Forum Politik und Gesellschaft Internationale Politik Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung

Internationale Politik Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung

Bias
Bias
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RE: Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
geschrieben von Bias
als Antwort auf Der-Waldler vom 16.08.2021, 11:22:55
Nun, von  solchen Fällen wird berichtet. Und ich schrieb nicht von "allen", sondern betonte ausdrücklich, dass ich nicht weiß, wie es ist, in Afghanistan Mann zu sein. DAS, was ich in seriösen Medien über solche Fälle las, sah und hörte, veranlasste mich zu meiner Aussage.
Schönen Gruss
geschrieben von Der-Waldler
Trotz Deiner vorherigen Ankündigung (bin wieder raus) rechtfertigst Du Dich, Waldler.
Weshalb?
Der-Waldler
Der-Waldler
Mitglied

RE: Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Bias vom 16.08.2021, 11:25:23
Nun, von  solchen Fällen wird berichtet. Und ich schrieb nicht von "allen", sondern betonte ausdrücklich, dass ich nicht weiß, wie es ist, in Afghanistan Mann zu sein. DAS, was ich in seriösen Medien über solche Fälle las, sah und hörte, veranlasste mich zu meiner Aussage.
Schönen Gruss
geschrieben von Der-Waldler
Trotz Deiner vorherigen Ankündigung (bin wieder raus) rechtfertigst Du Dich, Waldler.
Weshalb?
geschrieben von Bias

Das frage ich mich auch mittlerweile, @Bias, dabei weiß ich, dass es für mich besser wäre, hier nicht weiter mitzumischen...

DW
Rispe
Rispe
Mitglied

RE: Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
geschrieben von Rispe
als Antwort auf Der-Waldler vom 16.08.2021, 11:22:55

Ich weiß auch nicht, wie es ist, in Afghanistan Mann zu sein. Ich weiß noch  nicht mal, wie es ist, in Deutschland ein Mann zu sein.
Und gerade deshalb, weil ich es nicht weiß, werde ich mich davor hüten, sie alle pauschal zu verurteilen, wenn sie aus einem Land fliehen, in dem ihnen Zwangsrekrutierung, Gefangennahme und Tod drohen.
Was tun wir eigentlich hier alle, die wir hier schreiben? Niemand von uns muss sich mit solchen Problemen herumschlagen, wir alle haben gut reden.

Niemand von uns, mich inbegriffen, kann sich in die Situation der Menschen vor Ort wirklich hineinversetzen, also sollten wir uns mal etwas zurückhalten mit unseren Verurteilungen. Ich weiß nur eins: Wenn ich in so einem Land leben würde und Angst hätte, würde ich auch alles tun, um da rauszukommen.


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teri
teri
Mitglied

RE: Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
geschrieben von teri

Neuesten Meldungen zufolge spielen sich gerade chaotische und schreckliche Szenen ab:

teri
 




 
RE: Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf Bias vom 16.08.2021, 11:13:03


Bei der Gelegenheit: Einen Teil des Verständnisses all jener allzeit verständnisvollen Leute hätte den zurückkehrenden Bundeswehrangehörigen sicher auch gut angestanden.
Neben einem offiziellen Empfangen wäre bei ihnen das eine oder andere Bärchen, überreicht oder geworfen bei ihrer Ankunft, sicher auch gut angekommen, meine ich.

Nun gut - darüber werden sie und ihre Angehörigen vermutlich jetzt selbst nachdenken.
geschrieben von Bias
@Bias, ich habe verstanden, was du zwischen den Zeilen zum Ausdruck gebracht hast und nicke zustimmend mit dem Kopf! Tenor: Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich für mich...

Da du bereits deinen Artikel aus dem Cicero eingestellt hast, hier noch ein Statement von vor zig Jahren (Osama Bin Laden war damals noch unter den Lebendigen) zum Thema Afghanistan.
Dem Verweis auf Peter Scholl-Latour und Christoph Seils kann man leider nicht mehr folgen.

Raus aus Afghanistan! 

Aber hier ein älterer Artikel von ihm an anderer Stelle...

Scholl-Latour erklärt Afghanistan für verloren
teri
teri
Mitglied

RE: Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
geschrieben von teri

Wie kam es eigentlich zu diesem Chaos und wer ist dafür verantwortlich?

Ganz genau werden wir es wahrscheinlich erst in 20 Jahren oder später erfahren - aber hier einige prof. Stellungnahmen.

teri




 

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Bias
Bias
Mitglied

RE: Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
geschrieben von Bias
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.08.2021, 11:44:08

Ein zurückgebliebener, alter weißer Mann, der die Dinge hartnäckig so gesehen hat, wie sie sind und nicht so wie sie sein sollten.
Er war eben zeitlebens nicht auf der Höhe der Zeit, der Peter Scholl-Latour.

Der-Waldler
Der-Waldler
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RE: Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
geschrieben von Der-Waldler
als Antwort auf Rispe vom 16.08.2021, 11:35:21
Ich weiß auch nicht, wie es ist, in Afghanistan Mann zu sein. Ich weiß noch  nicht mal, wie es ist, in Deutschland ein Mann zu sein.
Und gerade deshalb, weil ich es nicht weiß, werde ich mich davor hüten, sie alle pauschal zu verurteilen, wenn sie aus einem Land fliehen, in dem ihnen Zwangsrekrutierung, Gefangennahme und Tod drohen.
Was tun wir eigentlich hier alle, die wir hier schreiben? Niemand von uns muss sich mit solchen Problemen herumschlagen, wir alle haben gut reden.

Niemand von uns, mich inbegriffen, kann sich in die Situation der Menschen vor Ort wirklich hineinversetzen, also sollten wir uns mal etwas zurückhalten mit unseren Verurteilungen. Ich weiß nur eins: Wenn ich in so einem Land leben würde und Angst hätte, würde ich auch alles tun, um da rauszukommen.

Was heißt das denn? Dass wir hier alle schweigen sollen, unsere Meinungen nicht mehr sagen sollen? 80% der Beiträge hier beinhalten doch Theorien, Meinungen usw., für die keine eigenen Erfahrungen vorliegen,. Das Forum wäre tot, wenn hier alle nur noch dazu etwas schrieben, zu dem sie direkte, persönliche Erfahrungen haben.

 
teri
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RE: Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
geschrieben von teri
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 16.08.2021, 11:44:08

Raus aus Afghanistan! 

 
Hier nur ein kleiner Auszug aus dem Bericht deiner Url - Adresse

Das historiografische Argument Aus einer historischen Perspektive ist dieser Krieg wie ein Riss in der vorderasiatischen Schallplatte der Weltgeschichte. Immer und immer wieder versuchen es die Mächte des Westens in diesem unbezähmbaren Gebiet wilder, stolzer Völker mit Eroberungs- und Zivilisierungskriegen. Und immer wieder ist es vergebens. Wahrscheinlich unterliegen auch wir mit dem – durchaus gut gemeinten – Demokratie-Imperialismus einem Trugschluss. Denn Afghanistan würde auch nach Jahrzehnten Nato-Kriegs noch keine rechtsstaatliche Demokratie nach unserem Vorbild. Vor dem Antlitz der Weltgeschichte geschieht aber etwas anderes. Wir schaffen uns eine neue Kolonie. Militäreinsätze von solcher Länge, begleitet mit Zivilisationsinitiativen, sind selbst bei bester Absicht kaum etwas anderes als Kolonialismus. Deutschland legt sich gerade ein Protektorat am Hindukusch zu. Nun haben wir gelernt, über die ungelenken Versuche Kaiser Wilhelms, ein Kolonialreich mit absurden Zielgebieten aufzubauen, den Kopf zu schütteln. Ist aber das deutsche Protektorat von Kabul nicht ähnlich verwegen? Man kann zwar den Standpunkt vertreten, dass postmoderne Kolonien durchaus dem eigenen Interesse dienen könnten. Nur – dann sollten sie ökonomisch wenigstens attraktiver sein als diese Sand-, Stein- und Bergwüste.

Das moralische Argument Es ist ein wenig aus der Mode gekommen, nach Opfern zu fragen. Nach Menschen, die sterben, die verkrüppelt werden oder seelisch zerstört aus Kriegseinsätzen zurückkehren. Nach Müttern und Kindern, die ihre Liebsten verlieren. Im politischen Diskurs gilt das nur mehr als moralische Gefühlsduselei. Als lächerliche Kategorie. Wir haben uns an einen „realpolitischen“ Blick auf ­Militäreinsätze gewöhnt, als wären wir alle Planungsstrategen des Pentagon. Wir glauben, es ginge darum, Krieg gegen Sicherheit zu tauschen – als ginge es um einen Fondssparplan der Weltpolitik. Die Nachrichten von Gefechten, Attentaten und Scharmützeln am Hindukusch nehmen wir mit einer Gleichgültigkeit zur Kenntnis als wären wir nicht dabei. Sind wir aber. Wenn eine Demokratie Krieg führt, muss sich jeder fragen, ob er selber bereit wäre, dem Kind eines gefallenen Soldaten zu erklären, dass es sich im Großen und Ganzen doch gelohnt hat. Tausende Tote hat der Krieg in Afghanistan unter den Einheimischen bisher gefordert, und auch die westlichen Alliierten betrauern bereits 770 Tote. Eine abstrakte Kategorie? Ein notwendiger Preis? Wenig? Zu viel! Wolfram Weimer ist Herausgeber und Chefredakteur von Cicero Foto: Picture Alliance

*

Die moralischen Argumente zu Kriegen sind nicht nur ein wenig aus der Mode gekommen, sondern zur eiskalten Realität geworden.

Schrecklich - hoffentlich machen unsere Kinder so nicht weiter sondern erobern sich eine völlig neue gesellschaftliche Weltsicht.

teri
 
Bias
Bias
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RE: Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
geschrieben von Bias
als Antwort auf Der-Waldler vom 16.08.2021, 12:05:54
Ich weiß auch nicht, wie es ist, in Afghanistan Mann zu sein. Ich weiß noch  nicht mal, wie es ist, in Deutschland ein Mann zu sein.
Und gerade deshalb, weil ich es nicht weiß, werde ich mich davor hüten, sie alle pauschal zu verurteilen, wenn sie aus einem Land fliehen, in dem ihnen Zwangsrekrutierung, Gefangennahme und Tod drohen.
Was tun wir eigentlich hier alle, die wir hier schreiben? Niemand von uns muss sich mit solchen Problemen herumschlagen, wir alle haben gut reden.
Niemand von uns, mich inbegriffen, kann sich in die Situation der Menschen vor Ort wirklich hineinversetzen, also sollten wir uns mal etwas zurückhalten mit unseren Verurteilungen. Ich weiß nur eins: Wenn ich in so einem Land leben würde und Angst hätte, würde ich auch alles tun, um da rauszukommen.

Was heißt das denn? Dass wir hier alle schweigen sollen, unsere Meinungen nicht mehr sagen sollen? 80% der Beiträge hier beinhalten doch Theorien, Meinungen usw., für die keine eigenen Erfahrungen vorliegen,. Das Forum wäre tot, wenn hier alle nur noch dazu etwas schrieben, zu dem sie direkte, persönliche Erfahrungen haben.
Ganz abgesehen von der offensichtlichen Inkonsequenz eines solchen Hinweises bleibt für mich in solchen Fällen jeweils die Frage offen,
wer denn wo wirklich etwas "pauschal verurteilt".

Was Erfahrungsberichte angeht, Waldler:
Da bin ich sicher wie selten:
Sie gäben reichlich Anlass für kritisch, analytische Betrachtungen über die Motive, die Defizite und die Lebensumstände der mitteilsamen Schreiber und Schreiberinnen.
Nein, das Forum wäre gewiss nicht tot.

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