Internationale Politik Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
Eine „moderne“ Demokratie (was auch immer das sein soll) wird niemals erfolgreich sein, wenn sie nicht von der eigenen Bevölkerung ausgeht und auch angenommen wird. Außerdem glaube ich nicht einen Augenblick daran, dass der Westen eine Demokratie in Afghanistan etablieren wollten, sie wollten sich die begehrten Bodenschätze unter den Nagel reißen, im Namen der Demokratie.
Bruny
Drohnen, egal von welcher Seite, einfach nur inhuman, Menschenleben verachtend, auch wenn sie uns als "Menschenleben rettend" schmackhaft gemacht werden.?
So sehe ich es auch, lieber @aixois, zumal der, der Drohnen einsetzt, ja keinerlei Risiko eingeht, sondern einfach "verlustlos" töten kann. Und jedes Mal, wenn Drohnen eingesetzt wurden, wurde irgendwann später auch eingestanden, dass es durchaus Zivilopfer gegeben hat.
LG
DW
Deshalb war u ist für die Menschen, vor allem der Frauen nichts umsonst gewesen, sondern das Gegenteil. Sie sind in den 20 Jahren, gebildet u gestärkt, im Kampf für Menschenrechte, für den Kampf gegen die Taliban,worden.
Man sieht ja das auch jetzt, dass die Frauen, wie auch die Bürgermeisterin um Hilfe gegen die Taliban bitten.
Man muss sich mal vorstellen, wenn es diese 20 Jahre nicht gegeben hätte, wenn die Taliban weiter an der Macht gewesen wäre, wie wäre das Leben der Frauen, einer ganzen Generation, gelaufen? Sie wären weiter öffentlich ausgepeitscht, gesteinigt, ermordet worden, als Mädchen zwangsverheiratet u verkauft. Wie viel Männer wären weiter öffentlich gehängt worden, weil sie gegen die Taliban gekämpft haben?
Das die Taliban wieder so schnell an die Macht kommen konnte, liegt einfach daran, dass sie einen großen Teil der Afghanen, besonders der Männer, hinter sich haben. Streng religiöse, die unbedingt nach der Scharia leben wollen. Ohne die große Rückendeckung, wäre das nie möglich gewesen. Deshalb waren sie ja auch nie ganz weg, denn es gab die vielen Anhänger der Taliban. Man kann beobachten, es gibt keine Geschlossenheit der Bevölkerung gegen die Taliban.
Tina
"Taliban könnten in Zukunft noch brutaler werden"
https://www.tagesschau.de/inland/ghafari-afghanistan-101.html
"WDR: Sie waren sehr jung, als Sie ein großes Risiko eingegangen sind, um Bürgermeisterin in Afghanistan zu werden. Warum haben Sie das getan?
Ghafari: Jede Veränderung, die die Welt durchmacht, braucht einen Startpunkt. Das wollte ich auch machen, ich wollte beweisen, dass Frauen das können. Um zu zeigen, was Frauen für einen Einfluss nehmen können, habe ich die Lebensgefahr und alle anderen Hürden auf mich genommen.
WDR: Wie werden Sie Ihre Arbeit von Deutschland aus fortsetzen?
Ghafari: Der einzige Grund, warum ich nicht in Afghanistan bin, ist, dass ich für die Menschen und speziell die Frauen eine laute Stimme sein möchte. Es wird Zeit brauchen, ich arbeitete daran, eine Art weltweite Solidaritätsbewegung für die Frauen in Afghanistan zu starten. Das kann hoffentlich dafür sorgen, dass die Regierungen überall auf der Welt diese Bewegung sehen und Druck auf die Taliban ausüben. Aktuell springe ich dafür von einem Interview zum nächsten, spreche mit Menschen und berichte, was in Afghanistan vor sich geht. Die Taliban sind da, jetzt geht es darum, ihnen klar zu machen, dass sie ohne Frauen nicht regieren können."
Frage, dazu - welcher Krieg ist was Wert?? Als Kind ein Krieg überlebt, dann freiwillig in ein anderen gezogen! War damals (1958) auch so eine Art"Taliban" Krieg.. Als Afghanistan los ging war ich im Ausland. Wunderte mich über die Sprüche so mancher Bundeswehrler- von wegen mal so kurz rein spazieren und sauber machen. Heute ist so mancher geheilt!! Also Krieg, der kostet immer - den schenkt einem keiner!
Frauen in Kabul hatten auch früher schon bessere Zeiten erlebt, in den 1960er Jahren bis Anfang 1970 lebten viele in einer ganz anderen Welt. Vor allem die Frauen waren immer am meisten betroffen, wenn gerade der nächste Machtwechsel stattfand. Heute sieht es schon wieder sehr düster aus.
Die NZZ hatte eine eine Bilderserie aus dem Kabul der 60ziger veröffentlicht, schon traurig, mal ganz modern, und dann wieder zurück ins Mittelalter.
Pat
Minirock statt Burka: Die goldene Ära Afghanistans
Infolge der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban wird der Zivilbevölkerung und vor allem den Frauen Afghanistans eine düstere Zukunft prophezeit. In den 1960er Jahren herrschte in der Hauptstadt Kabul eine andere Stimmung, wie unsere Bildstrecke zeigt.
Bilderstrecke
Ja Pat das stimmt schon. Aber auch das war nur der Elite vorbehalten. Wie im Iran unter dem Schah, wie in Libyen unter al-Gaddafi, im Irak unter Saddam Hussein, wie im Libanon (noch), wie in Syrien in der kurzen Aufbauzeit des jungen Baschar Hafiz al-Assad usw. Was ist geblieben vom sogenannten arabischen Frühling? Und wer hat davon profitiert? Nicht die genannten Länder und schon überhaupt nicht die Frauen. Männer die einst ihr Exil im Ausland gesucht hatten wurden entweder von den USA als Marionetten Regierungen eingesetzt, niemals zum Wohle des eigenen Volkes, oder sie kamen zurück und verbreiteten Angst und Schrecken.
Und überall wurde nichts als verbrannte Erde hinterlassen.
Bruny
Bruny,
das Problem des Westens ist, sie können einfach diese Kultur nicht akzeptieren.
Die ist dem Islam HEILIG und er wird sie so schnell nicht aufgeben.
Schau wir mal in 500 Jahren. Übrigens war es mit den Christen, im Mittelalter nicht anders. Da hat man viele Frauen als Hexen auf den Scheiterhaufen geschickt. Manche Völker brauchen eben länger.
LG Hubert
Aber auch nur in den Ländern die etwas zu bieten haben, also Öl oder andere Bodenschätze. Kein Schwein kümmert sich um Frauen und Kinder im Jemen.
Jetzt hat man in Afghanistan den Rückzug angetreten, weil der Westen kläglich gescheitert ist, aber es wird davon gesprochen mit den Taliban verhandeln zu wollen. Soll jetzt an einem 2. Scheitern gearbeitet werden?
Ich stelle mir gerade den Außenminister Heiko Maas beim verhandeln mit den Taliban vor 😢.
VG Bruny
Danke für den link, Bias.
Fehlen mir nur vergleichbare Einschätzungen der NVA/Stasi Leute nach ihren Aufenthalten in Afghanistan in den 1980-er Jahren - hatten die auch mitgekriegt, dass es nichts werden wird mit dem Sozialismus à la Moskauer Modell ? Heute könnten sie es ja sagen.
Deutsche 'Einheiten' waren nämlich zweimal in Afghanistan (vergisst man oft).
Da auch etliche Männer, (heute) Taliban, damals von den DDR Sicherheitskräften geschult wurden, könnte man die Vermutung anstellen, dass die heute besonders disziplinierten unter ihnen, die schon etwas älteren Kader, noch in den Genuss 'preussischen' Drills gekommen waren.
Zeitweise sollen ja bis zu 1200 'Ausbilder' aus dem deutschen Bruderland vor Ort gewesen sein, ob sie ihre Erfahrungen mit ihren gesamtdeutschen Ausbildungs- Nachfolgern geteilt haben (auch sie haben vor 40 Jahren beim Brunnenbohren und Schulunterricht sichern mitgeholfen - noch nie war Afghanistan (auch die Frauen) so frei wie unter seinen sozialistischen Regierungen) ?
Diese 'Freizügigkeiten' haben letzlich den Niedergang des 'sozialistischen' (wie jetzt des westlichen) Gesellschaftsmodells und den Rückzug der Russen bewirkt.
"Frage(im Bundestag) : Welche Auskunft kann die Bundesregierung über die Beteiligung von militärischen und technischen Einheiten der DDR an der sowjetischen Invasions- und Okkupationsarmee in Afghanistan erteilen?
Antwort des Staatsministers Frau Dr. Hamm-Brücher vom 6. August 1981: (man beachte das generische Maskulinum für die FDP Dame !) :
Nach den der Bundesregierung vorliegenden Erkenntnissen unterstützt
die DDR die sowjetischen Truppen in Afghanistan durch die Abstel-
lung von Personal und Einrichtungen des Truppen-Sanitätsdienstes.
Die DDR entsendet ferner Experten für die unter sowjetischer Lei-
tung unternommene reorganisation des afghanischen Nachrichten-
und Sicherheitsdienstes. Sie hat, soweit hier bekannt, auch Berater
und Ausbilder im Bereich der afghanischen Polizei eingesetzt. Über
den Umfang des personellen Engagements der DDR in diesen Berei-
chen liegen der Bundesregierung keine Informationen vor. "
Schon damals hatten unsere Spionagedienste offensichtlich keinen rechte Ahnung , was in Afghanistan so ablief.
aixois
Bruny,
über den Außenminister und die Verteidigungsministerin muss ich auch immer lächeln.😁
LG Hubert