sich und wird es Zeit dass das Gemetzel beendet wird.
Fragen müssen sich die Akteure, was dieses Abenteuer Afghanistan am Ende gebracht hat. Meiner Meinung nichts, als viel Leid und Entsetzen.
Hafel
Das Entsetzen der amerikanischen Bevölkerung, und vielleicht auch die Reaktionen darauf, mögen mit Vietnam vergleichbar sein.
Die Ursachen sind jedoch nicht so 1 : 1 zu übernehmen. In Vietnam war es der Bombardierwille der militärischen Führung. In Afghanistan tut die militärische Führung alles (wenn es ihr auch real nicht so gut gelingt) um Konflikte zu vermeiden. Die Pannen häufen sich und wird es Zeit dass das Gemetzel beendet wird.
Fragen müssen sich die Akteure, was dieses Abenteuer Afghanistan am Ende gebracht hat. Meiner Meinung nichts, als viel Leid und Entsetzen.
Hafel
Re: Afghanistan hat sein My Lai
@ rolf:
Da fällt mir der Spruch meiner Großmutter ein:
"Auf die Bösen ist Verlass, die ändern sich nicht"
Hafel
Da fällt mir der Spruch meiner Großmutter ein:
"Auf die Bösen ist Verlass, die ändern sich nicht"
Hafel
Fragen müssen sich die Akteure, was dieses Abenteuer Afghanistan am Ende gebracht hat. Meiner Meinung nichts, als viel Leid und Entsetzen.
Hafel
In der Südd. Zeitung war ein recht interessanter Artikel, demzufolge die Talibans (alter Machart mit Steinzeit-Mechanismen) heute auch wissen,dass sie dem afghanischen Volk, das sich an ein wenig mehr Freiheit gewöhnt hat, zukünftig mehr bieten müssen. Das Problem sind auch hier (wie in vielen anderen GEsellschaften - auch den religiös motivierten westlichen) die Hardliner.
Der Rüstungsindustrie hat aber auch dieser Krieg viel gebracht - unterschwellig ist dies ja auch immer ein unausgesprochenes Motiv für die Kriegstreiber. Olga
Meine Meinung :
Koranverbrennung und Amoklauf sind typische Indizien für die "Zersetzung der Truppe."
Marija
Ja Marija nicht nur die Amerikaner, auch die Deitsche truppe ist"zersetzt".
begründung:
Gestern in der TAZ eine karikatur zum besuch der bundeskanzlerin.
meldet der offizier:
Frau Bundeskanzlerin hier in Afghanistan dürfen wir sie schlagen, wenn sie nicht in begleitung eines verwandten reisen.
Ist eine reaktion auf die neuesre erklärung des Karsei, daß das islamische recht das schlagen von frauen aus einigen gründen erlaubt, auch in Afghanistan.
Meine frage:
Was sollen wir noch dort, wenn in anwesenheit internationaler streitkräfte die scharia wieder eingeführt wird?
Zum thema:
Die koranverbrennung und der amoklauf haben mit einer von Dir gemeinten zersetzung der truppen nix zu tun.
Die koranverbrennung war einfach eine dumme zufallshandlung in der bei einer müllverbrennung auch ein koran dabeigewesen sein soll.
Die müllverbrenner haben sich dabei sicher nix gedacht oder den müll vorher noch mal untersucht.
Der amoklauf, ich schriebs schon mal, kann und mußte irgendwann in diesem krieg mal passieren.
Soldaten, die einem solchen streß, ständigen angriffen und sprengstoffanschlägen ausgesetzt sind und dann noch erleben müssen wie ihre kameraden von den eigenen verbündeten erschossen werden, also niemandem und nirgendwo mehr sicherheit haben, da muß irgendwann einer durchdrehen.
Das soll keine entschuldigung sein, das ist einfach die realität, die in solchen kriegen, in solchen situationen manchen einfach überfordern.
Übrigens im Irak werden bei sprenstoffanschlägen auf moscheen sicher auch korane beschädigt oder zerstört, ohne daß die gesamte bevölkerung sofort "auf die straße" geht.
Re: Afghanistan hat sein My Lai
Olga:
Ich frage mich, ob die USA nach "Pannen" wie Koran-Verbrennungen, Amoklauf in Afghanistan noch irgend etwas bewirken kann? Militärisch ist das Land nicht zu befrieden.
Eine Demokratie nach unseren Vorstellungen sollten wir uns in Afghanistan abschminken. Länder wie Afghanistan haben eine kulturelle Eigentümlichkeit die mit unseren westlichen Idealen von Demokratie und Menschen rechten sehr wenig zu tun hat und sehr begrenzt wirksam werden kann. Afghanistan besteht aus einer Stammes Gesellschaft in der Frauen und Männer völlig anders zueinander stehen --- als bei uns.
Die afghanische Gesellschaft existiert auch nicht in der Form, wie wir sie aus den arabischen Ländern kennen. In Ägypten, Tunesien, auch in Syrien, kommt der Widerstand aus der Mitte der Gesellschaft. Das sehe ich in der afghanischen Gesellschaft anders. Hier existieren die Stämme.
Das hätten aber die "Strategen" auch vorher wissen müssen, bevor sie in das Land gingen.
Hafel
Ich frage mich, ob die USA nach "Pannen" wie Koran-Verbrennungen, Amoklauf in Afghanistan noch irgend etwas bewirken kann? Militärisch ist das Land nicht zu befrieden.
Eine Demokratie nach unseren Vorstellungen sollten wir uns in Afghanistan abschminken. Länder wie Afghanistan haben eine kulturelle Eigentümlichkeit die mit unseren westlichen Idealen von Demokratie und Menschen rechten sehr wenig zu tun hat und sehr begrenzt wirksam werden kann. Afghanistan besteht aus einer Stammes Gesellschaft in der Frauen und Männer völlig anders zueinander stehen --- als bei uns.
Die afghanische Gesellschaft existiert auch nicht in der Form, wie wir sie aus den arabischen Ländern kennen. In Ägypten, Tunesien, auch in Syrien, kommt der Widerstand aus der Mitte der Gesellschaft. Das sehe ich in der afghanischen Gesellschaft anders. Hier existieren die Stämme.
Das hätten aber die "Strategen" auch vorher wissen müssen, bevor sie in das Land gingen.
Hafel
Vor den Amerikanern wollten ja schon die Russen das Land militärisch "befrieden" - was für ein terminologischer Begriff für Krieg!
Wie in Afghanistan, wohl auch dem Irak wird es in keinem der Länder möglich sein (auch nicht in Ägypten, Syrien, Libyen, Tunesien, Jemen usw.) unsere Vorstellungen Demokratie zu oktroyieren - wann begreifen wir dies endlich mal? ES geht ja letztendlich immer um ganz andere Dinge, die dann unter dem Mäntelchen Demokratie und Menschenrechte legitimiert werden sollen. Das nimmt uns zwischenzeitlich wohl der letzte Opium-Anbauer in Afghanistan nicht mehr ab, sondern arbeitet sicher lieber daran, den Welt-Islam zu Erfolg zu führen. Olga
Wie in Afghanistan, wohl auch dem Irak wird es in keinem der Länder möglich sein (auch nicht in Ägypten, Syrien, Libyen, Tunesien, Jemen usw.) unsere Vorstellungen Demokratie zu oktroyieren - wann begreifen wir dies endlich mal? ES geht ja letztendlich immer um ganz andere Dinge, die dann unter dem Mäntelchen Demokratie und Menschenrechte legitimiert werden sollen. Das nimmt uns zwischenzeitlich wohl der letzte Opium-Anbauer in Afghanistan nicht mehr ab, sondern arbeitet sicher lieber daran, den Welt-Islam zu Erfolg zu führen. Olga
Karsei fordert die westlichen Truppen auf, schon ein Jahr früher - also 2013 - aus Afghanistan abzuziehen; die Talibans brechen ihre GEspräche mit USA ab. Verstehen kann ich dies alles recht gut, nach dem was dort alles von westlicher Seite schief gelaufen ist. Olga
Damit nimmt der Afghanistankrieg ein unrühmliches Ende. Außer dem Tod vieler Menschen und dem Vertiefen des Grabens zum Westen hat er nichts Dauerhaftes gebracht.
So markiert das Massaker eben doch einen Wendepunkt im Krieg, ähnlich wie das von My Lai damals. Es bedeutet wieder einmal den moralischen Bankrott einer Supermacht. Glücklicherweise stößt inzwischen selbst militärische Übermacht an solche Grenzen.
Hoffen wir, dass die Beendigung des Krieges in Afghanistan nicht als die Freisetzung von Kräften für neue Kriege interpretiert wird.
Karl
So markiert das Massaker eben doch einen Wendepunkt im Krieg, ähnlich wie das von My Lai damals. Es bedeutet wieder einmal den moralischen Bankrott einer Supermacht. Glücklicherweise stößt inzwischen selbst militärische Übermacht an solche Grenzen.
Hoffen wir, dass die Beendigung des Krieges in Afghanistan nicht als die Freisetzung von Kräften für neue Kriege interpretiert wird.
Karl
Jeder vernuftbegabte Mensch wird spätestens jetzt erkennen, daß der materielle, waffentechnische Krieg gegen der Terrorismus, von Anfang an zum Scheitern verurteilt war.
Hätten die USA nach den Anschlägen vom 11. September generös reagiert und auf Rache verzichtet oder wären sie von ihren westlichen Partnern dazu gedrängt worden, stünden sie noch heute als moralischer Sieger aus den Verbrechen des Terroraktes da.
Ein geringer Bruchteil der Kriegskosten für die Aufklärung über den Terror und ein weiterer Bruchteil für humane Hilfe an die verarmte Bevölkerung, die als Brutstätte des Terrors fungiert, hätte mehr Erfolg gebracht als dieser Krieg.
Wenn man weiter schlußfolgert, hätte dieser moralische Sieg auch die Lage im Hindukusch gewaltfrei stabilisieren können und für den Westen positive Auswirkungen bei den arabischen Revolutionen haben können. Der gelebte Humanismus hätte Vorteile gegenüber der Scharia gehabt und wäre ein Argument für die freiheitsbewußte, arabische Jugend gewesen.
--
adam
Hätten die USA nach den Anschlägen vom 11. September generös reagiert und auf Rache verzichtet oder wären sie von ihren westlichen Partnern dazu gedrängt worden, stünden sie noch heute als moralischer Sieger aus den Verbrechen des Terroraktes da.
Ein geringer Bruchteil der Kriegskosten für die Aufklärung über den Terror und ein weiterer Bruchteil für humane Hilfe an die verarmte Bevölkerung, die als Brutstätte des Terrors fungiert, hätte mehr Erfolg gebracht als dieser Krieg.
Wenn man weiter schlußfolgert, hätte dieser moralische Sieg auch die Lage im Hindukusch gewaltfrei stabilisieren können und für den Westen positive Auswirkungen bei den arabischen Revolutionen haben können. Der gelebte Humanismus hätte Vorteile gegenüber der Scharia gehabt und wäre ein Argument für die freiheitsbewußte, arabische Jugend gewesen.
--
adam
Hoffen wir, dass die Beendigung des Krieges in Afghanistan nicht als die Freisetzung von Kräften für neue Kriege interpretiert wird.
oho karl, Du unverbesserlicher Optimist,,
davon abgesehen, wer würde nicht ebenfalls gerne so denken wollen, aber mein USA-Bild läßt das derzeit noch nicht zu.
gerade sah ich Berichte über die sich immer mehr in schieflastige Kämpfe hineinsteigernden Amis im Jemen."US-Kampfdrohnen haben im Jemen nach Angaben des US-Senders CNN innerhalb von drei Tagen mindestens 64 mutmaßliche Terroristen getötet"
und die logische Folge wär ja gar nicht so abwegig.
1. Vermutung/Behauptung Terroristen bei Saddam = Irakkrieg
2. Vermutung/Behauptung Al Kaida in Afghanistan = Brücken bauen in Afghanistan
3. Vermutung/Behauptung El-Kaida im Jemen ergo ,,Demokratie nach US-typischen Vorstellungen in Jemen einschleppen.
für Pakistan reicht wohl der Schneid nicht, obwohl dort auch schon Terroristen und Al Kaida-Anhänger gesichtet wurden.
Wenn alle US-Soldaten aus Afghanistan in kurzer Zeit ausziehen oder gar nach hause nach Amerika müßten,,oho welche ungeheure logistische Herausforderung, dann ists wohl fast günstiger sich einen neuen Angstgegner auszugucken (was den Amis wie wir wissen nicht schwerfallen dürfte) und schnell dort mal hin um wie üblich Brücken, Schulen, Krankenhäuser zu bauen, die Frauen befreien und was sonst noch so zu tun ist,,
hugo