Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wo ist die Exit-Strategie?

Innenpolitik Wo ist die Exit-Strategie?

olga64
olga64
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2020, 15:38:57

Das tut mir sehr leid für 'Sie, Bruny! ABer eine Krise dieses Ausmasses bringt wohl in allen Menschen sowohl das Beste als auch das Schlechteste an die Oberfläche.
Wenn man bedenkt, dass die Herren Sanchez und Iglesias ebenfalls angesteckt waren durch ihre Frauen, die Anfang März an diesem grossen Treffen zum Internationalen Frauentag mitmachten, aber m.W. keinen Tag in der Öffentlichkeit fehlten. ER hat m.E. eine Art Kriegsrecht ausgerufen, was vermutlich Uniformträger wie Polizisten besonders motiviert, wenn sie sich sehr wichtig machen wollen.
Ich habe gelesen, dass einer der letzten Pilger auf dem Jakobsweg verhaftet wurde, weil er nicht aufhören wollte "zu pilgern".
In Bayern ist auch viel Polizei unterwegs; aber meist sind die noch höflich, z.B. wenn jemand auf einer Bank sitzt (was verboten ist); dieser Mensch wird dann ermahnt, bald wieder aufzustehen und weiterzugehen.

Sorgen mache ich mir auch um Afrika, wo m.W. dieses Virus entweder noch nicht erkannt oder verheimlicht wird. Dort macht sich die Stimmung breit, es "sei ein weisses Virus" "und ein Virus der reichen Leute", was die vielen armen Menschen natürlich zu grossem Zorn veranlasst und vermutlich auch bald zu Gewalttaten.

Seien Sie vorsichtig - denn so wie Sie das schildern, haben Sie wenig Möglichkeiten zur Gegenwehr. Alles Gute. Olga

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2020, 15:38:57

...kennst Du denn niemanden unter den Spaniern, der ein wenig Einfluss hat und der sich beim Polizeichef einfach mal erkundigt, was Residentes Alemanes jetzt eigentlich dürfen ? Ob sie die selben Rechte haben usw...Ihr bezahlt dort auch Steuern, denk ich mal ... 

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2020, 18:23:38

@WoSchi, du müßtest mal die Herren in Uniform sehen, die sind vermummt bis oben hin, gerade so als ob sie eine panische Angst vor diesem unsichtbaren Feind namens Corona hätten.
Gerade der mit der MP war eigentlich der freundlichste, wahrscheinlich weil er gesehen hat, wie erschrocken ich war. Und weil ich ohnehin im Moment ein wenig „schwach auf der Brust bin, viel es mir auch noch schwer  hinter der Maske zu atmen und ich hatte schon befürchtet mir die Maske vom Gesicht reissen zu müssen.
Wir dürfen tatsächlich nur noch 200 Meter mit dem Hund raus und einkaufen nur am Wohnort. Wir haben auch einen Tante Emma Laden hier aber die Regale sind überwiegend leer. Und definitiv gibt es weder dort noch in der Apotheke Desinfektionsmittel.
Es erübrigt sich für mich in der ohnehin angespannten Situation mit der Obrigkeit zu streiten, ich kann da nur verlieren. Also füge ich mich und bleibe eingesperrt.
Bruny

 


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RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2020, 18:58:27

ja ich denk mir das...die werden Euch alle ganz schön einschüchtern .. halte duch, Bruny ..  und denk dan, dass man sich immer 2 x begenet .. Du alleine kannst da nichts erreichen und wirst sicher auch nicht auf Solidarität von Nachbarn rechnen. Und Lieferservice ist wohl nicht seitens der Händler, oder? Taxifahre oder so? Zum desinfizieren sonst hochprozentigen Gin oder so nehmen ... der muss aber min,. 62 Umdrehungen haben ... wird schwer zu kriegen sein, soviel ich weiss, brennnen den nur die Schotten .. (zB Uncut Gin, der hat 77% Alkoholgehalt  oder  Strane Ultra Uncut London Dry Gin mit 82,5% Alkoholgehalt .. dann lieber nen normalen Gordon  ins Glas mit Tonic (Malariaprophilaxe :-) und entspannend abwarten ... good luck

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf olga64 vom 06.04.2020, 18:18:37

Sie kennen ja meine Einstellung, besonders zur GC, Olga. Wir hatten ja schon früher das „Vergnügen“ deren Bekanntschaften zu machen, da wir 2 x Einbruch und Vandalismus melden mussten. Nun haben sie die Macht und spielen diese auch aus. Zumindest hat sich das Militär offensichtlich wieder zurückgezogen oder ist zumindest nicht mehr augenscheinlich präsent.

Ich bin im Moment nur noch erschüttert, wenn ich die Aussagen einiger Staatsmänner höre in Bezug auf dieses Virus. 
Der Präsident von Weißrussland, Alexander Lukaschenko, läßt Fussballspielen mit den Fans im Stadion und fragt den Reporter alles Ernstes Viren? Welche Viren, sehen sie hier irgendwo Viren herumfliegen, lach lach.

Der amtierende Präsident von Mexiko, Andrés Manuel López Obrador, zieht ein Heiligenbild aus seiner Brieftasche und beschwört die Mexikaner, sie sind beschützt von „Oben“ wenn sie ein Heiligenbild bei sich tragen.

Und in China verschwinden die Menschen, die es auch nur wagen, die Schönfärberei zu bezweifeln.

Es sind beängstigende Zustände weltweit.
Bruny 

 

olga64
olga64
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von olga64
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2020, 19:17:47

Ja, es sind beängstigende Zustände und vor allem solche, die wir (unsere Generation nicht kennen) und wo eine gewisse Ohnmacht auftritt, wie oder ob wir reagieren sollen.
Ich würde es niemanden raten; auch bei mir in Bayern spare ich meine Energie, die noch vorhanden ist, um solchen Problemen aus dem Wege zu gehen.
Bleiben Sie stark, Bruny - kann eigentlich Ihr Mann Ihnen nicht solche Fahrten abnehmen, damit Sie sich nervlich wieder erholen können?
Irgendwelche "Quasi-Bestechungsversuche" der Polizei oder dem Militär gegenüber würde ich nicht machen; das macht Sie dann nicht unbedingt beliebter bei den Spaniern, denke ich.

Übrigens - sollten Sie doch als Deutsche mit dem Gedanken spielen, nun nach Deutschland (Bayern) zurückzukommen, müssten Sie hier für zwei Wochen in Quarantäne, wenn Sie länger im Ausland waren. Das beginnt am Karfreitag, wenn ich das richtig verstanden habe.
Also auch keine Ausweichmöglichkeit, wobei ich annehme, von der haben Sie sich sowieso verabschiedet, weil eine Reise im Auto durch diverse Staaten mit Hund ja auch nicht gerade einfach wäre. Alles Gute. Olga


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Tina1
Tina1
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RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Tina1
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 06.04.2020, 11:00:53
Zitat Karl: "Richten wir uns auf lange Zeit im HomeOffice ein. "
Wir? Ich glaube, es ist an der Zeit, dass wir Alten uns mal klarmachen, wie privilegiert wir gerade sind. Wir müssen nicht im HomeOffice arbeiten, wir müssen gar nicht mehr arbeiten, manche von den Jungen sind froh, wenn sie das im HomeOffice noch tun können und nicht ganz ihren Job verlieren. Wir haben auch unsere regelmäßige monatliche Rente oder Pension sicher und müssen auch da nichts befürchten.
Wirkich schlimm dran sind jetzt Leute, die schon vorher keinen festen Job hatten und freie Mitarbeiter waren. Oder  auch viele andere, die nun auf Kurzarbeit gehen müssen und vielleicht ein Häuschen oder sonst etwas abzubezahlen haben. Oder auch kleine Firmen, die immer schon nah am Limit waren, viele Friseure zählen dazu.
Und schlimm sind nicht nur diese Bedingungen für sie, sondern auch, dass sie ihre Kinder nicht mehr in die Kita oder Schule bringen können in manchmal kleinen Wohnungen, wo ein Raum für das HomeOffice ruhig bleiben muss, so dass die Kinder den ganzen Tag im Kinderzimmer bleiben müssen (so sieht es bei meinem Sohn gerade aus, der von zu Hause aus unterrichtet und dabei absolute Ruhe braucht).

Uns geht es vergleichsweise gut, wir können auch weiter spazierengehen und müssen nicht im Haus bleiben, ich lebe genauso wie immer. Das einzige, was schlimm ist, ist die Tatsache, dass ich diese Famiie und meine Enkelkinder jetzt nicht mehr sehen und mit ihnen spielen kann. Das ist das, was mir zu schaffen macht, alles andere ist für mich kein Problem.

Ich bin jedenfalls sehr froh über meinen sicheren Rentnerstatus zur Zeit, ich bedauere andere, die es viel schwerer haben als ich.
Marina, du sprichst mir aus dem Herzen. Danke.
Bleib gesund.🍀
LG Tina
JuergenS
JuergenS
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von JuergenS
Wo ist die Exit-Strategie?


man könnte auch sagen, in jeder-manns/fraus Kopf, jede anders.
Karl
Karl
Administrator

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Karl
als Antwort auf Tina1 vom 07.04.2020, 08:30:27

Am schlimmsten trifft es doch offensichtlich die Altenheimbewohner. In Baden-Württemberg dürfen sie nun wohl bald nicht nur nicht mehr besucht werden, sondern auch ihre Zimmer nicht mehr verlassen.

Das ist m. E. extrem.

Karl

P.S.: Falls jemanden die allgemeinen Statistiken interessieren. Hier ist mein Update von heute.

Tina1
Tina1
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Tina1
als Antwort auf luchs35 vom 06.04.2020, 14:43:26

Lieber Phil, das "Eingesperrtsein" sehe ich in diesen Tagen in dem Alters-und Pflegeheim bei mir um die Ecke. Auf der Front vis a vis der  Besucher - Parkplätze sind die Fenster voller alter, teils gebrechlicher  Menschen,  die darauf warten, dass jemand zu Besuch kommt, was allerdings völlig untersagt wurde. Trotzdem schauen sie voller Hoffnung raus. Das habe ich zuvor noch nie erlebt und macht nicht nur traurig, sondern auch nachdenklich, denn wir gehören alle zu den Senioren, denen das passieren kann, egal ob im Altersheim oder in den eigenen vier Wänden. Ich ertappe mich ja selbst dabei, dass ich mal auf unsere eigene Parkplätze runter sehe, ob nicht doch...? Vor allem. weil meine Söhne  es lieben, mich zu überraschen. Jetzt habe ich es ihnen verboten. Aber noch hält das Telefon den Kontakt aufrecht. 
Sicher ist das nichts im Angesicht der weltweiten Tragödie, die so entsetzliche viele Menschen - auch junge-  getroffen hat. Es bleibt einfach ein Schwanken zwischen Zuversicht und Angst. 
Luchs35 
Liebe Luchs, ich teile deine Meinung. Ich erlebe gerade real was das "Eingesperrtsein" in einem Pflegeheim für die Bewohner bedeutet. Meine Nachbarin 89 Jahre, sie steht kurz vor dem 90 igsten Geburtstag, die ich betreue, sagt mir bei den Telefongesprächen, sie wünscht sich jeden Tag, dass sie nicht mehr aufwacht, sie weint u sagt, sie hält das nicht mehr aus. Und diese Ängste, dieses plötzlich allein sein müssen, macht sie noch kränker, der Blutdruck steigt ins Unermessliche, wegen der Aufregung. Sie hat keinen Lebenswillen mehr, denn ihr wurde das letzte genommen, der Besuch. Menschen die ihr lange zuhören, die sie beruhigen, wenn sie Angst hat, die mit ihr mal raus aus dem Haus gehen, die für sie Probleme mit dem Pflegepersonal besprechen, die ihnen in der schweren, neuen Situation plötzlich im Pflegeheim zu landen, zur Seite stehen. Ihnen helfen bei ihrem letzten Lebensweg, indem sie für sie da sind.

Für all das hat das Pflegepersonal keine Zeit, nicht eine Minute, so ausgelastet ist das Pflegepersonal, so unterbesetzt sind sie. Diese alten u kranken Menschen müssen in meinen Augen dafür büßen, weil der Staat nicht in der Lage war, trotz Vorwarnungen von Experten und es immer noch nicht ist, genug Intensivplätze, genug Schutzmaterial für die Krankenhäuser u Pflegeheime zu beschaffen.Und nicht genug Personal für Intensivmedizin ausgebildet wurde. Die Krankenhäuser u Pflegeheime haben schon vor Corona am Limit gearbeitet u dagegen ist nichts unternommen worden, trotz Streiks der Ärzte, der Schwestern, des Pflegepersonals.

Dieses Thema wurde auch bei Anne will besprochen. Normalerweise müsste das Pflegepersonal jeden Tag getestet werden, bevor sie arbeiten. Also für medizinisches Personal müssten Schnelltests verfügbar sein. Da das nicht passiert, weil man auch dazu nicht in der Lage ist, könnte man auch mit Einschränkungen, mit Maßnahmen, auch wenige Besuche genehmigen. Also Maskenpflicht, für beide, Besucher u. Bewohner, Abstand halten. Kein Kontakt zu anderen Bewohnern, am besten rausgehen aus dem Heim. In den Garten des Pflegeheimes, wo man genug Abstand halten kann, denn das  Personal kann auch nicht mehr machen.

In dem Pflegeheim meiner Nachbarin hatte das Pflegepersonal kein Schutzmaterial zur Hand. Sie hatten keine Masken auf bis zur Schließung. Also sie konnten die Bewohner genauso anstecken wie die Besucher. Was ja nun in Pflegeheime passiert ist.
Ich habe festgestellt, dass der allergrößte Teil der Bewohner nicht besucht wurde, was für mich unerträglich war, wenn ich diese alten Leutchen sah, um die sich niemand kümmert. Sie den ganzen Tag nur vor sich hinstarren im Aufenthaltsraum, wo sie zusammen essen und auf das Ende warten. Also auf der Station gab es vielleicht 4 Besucher.Es ist also kein Ansturm von Besuchern.

Diese Menschen wollen ihre letzte schwere Zeit, denn sie sind sehr krank u sehr alt, bestmöglichst leben u das nicht einsam. Sie haben keine Angst vor Ansteckung, denn sie wissen, dass ihre Lebenszeit sowieso bald abgelaufen ist. Sie wollen nicht geschützt werden, sie wollen Kontakt zu ihren Lieben.

Meine Gedanken, mal aus der Perspektive, der Sicht der betroffenen.
Tina








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