Internationale Politik Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
Das kann auch gar nicht anders sein Aixois, denn 1992 schon schrieb "Der Spiegel" , Zitat:
" Im August 1981, so wissen die Geheimdienstler aus München-Pullach, sei »eine geschlossene Gruppe von Hubschrauberpiloten der DDR«, die gerade in der Sowjetunion ihre Ausbildung abgeschlossen hatte, »direkt von dort nach Afghanistan kommandiert« worden. Der Kreis der Mitwisser über die Militärhilfe der Realsozialisten für die Regierung in Kabul sei »auch in DDR-Führungskreisen äußerst klein gehalten« worden. Nur Verteidigungsminister Heinz Hoffmann und Stasi-Chef Erich
Mielke waren detailliert über den Einsatz der Volksarmee-Soldaten unterrichtet." Quelle
Außerdem habe ich noch das hier bei GEO gefunden, Zitat:
" In Afghanistan gilt die Verkehrsordnung der ehemaligen DDR. Viele afghanische Soldaten wurden in der Sowjetunion und auch in der DDR ausgebildet. So hat die Regierung zehn Jahre nach der Auflösung der DDR ihre Straßenverkehrsordnung übernommen."
Edita
Was die Militärhilfe (Waffen , Munition ..), angeht war Afghanistan einer der Hauptempfängerländer.Der Kreis der Mitwisser über die Militärhilfe der Realsozialisten
Eigenartig aber bleibt, dass weiterhin der Mantel des Schweigens über dem Einsatz der Soldaten, Fachleute, ... liegt, die in Afghanistan selbst waren und dort ja auch ihre persönlichen Erfahrungen, Einsichten gewonnen haben dürften, ja sicher auch in Kampfhandlungen verwickelt waren, verletzt oder gar getötet wurden.
Kein Interview, keine Berichte in den Medien, nur wenig und gut 20 - 30 Jahre her. Dabei müssten noch viele dieser Ehemaligen unter uns leben. Warum ? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Bundeswehr und ihre Dienste nicht mehr darüber wissen - alles Militärgeheimnisse ???
„Als langjähriger Afghanistan-Experte, Buchautor, ISAF-Coach etc. mit 'zig Jahren on/off vor Ort habe ich ….erklärt, dass neben vielen anderen WP-Einheiten (Z.B. Bulgaren) auch einzelne NVA-Soldaten zur Zeit der Sowjetbesatzung in Afghanistan waren. Ich glaubte, aus der Wendezeit dazu NVA-Stimmen zu erinnern.
Meine Bitte: Kann mir da jemand weiterhelfen mit verlässlichen Quellen? “ (Flugzeugforum)
Zwei haben auf diese Frage geantwortet:
„ Leider ja ich hab es erlebt“
Die Parallelen zwischen 1979/89 und 2001/21 sind doch offensichtlich:
"Die Sowjetisierungspolitik konzentrierte sich auf die Bewohner Kabuls, die im Unterschied zur "reaktionären" Landbevölkerung als "fortschrittlich" galten. Eine wesentliche Maßnahme war die staatlich geförderte Frauenemanzipation, die im Kontrast zur traditionellen ländlichen Gesellschaft stand, in der die Partizipation der Frauen am öffentlichen Leben undenkbar war.... Die Stellung der Frau in der urbanen Gesellschaft war - nicht zuletzt durch die von der DVPA geförderte Frauenemanzipation - für die Taliban unbegreiflich und mußte zwangsweise zur Zielscheibe ihrer Politik werden."quelle
Nur mal so zur Erinnerung: die Taliban kämpften brutal gegen die Frauenemanzipation . Sie wurden damals von den USA unterstützt. Der Kampf gegen den sozialistischen Feind hatte eben Vorrang, tant pis (Pech gehabt) Frauenrechte.
Guten Morgen.
Ohne besondere militärische Kenntnisse meine ich, dass es nicht Aufgabe von Soldaten sein kann, eine Staatsform in fremden Ländern durchzusetzen.
Afghanistan ist nur ein Beispiel dafür wohin das führt wenn es versucht wird.
Soweit ich erinnere hat Helmut Schmidt diese Ansicht geteilt.
Deutschland?
Ja, so könnte es im Zweifel gehen. Doch das hieße, ein Land mit der Zustimmung zivilisierten Staaten der halben Welt zuvor völlig platt zu machen.
"Frauenrechte" spielen dabei erfahrungsgemäß keine besondere Rolle.
Der Tag heute verspricht sonnig zu werden.
Guten Morgen.Welche Staatsform nach welchem Vorbild sollte es denn sein, waren sich die europäischen und US-Militärs da wenigstens einig??????
Ohne besondere militärische Kenntnisse meine ich, dass es nicht Aufgabe von Soldaten sein kann, eine Staatsform in fremden Ländern durchzusetzen.
Afghanistan ist nur ein Beispiel dafür wohin das führt wenn es versucht wird.
Soweit ich erinnere hat Helmut Schmidt diese Ansicht geteilt.
Deutschland?
Ja, so könnte es im Zweifel gehen. Doch das hieße, ein Land mit der Zustimmung zivilisierten Staaten der halben Welt zuvor völlig platt zu machen.
"Frauenrechte" spielen dabei erfahrungsgemäß keine besondere Rolle.
Der Tag heute verspricht sonnig zu werden.
Welche Pläne gab es denn Afghanistan platt zu machen, wäre es so gewesen hätte man sich nicht 20 Jahre lang abmühen müssen, dortigen Polizisten und Soldaten erst mal Lesen und Schreiben beibringen zu müssen, aber wozu sollten sie es auch können, sie sind es seit Generationen gewöhnt, dem besseren Zahler händestreckend hinterherzulaufen!
Ein Artikel aus 2008 als Steinmeier zu Besuch dort war:
" Die Mission ist auf einem guten Weg“, lobt Scholz und sagt, er sei optimistisch. Doch wie bei den Fahrschülern fehlen auch hier strukturelle Grundlagen. So sei bisher nicht einmal erfasst, wie viele Polizisten es in Afghanistan gibt. Vermutlich sind es zwischen 75.000 und 85.000. Geklärt ist auch noch nicht, wer für sie zuständig ist - das Innenministerium in Kabul, die Gouverneure der Provinzen oder die Distriktleiter.
Eupol will sich da gar nicht einmischen. Das solle die afghanische Regierung klären, heißt es. Doch es wird deutlich, dass man wenig von einer Gouverneurspolizei hält. Schon jetzt ist es ein Problem, dass die teuer ausgebildeten Männer sich wegkaufen lassen und schnell die Seite wechseln. Zahlt ein Kriegsfürst mehr als der Staat, gehen sie zu ihm. Auch Fahrlehrer verlassen die Armee und machen sich selbständig. Aber das ist nur die harmlose Variante des Problems der Eupol.
Ich bin überzeugt davon, daß die nicht afghanischen Militärs andere Sorgen und Probleme hatten, als eine Staatsform durchzusetzen, denn zu jeder Staatsform braucht es bestimmte und verläßliche Strukturen, ohne die kann es keine Staatsform geben, nur ein willkürliches Bündnis von Stammes- oder Kriminellenfürsten, die die Bevölkerung nach Lust, Laune und Machtgelüsten terrorisieren und ausbeuten!
Edita
Man sollte aber auch überlegen, welche Staatsform finanziell unterstützt wird.
Jetzt spielen sie schon mit den Gedanken den „Kriegsgegner“ finanziell unter die Arme zu greifen.
lupus
Man sollte aber auch überlegen, welche Staatsform finanziell unterstützt wird.Zu überlegen ist aus meiner Sicht vor allen Dingen, wo und welche der eigenen Ressource wie auch immer adressierte "Unterstützungen" zulassen.
Jetzt spielen sie schon mit den Gedanken den „Kriegsgegner“ finanziell unter die Arme zu greifen.
lupus
So langsam wäre es an der Zeit, dass sich sowohl die Wirtschaft als auch Presseorgane und Parlamentarier Deutschlands darüber Gedanken machen, wie und mit welchen Mitteln die von vergangenen und heutigen Generationen mühsam errungenen Strukturen im Inland perspektivisch zumindest einigermaßen erhalten werden können.
Kriegsgegnern finanziell unter die Arme greifen?
Der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe, Isegrim. Wie oft schon in der Geschichte, waren die Kriegsgegnern von heute die Verbündeten von morgen und umgekehrt.
"Helfen" will eben gelernt sein.
Nur allzu oft wird selbst im Privaten den Helfern nicht verziehen, dass sie geholfen und die Bilder von damals nicht vergessen haben könnten.
Man sollte aber auch überlegen, welche Staatsform finanziell unterstützt wird.Der Krieg ist ja beendet Lupus ... jedenfalls so gut wie! Die nur schlecht ausformulierten Ziele der Besetzer sind in einigen Bereichen nur teilweise, in anderen gar nicht erreicht worden.
Jetzt spielen sie schon mit den Gedanken den „Kriegsgegner“ finanziell unter die Arme zu greifen.
lupus
Nun geht es ja erst einmal um humanitäre Hilfen ... und wenn das gut klappen sollte, dann wird natürlich auch das "neue" Regime stabilisiert. Das ist nicht zu vermeiden, sollte aber für die Hilfe nicht entscheidend sein ... alles andere wäre nur ein unproduktives Nachtreten! Vielleicht kann man so ja noch politisch etwas für die Bevölkerung erreichen.
Ganz davon abgesehen gibt es sowieso keine andere Möglichkeit mehr Einfluss zu nehmen ...
MarkusXP
Ganz davon abgesehen gibt es sowieso keine andere Möglichkeit mehr Einfluss zu nehmen ..... geschrieben von MarkusXPMan sollte im generell keinen Einfluss nehmen und erst mal abwarten was dort passiert.
Haben die Taliban erstmal das P.-Tal erobert, werden sie sich die anderen Punkte vornehmen die noch nicht in ihrem Sinne geklärt sind.
„Etwa 70 Prozent der afghanischen Unteroffiziere sind Analphabeten. Sie können keine Straßenverkehrsordnung lesen“,Als ob die Ausbilder das nicht schon vorher gewusst hätten,bevor sie in Afghanistan eingesetzt wurden. Fraglich ist doch nur welche Ausbildungsziele sie hatten, und ob diese erreicht wurden (ich bezweifle beides), damit man sie hier in der Öffentlichkeit als Erfolg verkaufen konnte.
In zwei Monaten Führerschein und Automechanikerausbildung und im Winter, kostenlose Verteilung von Frostschutzmitteln - einfach toll !
Die DDR Ausbilder waren da schon viel erfolgreicher, wenn sie es schafften, dem Land (zehn Jahre nach Schulungsabschluss) noch die DDR StVO 'überzustülpen', oder haben die Afghanen sie aus tieferer Einsicht übernommen, was für die Trabbis gedacht war ( 100kmh Tempolimit) kann für uns nicht schlecht sein ???
So langsam begreife ich , warum in den 1960-ern, bis in die 1970-er hinein, Afghanistan bei vielen Deutsche so beliebt war (auch Entwicklungshelfern): keine Punkte in Flensburg !
Wahrscheinlich haben sie auch keinen Betriebsrat, keine Lohnverhandlungen, keine Gleichstellungsbeauftragte, kein Disziplinarrecht und auch keine Pensionsansprüche.
Einfach keine Strukturen, keine richtige Bürokratie - schrecklich .
Brauchen sie, die Armen da unten ( odeer dahinten ?) aber eigentlich auch nicht, können ja eh nicht lesen. Wenigstens rennen diese Dummis (ohne Kühlwasser fahren, mal stelle sich das mal vor !!!) nicht mehr im Lendenschurz rum und sind zufrieden mit einem " willkürlichen Bündnis von Stammes- oder Kriminellenfürsten, die (sie) ....nach Lust, Laune und Machtgelüsten terrorisieren und ausbeuten!"
So ähnlich klangen auch die Berichte, die noch anfangs des letzten Jahrhunderts aus den Kolonien nach Berlin gekabelt wurden ... vielleicht hiessen die Fürsten dann noch 'Häuptlinge' ...
Was der liebe Wulf Schmiese schon damals (2008) von Land und Leuten in Afghanistan so alles wusste ...
aixois
Ich schaue mir jetzt schon ein paar Stunden auf ZDF-info die Doku über die Zerstörer eines Landes an - Irak.
Meine Erkenntnis ist wieder einmal - es wiederholt sich immer und immer wieder wenn fremde Länder in ein Land eindringen, das ihnen fremd ist, sowohl die Kultur als auch die Religion. Die Eindringlinge haben weder einen Plan noch ein Ziel.
Afghanistan wird ebenso auf lange Sicht zerstört sein. Und warum? Weil die Demokratie etabliert werden soll? Oder weil den Frauen zu ihrem Recht verholfen werden soll?
Kriege werden mit Lügen begonnen und sie enden mit Lügen und am Ende werden Terroristen gestärkt.
Bruny