Internationale Politik Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
Ich weiß auch nicht, wie es ist, in Afghanistan Mann zu sein. Ich weiß noch nicht mal, wie es ist, in Deutschland ein Mann zu sein.Das passiert Mädchen u Frauen in Afghanistan, durch ihre Väter u. Ehemänner u. den Taliban. Sie werden als Kinder verheiratet, sie werden geschlagen, misshandelt, oft mit Salzsäure ins Gesicht gegossen, damit sie hässlich werden, sie müssen die blaue Burka tragen, sie dürfen das Haus allein nicht verlassen, haben keine Rechte sich zu wehren. Sie werden gesteinigt, getötet, wenn sie nicht das machen, was man ihnen befohlen hat. Frauen werden wie Tiere behandelt, sie sind nichts wert. Afghanistan ist ein rückständig, fundamentalistisch, streng gläubiges Land, wo die Scharia gilt. Und diese Gesetze wenden dann auch die Väter, die Männer zu Hause an. Es gibt daher auch einen großen Teil der Männer, die für die Taliban sind, denn sie wollen so leben. Ihnen geht es ja dabei auch sehr gut, denn sie haben alle Rechte. Auch darüber kann man lesen.
Und gerade deshalb, weil ich es nicht weiß, werde ich mich davor hüten, sie alle pauschal zu verurteilen, wenn sie aus einem Land fliehen, in dem ihnen Zwangsrekrutierung, Gefangennahme und Tod drohen.
Was tun wir eigentlich hier alle, die wir hier schreiben? Niemand von uns muss sich mit solchen Problemen herumschlagen, wir alle haben gut reden.
Niemand von uns, mich inbegriffen, kann sich in die Situation der Menschen vor Ort wirklich hineinversetzen, also sollten wir uns mal etwas zurückhalten mit unseren Verurteilungen. Ich weiß nur eins: Wenn ich in so einem Land leben würde und Angst hätte, würde ich auch alles tun, um da rauszukommen.
Zusammengefasst, sind es die Frauen, Mädchen in Afghanistan die Angst haben müssen, nicht die große Mehrzahl der Männer. Aber die Frauen fliehen kaum, denn sie wollen im Land was verändern, sie sind bereit für ihre Rechte zu kämpfen, wie man es in vielen Videos sehen kann, auch in meinem eingestellten. Sie hoffen auf Hilfe von außen.
M.E. sollte man, anstatt über Männer zu reden, lieber über die Frauen u Mädchen reden, die ein qualvolles Leben haben, das zeigen vor allem die Berichte von Amnesty International Deutschland und man sich hier immer wieder für diese Organisation starkmachen will. Die wenigen Männer, in Bezug der Mehrheit gesehen, die nicht religiös, nicht nach der Scharia leben wollen, die sind mit ihren Familien geflohen. Darüber gibt es auch Zeitzeugen-Berichte. Sie würden ihre Mütter, Frauen, ihre Kinder/Mädchen, niemals den Taliban, den fanatisch, streng, religiösen Verwandten überlassen, denn sie wären dann schutzlos ausgeliefert. Der geflohene Mann hätte keine Macht mehr über seine Familie. Die Frauen und Kinder hätten überhaupt keine Chance aus dieser Umgebung eine Flucht anzutreten.
Die unverheirateten jungen Männer die fliehen, die wollen einfach ein besseres Leben, was ja voll zu verstehen ist, sie wollen Geld verdienen u damit dann vielleicht was in Afghanistan aufbauen, das heißt aber nicht, dass sie deshalb ihren strengen Glauben an der Grenze ablegen u die Scharia ablehnen. Sie sind so geboren und groß geworden. Es gibt natürlich immer auch Ausnahmen, aber es ist nicht die Mehrheit.
Meine Meinung, die niemand teilen muss.
Tina
Werden Sie aktiv für den Schutz der afghanischen Frauen: http://www.amnesty.de/afghanistan
Hi Bruny,
ich weiss, dass Frauen alles schaffen. Bin mit einer seit 58 Jahren verheiratet, ohne sie, hätten wir nicht ein paar Geschäfte aufgebaut.
Doch beim Islam steht die Religion an 1.Stell.
Das sieht man an den EHRENMORDEN. Das wird noch Generationen dauern.
LG Hubert
Es lohnt sich, Herrn Lüders anzuhören. Der ist ganz anderer Meinung: Ortskräfte in Afghanistan: "Versagen der Bundesregierung"Ich brauche, wenn es um afghanische Frauen geht, keinen Herrn Lüders. Wichtig ist, was die afghanischen Frauen über ihr Leben berichten.
Tina
Wenn ich sage - es paßt dazu - wie kommt Du darauf, daß ich damit ausdrücke, daß man darüber nicht sprechen darf???Da muss ich widersprechen, ein Ehrenmord ist kein Femizid, denn bei einem Ehrenmord werden die Frauen werden getötet, weil sie die "Ehre" einer Familie oder Mannes "beschmutzen"!! Dies geschieht nur in diesen patrialcharen Gesellschaften!!.
Ehrenmorde sind Femizide und unter dem Aspekt haben Deutsche keinen Grund, Männer anderer Kulturen vorzuführen, bei uns heißen Femizide Familiendrama!
Und das ist ein ganz anderes Thema und hat nun wirklich nichts mit "vorwiegend männlichen Asylsuchenden" zu run!
Getötet, weil sie Frauen sind
Edita
Das ist nicht mit einem Femizid, dem Mord an Frauen aus allen möglichen Gründen gleichzusetzen,, der zusätzlich in allen gesellschaftlichen Schichten geschieht.
Dieses relativieren eines schändlichen (Ehren) Mordes ist furchtbar.
Komisch, das sagt mein Mann auch immer 😂.
Im Grunde hast du schon recht, aber wir sind schon ein paar Generationen weiter und ich glaube, dass die Frauen den Mut haben um ihre Rechte einzufordern. Nicht dieselben Rechte wie wir haben, da ist die Gesellschaft noch weit davon entfernt. Diese gebildeten Frauen haben auch gebildete Männer und gebildete Kinder und zurück ins Mittelalter werden diese tapferen Frauen/Familien nicht drängen lassen (hoffe ich zumindest).
😉 Bruny
Wir stehen erst am Beginn (oder auch der Fortsetzung) eines langwierigen Stellvertreterkonflikts.
aixois
Den Satz verstehe ich nicht.
Wer sind die Stellvertreter und wen vertreten sie?
Ciao
Hobbyradler
Bruny, na dann schaun wir mal. Ich hoffe du liegst richtig.
LG Hubert
@Der Waldlerdass es wieder mal überwiegend die Frauen sind,
Ich respektiere natürlich die von profundem Wissen geprägte Meinung, dass die Frauen nach 2001 'befreit' wurden, und dass sie jetzt wieder alle verfolgt werden und zurück in ein religiös kulturelles Steinzeitalter gezwungen werden.
Ich teile sie aber nicht.
Ganz einfach deshalb, weil es DIE befreite, gleichberechtigte Frau auch im heutigen (bislang relativ Taliban-'freien') Afghanistan gar nicht gibt. In ländlichen Gebieten, in denen auch heute noch gut 3/4 der Bevölkerung leben, hat sich für Frauen auch nach 2001 kaum was geändert.
Ihr Leben unterliegt immer noch und weiterhin der parda (Abschirmung). Die Frau arbeitet - von den Männern 'versorgt' - ohne Gehalt im Haushalt, in der Landwirtschaft und kümmert sich um die 'Aufzucht' des Nachwuchses, vereinfacht gesagt.
Da wird sich auch unter einer neuen Taliban Regierung nichts wesentlich ändern. Hochzeitszwang, Gewalt an Frauen, Burka-Gebot, Zwangsheiraten usw. sind schon heute kaum strafbewehrt.
Wie die Taliban allerdings mit den Frauen des eher gehobenen urbanen Mittelstandes mit überdurchschnittlichem Einkommen (also weniger als 5 % der Gesamtbevölkerung betreffend) umgehen werden, wird man sehen.
Seit 2001 sind 20 Jahre vergangen, die sicher auch nicht spurlos an den neuen Taliban Führern vorübergegangen sind.
Wenn z.B. die Frauenarbeit wieder total verboten würde, brächen ganze Sektoren innerhalb kürzester Zeit zusammen (Bildung, Verwaltung, Gesundheit ...). Das kann (und will) sich eine auf längeres Sicht ausgerichtete Taliban-Regierung nicht erlauben, wenn sie nicht umgehend den aktuell Sympathie-Vorschuss wegen der Vertreibung der verspielen will.
Welchen Mittelweg sie einschlagen werden ?
Ich meine, dass auch der Einfluss der geflüchteten (meist jungen) Afghanen (zumindest derer, die nicht als angebliche Schläfer fungieren …) nicht zu unterschätzen ist. Vieles , was die hier an "westlicher Kultur" im Guten wie im Schlechten erleben – auch das ‚normale‘ Zusammenleben mit Frauen aller Altersklassen - wird mit den Familien zuhause in Afghanistan geteilt, nicht als Erfahrung eines Sündenbabel, sondern als ‚Modernität‘ einer selbstbestimmten (aber auch selbst verantworteten) Freiheit.
Ich kann mir vorstellen, dass sehr bald (religiöse) Richtungskämpfe aufkommen werden, wenn einmal die ‚Befreiung‘ erreicht ist, und es darum geht, den Afghanen endlich ein friedliches Leben in weniger Armut zu bieten. Dazu gehört auch der Dialog mit den 'influencern' (weltlichen wie religiösen) aus dem Ausland. Dialog meint aber nicht Doktrinierung. Ihre Probleme müssen die Afghanen möglichst ohne Einmischung von aussen, lösen.
aixois
Ich sehe immer die Bilder vor mir...Taliban auf Mopeds sitzend und das zu tausenden, Gewehr umgehängt... und so wird ein ganzes Land zurück erobert...? Wirkt wie Film...
Das geht nur, wenn ihnen auch brav in die Hände gespielt wird. Hatte heute gelesen, dass in einer eingenommenen Stadt den Taliban als erstes Blümchen überreicht wurden...da stehen einem doch die Nackenhaare hoch aber wahrscheinlich ist das nicht mal "annormal"...
Ein Drama, welches hohe Folgen (Flüchtlingsströme) haben wird !
Kristine
dass es wieder mal überwiegend die Frauen sind,@Der Waldler
Ich respektiere natürlich die von profundem Wissen geprägte Meinung, dass die Frauen nach 2001 'befreit' wurden, und dass sie jetzt wieder alle verfolgt werden und zurück in ein religiös kulturelles Steinzeitalter gezwungen werden.
Lieber @aixois,
Du weißt aber, dass das von Dir Zitierte nicht zwingend meine Meinung ist, ich habe meine Lesart eines Textes von einer Dritten (Corgy) angemerkt?
Abgesehen von der von Dir (und bei Dir ungewohnten) gewählten ironischen Wortwahl, kann ich dem von Dir Gesagten überwiegend zustimmen bzw. finde das für mich sehr nachdenkenswert.
Schönen Gruß
DW