Internationale Politik Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung

Meine ganz persönlichen Gedanken dazu, die niemand teilen muss, kreisen sich unter anderem um die Fragen 

Wollen die Afghanen - vornehmlich die Männer, es denn gar nicht anders?

Die afghanische Armee wurde jahrelang ausgebildet von den USA und Deutschland, haben sich aber offenbar kaum zur Wehr gesetzt und heute lese ich als erste Nachricht, dass die Regierung die "friedliche Übergabe" Kabuls an die Taliban plane. Allein im letzten Jahr flohen fast 80.000 Menschen aus dem Land, vorwiegend Männer. Eine Meiner weiteren Fragen wäre: warum gehen denn diese Männer nicht zurück, um ihre Familien zu schützen und um ihr Land zu verteidigen? Die allermeisten von ihnen sind doch kerngesund und wenn sie nicht gerade homosexuell sind, haben sie doch auch von den eigenen Leuten wenig zu befürchten? Eine ganze Generation junger, kräftiger Männer flieht und lässt die Familien, die Mütter, Schwester, Frauen, Töchter und Tanten im Stich? 
Der Sprung zurück ins Mittelalter bringt für die Männer in diesem Land doch nur Vorteile und die sich mehr und mehr emanzipierenden  Frauen und Mädchen sind ihnen ein Dorn im Auge und viel mehr als das - 
mich erinnert das Szenario sehr an den Roman "Unterwerfung" von Michel Houellebecq

Er erzählt in 'Unterwerfung' die Geschichte des Literaturwissenschaftlers François. Der Akademiker forscht im Frankreich einer sehr nahen Zukunft zu dem dekadenten Schriftsteller Huysmans, der ihn sein Leben lang fasziniert. Zugleich verfolgt er die Ereignisse um die anstehende Präsidentschaftswahl: Während es dem charismatischen Kandidaten der Bruderschaft der Muslime gelingt, immer mehr Stimmen auf sich zu vereinigen, kommt es in der Hauptstadt zu tumultartigen Ausschreitungen. Als schließlich ein Bürgerkrieg unabwendbar scheint, verlässt François Paris ohne ein bestimmtes Ziel. Das Buch endet mit François’ Visionen, wie es wäre, wenn Frankreich ein von Muslimen regiertes Land wäre. Er profitierte dann von der Islamisierung Frankreichs, verdiente als Dozent nach der Machtübernahme wesentlich mehr als vorher, erfreute sich der neuen Unterwürfigkeit seiner auch minderjährigen Gespielinnen. Dass die Frauen außerhalb der Wohnungen mittlerweile stets verhüllt auftreten würden, was ihn zunächst noch gestört hat, stellte dann kein Problem mehr dar, da aufgrund des Dogmas der „natürlichen Auslese“ in den „Zehn Fragen zum Islam“ den Vertretern der geistigen Elite, zu der er sich zählen dürfte, von den Heiratsvermittlerinnen automatisch die schönsten Mädchen zugeführt würden; Polygamie ist ausdrücklich erlaubt und erwünscht.

es scheint, als sei so ein Staat für die Mehrzahl der Männer in Afghanistan erstrebenswerter?  Arme Frauen, ihnen wird nichts anderes bleiben als sich selbst zu verteidigen oder aber in Massen zu fliehen. Hoffentlich tun sie es und schaffen  es auch. 

Eine Meiner weiteren Fragen wäre: warum gehen denn diese Männer nicht zurück, um ihre Familien zu schützen und um ihr Land zu verteidigen? Die allermeisten von ihnen sind doch kerngesund und wenn sie nicht gerade homosexuell sind, haben sie doch auch von den eigenen Leuten wenig zu befürchten? Eine ganze Generation junger, kräftiger Männer flieht und lässt die Familien, die Mütter, Schwester, Frauen, Töchter und Tanten im Stich? 
 

Das sagt sich sehr leicht, wenn man hier bequem und in Frieden lebt und keinen Einblick in das hat, was da passiert. Hast du mal mit einem von den jungen Männern gesprochen? Ich ja, ich habe mit mehreren davon im Rahmen meiner Flüchtlingsarbeit gesprochen und mir ihre Geschichten angehört.
Die Taliban gehen von Haus zu Haus und schnappen sich die jungen Männer und zwingen sie, mit ihnen zu kämpfen. Einer hat mir erzählt, dass er tagelang irgendwo gefangengehalten wurde und nur durch eine glückliche Unaufmerksamkeit einer seiner Bewacher entkommen konnte. Danach war ihm klar, dass er sofort verschwinden musste, sie hätten ihn überall wieder gefunden. Denn sie haben mir auch erzählt, dass die Taliban ihre Spione im ganzen Land haben, das ist eine regelrechte Mafia. Denen kann man nicht entkommen, gerade als junger Mann nicht, der wunderbar zum Kämpfen geeignet ist.
Man muss sich auch nicht wundern, dass die afghanische Armee jetzt nicht mehr allein mit ihnen fertig wird. Die Taliban haben nämlich massenweise Waffen von den abgezogenen Truppen erbeutet, kann man hier nachlesen: Islamisten posieren mit US-Waffen im Netz

Allerdings kommt hinzu, dass die Ortskräfte in vielen Fällen immer schon gemeinsame Sache mit den Taliban gemacht haben, einfach, weil sie selber Angst vor ihnen haben. Die Geflüchteten, mit denen ich gesprochen habe, haben mir auch erzählt, dass es keinen Zweck hatte, zur Polizei zu gehen, wenn man von denen verfolgt wurde. Genau aus dem gleichen Grund, alle hatten Angst.

Und was den Roman von Houellebecq betrifft: Das ist einfach nur ein Roman, den ich auch gern gelesen habe, der aber reine Erfindung  und keine Realität ist.
Mit Afghanistan hatte der schonmal gar nichts zu tun. Das ist ein anderes Thema.

Natürlich bin ich froh, in einem friedlichen Land zu leben , Du doch auch, oder? Aber Du bist auch nicht die einzige, die sich mit den Problemen  in Ländern wir Afghanistan  beschäftigt und keineswegs kennst Du die wahre Wahrheit, nicht?  Woher willst Du denn wissen, dass die jungen Afghanen hier in Deutschland alle die Wahrheit sagen und ob darunter nicht auch Schläfer der Taliban sind, die nur auf ihre Gelegenheit hier warten? Komm mir jetzt nicht mit Verschwörungstheorien, so mancher Afghane ist mit seinen Horrorgeschichten, die er hir erzählt hat, durch die eigenen Leute schon aufgeflogen und als Lügner enttarnt worden und vielleicht versteht man das ja sogar, angesichts der Tatsache, dass solche Geschichten die Aufmerksam erhöhen und Mitgefühl wecken,. Würdest Du in ähnlicher Situation doch vielleicht auch machen und ist ja auch legitim. 

Nur völlig kampflos aufgeben? Abhauen und die Familie den Taliban überlassen statt um sie zu kämpfen? Früher nannte man sowas Feiglinge. Und den Vergleich mit dem Szenario des Romans hast Du offenbar wieder einmal nicht verstanden, macht nichts. Ich weiß ja inzwischen, worum es Dir wirklich geht. Schönen Sonntag noch

Dass die jungen Männer mit denen ich gesprochen habe, keine Schläfer und Lügner waren, weiß ich ganz genau, keine Sorge.
Du darfst deine geballten Vorurteile gern für dich behalten, musst aber dann in Kauf nehmen, dass es Leute gibt, die dir widersprechen und andere Erkenntnisse gewonnen haben als du.
Natürlich bin ich nicht  nicht die Einzige, die sich mit den Problemen  in Ländern wir Afghanistan  beschäftigt, das ist mir klar.
Aber ich habe mit Menschen, die direkt aus dem Land kamen, gessprochen, das ist dann doch nochmal ein kleiner Unterschied. Und das, was ich eben geschildert habe, wissen die meisten nicht, weil sie nicht mit den Geflüchteten gesprochen haben.
Ich gehöre nicht zu den Leuten, die alles sofort als Lüge diffamieren, was man ihnen erzählt.
Und ich habe das gleiche Recht, hier meine eigene Version dazustellen wie du auch, nicht wahr?

Dass ein Roman, der in Paris spielt und reine Erfindung ist, nicht taugt, um die Wirklichkeit in Afghanistan zu erfassen, das behaupte ich weiterhin.

So so, du weißt inzwischen, worum es mir wirklich geht. Worum geht es mir denn? Ach, lass es einfach, rutsch mir den Buckel runter mit deinen Verdrehungen!

Ciao ciao,

 

Naja, als mit dem völkerrechtswidrigen und grundgesetzwidrigen Angriffskrieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien die Tabus gebrochen waren, und auch noch das Verfassungsgericht alles abgesegnet hat, kann Deutschland wieder seine Soldaten in die Welt schicken.
Ein Tipp:
Einen asymmetrischen Krieg hat noch kein reguläres Militär auf der Welt gewonnen.
Aber das begreifen sie nicht.
Es kommen nur Särge und Leichensäcke zurück.
Und zum Schluss fliehen sie wie die geprügelten Hunde.

Viele Grüße aus Andalusien
Helmut 

Noch gestern und vorgestern hieß es aus offiziellen Quellen, daß die Taliban frühstens in  30 und spätestens in 90 Tagen die Hauptstadt Kabul erreichen würden, nun sind die heute schon in Vorstadtbezirke eingedrungen, was sind das für arrogante, unfähige und blasierte Polit-Strategen, die solch blamable Einschätzungen in die Welt hinausposaunen, die gehören mit Pauken und Trompeten in die afghanische Wüste geschickt, die würden uns auch für nen Appel und ein Ei an die Taliban abtreten!

Edita

Warum die Taliban Afghanistans Armee besiegen.

Hier eine Erklärung von Professor Carlo Masala, Universität der Bundeswehr München:

"Es gibt eine riesengroße Differenz zwischen dem rosigen Bild, das von der Leistungsfähigkeit der afghanischen Armee in westlichen Hauptstädten gezeichnet wurde und der Realität am Boden.

In den letzten Tagen gab es kein Essen, kein Wasser und keine Waffen. Die Elitetruppen, die eigentlich wöchentlich mit Versorgung hätten kommen sollen, blieben aus. Die wichtigste strategische Infrastruktur Afghanistans ist die Ring Road. Sie ist die einzige Verbindung zwischen vielen Provinzhauptstädten und über sie muss militärischer Nachschub transportiert werden.
Die Taliban wissen genau, dass die staatlichen Streitkräfte ihre Position kaum halten können, wenn sie diese Verbindungen kappen. In Folge versiegt der Nachschub an Essen und Munition für die zahlreichen Außenposten überall im Land.
Ohne Treibstoff, ohne Munition und ohne Hoffnung, dass diese bald eintreffen, bleibt die Schlagkraft der afghanischen Truppen hinter ihren theoretischen Fähigkeiten weit zurück.
Dieser Domino-Effekt lässt eine Stadt nach der anderen fallen. Gleichzeitig befreiten die Taliban Tausende Häftlinge aus den Gefängnissen, die ihre Reihen wiederum stärkten."

Rosi65

 

Naja, als mit dem völkerrechtswidrigen und grundgesetzwidrigen Angriffskrieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien die Tabus gebrochen waren, und auch noch das Verfassungsgericht alles abgesegnet hat, kann Deutschland wieder seine Soldaten in die Welt schicken.
Ein Tipp:
Einen asymmetrischen Krieg hat noch kein reguläres Militär auf der Welt gewonnen.
Aber das begreifen sie nicht.
Es kommen nur Särge und Leichensäcke zurück.
Und zum Schluss fliehen sie wie die geprügelten Hunde.

Viele Grüße aus Andalusien
Helmut 

Jugoslawien und Afghanistan in einem Topf zu stecken ist daneben! Nahh, wenigstens bist du deine Vokabeln "völkerrechtswidrig", "grundgesetzwidrig" sowie deine Meinung zum Bundesverfassungsgericht los geworden ... ist ja auch schon mal was!

Wir erleben allerdings im Moment eine Katastrophe mit Ansage! Der Krieg hat nichts bewirkt und wenn ich mir diese Rettungsaktion anschaue ... hoffentlich fliegen wenigstens die Hubschrauber ( sollte man sie benötigen)! Ich traue da unseren unserer Truppe nicht all zu viel zu! Hoffen wir das dieses traurige Finale wenigstens einigermaßen klappt!
MarkusXP

Warum haben wir uns in Afghanistan eingemischt ?
Warum mußten 59 Soldaten von uns dort sterben ?
Joggerin

Warum haben wir uns in Afghanistan eingemischt ?
Warum mussten 59 Soldaten von uns dort sterben ?
Joggerin

Die NATO hatte den Bündnisfall festgestellt! Wir sind Teil der NATO ... nach meiner Meinung konnten wir uns da nicht ganz raushalten. Wir sind ja aus gutem Grund in diesem Verein! Dazwischen war aber 20 Jahre Zeit!

Das ist zumindest die formale Begründung ...
MarkusXP