Internationale Politik Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung

Derzeit hat eine Einheit der KSK es von der Verteidigungsministerin freigestellt bekommen, wie sie ihren Auftrag, Leuten in Kabul die sichere Ausreise zu ermöglichen, erfüllt.
Im Fernseh wird die Leistung der Streitkräfte von ihr gewürdigt, gar als heldenhaft bezeichnet.
Frage: Handelt es sich dabei nicht um die gleichen Leute, deren Einheit die Ministerin gestern noch gründlich auf den Prüfstand stellen und dieselbe u.U. auflösen wollte?

Nein - nicht bis gestern, bis Anfang Juni war es eine Option, aber noch keine Entscheidung!
Weil sich die Einheit aber in den vergangenen Monaten einem Reformprozess unterzogen hat, zeichnete sich eben ab, daß das Fortbestehen der Elitetruppe möglich ist, wäre ja auch fast ein Unding, daß alle 1400 Mann rechtsextremistisch eingestellt gewesen wären! Wäre außerdem auch dumm gewesen, die  besonderen militärischen Fähigkeiten dieser Einheit wegen einiger rechtsextremen Dumpfbacken einfach so zu verschleuden, und natürlich kann man diese Truppe ehren und würdigen, sie hat sich nichts zu Schulden kommen lassen, die Dumpfbacken waren ja schon aussortiert!!

Edita

Sollen Politiker jetzt nur noch mit ernsten oder traurigen Gesichtszügen umher laufen?

Ich denke nicht, daß das den Betroffenen hilft.
Es wird immer Momente oder Augenblicke geben, worüber man sich freut und auch lacht.

Monja.
 
 

Es würde auch die grosse Gefahr in sich bergen,dass PolitikerInnen, die grunsätzlich mit ernsten oder traurigen Mienen rumlaufen, unterstellt würde, sie würden heucheln.
Vermutlich regen sich über unangebrachte, fröhlichere Gesichtszüge von PolitikerInnen gerade die massiv auf, die z.B. auch indiesem Forum meist von etwas zweifelhaften, humoristischen Anfällen von sich reden machen, wenn es nicht in die Situation passt:

In der Psychiatrie wird dies mittlerweile als Witzelsucht bezeichnet, ein expansiv-joviales Verhalten, das vor allem bei einer organischen Schädigung des Gehirns, insbesondere des Frontalhirns auftritt (Online Lexikon fürPsychologie und Pädagogik).
Witzelsucht ist in den meisten Fällen eine eher leichte psychische Störung, die sich durch unbegründete, überzogene Heiterkeit, Geschwätzigkeit (Logorrhoe) oder grundlose euphorische Stimmung,bzw. auch eine leichte Bewusstseinstrübung äussert.
Wer sich in dieser Definition selbst  finden sollte, dem sei dies unbenommen - ist jedoch keine Absicht der Schreiberin. Olga

Derzeit hat eine Einheit der KSK es von der Verteidigungsministerin freigestellt bekommen, wie sie ihren Auftrag, Leuten in Kabul die sichere Ausreise zu ermöglichen, erfüllt.
Im Fernseh wird die Leistung der Streitkräfte von ihr gewürdigt, gar als heldenhaft bezeichnet.
Frage: Handelt es sich dabei nicht um die gleichen Leute, deren Einheit die Ministerin gestern noch gründlich auf den Prüfstand stellen und dieselbe u.U. auflösen wollte?

Es handelt sich um die gleichen Leute @Bias
Nur dieses Mal werden sie dringend benötigt und da vergisst der ein oder andere schon mal sein Gewäsch von Gestern.
Ich erinnere mich noch gut über das öffentliche Entsetzen . Männer dieser Einheit sollen alte Soldatenlieder gesungen haben ,Kadavergehorsam gepflegt und auf einer Party Schweinsköpfe geworfen haben. Klingt ziemlich unappetitlich. Allerdings:
Diese Männer werden dazu ausgebildet, in Feindesland mit dem Fallschirm abzuspringen, auf Befehl zu erschießen, Handgranaten einzusetzen, mit Hochtechnologie zu hantieren und sich Wege freizusprengen, um etwa Geiseln zu befreien. Dafür werden sie ausgebildet, abgehärtet, ihre Reflexe geschult – Gewaltfreiheit ist nicht im Schulungsprogramm enthalten. Die Befreiung der Lufthansa-Boeing am 18. Oktober 1977 durch die (bundespolizeiliche) GSG 9 ist ein Beispiel, was im nationalen Interesse nötig sein kann.
Wer glaubt, dass solche Männer nach Dienstschluss in der Kita am Stuhlkreis teilnehmen, weil der Marvin der Sarah schon wieder ein Förmchen weggenommen hat, könnte sich täuschen.
Es könnte auch sein, dass sich diese Männer nicht hinknien, wenn der antirassistische Comment es verlangt.
Ich für meinen Teil bin dankbar das es Männer gibt die sich für gewagte Einsätze hergeben und ihr Leben riskieren .
Um es klar zu sagen: Ich bin bereit, diesen Männern für ihren Dienst Dankbarkeit zu bezeugen und Respekt. Und darüber hinwegzusehen, dass derjenige, der diese Gesellschaft in diesen Situationen mit seinem Leben verteidigt, einige andere Partygewohnheiten hat als ich, bei dem das zweite Glas leichter alkoholischer Getränke schon zur exzentrischen Ausnahmeerscheinung gehört.


 

"Ich bin bereit, diesen Männern für ihren Dienst Dankbarkeit zu bezeugen und Respekt. Und darüber hinwegzusehen, dass derjenige, der diese Gesellschaft in diesen Situationen mit seinem Leben verteidigt, einige andere Partygewohnheiten hat als ich, bei dem das zweite Glas leichter alkoholischer Getränke schon zur exzentrischen Ausnahmeerscheinung gehört."

Ja, Bodoso - Du bist dazu bereit und unter Umständen auch die Leute, welche jetzt gerade in Afghanistan beschützt und herausgeholt werden.
Doch ist es nicht auch wichtig, dass alles was Du zuvor schilderst aus einer politisch erwünschten, haltungsmäßig unseren Werten untadelig angemessenen Gesinnung heraus getan wird?

Komm gut durch den Abend

Bei der Poltisch erwünschten Gesinnung da geh ich nicht so ganz konform mit Dir. Die ist mir zu sehr flatterhaft und ändert sich je nach den Machtverhältnissen .
Das was Du unsere Werte nennst, ja die sollten sich in den Handlungen wiederfinden .

Und jetzt nochmal eine ganz persönliche Ansicht.
Wäre ich jetzt in Afghanistan in einer prekären Situation, wäre es mir völlig egal ob sich auf dem Unterarm der mich da rauszieht ein Semper fidelis tätowiert ist oder das Tattoo der Fremdenlegion .
Ich würde auch nicht nach einer wie auch immer gearteten politischen Einstellung fragen.
Da wäre ich ein Feigling und würde jede Rettung ergreifen die angeboten würde.
Der Abend fängt übrigens gut an 😃

Es handelt sich um die gleichen Leute @Bias
Nur dieses Mal werden sie dringend benötigt und da vergisst der ein oder andere schon mal sein Gewäsch von Gestern.
 

Es handelt sich eben nicht um die gleichen Leute, 5 Soldaten wurden entlassen, 16 versetzt oder sie schieden beim KSK aus, und etwa 20 Verdachtsfälle werden immer noch vom MAD bearbeitet!
Bei einer Einheitsstärke von 1400 Mann ist man sicher nicht auf diese kleine auffällige Gruppe angewiesen, übrigens wurde sie nicht wegen des Werfens von Schweineköpfen als rechtsextrem eingestuft, da mußten sie schon andere Kriterien erfüllen, die bis jetzt  5 von ihnen auch "mit Bravour" erfüllt haben!

Edita

Derzeit hat eine Einheit der KSK es von der Verteidigungsministerin freigestellt bekommen, wie sie ihren Auftrag, Leuten in Kabul die sichere Ausreise zu ermöglichen, erfüllt.
Im Fernseh wird die Leistung der Streitkräfte von ihr gewürdigt, gar als heldenhaft bezeichnet.
Frage: Handelt es sich dabei nicht um die gleichen Leute, deren Einheit die Ministerin gestern noch gründlich auf den Prüfstand stellen und dieselbe u.U. auflösen wollte?

Ein wilder Haufen, die KSK und wenn die GSG9 schon aus ziemlich harten Hunden bestand, dann ist es die KSK umso mehr. Ja, die Ausbildung und die Leistungen sind so hart wie die Männer - und die braucht es nun mal  in besonderen Fällen.

Ich dachte ja immer, dass der ehemalige Verteidigungsminister Scharping an Dummheit nicht mehr zu unterbieten sei (schließlich verriet er vor laufender Kamera im Balkankrieg zum Entsetzten des daneben stehenden Kommandeurs der deutschen Soldaten auf dem Balkan) die exakte Marschroute, den Zeitpunkt, die Truppenstärke inklusive Fahrzeuge und den Grenzübergang!), aber Frau Karrenbauer hat's tatsächlich geschafft. Wie sonst kann man denn vor der Presse eine geheime Rettungsaktion für Deutsche in Kabul verraten und dass dafür extra 2 Spezialhubschrauber und die KSK Truppe nach Kabul geschafft wurden .... nun wird man diese Spezialhelikopter, die besonders wendig sind, gar nicht einsetzten können - eben weil die Taliban die Pläne und den Helityp nun ja auch kennen. Eine unbegreifliche Dummheit dieser Ministerin

An Dummheit unterbieten hieße weniger dumm, Corgy.
Wie auch immer: Beide Minister haben, weil sie das Ressort leiten, letztverantwortlich zu sagen was Sache ist, wenn sich Soldaten in und außerhalb von Einsätzen nicht moralisch einwandfrei verhalten.
Und dieser Verantwortung kommen sie erkennbar sorgfältig nach.
Aktive und Reservisten werden das zu schätzen wissen, vermute ich.

Komm Du unterdessen gut durch den Abend

Wieder was gelernt, ich dachte, es sei umgekehrt :-)
Es kann nicht angehen, dass geheime Aktionen der Polizei oder einer Armeeeinheit vorab ausposaunt werden lieber Bias -  schon gar nicht, wenn es so ein heikles Kommando wie aktuell in Kabul ist. Hinterher ok, ja ... aber das, was da gemacht wurde, ist leichtsinniger Verrat 

Wieder was gelernt, ich dachte, es sei umgekehrt :-)
Es kann nicht angehen, dass geheime Aktionen der Polizei oder einer Armeeeinheit vorab ausposaunt werden lieber Bias -  schon gar nicht, wenn es so ein heikles Kommando wie aktuell in Kabul ist. Hinterher ok, ja ... aber das, was da gemacht wurde, ist leichtsinniger Verrat