Internationale Politik Afghanistan Abzug, Mali Aufstockung
Gut @morvan,
dann sind wir uns ja vielleicht einig, dass man UNO-Strukturen stärken sollte. Abbauen wäre dann aber kontraproduktiv, denn verstärkt werden kann nichts mehr, wenn nichts mehr da ist.
Karl
Bei der Aussage von Köhler ging es um die Sicherung der Seehandelsrouten im Golf von Aden/Horn von Afrika, nicht um den Aussenhandel mit Afghanistan, Mali ... der minimal ist und kaum mehr als ein paar hundert Millionen € an Exportwert ausmachen dürfte.
Kanonenboot is nich ...
Es geht vielmehr um 'burden sharing', im Fall von mali auch um Solidarität mit Frankreich, wobei F gerne gesehen hätte, dass DE Truppen auch am Kampfgeschehen teilnehmen, was DE aber bis heute zu Recht ablehnt.
Bei einer fast 40 %-igen Nichtbeschäftigten Rate von Jugendlichen bis 24 J, braucht es andere Instrumente als Waffen, um 'Frieden' zu 'schaffen'. Leute, denen es einigermaßen 'gut' geht, brauchen keine Islamisten zu ihrem Glück.
Gut @morvan,Ganz und gar nicht @Karl
dann sind wir uns ja vielleicht einig, dass man UNO-Strukturen stärken sollte. Abbauen wäre dann aber kontraproduktiv, denn verstärkt werden kann nichts mehr, wenn nichts mehr da ist.
Karl
nutzlose und nicht wirksame Strukturen innerhalb des UNO Geflechts sollte man eben genau nicht stärken!
Die UNO Strukturen sind in vielen Bereichen und gerade auch im Hinblick auf die "Friedensmissionen" und deren Aufgaben seit Jahren festgefahren und weitgehend wirkungslos, auch auf der Kommandoebene.
Ein Neuaufbau der UNO mit klaren und für alle Mitgliedsstaaten geltende verbindliche Linien und rechtlicher Unterwerfung unter die Statuten der UNO ist zwingend erforderlich.
Dem stehen aber ganz massive Interessen einiger maßgeblicher Mitglieds-Staaten entgegen.
Es bleibt ein alter zahnloser Tiger und das nicht nur auf dem Papier.
Morvan
. . . .Von Wölfen heißt es, dass sie zu Missionaren werden, wenn sie die Zähne verlieren.
Es bleibt ein alter zahnloser Tiger und das nicht nur auf dem Papier.
geschrieben von Morvan
Wie es sich mit Tigern verhält, darüber weiß der Volksmund hierorts nichts zu berichten.
Vermutlich weil es schon verdammt lange her ist, als jemand dem letzten im Odenwald begegnet ist.
wer war Mörder und wer Beschützer im Konflikt West-SaharaDeine Antwort auf die selbstgestellte Frage würde mich interessieren, wen hat die Polisario 'beschützt' und wen haben die Spanier 'ermordet' ?
Spanien oder Frente Polisario?
Auch wenn Horst Köhler 2019 nicht aus Gesundheitsgründen sein Mandat als UN-Beauftragter für die DARS Frage hätte aufgeben müssen: auch er hätte keinen 'Frieden' zustande gebracht, hätte dies doch bedeutet, sich um die Machtfrage im West-Maghreb Raum zu kümmern und die Rivalitäten Algerien-Marokko zu neutralisieren. Und da kommen dann wieder die Interessen der Grossmächte ins Spiel. Die USA werden keinem Kompromiss zustimmen, der seinen Einfluss in Marokko (Militärhilfe) schmälern würde.
Fakt ist, dass Marokko ein Land, das ihm nicht gehört, annektiert hat und sich nicht weiter um Spanien und seine Bemühungen um eine Staatsbildung nach der Aufgabe seiner Kolonie kümmerte.
Dies war nur möglich, weil die besonders USA keinen 'linken' Staat dort haben wollten und deshalb Spanien unter Druck setzten, die Verwaltung der Westsahara 'vorübergehend' an Marokko bzw. Mauretanien zu geben.
Aber da Annektion eben nicht gleich Annektion ist, hatte das für Marokko keine ernsthafteren Folgen (wie Sanktionen), sprich Rabat ist nicht Moskau.
Marokko ist von geopolitischer Bedeutung, die paar hunderttausend Sahraoui hingegen überhaupt nicht, es sei denn , sie radikalisierten sich.
Ohne Algerien (und seine kontrollierende Unterstützung, und die UN Hilfe) wäre auch die DARS* ein potentieller Kandidat für die Festsetzung von Islamisten entlang der 2500 km langen Sandmauer in der Westsahara.
Die UN Blauhelme kontrollieren dort den Waffenstillstand (teilweise letztes Jahr aufgekündigt) von 1991, aber können ihre Hauptaufgabe, die Organisation einer Volksabstimmung, nicht durchführen, weil Marokko blockiert. Es käme aber sowieso nichts dabei raus, denn Marokko hat im besetzten Gebiet eine aktive Siedlungspolitik betrieben, sodass aus den eingewanderten Marokkanern inzwischen 'Einheimische' geworden sind (Streit um Wählerlisten, die Sahraouis kennen die die Namen marokkanischen 'Pappenheimer' ).
Aber wen von uns interessiert dieser Konflikt schon, gerade mal gut 3 Flugstunden entfernt ?
Wir (UN-EU) finanzieren immerhin den Lebensunterhalt der 160 000 Flüchtlinge im sehr straff, fast kleinstaatlich organisierten Lager bei Tindouf in Algerien, von denen gut 40.000 Jugendliche sein dürften, über die wenig Daten vorliegen (Schulbildung, Studium in Algerien, Frankreich, Spanien ....? Welche Perspektiven ?).
Gerade was die DARS angeht, zeigt sich die Notwendigkeit der UN. Gäbe es sie nicht, müsste man sie erfinden.
*DARS = Demokratisch Arabische Republik Sahara
Da phantasierst du dir doch etwas zusammen ... ALLES oder NICHTS ! So realitätsnah wirst du doch wohl sein das deine Forderungen / Wünsche ( in der Gegenwart und in naher Zukunft ) nur eines sind:...
Ein Neuaufbau der UNO mit klaren und für alle Mitgliedsstaaten geltende verbindliche Linien und rechtlicher Unterwerfung unter die Statuten der UNO ist zwingend erforderlich.
Dem stehen aber ganz massive Interessen einiger maßgeblicher Mitglieds-Staaten entgegen.
Es bleibt ein alter zahnloser Tiger und das nicht nur auf dem Papier.
Morvan
nämlich unmöglich umzusetzen!
Deine Fundamentalkritik geht so weit, dass politisches Handeln über die UN ja absurd wäre!
Mit einer solchen Grundeinstellung gäbe es kein Klimaabkommen, kein internationales Seerecht und vieles andere nicht , sogar noch nicht einmal ein Völkerrecht!
Das ist in meinen Augen in hohem Maße destruktiv!
MarkusXP
zitiere komplett, oder lasse es.
es ist ganz klar welche Bereiche der UNO ich angesprochen habe.
Morvan
Spanien oder Frente Polisario?
da ging es um Spanisch-Sahara 1972/73
Morvan
so isses. Nein zu sagen ist eine Sache, wie aber könnte eine Reform, ein "Neuaufbau' der UN aussehen ?
Das könnte man ja mal hier diskutieren. Sozusagen etwas 'Konstruktives', Ideen freien Lauf lassen.
Bei allen Unzulänglichkeiten, finde ich, ist es besser, zunächst bei dem zu bleiben was man hat, als es kaputt zu machen, ohne etwas anderes, etwas Besseres, an seine Stelle zu setzen.
Ein Ansatz wären z.B. sub-regionale/regionale Strukturen einer Reihe von Ländern, die bereit sind Dinge, die sie nicht alleine machen können, durch Kooperation zu schultern, auch die Sicherheitsfrage.
Ansätze dafür gibt es. Wie wäre es denn, wenn man EE-Wasserstofffrage als Anlass nähme so eine Kooperationsstruktur im Maghreb zu iniitieren, statt nur exklusiv Marokklo als Partner zu privilegieren ?
Da Problem sind - da hat Morvan schon Recht - massive Interessen der Erhaltung/Ausdehnung von Machteinflusssphären, die solchen Strukturen keine Eigenverantwortlichkeit zubilligen werden.
Und da käme dann möglicherweise eine reformierte UN ins Spiel.
Die Zwänge des Klimawandels werden dabei in naher Zukunft zunehmend als 'Treiber' fungieren.
Now its up to you, the floor is open !
und wer war da "Beschützer" und wer "Mörder" , wenn ich bei meiner Frage bleiben darf ?da ging es um Spanisch-Sahara 1972/73
Franco - Brahim Ghali ?