Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Afghanistan auf dem Weg in die Vergangenheit

Internationale Politik Afghanistan auf dem Weg in die Vergangenheit

pea
pea
Mitglied

Resignation... und Hoffnungslosgkeit!
geschrieben von pea
als Antwort auf sammy vom 14.04.2009, 17:00:49
...und nicht zuletzt auch "fehlende Alternativen" für ein Leben in Gleichberechtigung, da lebt so manche Frau halt so weiter und würde bei der "Ausweglosigkeit" bestimmt für das "es war schon immer so...." stimmen.




Auch viele Frauen hier
*Co-Abhängige, welcher Art von Abhängigkeit auch immer*
in unserer ach so vermeintlich freien Welt
wählen immer wieder ein Leben an der Seite ihrer Unterdrücker,
weil sie diese doch trotzalledem zu 'lieben' glauben
oder einfach keinen anderen Ausweg sehen
allein oder gar mit den gemeinsam gezeugten Kindern
ohne diese Männer überleben zu können.




--
pea
adam
adam
Mitglied

Re: Resignation... und Hoffnungslosgkeit!
geschrieben von adam
als Antwort auf pea vom 15.04.2009, 09:07:47
Jetzt entschuldige mal pea,

Du wirst doch wohl die Bundesrepublik nicht mit Afghanistan vergleichen wollen? Das Lied der "ewig leidenden Frau" anstimmen wollen? Das kenne ich zu genüge! "Ja ja, mit 19 hab ich das erste Kind gekriegt und dann die Kinder großgezogen und immer nur Arbeit, Arbeit, Arbeit!" Denen stehen allerdings deren Männer gegenüber mit dem Spruch: "Ja ja, dann ist das erste Kind gekommen. Da mußte ich arbeiten und hab mich bis zum Capo hochgeschuftet. Und immer nur Arbeit, Arbeit Arbeit!"

Diese Paare gibt es natürlich zu genüge. Aus deren Ehe im Laufe der Jahre eine Zweckgemeinschaft wird, die silberne und goldene Hochzeit feiern im Kreise ihrer Lieben und immer wieder dieses "Jaja..............!"

Die Rollen waren klar verteilt nach Frau und Mann, rein zweckmäßig, wie man es eben von zu Hause her kannte. Der geistige Horizont bleibt genauso begrenzt wie der räumliche und das Verständnis für die nachfolgende Generation, die es anders macht als sie tendiert gegen Null und dann der gemeinsame Spruch: "Ja ja, als wir so alt waren hätten wir uns nicht getraut.....!" . Eben, das ist der springende Punkt!

Das sagt aber nichts aus über die Möglichkeiten, die in der Bundesrepublik für Männer und Frauen vorhanden sind, sich auszubilden, sich zu bilden und ein freies Leben zu genießen, eine Partnerschaft auf gleicher Augenhöhe zu führen. Die Chance muß man allerdings selbst ergreifen, vielleicht noch während der Erziehung von Eltern oder Schule vermittelt bekommen. Auch da kenne ich genügend Beispiele. Bei uns wird niemand gezwungen dumm zu bleiben, weder vom Staat noch von den religiösen Institutionen her.

Aber jetzt die Männer der Bundesrepublik pauschal als unterjochende Machos darzustellen, da muß ich energisch protestieren. Da kann ich auch auf die Verhältnisse verweisen, in denen Männer von ihren Frauen tyrannisiert und geprügelt werden. Dies sind aber auf keinen Fall geeignete Beispiele für die Lage der Frau in der Bundesrepublik und der Vergleich mit der der Frauen und Mädchen in Afghanistan stimmt einfach nicht. Sorry, das mußte mal gesagt werden.

--

adam
Re: Resignation... und Hoffnungslosgkeit!
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf pea vom 15.04.2009, 09:07:47
@pea,
"wählen immer wieder ein Leben an der Seite ihrer Unterdrücker,
weil sie diese doch trotzalledem zu 'lieben' glauben "


Mich würde mal interessieren, ob du den Vergleich - Frauenrechte in Afghanistan und in Deutschland - wirklich ernst meinst, oder nur so als allgemeine politische "Meckerei" reinsetzt.

Der große Unterschied besteht doch darin, dass deutsche Frauen die Möglichkeit haben, sich von "ihren Unterdrückern" zu lösen und alle Rechte ( auch staatliche...) dafür in Anspruch nehmen können.
UND dir ist natürlich bekannt, dass das hunderttausendfach genutzt wird, ohne dass darüber auch nur ein Wort verloren wird, weil es in Deutschland Normalität ist.

In Afghanistan- und besonders im Afgh. der Taliban- besteht/bestand keinerlei Möglichkeit dieser Selbstverwirklichung - ob die Frauen sich trauen oder nicht.

Deshalb glaube ich, dass es leider wieder mal nur eine allgemeine Meckerei ohne Beachtung der Realitäten war.
Schade eigentlich, denn mit diesem Vergleich an dieser Stelle, machst du deine Meinungsäußerung unglaubwürdig.

Natürlich gibt es auch in Deutschland Frauen, die Probleme haben, sich im Beruf, im Privatleben ... zu verwirklichen - aber sie finden doch im Vergleich zu Afghanistan "paradiesische" Zustände vor, wenn es darum geht, ihre Probleme zu lösen.


--
klaus

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eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Afghanistan auf dem Weg in die Vergangenheit
geschrieben von eleonore
als Antwort auf eleonore vom 03.04.2009, 10:57:00


Unicef foto des Jahres 2007.


Verzweifelte Verlobte: Er ist 40, sie elf. "Wir brauchten das Geld", sagen die Eltern des Mädchens. Ihr Zukünftiger behauptet, er wolle sie zur Schule schicken. Doch die Frauen im Dorf Damarda in der Provinz Ghor wissen es besser: "Unsere Männer wollen keine gebildeten Frauen." Sie prophezeien, dass das Kind bald Nachwuchs bekommen wird.


quelle: spon
--
eleonore


ich denke, die von mir dick gemachte satz ist dass entscheidende punkt.
fazit: aufklärung muss dringend bei mütter, omas und allgemein beim frauen beginnen.

die müßen aus ihre archaische denkweise geholt werden, und klar gemacht bekommen, dass sie sich selbst keinen bärendienst erweisen, indem ihre töchter in verdoofung gehalten, aber ihre söhne zu machos erzogen werden.
immerhin erziehen sie die jungs auch.

--
eleonore
susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Afghanistan auf dem Weg in die Vergangenheit
geschrieben von susannchen
als Antwort auf eleonore vom 15.04.2009, 11:23:26
die müßen aus ihre archaische denkweise geholt werden, und klar gemacht bekommen, dass sie sich selbst keinen bärendienst erweisen, indem ihre töchter in verdoofung gehalten, aber ihre söhne zu machos erzogen werden.
immerhin erziehen sie die jungs auch.


Genau!
Dazu muss Aufklärung und Bildung her.
Zwang von aussen und Bomben bringen da überhaupt nichts!
--
susannchen
adam
adam
Mitglied

Re: Afghanistan auf dem Weg in die Vergangenheit
geschrieben von adam
als Antwort auf susannchen vom 15.04.2009, 12:16:52
Das ist sicher richtig. Aber wie willst Du das ohne Druck von außen verwirklichen? Die Männergesellschaft in Afghanistan wird ja von ihren religiösen und politischen Führern dazu aufgefordert, ihre Frauen zu unterdrücken.
Aus der Präambel der Erklärung der Menschenrechte:

Da die Anerkennung der angeborenen Würde und der gleichen und unveräußerlichen Rechte aller Mitglieder der Gemeinschaft der Menschen die Grundlage von Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden in der Welt bildet,

da es notwendig ist, die Menschenrechte durch die Herrschaft des Rechtes zu schützen, damit der Mensch nicht gezwungen wird, als letztes Mittel zum Aufstand gegen Tyrannei und Unterdrückung zu greifen,

da die Völker der Vereinten Nationen in der Charta ihren Glauben an die grundlegenden Men-schenrechte, an die Würde und den Wert der menschlichen Person und an die Gleichberechti-gung von Mann und Frau erneut bekräftigt und beschlossen haben, den sozialen Forschritt und bessere Lebensbedingungen in größerer Freiheit zu fördern,

verkündet die Generalversammlung
diese Allgemeine Erklärung der Menschenrechte..............
geschrieben von Amnesty International


Angenommen es ginge nur um die Rechte der Frauen in Afghanistan, würde die Präambel der Erklärung der Menschenrechte einen Krieg rechtfertigen?

--

adam

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susannchen
susannchen
Mitglied

Re: Afghanistan auf dem Weg in die Vergangenheit
geschrieben von susannchen
als Antwort auf adam vom 15.04.2009, 12:42:22
Ich unterscheide Druck von aussen und Zwang von aussen!
--
susannchen
eleonore
eleonore
Mitglied

Re: Afghanistan auf dem Weg in die Vergangenheit
geschrieben von eleonore
als Antwort auf adam vom 15.04.2009, 12:42:22
@adam,

leider hat man in afghanistan keinen karl heinz böhm vor ort.
warum???
dessen ehefrau aus äthiopien leistet unbezahlbare und unschätzbare arbeit in bereich frauenbeschneidung.
die erste erfolge sind da, wenn auch zögerlich.
sie ist von dort, ist die sprache mächtig, und die frauen haben schneller zu ihr vertrauen, als zu irgend fremden.

eine patentlösung fällt mir auch nicht ein, schon gar nicht, wenn ich mitunter hier in berlin viele migranten familien sehe, in ihre parallelwelten.
--
eleonore
uki
uki
Mitglied

Re: Afghanistan auf dem Weg in die Vergangenheit
geschrieben von uki
als Antwort auf eleonore vom 15.04.2009, 11:23:26
Zitat:


Verzweifelte Verlobte: Er ist 40, sie elf. "Wir brauchten das Geld", sagen die Eltern des Mädchens. Ihr Zukünftiger behauptet, er wolle sie zur Schule schicken. Doch die Frauen im Dorf Damarda in der Provinz Ghor wissen es besser: "Unsere Männer wollen keine gebildeten Frauen." Sie prophezeien, dass das Kind bald Nachwuchs bekommen wird.



quelle: spon
--
eleonore
geschrieben von von Eleonore eingesetzt


Hier prophezeien die Frauen, dass das Kind bald Nachwuchs bekommen werde. Sie sagen, dass ihre Männer keine gebildeten Frauen wollen.
Da lese ich nichts davon, dass die Frauen ihre Töchter nicht in die Schulen schicken wollen, dass es ihr Wunsch ist, dass das Kind bald Nachwuchs bekommt. Ich lese daraus eher, dass es ihre Befürchtung ist.

fazit: aufklärung muss dringend bei mütter, omas und allgemein beim frauen beginnen.


die müßen aus ihre archaische denkweise geholt werden, und klar gemacht bekommen, dass sie sich selbst keinen bärendienst erweisen, indem ihre töchter in verdoofung gehalten, aber ihre söhne zu machos erzogen werden.
immerhin erziehen sie die jungs auch.


Ok, ich bin in Übereinstimmung, dass Aufklärung bei den Frauen sein muss, doch bitte nicht vergessen, ganz besonders bei den Männern. Ganz besonders und sehr dringend.

Falls die Frauen ihre Töchter in Verdoofung halten, erweisen sie ihnen sehr wohl einen Bärendienst. Ob Junge oder Mädchen, Schulbildung und Aufklärung ist notwendig und kein Bärendienst.
An anderer Stelle ging ich schon einmal auf die Erziehung der Jungen durch ihre Mütter ein. Eine von ihrem Mann unterdrückte Frau in Afghanistan, wird, selbst wenn sie es wollte, ihre Söhne kaum im Sinne einer Gleichberechtigung von Mann und Frau erziehen können. Wie sollte das vonstatten gehen, wenn der afghanische Mann/Vater dagegen ist und er, der Junge, innerhalb der Familie und auch außerhalb ein anderes Rollenverhältnis zwischen Mann und Frau vorgelebt bekommt.
Diese archaische Denkweise ist doch vor allen Dingen in den Köpfen der Männer.
Wie gefährlich modern denkende und erzogene Frauen in Afghanistan leben, sehen wir doch.

Wie kann den Frauen dort geholfen werden oder wie können sie sich selbst helfen?
Die Angst vor einer Gleichberechtigung sitzt den Männern im Nacken und nur mit brutaler Gewalt versuchen sie sie zu unterdrücken.

Eleonore, sollte ich irgendwas falsch verstanden haben, von dem was du geschrieben hast?
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uki
olga64
olga64
Mitglied

Re: Afghanistan auf dem Weg in die Vergangenheit
geschrieben von olga64
als Antwort auf uki vom 15.04.2009, 14:05:21
Um nochmals auf Afghanistan zurückzukommen,dieses arme Land, in dem seit Jahrzehnten mit nur wenigen Unterbrechungen Krieg herrscht und zwar ausgelöst durch die Grossmächte, die dort ihre ureigensten Interessen verfolgen.
Dieses Gesetz, das bei uns im satten Westen so viele Bedenken auslöste, wurde mittlerweile schon wieder eingestampft.
Und habt Ihr alle vergessen, dass noch vor einigen Jahrzehnten deutschen Frauen ebenfalls vorgeschrieben wurde, was unter "ehelichen Pflichten" zu verstehen ist?
Also nicht arrogant werden im satten Westen.
--
olga64

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