Forum Politik und Gesellschaft Innenpolitik Wo ist die Exit-Strategie?

Innenpolitik Wo ist die Exit-Strategie?

aixois
aixois
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von aixois
als Antwort auf wandersmann vom 25.03.2020, 23:28:48

Frei nach Curd Jürgens :

Denn Reife Mann, wenn du das wirklich meinst
Hat nichts zu tun mit Falten.
Sechzig  jahre und kein bisschen weise
Nicht nur aus eignem Schaden nicht viel  gelernt.
Sechzig Jahre auf dem Weg zum Greise
Und doch sechzig Jahr' davon entfernt....

freddy-2015
freddy-2015
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von freddy-2015
als Antwort auf Edita vom 27.03.2020, 10:54:15
Du und noch ein paar andere Leuts redet die Panik herbei, 95% der Bevölkerung sind mit den momentanen Maßnahmen der Regierung höchst einverstanden!
 
Ich denke es sind --alle-- froh das diese Massnahmen in Kraft gesetzt wurden.


(bei den vielen Thread zum Thema Corona verdreht sich einiges,
weil jeder präsent sein möchte)

Bis Ende April haben wir Zeit..................

 
RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2020, 10:32:58
Hallo Marina, Du hast es gut auf den Punkt gebracht. Manchmal muss es einfach sein, das man sich an Anordnungen halten muss. Ehrlich gesagt bin ich froh das ich keine Entscheidungen treffen muss. Das bedeutet aber nicht das ich mir keine Gedanken mache. Wir werden später merken, waren die Anordnungen richtig  oder nicht. 
Ich akzeptiere im Moment jede sachliche Kritik. Sicherlich können das nicht alle gut finden. Ich gehe aber davon aus, das wir Menschen unterschiedliche Anschauungen habe, unterschiedlich Herausforderungen, unterschiedlich Tätigkeiten und unterschiedliche häusliche, sprich familiäre Bindungen. Und Angst hat unterschiedliche Gesichter und äußert sich unterschiedlich. Vielleicht sollten wir die Beiträge auch mal von dieser Seite sehen. Panik und Hysterie hat es zur jeder Zeit gegeben. Die Medien tragen oft dazu bei.
Meine Meinung, die man nicht teilen muss, aber die ich zur Zeit habe. Wo, wenn nicht hier können viele Ihre Angst mitteilen, wie auch immer man Angst interpretiert.
Ich wünsche Allen einen guten  Tag
Heddy
(kann Tippfehler enthalten)

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novella
novella
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von novella
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2020, 10:32:58

Liebe Marina,
wir sind uns ja einig in der Zustimmung zu den Maßnahmen der Kontaktsperre. Was mir aber im Augenblick wieder auf die Nerven geht, ist, dass Probleme und Eventualitäten herbeigeredet werden.
Kaum sind die Maßnahmen beschlossen, wird über ihre schnelle Abschaffung geredet, bevor überhaupt irgendein klitzekleines Ergebnis der Maßnahmen überhaupt erkannt werden kann. Zu genau diesem Zweck aber sind die Maßnahmen beschlossen worden.
Genauso ist es mit dem Herbeireden von Katastrophen im häuslichen Bereich. Sicherlich wird es so etwas geben. Aber das gibt es auch sonst. Und wenn nichts aus dem häuslichen Bereich nach außen dringt, kann man ja nicht davon reden, dass es solche Fälle schon in großer Zahl gibt.
Die Maßnahmen sind seit dem vergangenen Sonntag für zwei Wochen in Kraft und werden befolgt, und schon nach drei Tagen geht das allgemeine Genörgel und Warngeheul los. Ich sehe die Demokratie durch diese Ausnahme-Entwicklung nach noch nicht einmal einer Woche nicht gefährdet
Ich weiß nicht, ob du verstehst, wie ich das meine. Man kann doch auch durch ständiges Gerede davon ein Problem erst richtig schaffen. - Aber vielleicht bin ich einfach zu naiv.

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von ehemaliges Mitglied
als Antwort auf novella vom 27.03.2020, 11:53:07

Liebe Novella,
95% der Bevölkerung sind einverstanden mit den Maßnahmen. Das Genörgel sehe ich deshalb nicht global, sondern vorwiegend von einigen im ST, Wandersmanns erster dummer Beitrag spiegelt sicher nicht das allgemeine Gefühl der Bevölkerung wider, die meisten haben verstanden, worum es geht, auch ich. 😉
Ich wollte einfach nur darauf hinweisen, dass es legitim ist, sich so einige Gedanken darüber zu machen, wohin diese Maßnahmen führen können und welche gefährlichen Begleiterscheinungen damit verbunden sein können. Man kann auch sagen, dass ich in solchen Fällen laut denke, aber vielleicht sollte man das lieber lassen, um nicht missverstanden zu werden. 😉

Zitat: Und wenn nichts aus dem häuslichen Bereich nach außen dringt, kann man ja nicht davon reden, dass es solche Fälle schon in großer Zahl gibt“.
Dass die Gewalt und Suizide steigen werden, kann man als sicher annehmen, weil eine solche Isolation das Aggressionspotential und die Depressionen erhöht, in China war es auch so.

Hier ein Artikel dazu: Frauenhäuser auch ohne Corona am Limit
 

novella
novella
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von novella
als Antwort auf wandersmann vom 27.03.2020, 01:35:49
@ novella

Vermutlich jede Regierung sieht es gern, wenn ihre Entscheidungen vom Volk als alternativlos angenommen werden, weswegen  Fragen, Zweifel oder gar Kritiken als unbotmäßig verurteilt und die betreffenden Bürger diffamiert werden. Zu DDR-Zeiten nannte man sie Querulanten. Diese bedingungslose kollektive Akzeptanz aber, mit der in dieser Situation alles widerspruchslos hingenommen wird, macht mir Angst. Ich weiß nicht, ob die unselige Zeit von 33-45 für dieses Verhalten schon zu rate gezogen werden kann, deshalb werde ich es an dieser Stelle auch nicht tun.
Du setzt striktes Vertrauen in die von der Regierung getroffenen Maßnahmen, das ist auch Dein gutes Recht, keiner wird Dir das streitig machen wollen. Aber ebenso lasse ich mir meine Zweifel nicht verbieten, wenn mir Dinge und Prozesse nicht schlüssig erscheinen.
Schweden, um mal ein unpopuläres Beispiel zu nennen, favorisiert einen anderen Weg im Umgang mit der Seuche:
Die Welt steht still. nur Schweden nicht

Möglicherweise ist das der bessere Weg, vielleicht aber auch nur eine gefährliche Sackgasse. Wer kann das zum jetzigen Zeitpunkt schon sagen? Wer kennt das rechte Maß?

Die Festlegung, dass die Ökonomie der Wahrung der Gesundheit bei weiten nachgelagert ist, ist so nicht richtig. Immer kommt es auf die Ausgewogenheit an. Natürlich steht das Leben der Bürger zunächst mal über allem, das bestreitet ja auch keiner, gleichzeitg aber darf das Augenmaß nicht verloren gehen. Es nützt der Gesellschaft auch nichts, wenn wir am Ende 6 vielleicht sogar 8 Millionen Arbeitslose haben werden, für viele mit einem Arbeitslosengeld, das aufgrund der prekären Arbeitsverhältnisse dann unterhalb der Armutsgrenze liegen wird. Wer will dann die Leiden dieser Menschen aufwiegen gegen die Leiden von Infizierten?

Ich mache es mir nicht einfach, keine Sorge. Mach' Du es Dir aber bitte auch nicht.
1. Vergleiche mit den politischen Verhältnissen in der DDR halte ich in diesem Zusammenhang für völlig unpassend. Und für noch unpassender den Hinweis auf die Zeit des Dritten Reiches. - Das sind wirklich unpassende Vergleiche.
2. Ich vertraue deswegen in die getroffenen Maßnahmen der Regierung, weil ich keine andere effektive Möglichkeit in meinem Laienverstand sehe, die Pandemie zu bekämpfen..
3. Du siehst den schwedischen Weg als Möglichkeit, aber bist auch nicht sicher, ob der zum gewünschten Ziel führt. Eben: "Wer kennt das rechte Maß?" - Du kennst es offenbar auch nicht, bezeichnest aber bei Eröffnung dieses Threads alles als "Corona-Schwachsinn".
4. Die Zahl von 6 bis 8 Millionen Arbeitslose an die Wand zu malen (warum gerade 6 Millionen?😯) halte ich für im  Augenblick herbeigeschriebene Schreckensszenarien. Die Kontaktsperre besteht seit noch nicht einmal einer Woche. Es wird an -zig Möglichkeiten gearbeitet, ökonomische Härten abzufedern. Dass nicht alles innerhalb von zwei Tagen erfolgreich geschehen kann, sollte man dem Staat bzw. den Institutionen  zugestehen.
5. Ich mache mir die Sache keineswegs, einfach, wie du meinst, gehe aber wohl mit einer anderen Grundhaltung an die Frage heran.
Also, warte du auch einfach mal ab, welchen Erfolg die Maßnahmen haben, bevor du alles in Grund und Boden verdammst.

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Mareike
Mareike
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Mareike
Die neue Macht der Virologen - Handelsblatt

Zitat: " Am Anfang der Coronakrise war die Politik das Problem, weil sie keine Ahnung von Virologie hat. Nun regieren die Virologen, die leider wenig von Wirtschaft verstehen. ... Die Infektion ist noch längst nicht ausgestanden, aber die Weltwirtschaft schon jetzt an den Rand des Ruins getrieben: An den Börsen lösen sich Billionenwerte auf. Kompletten Branchen und Volkswirtschaften droht Schlimmstes. ..."
teri
teri
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von teri
als Antwort auf ehemaliges Mitglied vom 27.03.2020, 07:59:42
Ich möchte auf den "Talk im Hangar"  mit Michael Fleischhacker hinweisen.

Ein sehr interessante Runde mit dem Titel
"Talk im Hangar-7 – Corona-Shutdown: Notbetrieb ohne Ende?"

PS
Ist jemanden die Doppelbedeutung des oft jetzt oft verwendeten Wortes "Exit" augefallen oder sogar aufgestoßen?
Danke für diesen Hinweis, der wirklich sehenswert ist. 👍👍

Diesbezüglich auch ein großes Lob auf Frau Merkel, die in Deutschland bereits zu Beginn der Corona-Maßnahmen darauf verwies, wie wichtig es dabei ist, nicht zu vergessen, "daß wir eine Demokratie sind und bleiben müssen".

Diese Hinweise sehe ich bei uns in Öst. seitens der Regierung leider nicht - und das macht mir große Sorgen.

Denn gerade bei allen Maßnahmen und der möglichen nachstehenden Schwierigkeiten müssen wir alle darauf achten, daß unsere liberale Demokratie erhalten bleibt.

teri
wandersmann
wandersmann
Mitglied

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von wandersmann
als Antwort auf Karl vom 27.03.2020, 09:21:38


Im Spiegel lese ich heute in der Lage am Morgen folgende erschütternde Nachricht: Corona-Patienten über 80 werden im Elsaß nicht länger beatmet. 

Wir sollten deshalb unsere Behörden mit aller Kraft unterstützen bei dem Versuch, solche Verhältnisse in Deutschland zu vermeiden. Es sollte klar sein, was die Priorität zu sein hat und warum die Maßnahmen kein "Irrsinn" sind. 

Alle anderen Themen sind bestenfalls Nebenthemen. 

Karl

 
 
Das liest sich natürlich reißerisch, dem aber liegt eine Verfahrensweise zugrunde, nach der jeder Notfallsanitäter, jeder Notarzt handeln muss, wird er an einen Unfallort mit mehreren Schwer- und Schwerstverletzten gerufen. Da muss "selektiert" werden, und zuerst werden eben jene med. versorgt, die die größten Überlebenschancen aufweisen.
Und genauso wird offensichtlich im Elsass verfahren. Und wenn die Anzahl der Beatmungsmaschinen nicht mehr für alle reicht, beginnt die Wichtung. Eine Entscheidung, die man selbst hoffentlich nie im Leben treffen muss. Der 30-jährige, der evtl. über die bessere Prognose verfügt, als der 80-jährige, wird den Vorzug bekommen, denn damit überlebt zumindest Einer. Ansonsten sterben mit hoher Wahrscheinlichkeit Beide.
Karl
Karl
Administrator

RE: Wo ist die Exit-Strategie?
geschrieben von Karl
als Antwort auf wandersmann vom 27.03.2020, 15:44:28

Nun wandersmann_1,

es muss deshalb doch das Ziel jeder menschlichen Politik sein, alles zu versuchen zu verhindern, dass solch ein Engpass, der die Selektion unvermeidlich machen würde, entsteht!

Ich wiederhole jetzt nicht, welche Maßnahmen helfen sollen, die Infektionswelle zu verlangsamen. Jeder von uns hat dazu in den Medien bereits oft diese Grafiken gesehen. Nur wenn nicht alle gleichzeitig krank werden, reichen die Kapazitäten. Diesem einen Ziel dienen alle Maßnahmen zur Kontaktsperre.

Karl


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